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Auf in den Wald

Ängstlich setze ich mich auf. Wer könnte das sein? Langsam steige ich aus dem Bett und gehe vorsichtig zur Tür. Mit klopfendem Herzen atme ich tief durch. Wer will zu dieser Zeit noch etwas von mir? Schließlich öffne ich die Tür und blicke um die Ecke. Dort sehe ich...

„Legolas? W..was machst du hier?", frage ich staunend. „Es tut mir so leid... Ich wollte nicht..." „Alles gut, du brauchst dich nicht entschuldigen. D-darf ich reinkommen?", fragt er. Ich nicke verwundert und lasse ihn herein, dann gehen wir zu meinem Bett und setzen uns. Leicht verunsichert blicke ich ihn an. „Liviel, ich habe über vorhin nachgedacht. Es tut mir so leid, ich will nicht mit dir streiten. Mein Verhalten war falsch, ich hätte dich nicht beschuldigen dürfen. Ich weiß, dass du so etwas nie tun würdest... Bitte, erzähl mir, was passiert ist."

Erstaunt sehe ich ihn an. Er ist so unglaublich lieb... Warum habe ich das nur getan? Danke, dass er mir verzeiht. „Natürlich erzähle ich es dir. Du brauchst dich nicht entschuldigen... Ich habe dich verletzt, du kannst aus gutem Grund sauer auf mich sein. Es tut mir so wahnsinnig leid. Nie wollte ich, dass dir etwas zustößt. Vorhin, wähend wir gekämpft haben, war ich zunächst sehr ängstlich, da du sehr gut warst und ich noch keinerlei Erfahrung hatte. Dies ging eine Weile so und deshalb traute ich mich nicht, dich anzugreifen. Doch plötzlich kam so ein großer Zorn in mir auf, Wut, auf- dich.", flüstere ich. „Ich spürte, dass irgendetwas falsch in mir war. Aber dieses Gefühl hatte ich schon vorher erlebt. Als hätte jemand anderes die Kontrolle über mich... Ich wollte meinen Körper steuern, mich gegen den fremden Einfluss wehren... Ich konnte es nicht. Dann musste ich zusehen, wie ich selbst ungewollt dich aggressiv, mutwillig verletzte... Es hat mir mein Herz gebrochen. Die Situation ging so schnell vorüber und auf einmal besaß ich die Kontrolle wieder. Aber ich war schwach, weshalb mir mein Dolch aus der Hand flog. Erst dann realisierte ich, was ich getan hatte.", ende ich mit tränenden Augen. „Es tut mir so leid.", flüstere ich zittrig und senke meinen Blick beschämt.

Meine Gefühle bestärken sich nur, da Legolas eine Weile schweigt, doch dann bricht er die Stille. „Ich werde diese Person finden- und vernichten. Darauf gebe ich dir mein Wort.", sagt er bestimmt und umarmt mich plötzlich. Überwältigt, aber erleichtert erwidere ich und genieße seine Nähe. Ich atme seinen Duft ein. Es fühlt sich so schön an und er riecht so gut.

Moment, was denke ich hier? Mir steigt das Blut in die Wangen und ich werde rot, zum Glück kann er in diesem Moment mein Gesicht nicht sehen. „Es tut mir so unendlich sehr leid. Ich hätte nicht auf dich sauer sein dürfen. Wir werden, wenn unsere Aufgabe erfüllt ist, die Person finden- und dann bekommt sie es mit mir zu tun. Wir müssen ein Team sein, und das geht nicht, wenn wir zerstritten sind, nicht wahr?", grinst er mich an. „Wir müssen morgen früh schon los, außerdem hatte ich ein sehr schlechtes Gewissen." Damit steht er auf und begibt sich zur Tür.

