Geschichten und Heimat
„Zuhause.", flüstere ich gerührt. Mir kommen leise die Tränen. Allerdings nicht vor Trauer, sondern vor Freude. Ich wische sie mit meinem Ärmel weg. Jedoch kommen mir nun Schuldgefühle wieder hoch. Aufregung. Ungewissenheit. Seufzend reite ich weiter. Ich habe völlig vergessen, dass wir bald unsere Aufgabe erfahren werden. Die gleichen Fragen wie sonst spielen sich in meinem Kopf ab, doch noch immer komme ich nicht weiter. Außerdem spüre ich Angst in mir. Wird mein Vater sauer sein? Normalerweise ist er nicht derjenige, der andere verurteilt, denn er ist ein gerechter und guter König. Ganz anders als Thranduil... Ein wenig bedaure ich für Legolas, dass er Thranduil als Vater hat. Ich denke nicht, dass ich mit so eine Beziehung klarkommen oder glücklich sein würde...
„Liviel, bald sind wir in Lichttal. Ich freue mich, auch deine Heimat, sowie deinen Vater bald kennenzulernen.", sagt Legolas. „Ich hoffe, dass sich unsere Väter verstehen und unsere Freundschaft gutheißen..." Ich denke schon, dass von meinem Vater aus keine Widersprüche vorhanden sind. Er ist ein guter Mann, möchte nur das Beste für mich und Legolas ist ein vernünftiger Elb, deshalb mache ich mir um ihn keine Sorgen. Eher um Thranduil, dass er vielleicht möchte, dass wir getrennt sind. „Wir werden das hinbekommen. Mein Vater ist ein gerechter König und möchte immer nur das Beste für mich, für ihn wird es kein Problem sein. Hoffentlich kannst du auch deinen Vater überzeugen und unsere Bestimmung trennt uns nicht...", schlucke ich. Aber noch haben wir ein wenig Zeit. Es sind noch einige Meilen bis Lichttal, sodass wir noch über andere Themen reden können. Zum Beispiel über Familie und Freunde.
„Legolas, ich wollte dich noch etwas fragen, fällt mir gerade ein. Du meintest, dass die Geschichte zu Côldir warten kann bis zu einem späterem Augenblick, könntest du mir diese Geschichte vielleicht jetzt erzählen?", frage ich vorsichtig. Er scheint darauf nicht vorbereitet gewesen zu sein und seine Augen weiten sich, dann seufzt er. „Also gut, ja, ich erzähle dir seine Geschichte.", beginnt er.
„Früher, als ich noch klein war, und zu einem Kämpfer ausgebildet wurde, hatte ich zwei beste Freunde, mit denen ich alles immer gemacht habe. Einer von ihnen war Côldir.." „War?", frage ich. „Leider, aber lass mich von vorne erzählen. Côldir, Noenion und ich waren beste Freunde, wurden zusammen zum Kampf ausgebildet, aber irgendwann, als wir unsere richtigen Positionen annahmen, wurde Côldir...anders. Er gab sich nicht mehr mit uns ab, wollte eine Position als oberste Wache nicht mehr übernehmen und ist tief in den Düsterwald verschwunden. Noenion und ich blieben gute Freunde, wir übernahmen ähnliche Positionen, nur leider hatte ich noch andere Pflichten und deshalb nicht mehr so viel Zeit für ihn. Jedoch verstehen wir uns bis heute gut. Was Côldir betrifft... Nach einigen Jahren kehrte er zurück, war verändert, immer war dieses Blitzen von Misstrauen und Neid in seinen Augen... Wir stritten uns. Danach sahen wir uns nur noch wenig, immer wenn wir uns über den Weg liefen, warf er mir einen bösen Blick zu. Ich weiß nicht was damals geschah... Zumindest ist es heute wieder etwas besser. Wir reden wieder miteinander, obwohl wir noch auf Abstand bleiben. Aber er ist distanziert, und als wir vor einigen Tagen am Tisch saßen und er neben dir saß, war ich äußert misstrauisch. Ich- wollte nicht, dass er dich verletzt... Er sah so aus, als würde er dich... verschlingen wollen... Sein Blick war so eindringlich, und normalerweise redet er mit niemandem... Ich war erstaunt, dass er überhaupt zum Mittagsmahl erschienen ist. Und dann hat er mit dir geredet, als würde er dich kennen... Er war noch so oft bei dir, ich hatte Angst, er wolle dich zu etwas... verführen?", seufzt er.
