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...bis die Dunkelheit ihn mit endloser Schwärze übermalt.

14. Juni 1945
[18:03 Uhr]

Adrenalin. Furcht. Verzweiflung.
Diese drei Begriffe beschrieben Ludwigs Gefühlslage, als er mit Lovino im Schlepptau Felis Zimmer betrat und seinen Freund totenblass auf seinem Bett kauern, husten und schlottern sah. Sie rannten zu ihm, versuchten, ihn bei Bewusstsein zu halten, doch kaum hatten sie ihn erreicht, war es bereits geschehen.
Lovino schrie entsetzt auf und schüttelte wie wild an Felicianos Schultern; dicke Tränen rollten bereits seine Wangen herab und Ludwig konnte deutlich erkennen, wie panisch und ängstlich Felicianos älterer Bruder wurde.
Obwohl er sich selbst am Riemen reißen musste, um Herr der Situation zu bleiben, probierte er mit allen Mitteln, Lovino zur Beruhigung zu bringen. Natürlich wehrte dieser sich, immerhin konnte er den Deutschen nicht ausstehen, aber nach einigen guten Argumenten, brachte ihn Ludwig doch dazu, tief ein- und auszuatmen und sich zu beruhigen.
Nichtsdestotrotz hielt ihn das nicht davon ab, seinem Gegenüber die Schuld in die Schuhe zu schieben.

"Das ist alles deine Schuld!", keifte der Brünette und ballte die Faust, "Feli ist nur wegen dir-"
"Wieso sollte ich Schuld daran haben?! Ich war nicht mal hier!", unterbrach der Größere ihn.
"Eben! Also ist es deine Schuld!",Lovino knurrte und widmete sich anschließend der Ersten Hilfe,
"Du hast immer schuld..."
Der Blonde hob verwirrt die Augenbrauen und mischte sich in Lovinos Tun ein.
"Warum sollte ich-"
"Geh einfach und hol' meine Eltern...", bat der zweite Italiener in einem ruhigeren, aber immer mehr schlürfenderen Tonfall. Die panische Angst und die Sorge in seiner Stimme war nicht mehr wegzudenken.
Ludwig zögerte, weswegen Lovino es noch einmal, aber energischer wiederholte. Der Deutsche gab schließlich nach und befolgte die Bitte des Italieners. Es hätte nichts gebracht, sich weiterhin zu streiten. Feliciano wieder aufzuwecken war momentan ihre größte Sorge und diese sollte nicht wegen ihrer Meinungsverschiedenheiten zur Seite geschoben werden.

Wenige Minuten später konnte sich der Kupferhaarige tatsächlich wieder fangen und sein Kreislauf war wieder in Takt. Zwar war Felicianos Haut immer noch weiß wie Schnee, aber alles in Allem befand er sich wieder auf dem Weg der Besserung. Roderich hatte gerade eben Feliciano ein paar Stärkungstropfen verabreicht, die zwar widerlich schmeckten, aber durchaus ihre Wirkung zeigten. Elizabeta sorgte dafür, dass seine Beine hochgelagert wurden und dass er endlich etwas aß und genug trank, um sich zu stärken. Lovino wich nicht mehr von der Seite seines Bruders und ließ Ludwig nicht auch nur in die Nähe von ihm. Er war fest entschlossen, dass dieser verdammte Kartoffel-Bastard schuld daran war, dass sein Bruder eines Tages stärbe. Irgendjemand musste die Schuld ja tragen und so wie Feliciano schon im vorhinein an Ludwigs Fehlen litt, würde es ihn nicht wundern, wenn seine plötzliche Anwesenheit ihn maßlos überforderte. Und als älterer Bruder war es quasi seine Pflicht, seinen kleinen Bruder zu beschützen. Es war sein natürlicher Instinkt, so zu handeln.

Die Uhr schlug zehn nach sechs und die lauteren Glockenschläge hörte man vom einen Eck des Zimmers bis zum anderen. Feliciano drehte sich auf die Seite, um nach Ludwig Ausschau zu halten, der es sich auf einen extra Sessel gemütlich machen musste, da Lovino den Platz neben ihm in Beschlag genommen hatte.
Lovino wurde auf Felicianos Bewegung aufmerksam und legte für einen kurzen Moment seine Hand auf seine Schulter, um die Aufmerksamkeit seines Bruders auf sich zu ziehen, was ihm auch gelang.
"Ist was, Feli?", erkundigte er sich und achtete darauf, möglichst ruhig zu sprechen, "brauchst du etwas?"
Der Befragte schüttelte müde den Kopf, seine Augenringe zeichneten tiefe Schatten.
"Ich bin nur müde..."
Die Stimme des Sorgenkindes war schwach und rauchig geworden, was jedem Anwesenden einen entsetzlichen Stich ins Herz versetzte.
Ludwig krallte sich angespannt mit den Fingernägeln in die Hose. Seine geballte Faust zitterte wie Espenlaub im Wind und er biss sich angestrengt auf die Lippen. Er hasste es, den pastaliebenden Trottel so zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe vor sich liegend zu sehen. Er hatte nach und nach das Gefühl, dass der zart gebaute Italiener wie feiner Sand aus seinen schützenden Händen glitt. Von der einen Sekunde zur anderen könnte er wie ein Blütenblatt vor seinen Augen davongetragen werden, und zwar an einen Ort, den Ludwig nicht kannte oder nur viele Jahre später fände, wenn dieser bereits alt und grau war.