„Danke fürs Zuhören, Liviel. Du bist eine tolle Freundin. Gute Nacht.", verabschiedet er sich und will die Tür öffnen, als ich noch einhake. „Warte!", rufe ich und stehe auf. „Legolas, ich-...", stoppe ich. Er kommt auf mich zu und ich werde leicht rot. „Ach, nicht so wichtig...", wende ich mich ab. Doch dann hält er meinen Arm fest und er dreht mich zu sich. „Was gibt es, alles in Ordnung?", fragt er sanft. „Ich... Kann nicht so gut alleine schlafen. Ich wollte dich bitten, noch hier zu bleiben... Aber du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst.", erkläre ich schüchtern. Ich merke, wie hoch und schnell mein Herz schlägt sowie meine schwitzigen Hände. Sogleich verstecke ich diese, um meinen Scham vor ihm nicht zu zeigen.

Sein Blick wird weich und mein Herz versinkt in diesem. „Oh Liviel. Sag das doch gleich! Kein Problem. Natürlich bleibe ich gerne bei dir. Soll ich die Nacht hierbleiben? Es wird bestimmt eine unruhige Nacht, bei dem, was uns Morgen erwartet." Ich nicke glücklich und wir gehen ins Bett. In meinem Bauch entwickelt sich ein komisches Gefühl, jetzt, wo Legolas direkt neben mir im Bett ist. Doch dann kommen andere Gefühle wieder. Angst. Was wird geschehen? Werden wir getrennt? Was wird mein Vater sagen? Und bin ich genug gerüstet, um mich durch Düsterwald verteidigen zu können?

Legolas sieht mich besorgt an. „Alles in Ordnung? Du wirkst... angespannt. Möchtest du reden?" Ich nicke. „Ich habe mich gesorgt, ja. Was wird auf uns zukommen? Wird mein Vater böse sein? Oh Legolas, ich will dich nicht wieder verlieren..." Unglücklich vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen und leise läuft mir eine Träne die Wange herunter. Doch schon im nächsten Moment spüre ich Legolas' Wärme, da er seinen Arm um mich gelegt und mich näher an sich gedrückt hat. Mir entfährt ein kleines Lächeln. „Danke.", flüstere ich und schmiege mich an ihn.

Ich schließe die Augen und wir verharren in dieser unbeschwerten, friedlichen Lage, bis ich endlich einschlafe.

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Am nächsten Morgen wache ich, noch sehr müde, auf. Doch ich spüre etwas neben mir. Verwirrt drehe ich mich um und sehe, wie Legolas noch neben mir liegt und schläft. Bei diesem süßen Anblick geht mein Herz auf. Leise stehe ich auf und gehe ins nebenliegende Bad, um mich fertig für den Tag zu machen. Ich öffne meinen Kleiderschrank und nach etwas Überlegen entscheide ich mich für eine braune Hose, ein grünes längeres Oberteil, braune Stiefel und einen grünen Reiseumhang. Als ich fertig bin, flechte ich mir anschließend noch eine Frisur und gehe anschließend zu Legolas. Sanft wecke ich ihn.

„Guten Morgen. Hey, es ist Zeit. Wir müssen los, erinnerst du dich?", flüstere ich in sein Ohr. Er dreht sich um und schaut mich verschlafen an. „Du bist ja schon bereit! Ich muss mich schnell fertig machen, sonst sind wir zu spät dran. Wir müssen noch die Pferde holen.", sagt er in Eile. Die Pferde! Ich freue mich bei dem Gedanken an Estrelle, doch mir wird auch bewusst, dass wir dadurch noch mehr Zeit verlieren. „Legolas, ich gehe am besten schon vor zu den Pferden und mache sie fertig. Du kannst den Rest vorbereiten, wie auch dich, dann sind wir schneller. Wir treffen uns am Tor, ja?" Er stimmt zu und so teilen wir uns die Aufgaben auf.

Ich beeile mich, zu den Pferden zu kommen und bei der Weide angekommen schlage ich den Weg zum Stall ein. Dort hängt das Zubehör der Pferde und ich suche mir passendes für Estrelle heraus. Auch für Arod suche ich nach Sattel und Zubehör und nach einer Weile finde ich dieses beschriftet in dem Nebenraum. Schnell begebe ich mich nun zu Estrelle. „Hallo Estrelle. Hier, heute ist der große Tag. Es geht los.", seufze ich und sie wiehert aufgeregt. Als ich ihr das Reitzubehör anlegen will, ist sie zunächst verschreckt, aber glücklicherweise kann ich sie beruhigen und schließlich lässt sie es zu. An dem Strick führe ich Estrelle zu dem Zaun und binde sie fest, um Arod fertig zu machen. Das gleiche, nur sehr viel schneller, erledige ich noch bei ihm. Er ist im Gegensatz zu Estrelle aber sehr gelassen und scheint daran gewöhnt, weshalb ich schnell fertig bin.