„Jetzt kennst du die Geschichte. Da ich nicht weiß, was damals mit ihm geschehen ist, und mir auch unbekannt ist, wozu er vielleicht fähig ist, will ich dich vor ihm gewarnt haben... Liviel, bitte sei vorsichtig, ja?", schaut er mich flehend an.
„Das ist...", mir fehlen die Worte. Ich bin... geschockt. Niemals hätte ich Côldir so eingeschätzt! Aber wie ist das möglihc, dass er so fassettenreich ist? Auf mich machte er einen ganz anderen Eindruck... Aber machmal täuscht man sich wohl. Durch seine schmeichelnde, hilfsbereite und höfliche Art wirkte er eigentlich recht sympathisch auf mich. Auch als er mir half, während Legolas wütend auf mich war. Was ist sein Ziel? Was will er wohl von mir? Weiß er etwas, was ich nicht weiß, und woher kennt er mich?
„Natürlich, Legolas. Es tut mir so unendlich leid. Ich kannte seinen Hintergrund nicht, und deshalb habe ich ihn ganz anders eingeschätzt. Er wirkte immer sehr sympathisch auf mich... Aber da ich nun mehr weiß, werde ich Vorsicht walten lassen. Sorge dich nicht um mich, es wird alles gut.", lächle ich zuversichtlich. „Ich glaube nicht, dass er mir etwas tun wird."
Er versucht zurückzulächeln, aber ich sehe, wie sehr er sich um diese falsche Lächeln bemühen muss. Es ist ein anderes falsches Lächeln als das seines Vaters, nicht kalt, aber verzweifelt. „Ich hoffe es, Liviel, ich hoffe es, wirklich.", flüstert er. Während wir uns unterhielten, habe ich gar nicht gemerkt, wie weit wir schon eigentlich gekommen sind. Es waren nur noch eine winzige Entfernung bis zur Grenze. Schon wieder kam die Anufregung in mir hoch. Ich spüre, wie meine Wangen sich wärmen und Röte diese füllt. Nicht durch Scham, aber durch Vorfreude. Nun beschleunige ich Estrelle noch für den letzten Spurt, da meine Geduld langsam nachlässt und ich unbedingt nach Hause möchte. Mittlerweile ist es schon später Nachmittag und ich möchte vor der Nacht angekommen sein und mit meinem Vater geredet haben. Den Rest schweigen wir, reiten aber umso schneller.
Und schließlich ragt der Wald und das Tor, der Eingang zu meiner Heimat, direkt vor mir auf. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Auch wenn ich früher Lichttal nie verlassen durfte, schlich ich mich immer bis zum Tor und erkundete jeden Winkel von meiner Heimat. Doch jetzt, als ich mein Zuhause das erste Mal von der anderen Seite betrachten kann, bemerke ich erst, wie eindrucksvoll es nach außen wirkt. Der Wald ist riesig und hoch gewachsen, geordnet und wirkt mit seinen pinken Blüten, die die Bäume jetzt im Frühling tragen, geradezu magisch. Ein unscheinbarer, aber mit mächtigem Zauber belegter Zaun umgibt das Reich. Gekrönt wird der Zugang von einem verschnörkeltem Tor, welches den Zaun überragt und ebenso wie dieser in Silber gehalten ist. Es ist... überwältigend.
Als ich näher komme, kann ich auch die Wache erkennen, die vor dem Tor steht und ihren Posten macht. Ich steige von Estrelle ab. „Maethriel!", rufe ich erfreut. Ich erkenne sie, meine beste Freundin seit meiner Kindheit. Ich laufe erleichtert auf sie zu, überglücklich, jemand bekanntes zu sehen. Ungläublig schaut sie mich an und lächelt dann leicht. Bei ihr angekommen umarme ich sie stürmisch. Sie scheint überfordert, aber auch erleichtert zu sein. Sie hat sich ein wenig verändert. Ihr mahagonibraunes, gelocktes Haar ist nun hochgesteckt und sie trägt eine schützende Ausrüstung. Allerdings ist ihr Gesicht, ihre schokoladenenbraunen Augen und treuer Blick noch immer derselbe.
