Liebende Seelen
Ich erstarre. Passiert das hier gerade wirklich? Oder träume ich nur? Doch endlich erwidere ich den Kuss. Da kommen mir seine Worte wieder in den Sinn. Le melin. Sindarin. "Ich liebe dich". Ich kann nicht mehr denken, nicht mehr atmen, also handle ich intuitiv. Langsam lege ich meine Hände auf seine Schultern und schließe die Augen. Noch immer glaube ich nicht, was gerade passiert. Ich liebe ihn. Und er scheint dasselbe zu empfinden wie ich. Ich... ich habe keine Worte.
Nach einer Zeit lösen wir uns wieder und ich schaue ihm verliebt in die Augen. „Le melin, Legolas.", hauche ich, von Glücksgefühlen überströmt. Ich erkenne ein Funkeln in seinen Augen und ein herzerwärmendes Lächeln legt sich um seine Mundwinkel. „Oh Liviel.", flüstert er. Da spüre ich, wie er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht und merke, wie Hitze in mir aufsteigt. Im nächsten Moment liegen wir uns wieder in den Armen und lassen nicht mehr los. So wünsche ich mir mit ihm zu verweilen. Bis in alle Ewigkeit.
Mein Atem geht mir wortwörtlich zur Neige. Da bemerke ich, woran es liegt- an einem weiteren Kuss, bei dem ich scheinbar das Atmen vergaß. Kurz atme ich ein, dann sehe ich ihn an. Legolas. Meine große Liebe. Er greift vorsichtig nach meiner Hand und ich schaue dorthin, bis ich seine Hand an meinem Kinn spüre, die meinen Blick wieder zu ihm dreht. Ein verzweifelter Ausdruck funkelt in seinen Augen, doch als er es bemerkt, ist die seine Mauer gegen das Zeigen von Gefühlen wieder hochgezogen. „Liviel-", er zögert. Doch ich schaue ihn geduldig an. „Ich möchte es dir erklären. Mein Verhalten." Ich nicke und wir setzen uns auf das Geländer der Brücke.
„Als wir angekommen sind, und wir nach dem Gespräch zu dem See im Wald gegangen sind, bist du eingeschlafen und ich habe Wache gehalten. Da habe ich etwas gespürt, einen Funken von... Magie, die mich aufhorchen ließ. Ich ging in die Richtung des Ursachers. Es kam mir bekannt vor, und als ich näher kam, erkannte ich meinen Vater. Zorn flackerte in seinen Augen, doch ich stellte mich ihm- emotional. Er... hat mir Dinge vorgeworfen. Dass ich einen schlechten Einfluss auf dich hätte, dich verändert hätte und...", er schluckt.
„Dass du nur so geworden seiest, weil ich dich dazu ermutigt hätte. Ich kenne seine Tricks und wollte es nicht glauben, aber... Es klang so verdammt wahr, und Thranduil hat mich dazu gebracht, mich von dir fernzuhalten, indem er meine Schwäche genutzt hat. Dich. Er hat es gespürt. Unsere Verbindung, was ich für dich fühlte, wie du dich mir gegenüber verhieltest, und- einfach alles."
Ich bemerke sein Zögern, bevor er weitererzählt.
„Während der Zeit hier hat er mir viele Aufträge, die zu erfüllen waren, gegeben, sodass ich abgelenkt war und keine Zeit gehabt hätte, dich aufzusuchen. Später führte er ein Gespräch mit mir, dass er nicht möchte, dass ich dich aufsuche, da sonst unsere Verbindung von der Aufgabe ablenke und ich mich... damit anfreunden solle, dass wir getrennt trainieren. Er hat es nicht ausgesprochen, doch... Es fühlte sich so an, als wolle er, dass wir nicht zusammen an unseren Auftrag herangehen."
Ich blinzle ungläubig. „Was?? Das kann Thranduil nicht ernst meinen. Wir beide wurden auserwählt, wir gehören zusammen!", rufe ich. „Er kann uns nicht auseinanderbringen..."
Die Vorstellung, alleine zu reisen und mich dem unbekannten Bösen zu stellen, lässt mich in Schock. Ich spüre etwas Nasses auf meiner Wange und bemerke, als ich es mit dem Finger wegwische, dass es Tränen sind. Ich sinke in eine Umarmung mit Legolas. „Ich kann nicht ohne dich, mîr nîn.", flüstere ich.
„Ich auch nicht.", meint er leise, in Gedanken verloren, zu mir zurück.
