⚝──⭒─13.KAPITEL─⭒──⚝
DIE WUT in den eisblauen Augen der Menschenfrau ist erschreckend und ich wünsche mir nichts sehnlicheres, als ihr erklären zu können, was ich hier tue. Dass es nur zu ihrem besten ist und ich sie in Sicherheit wissen möchte.
Noch versteht sie mich nicht, bald wird sie es jedoch. Kal kennt alle Zauber der Elfenwelt, doch bei seinem geschickten Blick, mit dem er mich seit unzähligen Herzschlägen anschaut, zweifle ich ernsthaft daran, ob er mit überhaupt helfen will.
Kals gelbliche Augen sind immer noch vor Schock geweitet und er zieht an seinem Armband herum. Schon als junges Elfenmädchen ist mir aufgefallen, dass er immer daran fummelt, wenn er nervös ist. Oft habe ich es beobachtet, wenn Xenaia in der Nähe war, danach wann immer er auch nur von Menschen hörte und sobald er meinen Vater nur Atmen hörte.
Mein Vater war damals, als Prinz, mit einer Menschenfrau befreundet und sie war der Grund, warum Xenaia auf die grausamste Weise irgend möglich getötet wurde.
"Kal, ngiyazi ukuthi lokhu kuyakuzwisa ubuhlungu, kodwa ungumuntu olungile! Ngiyacela!", flehe ich ihn an, jedoch muss ich wohl ein bisschen lügen. Ich habe keine genaue Ahnung, ob sie tatsächlich eine gute Person ist, aber ich glaube es. Ich glaube hart daran.
Unsicherheit liegt auf Kals Gesicht, seine Augenbrauen sind so nah aneinander gezogen, dass sie sich beinahe berühren. Tiefe Falten liegen auf seiner Stirn und Kal sieht alt aus, älter, als er es eigentlich ist.
Würde Kal mir nicht helfen, dann müsste ich mich durch tausende und Abertausende von Büchern durchlesen und ich glaube nicht, dass die dunkelhaarige Menschenfrau solange bei mir bleiben würde. Jedenfalls ohne mich umzubringen. Ich kenne sie zwar noch nicht lange, doch sie scheint mir sehr impulsiv zu sein und als ob sie einen Drang zur Gewalt hat.
Ich schiele zu ihr hinüber, sie sitzt auf dem Boden, anscheinend unbekümmert, was sie für einen Eindruck hinterlässt, und hält sich die blutende Nase. Mir ist schon bei unserer ersten Begegnung - in meinem Garten, ich muss sie unbedingt fragen, was sie dort überhaupt zu suchen hatte - das sie eine hübsche Stupsnase hat, die sich leicht nach oben biegt. Wäre sie ein bisschen gebogener könnte sie sich gut als Hexe ausgeben - als äußerst hübsche Hexe.
Ihre eiskalten Augen ziehen mich in ihren Bann wie die einer Sirene und ich fürchte, dass ich eines Tages von ihnen gepackt und in die Tiefen des Ozeans gezogen werde.
Ihre Gesichtszüge sind so spitz und fein, ähnlich wie die meinen und jedes anderen Elfen. Sie muss eine Rarität unter den Menschen sein.
Ihre dunklen Haare, gepaart mit den hellen Augen lassen sie in das Schema der Wahrsager fallen, eine äußerst interessante und mysteriöse Spezies.
Wie sie mich im Moment jedoch anfunkelt, so voller Wut und blankem Unverständnis, zeigt mir, dass sie kein magisches Wesen sein könnte, selbst wenn sie es wollte. Da ist eine unerklärliche Wut in ihr, die zu keinem der magischen, Menschen ähnlichen Kreaturen passen könnte.
"Kulungile, ngiyakwenza. Ngiyakusiza, kodwa ngoba unjalo", murmelt Kal. Oh, mein Mund formt sich zu einem stummen O und ich hebe meine Augenbrauen. Ich habe Kal ganz vergessen, zu sehr war ich damit beschäftigt die Menschenfrau anzustarren.
Diese hat das anscheinend auch bemerkt, ein verschmitztes Grinsen macht sich auf ihrem Gesicht breit, doch sofort zieht sie eine ernste Miene, anscheinend möchte sie nicht, dass ich denke, dass sie nicht mehr sauer auf mich ist. Entschuldigend lächle ich sie an und bekomme dafür nur die kalte Schulter.
Was auch immer, ich Rolle meine Augen und sehe zu Kal, wenigstens einer, der normal mit mir redet. "Siyabonga! Ngiyabonga ngokusuka ekujuleni kwenhliziyo yami, Kal", breit lächle ich ihn an.