„Liviel! Ich meine... eure Hoheit, verzeiht... Seid ihr das wirklich? Ihr wurdet vermisst, seid einer ganzen Weile...", sagt sie. „Ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass du "Du" zu mir sagen sollst. Du weißt, dass ich dieses königliche Getue nicht mag.", grinse ich lachend. Früher waren wir unzertrennlich und haben alles zusammen gemacht. Aber als wir älter wurden, trennten sich unsere Wege... Sich wurde zur Wache ausgebildet, und ich... war nunmal die Prinzessin. Wir wurden strenger erzogen, sodass wir uns siezen müssen, sowie fast jede Person, die uns begegnet... Unter uns haben wir aber immer ausgemacht, dass wir uns duzen. Leider klappte das nicht immer, da sie der Königsfamilie Respekt gegenüber bringen muss... Manchmal verfluche ich meinen Rang und wünschte, ich wäre unbedeutend, gewöhnlich und unauffällig. So wie gerade jetzt.
Doch nun komme ich wieder auf das Gespräch zurück: „Aber... ja. Es sieht ganz so aus, als wäre ich zurück. Ich bin so erleichtert. Aber erzähl, hat sich mein Vater große Sorgen gemacht? Ist Thranduil bei ihm?" Sie nickt. „Nun, in Ordnung, Liviel. Ja, der König - also, der König von Düsterwald, ist vor zwei Tagen hier angekommen. Dein Vater war in Sorge, aber jetzt beraten sie sich. Du wirst erwartet. Ich werde dich also nicht mehr so lange aufhalten.", grinst sie. Ich nicke und führe Estrelle durch das Tor, welches sie mir geöffnet hat. Doch dann bemerke ich, dass niemand neben mir ist. Verwundert schaue ich mich um. Das Tor ist wieder geschlossen, aber Legolas steht auf der anderen Seite. „Legolas? Warum kommst du nicht mit?", frage ich verwirrt. „Du kennst diesen Elben?", fragt Maethriel. „Natürlich kenne ich ihn. Er ist ein sehr guter Freund von mir und war mein Reisegefährte hierher. Außerdem ist er Thranduils Sohn.", ergänze ich.
Die Braunhaarige weitet ihre Augen. „Oh, entschuligt bitte, Prinz Legolas. Ich kannte euch nicht, weshalb ich euch nicht einließ. Bitte verzeiht, ihr könnt nun Lichttal betreten.", sagt Maethriel. Legolas nickt erleichtert und folgt mir nun, bis wir auf gleicher Höhe sind und auch ich weitergehe. Diesmal kann ich ihn führen und wir folgen dem Waldweg. Alles kommt mir vertraut vor und ich atme den beheimateten Geruch ein. Während wir gehen, erzähle ich ihm ein wenig von Lichttal. Wie es aufgebaut ist, wo ich lebe, wie unser Palast aussieht und von meiner Kindheit. Meine Vorlieben und Abneigungen, meine Lieblingsplätze und den Unterricht. Legolas ist sehr interessiert und bittet mich, ihm meinen Lieblingsort und Lichttal zu zeigen, wenn wir die Möglichkeit dazu haben. Diese Bitte bejahe ich und bemerke, dass wir fast den Palast erreicht haben. Hoffentlich wird das Gespräch mit unseren Vätern gutgehen. Davor stehen auch wieder Wachen, die uns gleich registrieren.
Ich hoffe sehr, dass wir in den Palast ohne weitere Umstände, nicht wie am Tor, hineinkommen, da ich allerdings die Wachen noch nicht erkenne, verringert sich diese Chance immer mehr. Zunächst versperren uns die Wachen den Weg, aber als sie mich näher betrachten, schwindet ihr Misstrauen. „Prinzessin, seid ihr das? Ihr wart verschwunden, doch wir hörten bereits von der Wache am Tor, dass ihr und euer Begleiter gekommen seid.", fragt der kräftigere, größere der beiden. Ich nicke. „Ja, verzeiht mein Verschwinden, aber ich komme wieder mit Frage und Botschaft, ich muss zu dem König, meinem Vater. Bitte lasst Legolas und mich zu ihm und König Thranduil." Sie scheinen uns Glauben zu schenken uns lassen uns hinein. Mit jedem Schritt wächst meine Aufregung sowie auch das Glück und die Freude, endlich wieder zuhause zu sein. Unser Palast ist dem des Düsterwaldes sehr gegensätzlich. In Lichttal sind die Elben sehr den Sternen und dem Mond(/-licht) zugetan, weshalb wir unser Reich diesen sehr nachgebaucht haben. Die Wände sind aus Glas und laufen oben wie eine Kuppel zusammen, nur in die Länge gezogen. Überall hängen Kronleuchter aus weißen, glitzernen Steinen hinab und Statuen sowie Stücke, die an Mond und Sterne erinnern, sind an den Wänden aufgestellt.