Was können wir dagegen tun? Überlege ich in Gedanken. Niemals, nie möchte ich von Legolas wieder getrennt sein. „Wir werden einen Weg finden, zusammenzubleiben, nicht wahr?", frage ich von Furcht erfüllt. Diese bestärkt sich, indem er nicht gleich antwortet. Doch er sieht mich schließlich an und greift nach meiner Hand. „Ja. Ich wünsche es mir, über alles. Wir sind füreinander geschaffen, ich denke nicht, dass etwas uns trennen kann. Lass uns über einen Plan nachdenken. Und morgen schmieden wir ihn."
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Es ist der nächste Morgen, an dem ich aufwache und mich frage, was geschehen ist. Mit einem Blick zu meiner Linken erkenne ich Legolas und mit kommen die Erinnerungen zurück.
Das Liebesgeständnis. Thranduil, der uns auseinander bringen möchte... Meine Gedanken kreisen und ich merke, dass ich ein wenig gehen muss, um mich zu beruhigen. Gestern Abend beschlossen wir, das Gespräch mit den Königen aufzusuchen und Missverständnisse zu klären. Doch zunächst wollten wir heute wieder eine Trainingsstunde einlegen.
Gestern Abend haben wir noch viel geredet, unsere Gefühle und Gedanken losgelassen, alles, was uns bewegt. Nun fühle ich mich vollkommen. Glücklich. Aber das schlimmste ist, dass ich weiß, dass dies bald wieder zerstört sein wird. Denn wenn unsere Aufgabe bevorsteht, wird etwas geschehen. Opfer werden gebracht müssen. Ich kann es spüren. Seufzend stehe ich auf und schaue an mir herab. Meine Kleidung ist ein wenig verdreckt, da wir nicht mehr in den Palast gegangen sind, sondern uns im Wald ein Lager gesucht haben, indem wir übernachten konnten. Glücklicherweise sind hier in Lichttal einige solcher Lager, da viele Elben auf Reisen gehen und deshalb für die Nacht Ruheorte suchen. Zwischen den Bäumen sind Hängematten festgebunden, um nicht auf dem Boden zu liegen. Allerdings merke ich, wie ich nicht in einer solchen liege, sonst auf dem Boden, scheinbar muss ich während der Nacht herausgerollt sein, wie auch Legolas, was mir ein Schmunzeln hervorlockt. Wir haben noch etwas anderes vereinbart. Keine Geheimnisse oder Alleingänge. Mal sehen, wie gut es funktioniert.
Beim Anblick, wie Legolas friedlich neben mir ruht, muss ich automatisch lächeln. Langsam stehe ich auf und sehe mich um, leise packe ich unsere Sachen zusammen. Mit einem sanften Rütteln an der Schulter wecke ich Legolas. „Es ist Zeit, melethron."
Nach unserem Aufstehen ist es nun Zeit, ins Schloss zurückzugehen. Eine Hand streift seicht an meinem Arm entlang und ich wende den Blick zu Legolas, der seine Augen langsam öffnet. Ich reiche ihm meine Hand und wir packen nun zusammen. „Hast du deine Waffen bei dir?", frage ich.
„Ja, meine Ausbildung zum Krieger hat dies beinhaltet, zu lernen, bei Ausflügen und Gängen immer meine Ausrüstung bei mir zu tragen." Er dreht sich leicht seitlich, sodass ich auf seinem Rücken geschultert den Bogen und Köcher sehen kann. Ich nicke während ich über diese Information nachdenke. „Bring mir die theoretischen Aspekte des Kämpferlebens bei.", bitte ich. Da wir sowieso geplant hatten, eine weitere Trainingseinheit heute einzuschieben, hoffe ich auf seine Zustimmung, um für alle Gefahren und Situationen gerüstet zu sein.
Er schaut mich entschuldigend an. „Oh Liviel, du solltest das alles hier nie lernen müssen, es tut mir so leid, dass du durch all das musst. Doch ich werde dir so viel ich weiß beibringen."
Ich stutze. „Nein, du verstehst falsch.", lächle ich. „Es bereitet mir Freunde, mehr über die Kampfkunst zu lernen. Ich wollte mich schon früher als kleines Mädchen verteidigen können und bei den Kriegern helfen. Aber durch das Verbot meines Vaters konnte ich das nicht, und viele, wie auch er, waren der Meinung, dass ich, eine Elbenprinzessin, und eine Frau, nichts auf dem Schlachtfeld zu tun hätte!", ich werde wütend bei dem Gedanken daran. „Ich will das ändern. Bitte, hilf mir dabei. Ich kann kämpfen und werde es.", flüstere ich.