Dann sitze ich auf und führe Arod neben mir her, um zu Legolas' und meinem Treffpunkt zu gelangen. Fast am Tor angekommen erkenne ich, wie Legolas gerade nach draußen geht, mit gepackten Taschen bereitstehend. „Legolas! Wir haben uns gut abgepasst. Bist du fertig? Die Sonne ist schon seit einer Weile aufgegangen, wir sollten uns beeilen.", sage ich. „Natürlich, ich habe uns noch Verpflegung und alles Nötige für die Hinreise eingpackt. Die Taschen können wir an den Pferden befestigen. Ach ja, und was wir fast vergessen hätten-", beginnt er und zieht etwas hervor.

„Die Waffen! Oh Legolas, danke, dass du daran gedacht hast. Sonst wäre das Training wohl umsonst gewesen.", antworte ich. Lächelnd machen wir uns daran, unsere Waffen an die richtigen Positionen zu bringen und das Gepäck zu verstauen. Endlich fertig steigen wir nun auf die Pferde. „Ein Glück, dass wir so schnell fertig geworden sind. Ich wollte nicht, dass unser Weggang auffällig ist, gut, dass wir nicht bestaunt werden.", ergänzt Legolas. Wir checken noch einmal unser Gepäck und schließlich reiten wir los. „Bis dann, Düsterwald. Hoffentlich sehen wir uns einmal wieder.", flüstere ich wehmütig. Ich habe den Wald sehr ins Herz geschlossen, obwohl ich erst ein paar Tage hier war. Es ist Legolas zuhause und irgendwie fühle ich mich hier auch sehr wohl, angekommen. Umso trauriger bin ich, dies hier wieder verlassen zu müssen. Wie sooft frage ich mich, was mein Vater denken wird. Außerdem, was wird Thranduil mit ihm zu besprechen haben? Weiß mein Vater etwas, was ich nicht weiß? Und könnte diese Aufgabe ein Grund sein, weshalb ich Lichttal nie verlassen durfte?

Wir beide sind nicht in der Stimmung, Gespräche zu führen und schweigen eine Weile. Legolas scheint sich auszukennen, weshalb ich ihm die Führung überlasse. Schließlich bricht er die Stille: „Liviel, erinnerst du dich noch ein wenig an den Weg, wie du hierher kamst? Ich selbst war noch nie in Lichttal, deswegen kenne ich den Weg nicht genau." Ich schlucke und denke nach. Weiß ich den Weg noch? Um genau zu sein, bin ich vor einigen Nächten einfach losgelaufen, ohne jegliche Orientierung, einfach weg. In der Dunkelheit konnte ich mir nicht viel merken, und habe mein Gefühl meine Füße leiten lassen. Was werden wir denn tun, wenn wir den Weg nicht mehr wissen? „Es tut mir so leid, Legolas. Ich erinnere mich nicht wirklich. Damals bin ich einfach gerannt, ich wollte einfach weg. Es war Nacht, dunkel, weshalb ich nicht viel gesehen habe. Wir müssen schauen, ob ich den Weg unterwegs wiedererkenne, aber aus dem Kopf kann ich es dir nicht sagen." Ich erkenne leichte Enttäuschung und Verzweiflung in seinen Augen, aber als er meinen Blick bemerkt, versteckt er diese Gefühle sofort.

„Wir werden das schaffen, vertrau mir. Mein Vater hat mir viel erzählt und ich weiß, dass Pferde einen guten Orientierungssinn haben. Sie werden uns sicher dabei helfen. Alles wird gut." Diese Worte machen mich ein wenig zuversichtlicher und ich reite mit ein wenig mehr Vorfreude weiter. Je weiter wir in den Wald reiten, desto nebeliger, schattiger wird es. Auch der Weg wird schmaler und nun müssen wir hintereinander reiten. Auch Estrelle wird immer nervöser und ich habe das Gefühl, das die Bäume um uns herum immer näher rücken. „Ist... es hier immer so- grau? Schattig? Nebelverhangen?", frage ich nervös. „Seit einiger Zeit, ja. Und es wird immer schlimmer, je mehr die Zeit voranschreitet.", spricht er leise. Ich schlucke. Welch Kreatur oder Grund hat diese Trist nur ausgelöst? Was hat das zu bedeuten?