„Liviel, mir... fällt da etwas ein.", beginnt Legolas vorsichtig und reißt mich so aus meiner Betrachtung des Palastes. Was wird er wohl fragen? „Ja, Legolas, was gibt es?", lächle ich. Er schluckt und ihm scheint die Frage unangenehm zu sein. „Du musst diese Frage nicht beantworten, ich kann dich total verstehen, wenn du das nicht möchtest. Aber... hast du noch eine Mutter? Die mit deinem Vater als Königin herrscht? Ich möchte gerne über deine Familie erfahren, und falls nicht, weißt du etwas über sie?", spricht er die Tatsache verunsichert aus. Die Fragen treffen mich unvorbereitet und meine Gesichtszüge entgleisen mir ein wenig, oder mir kommt es so vor. Ich schließe die Augen, versuche, meine Gefühle jetzt nicht die Oberhand gewinnen zu lassen und bleibe stehen. Als ich sie wieder öffen, erkenne ich, wie Legolas ebenfalls stehengeblieben ist und mich fragend anschaut. „Komm, lass uns zuerst an einen ungestörten Ort gehen.", schlage ich ruhig vor. Ich nehme seine Hand und führe ihn sanft entlang der nächsten Biegung zu einer der leeren Räume, die zur Erholung da sind.
Dort angekommen stehen wie in meiner Erinnerung Bänke zur Verfügung sowie mehrere Betten. Ich lasse mich auf dem einen Bett in der Nähe nieder und Legolas direkt neben mir. Nun atme ich tief durch und lasse mich von den Erinnerungen durchströmen. Längere Zeit habe ich nicht mehr an sie gedacht, doch als mich nun die Bilder in meinem Kopf überwältigen, beginne ich zu zittern, meine Augen weiten sich und mein Mund ist leicht offen, sodass ich für Legolas sehr erschreckend wirken muss. Schließlich versuche ich, die passenden Worte für den Anfang zu finden. „Es... Wo soll ich beginnen? Nun, ich hatte eine Mutter, die schönste Frau und Elbin von Mittelerde und die einfühlsamste, liebevollste Mutter der Welt.", sage ich sanft. Legolas scheint da nicht zufrieden zu sein, weshalb er mich unterbricht: „Da bin ich nicht ganz deiner Meinung, was das schönste Mädchen anbetrifft.", meint er. Er flüstert noch hinterher, sodass ich es nicht hören soll und doch nur gerade so verstehe: „Das bist nämlich schon du."
Ich lächle und fahre fort, ohne mir etwas anmerken zu lassen. „Sie war wundervoll. Mein Vater liebte sie vollen Herzens und auch sie ihn. Er war ein junger Prinz, sie nicht adelig, aber trotzdem heirateten sie. Alles war schön und gut, doch als ich klein war, ungefähr 26 Jahre alt, begann meine Mutter, anders zu werden." Ich schlucke. In Elbenjahren sind 26 Jahre sehr wenig, wie bei Menschen ca. 5 Jahre. Elben entwickeln sich langsamer und sind unsterblich, weshalb sie erst mit einem für Menschen hohen Alter ausgewachsen sind. „Sie zog sich zurück. War... depressiv und traurig. Nein. Eigentlich nicht traurig. Leer und... gefühlslos. Mein Vater begann sich, um mich zu kümmern, da meine Mutter es nicht mehr konnte. Sie nahm ab, sah krank aus, bis sie schließlich eines Tages verschwand. Alle aus Lichttal haben nach ihr gesucht, doch niemand hat sie gefunden. Eines Tages, als mein Vater nach Düsterwald ging, fand er eine Leiche. Die meiner Mutter.", flüstere ich. Leise liefen mir die Tränen herunter. Ich blicke Legolas an und sehe seinen erschrockenen, mitleidenden Gesichtsausdruck.