Im nächsten Moment befinde ich mich in einer Umarmung. „Liviel, ich habe noch nie eine solch starke Elbin wie dich getroffen. Natürlich wünschte ich mir für dich, deinen Charakter, da du mir wichtig bist, dass du niemals dem Risiko des Kampfes ausgesetzt bist, aber dir sollte kein Wunsch verwehrt werden. Ich bin sicher, dass du besser kämpfen kannst als einige andere.", antwortet er leise in mein Ohr.
Ich bin gerührt von seinen Worten und fühle mich geborgen. „Hannon le.", hauche ich zurück und drücke ihm einen Kuss auf die Haare. Sie duften so wunderschön, nach dem Wald und der Natur, genau wie sein Zuhause.
„Lass uns weitergehen, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, wenn du über die Theorie lernen möchtest, Liv.", sagt Legolas nach einer Zeit. Erfreut nicke ich und endlich machen wir uns auf den Weg.
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Ein vertrauter Anblick bietet sich mir sogleich, nur von einer anderen Seite. Die Trainingshallen. Zwar habe ich meine eigenen Waffen in meinem Gemach liegen lassen, jedoch haben wir noch genug Auswahl hier und es wird eher eine Theoriestunde. Mein Bauch beginnt zu kribbeln, ich merke, dass es die Vorfreude vor der erneuten Übungseinheit ist. Nachdem wir eingetreten sind, schauen wir in der Waffenkammer nach einem passenden, wenn auch nicht perfekten, Bogen und Schutzkleidung. Die Hallen sind ein riesiges Gebilde aus verschiedenen Abschnitten, sodass wir am Morgen uns einen ruhigen Platz suchen können. „Du kannst dich ein wenig aufwärmen mit dem Bogenschießen, während ich die Theorie vorbereite. Ohne meine Hilfe, ja?", fragt Legolas schmunzelnd. Ich grinse zurück und nicke, sodass er der Vorbereitung nachgeht.
Nun, Liviel, denk an den genauen Ablauf. Was musst du tun? Was musst du tun? Meine Gedanken kreisen, da ich mich richtig erinnern möchte. Zunächst die Schutzkleidung anlegen, an den Armen sowie den Fingern, den Köcher Schultern und das schnelle Vorziehen der Pfeile üben. In Position, ein Auge schließen, zielen, loslassen. Ich atme tief ein. Und aus. Ich sollte beginnen.
Jetzt, da ich vorbereitet bin, kann ich endlich üben. Der Pfeil ist eingelegt, zielen, loslassen. Er hat den Kreis um die Mitte herum getroffen, was mich zufriedenstellt. Der nächste trifft ein bisschen weiter weg, jedoch auf dem Kreis ein. Ich merke, dass der dritte Pfeil nicht richtig liegt und ich abrutsche, doch ich kann es nicht mehr bremsen und er fliegt vorbei. Was ist los mit dir? Sonst bist du besser! Sagt mir mein Kopf. Doch ich stutze. Das war nicht meine Stimme, mein Gedanke. Es war wieder das Fremde, Düstere. Langsam und bedächtig Dreh ich mich um und denke meinen Bogen. Ich suche mit meinem Block den Raum ab, doch ich kann keine Veränderung erkennen. Habe ich es mir nur eingebildet? Bekomme ich Halluzinationen?
„Ahhh!", schrecke ich auf, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre und springe zur Seite. „Liviel, was ist passiert?", fragt Legolas. Mein Atem geht schnell, beruhigter, da ich weiß, dass er es ist, doch noch immer zu schnell. „Es war wieder diese Stimme.", flüstere ich. Seine Augen weiten sich. Er nimmt behutsam meine Hand. „Es ist in Ordnung. Du bist hier, ich bin bei dir, nichts ist geschehen. Ich bin bei dir."
Er führt mich zu dem Platz für die Theoriestunde. „Wir kommen am besten nun zu der Theorie und ich zeige dir, was wichtig ist. Hast du die Reihenfolge in Erinnerung?" Ich nicke, noch nicht in der Lage, zu sprechen.