Schnell blickt er von mir zu ihr und wieder zurück. "Hlala naye, ungavumeli muntu ukuthi ambone!", warnend hebt er einen Finger, dreht sich um und stürzt aus dem Zimmer. Seinem Zimmer um genau zu sein, ich hatte mir extra sein Fenster ausgesucht. Alle anderen hätten mich ja sofort rausgeschmissen, Prinzessin hin oder her, sie wollten eben keinen Mensch im Zimmer. Und in mein Zimmer kommt man durchs Fenster nicht hinein, man Vater hat es verzaubern lassen, es ist nur von innen zu öffnen und nichts und niemand kann aus ihm entkommen oder einbrechen.
Ziemlich schlau - jedenfalls manchmal - aber für mich, wenn ich heimlich in mein Zimmer schleichen will, ziemlich unpassend und unpraktisch.
Währen Kal los geht, um einen Trank zu brauen, der die Menschenfrau uns verstehen lässt, drehe ich mich zu ihr. Noch immer sitzt sie bloß da und starrt mich an.
Verlegen schaue ich sie ebenfalls an und fahre mit mit zittrigen Händen durch die Haare. Vor ein paar Stunden habe ich sie noch geküsst und gewärmt und jetzt, jetzt würde sie mich wohl am liebsten umbringen. Ganz super Moreai, du machst das toll!
Ich fühle mich dumm, wie ich hier in Kals Raum stehe, während sie dort sitzt. Zögerlich trete ich etwas näher zu ihr, skeptisch mustert sie mich. Einer ihrer dunklen Brauen hebt sich etwas.
Einige Handflächen entfernt von ihr setzte ich mich im Schneidersitz nieder, genau wie sie es tut. Ich betrachte die Hand, die über ihre Nase liegt und grüble einige Sekunden. Wärmen, wie ich es bei ihrer Schulter getan hatte, würde ihr wohl nichts bringen. Ob ihre Schulter noch immer weh tut? Was hat sie mit ihr gemacht?
Wir sitzen uns gegenüber und starren uns an, beide einen grübelnden Ausdruck auf dem Gesicht. Ich frage mich, was durch ihren Kopf geht, vielleicht versucht sie eine Methode zu finden, wie sie am besten aus dem Schloss oder Zimmer abhauen kann und so wenig wie möglich gesehen wird.
Tatsächlich fange auch ich gerade an daran zu denken. Nicht das ich flüchten möchte, nur das ich ihrem Gedankengang folgen möchte. Nun ja, ob sie überhaupt darüber nachdenkt lässt sich bezweifeln, aber so abwegig scheint es mir nicht zu sein.
"Moreai?", sie räuspert sich und blickt mich fragend an. Erschrocken sehe ich sie an und nicke langsam. Sie legt sich ihre Hand auf die Brust. "Rovenna"
Ich bin erstaunt. Was ein schöner Name, passend für eine solch schöne Frau. Ich lächle sie an und sie macht mir sogar nach.
"Nginomuthi", kündigt Kal sich an und platzt in sein Zimmer. Ich stehe hastig auf und reiche Rovenna - allein an den Namen zu denken bereitet mir Gänsehaut und ein angenehm kribbelndes Gefühl - meine Hand. Sie greift ohne zu zögern nach ihr und lässt sich von mir hochziehen.
Sie läuft mit mir zu Kal und lässt meine Hand dabei nicht los, ihr Griff verfestigt sich sogar. Sie scheint Angst zu haben. Ihre rechte Hand hat ihre Nase losgelassen und ich habe ein gutes Bild auf sie. Sie steht in einem ungewöhnlichen Winkel ab und Blut rinnt noch immer aus ihr - definitiv gebrochen.
In Kals Händen befindet sich ein Glaß mit ekelhaft aussehender, grünen Flüssigkeit. Rovenna zieht ihre beiden Augenbrauen hoch und schaut sich das Glaß in Kals Händen skeptisch an. Wäre ich sie, würde ich es auch nicht trinken wollen, sie weiß ja noch nichtmal, was dieser Trank bewirken soll.
Kurz sieht sie mich an, ich drücke ihre Hand und nicke ihr aufmunternd zu. Mit zitternder Hand greift sie nach dem Glaß und führt es zu ihrem Mund. Mit einem schnellen Ruck reißt sie ihren Kopf nach hinten und lehrt das Glaß sofort. Gespannt schaue ich sie an.
"Was zur Höhle war das?"
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[kal, ich weiß das verletzt dich, aber sie ist ein guter Mensch! Bitte!]
[Okay, ich tue es. Ich helfe euch, aber nur weil Ihr es seit]
[Danke! Ich danke dir aus ganzem Herzen, Kal]
[Bleibt bei Ihr, lasst keinen sie sehen]
[Ich habe den Trank]
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