„Ich weiß nicht, wie sie dorthin gekommen ist, denn sie war tief, in einem dunklen Winkel Düsterwaldes, vergraben von Blättern und Wurzeln. Ich weiß auch nicht, warum sie fortging. Ich will, ich kann es nicht glauben, dass sie für immer von mir gegangen ist. Mein Herz denkt noch immer, dass sie nur auf einer Reise ist, noch nicht wieder zurückgekehrt. Es war immer mein Wunsch, herauszufinden, was mit ihr geschah. Doch das war der Grund, warum mich mein Vater in Lichttal behielt. Er wollte mich nicht auch noch verlieren.", flüstere ich. Legolas blickt mit leerem Ausdruck zu Boden. Eine Zeit lang schweigen wir, ich, weil ich noch immer mitgenommen von meinen Erinnerungen bin, Legolas, weil er mich nicht verletzten will. Doch dann beginnt er wieder vorsichtig das Gespräch. „Es tut mir so unendlich leid, Liviel.", er stockt. „Ich wollte dich nicht an diese schlimmen, traurigen Erinnerungen erinnern. Ich möchte dich nicht traurig und verletzt sehen.", flüstert er und nimmt mich in seine Arme. Kraftlos erwidere ich diese und seufze leise. Welch ein Glück, dass ich ihn habe, denke ich mir. Ich muss schmunzeln.
„Ach übrigens, Legolas?", sage ich mit gebrochener Stimme. „Ja, was gibt es?" „Es ist Zeit, dass du aufhörst, mich Liviel zu nennen. Sag Livi zu mir.", lächle ich. Und er erwidert dieses. „Mein Vater und meine nächsten Freunde nennen mich immer so. Ich liebe diesen Spitznamen, und da ich dich zu meinen engsten Kontakten zähle, darfst du mich gerne so nennen." Er steht auf und reicht mir seine Hand. „Natürlich, Livi.", den Spitznamen grinsend betonend. „Wenn das dein Wunsch ist, werde ich dem folgen. Welch einer wunderschöner Name.", sagt er leise. Nein, Legolas ist ein viel schönerer Name, denke ich lächelnd. „Wollen wir nun noch zu meinem Vater oder nicht?", frage ich. „Na dann los, komm mit.", antwortet er, noch immer die Hand reichend. Diesmal ergreife ich sie und werde anschließend schnell zu Legolas gezogen. Überwältigt pralle ich gegen ihn und streiche verlegen meine Haare zurück. „Verzeih, ich wollte dich nicht anrempeln.", sage ich. „Nicht der Rede wert, ich habe es ja verursacht.", lacht er. Endlich gehen wir weiter aus dem Zimmer, ich führend, in Richtung des Beratungssaals von meinem Vater.
Während wir den langen Weg gehen, unterhalten wir uns weiterhin angeregt und es kommt es tolle Stimmung auf. Ich bemerke, dass die Sonne schon langsam weniger scheint und bald Sonnenuntergang sein wird. Normalerweise freue ich mich auf die Nächte, um die Sterne zu beobachten, doch diesmal bin ich froh, ein wenig Ruhe finden zu können, weshalb ich mich beeile, um noch heute mit meinem Vater sprechen zu können. Schließlich sind wir in einem eher unscheinbarem Korridor angelangt und ich stoppe vor der Tür des Zimmers. In Gedanken gehe ich noch einmal durch, was ich meinem Vater berichten kann und will, bereitmachend für alle Eventualitäten. Jetzt klopft Legolas schließlich an der Tür und ich höre die Regung in dem Raum.
Und dann folgt endlich das sehnsüchtige Geräusch. Die Tür wird von einer Person geöffnet. Mein Herz schlägt etwas schneller, in der Hoffnung, eine bestimmte Person zu sehen. Endlich sehe ich ihn, und meine Hoffnung wurde bestätigt. „Ada!", rufe ich voller Freue und laufe gerührt und übermütig auf ihn zu. Bei ihm angekommen schließe ich ihn in meine Arme und ich bemerke auch seine erfreute Reaktion. Mein Vater bedeutet mir unglaublich viel, spätestens nach dem Verlust meiner Mutter sind wir sehr eng zusammengewachsen. Ich muss zugeben, ihn doch vermisst zu haben und mich auf der Reise viele Schuldgefühle geplagt haben. Aber ich halte ihn wieder in meinen Armen.
Nun sind wir endlich wieder vereint.
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