Der Weg bleibt weiterhin sehr schattig und eng, bis wir auf einmal an einer Weggabelung ankommen. Verzweifelt stoppe ich Erstrelle. Welcher Weg ist der Richtige? Ich habe bereits Geschichten gehört, wo erzählt wurde, dass wenn man den Weg in Düsterwald verliert, ihn nicht wiederfindet. „Legolas, weißt du, welchen Weg wir gehen sollten?" Ich steige ab und sehe mir die Pfade genau an. Links wird es heller, der Weg breiter und die Bäume grüner, im Gegensatz zum rechten Pfad, da dieser noch dunkler, enger und gruseliger erscheint. Mein Bauchgefühl zieht mich definitiv zum linken Pfad, da ich weiß, dass Lichttal hell ist und diese Richtung sehr danach aussieht. „Ich weiß es nicht. Wie auch du wahrscheinlich würde ich den linken bevorzugen, aber ist es der Richtige? Lass uns nach Anzeichen suchen, bevor wir eine Entscheidung fällen."

Also suchen wir die ersten Stücke der Wege ab und suchen nach Spuren. Auf einmal entdecke ich auf dem rechten Weg Hufspuren. „Legolas! Hier, ich habe Hufabdrücke gefunden. Meinst du, sie könnten von deinem Vater stammen?" Er sieht erleichtert aus. „Ja, diese Spuren stammen von dem Elch meines Vaters. Es muss dieser Weg sein, er weiß den Weg."

Mit mulmigem Gefühl steigen wir auf und reiten weiter. Mir wurde unbehaglich bei diesem Weg. Mein Gefühl sagt mir, dass wir falsch sind und zieht mich zurück. Auch Estrelle zeigt ihren Widerwillen. Sie wiehert und steigt, was mich in noch größere Panik versetzt. Doch glücklicherweise kann ich sie wieder beruhigen und wir können nun weiter, auch wenn wir noch immer in Angst versetzt sind. Schließlich kommen wir am Ende des Weges an. Es war eine Höhle. Hier ist es etwas heller, aber die Höhle stockfinster. „Legolas, bist du sicher, dass wir hier entlang müssen? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich durch eine Höhle gegangen bin, und auch nicht an so einen dunklen Weg. Bitte, lass uns umkehren. Selbst die Pferde sind unruhig. Ich will nicht, dass etwas schlimmes passiert."

Verzweifelt, nach Hinweisen suchend, blickt Legolas sich noch ein letztes Mal um. „In Ordnung.", seufzt er. „Du hast Recht, lass uns umkehren." Ich atme erleichtert auf und der Rückweg ging viel schneller als der Hinweg, vielleicht auch, weil die Pferde schneller liefen. Schließlich kommen wir wieder an der Gabelung an. Legolas war schon dabei, den linken Pfad zu wählen, doch dann bemerke ich plötzlich etwas. Ich steige ab und gehe zu einem Baum, da ich Einritzungen bemerkt hatte. Ich fahre die Linien mit meinen Fingern nach. „Es scheint ein Pfeil zu sein, der in diese Richtung, nach links zeigt. Gut, dass wir umgekehrt sind." Wir wollen schon gerade wieder los, als mir noch etwas anderes eingeritztes, weiter unten und nur sehr schwach auffällt. „Warte, Legolas. Hier steht noch etwas." Was ich erkennen kann, sind nur einzelne Buchstaben. Or..s  G..ah..  „Was hat das zu bedeuten?", frage ich ängstlich. „Liviel, lass uns schnell weiter, bitte.", sagt Legolas angsterfüllt. „Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte -Orks, Gefahr- bedeuten. Schnell!"