„Gut, denn einen guten Krieger, so wurde es mir beigebracht, machen die Vorbereitung, Schnelligkeit und Intelligenz aus. Nutze deine Stärken zu deinem Vorteil und suche nach den Schwächen des Gegners. Häufig hast du keine Zeit während des Kampfes und musst für alles bereit sein. Wenn wir also unterwegs sind, sollten wir unsere Waffen bei uns tragen, selbst beim Ruhen, denn in der Natur können immer Überraschungen auf uns warten. In unserem Falle sind wir zu zweit, also sollte eine Person immer wachsam und wach bleiben, während der andere ruht. Bei Kämpfen kommt es auf die Zielgenauigkeit an, versuch, deine elbischen Augen zu nutzen und die Gegner mit wenigen Schüssen auszuschalten. Konzentriere dich nicht auf Perfektion, sondern behalte einen Überblick auf die gesamte Lage und lasse deine Umgebung nicht aus den Augen. Meine Kleidung ist in grün und braun gehalten, da sie in den Wäldern unauffällig ist und wir uns leichter verstecken können."
Während er erzählt, male ich mir unseren Weg aus und wie es auf dem Weg nach Lichttal war. Seine Erzählung spiegelt sich in unserem Erlebnis wieder. „Außerdem trägst du das wichtigste, leichteste mit dir. Wenn wir auf Pferden reisen, dann können wir an ihnen unser Gepäck verstauen. Doch um wendig und schnell zu sein, trage nur deine Waffen bei dir. Ich denke, dass genügt vorerst als Lektion. Wir sollten den Umgang mit Langdolchen noch einmal üben.", schließt Legolas ab. Mittlerweile spüre ich meine Stimme wieder. „Ja, ja, das sollten wir."
Ich greife nach einem Langdolch auf dem Tisch und begebe mich in Position gegenüber Legolas. Plötzlich kommt mir die Erinnerung an unserem Streit und den schlimmen Kampf mit der Verletzung in Düsterwald zurück. Diese Angst hemmt mich. So gut ich das Bogenschießen beherrsche, so viel Übung und Mut fehlt mir im Dolch und Schwertkampf.
Doch nach tiefem Atmen überwinde ich mich und wir starten den Übungskampf.
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Ich keuche vor Anstrengung, wir haben eine lange Zeit gekämpft, gefühlt Stunden, und ich habe für meine Verhältnisse gut durchgehalten. Ich bin noch immer nicht ganz bei der Sache, da mich der Gedanke an das Böse nicht loslässt. Legolas hat die Angriffe häufig gestartet und ich habe verteidigt. Wenigstens habe ich dabei neue Wendungen und Abwehrhaltungen gelernt und weiß, sie zu nutzen. „Deine Ausdauer ist sehr gut und wird dir im Kampf von Nutzen sein, Liviel, ich bin so stolz auf dich.", sagt er liebevoll. „Habe noch mehr Mut, auf den Gegner loszugehen und finde deine Wut, wenn du in dieser Situation bist. Deine Verteidung ist sehr gut, lass mich dir noch einige Taktiken des Angriffes zeigen und deine Bewegungen perfektionieren."
Mein Kopf schwirrt, doch ich versuche noch ihn zu bewegen. „Das... machen wir-", setze ich an, dich in dem Moment knicken meine Beine weg und mir wird schwarz vor Augen.
Du bist schleecchtt!, zischt eine Stimme. Verlasse ihn, verlasse Lichttal, komme zuuu mir, mein Kind."
Ich wehre mich, schlage und renne, denn dieses Mal, anders als sonst, habe ich einen Körper. „Niemals! Verschwinde aus meinem Kopf!", rufe ich und versuche, meine Stimme fest klingen zu lassen. „Nein? Oho, das werden wir ja sehen.", lacht die Gestalt. Auf einmal spüre ich einen Luftzug, der Wind dreht sich. Immer schneller, immer enger und im Kreis, um mich herum, sodass die Sicht verschwimmt. „Hilfe!", versuche ich zu schreien, doch es kommt nur ein Krächzen heraus. Ich drehe mich verzweifelt, doch die Bewegungen werden nur noch schneller. Ich schließe die Augen, mache mich bereit. Und intuitiv balle ich meine Hände, atme die Kraft ein und strecke meine Arme aus, um diese Macht wegzustoßen. Ein Blitzen ertönt und im nächsten Moment fühle ich etwas in mir. Wie eine Welle, sie fühlt sich mächtig und schwer an. Sie gelangt zu meinen Fingern, bis ich sie von mir stoße, und plötzlich eine Magiewelle austritt. Ich erblicke um mich herum Licht, einen strahlenden Kreis, zwischen mir und den Winden. Ich stutze und meine Augen weiten sich. Das Licht, diese Macht strömt aus mir, aus meinen Fingern. Ich muss den Druck standhalten, doch ich bewege mich leicht und sehe, dass es sich mit mir bewegt. Eine Panikwelle durchflutet mich und ich werde wirscher. Was soll ich tun? Was soll ich nun machen? Wie komme ich hier heraus? Verzweifelt gehe ich auf die Knie, mit den Handflächen den Druck immer noch abwehrend. „STOOOOP!", rufe ich schließlich, nehme meine Arme zusammen und stoße sie mir voller Macht von mir und das Licht überflutet die Umgebung. So ist es hell und ich versuche zurückzufinden. In dieser Endlosigkeit.