Schnell setzen wir uns wieder auf die Pferde und reiten weiter, doch ich kann im Hintergrund einige Geräusche wahrnehmen. Wir beginnen zu galloppieren, um den Orks zu entgehen. „Schneller, Estrelle, wir müssen hier weg!", rufe ich ihr im Ritt zu und sie gibt ihr Limit. Doch auch die Orks sind schnell und kommen immer näher. „Liviel, ziehe deinen Bogen! Wir müssen uns verteidigen, sonst haben wir keine Chance!" Ich nicke und tue wie befohlen, gehe die Position durch und schieße den ersten Pfeil ab. Die Pferde lassen wir bremsen und steigen ab. Dann kommen die Orks nun aus dem Versteck. Mit lautem Geschrei rennen sie auf uns zu und wir schießen unsere Pfeile ab. Die ersten sind getroffen und außer Gefecht gesetzt. Ich verschaffe mir einen Überblick, es sind ca. 30 Orks. In mir kommt die Angst und Panik wieder hoch, ich verspüre dieselben Gefühle wie beim letzten Orkangriff.

Doch dieses Mal fühle ich noch etwas anderes. Zuversicht. Ich habe gelernt, mit Waffen umzugehen, ich kann mich verteidigen! Da die Orks jedoch jetzt schon nähergekommen sind, ziehe ich meinen Dolch, atme tief durch und greife schließlich an. Ich versuche, meine Angst zu verbergen und Wut zu empfinden, was auch gut gelingt. Aus dem Augenwinkel höre ich ein Sirren, was wohl bedeutet, dass die Orks auch Pfeil und Bogen besitzen. Schnell ducke ich mich und glücklicherweise trifft der Pfeil nicht mich, sondern einen anderen Ork, mit dem ich gerade gekämpft hatte. Ich werfe eine schnellen Blick zu Legolas. Er ist auch beschäftigt und kämpft mit drei Orks gleichzeitig. Erschreckt bemerke ich, wie noch ein vierter aus dem Gebüsch springt, sein Schwert zieht und Legolas vernichten will, doch ich bin schneller, ziehe ein Wurfmesser hervor und werfe es auf den Ork. Er verharrt in der Position und geht schließlich zu Fall.

Zufrieden nicke ich, was mir aber zum Verhängnis wurde. Während ich abgelenkt war, kam ein neuer Ork und griff mich an. Ich spüre Schmerz. Wie vor einigen Tagen, nur noch viel schlimmer. Ich keuche. Um zu erkennen, wo ich verletzt wurde, schaue ich an mir herunter und stelle fest, dass mir der Ork in die Seite, am Unterbauch ein Schwert gerammt hat. Kraftlos versuche ich ihn noch zu töten, doch er zieht wieder sein Schwert und ich sacke zu Boden. Jetzt ist es endgültig vorbei, denke ich.

Ich schließe meine Augen und endlich ertönt der Schrei, der Pfeil hat getroffen. Moment, der Pfeil? Der Ork hatte doch ein Schwert in der Hand! Außerdem spüre ich keinen weiteren Schmerz, was heißt, dass ich noch lebe. Als ich die Augen wieder öffne, kämpft Legolas mit dem Ork und tötet ihn schließlich mit einem letzten Hieb. Ich sehe mich um. Die restlichen Orks sind tot oder geflohen. Dann betrachte ich meine Wunde. Sie schmerzt, doch glücklicherweise ist sie nicht so groß. Verbirg deine Verletzung, Liviel. Zeig keine Schwäche vor ihm. Deshalb stehe ich auf, atme noch einmal durch und versuche, den Schmerz zu ignorieren, setze ein falsches Lächeln auf und gehe auf ihn zu.

„Liviel! Ich bin so forh, dass uns nichts geschehen ist. Wie geht es dir?", fragt er besorgt. Abgesehen von meiner Wunde geht es mir gut... Der Schmerz sticht so sehr, als würde mir eine Klinge ins Herz gerammt wurden. „Ja, alles gut.", huste ich. Er schaut noch besorgter. „Bitte sag mir, wenn es dir nicht gut geht. Wir müssen weiter, sonst kommen wir nicht rechtzeitig zu einem sicheren Ort, bevor es dunkel ist." Ich nicke, bin aber innerlich schwach. Liviel, du schaffst das, zeig keine Schwäche, so schlimm ist die Verletzung nicht.

Vorsichtig versuche ich, auf Erstelle aufzusteigen, aber verziehe das Gesicht bei dem Schmerz, der sich in mir breitmacht. Dann reiten wir weiter. Glücklicherweise ist der Weg nun wieder breiter und der Weg wird auch heller, sodass wir wieder besser Luft bekommen und uns Hoffnung geschenkt wird. Auch ist nun ein Stück vom Himmel sichtbar. Es scheint Nachmittag, die Sonne strahlt noch. Wenn wir Glück haben, kommen wir in der Dämmerung in Lichttal an, je nach dem, wie schnell wir sind. Eine Weile reiten wir schweigend, die Umgebung betrachtend. Langsam erinnere ich mich an manche Stellen, an denen ich zuvor entlang gekommen war. Nun sind wir an einer Stelle, die mir sehr bekannt vorkommt.

„Legolas! Ist dies nicht die Stelle, wo wir uns das erste Mal sahen? Wo der Orkangriff war und du mich gerettet hast?", lächle ich. „Ja, das stimmt. Wenn ich überlege, ist es noch nicht lange her, aber es fühlt sich an, als würden wir uns ewig kennen.", antwortet er glücklich. „Wollen wir hier eine Pause einlegen? Dann können wir etwas essen, die Pferde trinken, sie sind bestimmt erschöpft von der Reise.", schlage ich vor.

Er stimmt zu und wir legen eine Pause ein. Die Pferde binden wir an einen Ast und sehen uns um, glücklicherweise befindet sich hier auch eine Wasserstelle. Während Legolas die Pferde versorgt, gehe ich zur Quelle und schöpfe heimlich etwas Wasser, um meine Wunde zu reinigen. Doch als ich mich hinsetze und die Stelle freilege, überwältigt mich der Schmerz wieder und ein Schrei entfährt mir. Kraftlos breche ich zusammen.

Legolas läuft sofort zu mir, in Alarmbereitschaft und um zu sehen, was geschehen ist. „Liviel, was ist passiert?", fragt er aufgebracht. Dann sieht er die Wunde. „Oh nein, nein... Wieso hast du nichts gesagt? Ich hätte es behandeln können, nein, müssen... Los, ich hole die Medizin." und er rennt zu unserem Gepäck. Währenddessen lege ich mich hin und versuche, das Wasser auf meine Verletzung zu träufeln. Fast ohne Bewusstsein sehe ich, wie Legolas wiederkommt. Als er nun die Wunde gesäubert hat und ich auch etwas zu trinken bekommen habe, ist mein Kopf gleich viel klarer und mir geht es besser. Schließlich hat er noch eine Salbe aufgetragen und wir sind fertig. Ich mache Anstalten, aufzustehen, doch Legolas stoppt mich sofort. „Nein, Liviel. Diesmal nicht. Du brauchst Ruhe, deine Wunde muss heilen. Sonst kann es schlimme Folgen nehmen und die Verletzung sich entzünden. Schlaf ein wenig.", sagt er sanft.

Ich nicke müde. Wieso habe ich meine Wunde geheim gehalten? Warum komme ich in letzter Zeit auf so dumme Gedanken? Was vernebelt meine Gedanken und lässt mich nicht bei klaren Sinnen sein? Seufzend schlafe ich ein.

Nach einem traumlosen, beruhigenden Schlaf wache ich auf. Es ist dunkel um den Wald geworden und ich sehe, dass ich eine Decke über mir habe. Ich lächle und sehe, wie Legolas mit seinem Umhang und Kapuze am Rand steht und Wache hält. „Legolas.", sage ich. Er blickt zu mir und kommt auf mich zu. „Wir müssen weiter. Wie geht es dir? Lass mich nach deiner Wunde sehen." Er sieht nach und ist zufrieden, weshalb er wieder mich ansieht. „Liviel... Deine- Augen." Ich bin verwirrt. Was ist mit ihnen? „Ja, was ist mit ihnen?", frage ich. „Sie... sind weiß.", flüstert er.

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