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Ich erkenne langsam den Boden und die Trainingshallen wieder. Dann Legolas. Als ich ihn erblicke, wie er mich im Arm hält, breche ich in Tränen aus. „Du- du bist hier.", sage ich überglücklich. „Oh Liviel, geht es dir gut? Plötzlich warst du wie bewusstlos. Und dann... hast du gestrahlt... Es war unheimlich, wie mächtig du gewirkt hast. Und... deine Haare sind heller, würde ich meinen.", hauche Legolas. Ich nehme eine Strähne meines Haares und betrachte sie. Ja, sie sind heller, strahlender, fast weißlich, aber noch mit blondem Unterton. Ob dieses Strahlen hier zu sehen war durch meine Vision? Aber... ist sie wirklich geschehen? Ich greife deine Hand und er hilft mir aufzustehen, obwohl ich noch etwas wackelig bin. „Das reicht mit Trainingseinheiten.", flüstert er. Lass uns ausruhen, in deinem Zimmer. Ich nicke schwach. „Ich- weiß nicht ob ich den Weg schaffe.", sage ich leise. „Dann werde ich dich tragen.", antwortet er. Im nächsten Moment liege ich in seinen Armen und spüre den Weg fast nicht mehr, da meine Augen vor Trägheit zufallen.
Meine Hand greift nach etwas, fast aber ins Leere. Das weckt mich langsam auf. Ich schaue mich verwirrt um. „Wo bin ich?"
„Weißt du noch, dass ich dich nach dem Training in dein Zimmer gebracht habe?", meint Legolas. „Ja, ich kann mich ein wenig erinnern.", antworte ich.
„Wie viel Zeit ist vergangen?" Legolas blickt mich liebevoll an. „Drei einhalb Stunden."
Ich setze mich vorsichtig auf.
„Unglaublich." Eine Stille breitet sich aus. Bis mir die Erinnerungen an die Vision wiederkommen und ich meine Stirn runzle. „Habe ich- sehr gestrahlt? Ich meine, das Wesen hat mich wieder gerufen. Dann hat es mich angegriffen, sodass ich abwehren musste. Dabei erschien eine Welle aus Magie um mich herum, und sie bestand aus Licht... Ich denke, ich habe diese Macht ausgelöst.", überlege ich.
„Das klingt unheimlich und doch... magisch. Kannst du- weißt du wie du diese Macht hervorgerufen hast? Vielleicht kannst du sie einsetzen, auch im echten Leben.", antwortet Legolas. Ich schüttele den Kopf. „Nein, das ist das Problem. Ich konnte mir wehren und durch Zufall ist es ausgelöst werden, ich habe keine Kontrolle darüber. Und ich denke nicht, dass ich diese Kräfte wirklich besitze, nicht wahr?"
Er überlegt. „Ich denke, dass es möglich wäre. Denkst du, dass es sinnvoll ist, es unseren Vätern zu berichten? Wir sollten ihnen bald einen Besuch abstatten."
„Ich weiß nicht, ich denke, dass wir zunächst über die Situation selbst sprechen sollten. Und wenn es sich ergibt, dann wäre es von Vorteil, doch sonst würde ich es geheim halten.", meine ich.
„Wie du wünscht, melethril." Und er drückt mir einen Kuss auf die Wange. Langsam kann ich wieder Lächeln. „Wir sollten nun zu ihnen gehen."
„Ja, das sollten wir."
Also öffne ich meine Bodentür und gehe mit Legolas die Wendeltreppen hinunter zu dem Gang, auf den Weg zu den Königen.
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