Er zuckte zusammen, als er plötzlich einen Klaps auf den Hinterkopf bekam und ihm ein Paar olivbrauner Augen entgegensprang.
"So, Kartoffelfresser, raus aus dem Zimmer oder ich sorge dafür, dass du hier nicht mehr lebend rein kannst. Feli braucht jetzt seine Ruhe..."

Ludwig wechselte den Blick zu Feliciano, der fix und fertig im Bett lag und den Anschein machte, jeden Moment einzunicken, dann sah er wieder zu Lovino, der ungeduldig mit den Fingerspitzen auf dem Türrahmen klopfte. Ludwig seufzte und gab schließlich um Felicianos Wohlergehen nach.
Doch der kleine Italiener war anderer Meinung. Er schnappte seinen Freund geschwind am Handgelenk und hinderte ihn daran, ihn zu verlassen.
Sein Herz wollte erneut einen Marathon rennen, doch stattdessen schlug es leise, langsam aber schmerzvoll weiter. Er merkte gar nicht, wie seine Augen anfingen zu tränen und einen konfusen, dennoch flehenden Blick erzeugten. Er wusste nicht wie er seine Reaktion in Worten erklären sollte, außer mit der Bitte an den Deutschen, bei ihm zu bleiben.
"Bitte...bleib, Luddy..."

Ludwig schluckte und sah mit seinem leichten Rotstich im Gesicht in Felicianos karamellbraune Augen, die sich im dämmrigen Lichterspiel des Abends wie flüssiges Gold leuchteten.
Erneut bat ihn Feliciano. Dieses Mal noch leiser, sodass es nur noch Ludwig allein verstehen konnte. Der Griff um sein Handgelenk wurde kräftiger und verspannter und man konnte den dringenden Wunsch des Siebzehnjährigen allein an seiner Aura erkennen.

Auch Lovino bemerkte dies; wenn auch gegen seinen Willen. Konnte er diesen 'Fremden' überhaupt noch ohne Aufsicht bei seinem zerbrechlichen Brüderchen lassen? Die Antwort auf diese Frage bekam er durch seinen Vater, der beim Vorbeigehen an seinem Ohr anzog und ihn somit mehr oder weniger mit sich mitzerrte.
"Wie oft muss man dir eigentlich schreien, bis du daherkommst? Deine Mutter hat dir schon tausend Mal gesagt, dass du runterkommen sollst...", der Brünette machte er eine Pause, als er bemerkte, wie sein störrischer Sohn genervt mit den Augen rollte. Dann setzte er jedoch einen allwissenden Gesichtsausdruck an den Tag und grinste verschmitzt.
"Außerdem hat Mama Antonio eingeladen und du willst sicher ned unhöflich sein und ihm nicht mal 'Hallo' sagen." Es kam nur ein eindeutig verlegenes Knurren seinerseits, ehe die Zimmertür von alleine zufiel und Ludwig sowie Feliciano alleine im Raum zurückgelassen wurden.

Der Italiener hatte die Hand des Deutschen immer noch fest im Griff, selbst dann, als dieser sich zu befreien versuchte. Er zog ihn mit klopfendem Herzen zu sich und schaffte es irgendwie, den sonst so hartnäckigen jungen Mann auf die Bettkante zu setzen. Als dieser fragte, was auf einmal los sei und warum er zu weinen begonnen hatte, war ihm die Möglichkeit zu sprechen verweigert. Ein dicker Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet und er schaffte es nicht, auch nur einen Ton von sich zu bringen. In ihm stürmte es. Er wusste nicht mehr wohin mit seinem Übermaß an Gefühlen und als er einem Blick in Ludwigs besorgte saphirblaue Augen wagte, zersprang im seinem inneren Auge seine schwache Seele wie ein dünnes Glas inmitten eines wütenden Sturms.
Er zitterte, heiße Tränen fielen und er ließ sich einfach, ohne wenn und aber in Ludwigs schützende Arme fallen. Feliciano schluchzte leise und luftschnappend vor sich hin, seine Schultern bebten und in seinem Kopf kreiste nichts Anderes mehr als die permanente Angst bald zu sterben und oder Ludwig zu verlieren. Das Szenario, von dieser Welt zu gehen, ohne Ludwig in seinen letzten Atemzügen bei sich zu haben, brannte sich fest in seinem Kopf ein. Er wollte nicht alleine sein. Er hatte so große Angst, dass diese Schwindelanfälle und diese Kreislaufprobleme dann auftraten, wenn niemand da war, der ihn beschützte...der ihn in Sicherheit wiegte. Und diese Sicherheit, nach der der Italiener sich so sehr sehnte, konnte ihm lediglich sein Blondschopf schenken, der ihn in diesen Sekunden nah an sich drückte und ihn behutsam an seinem Rücken streichelte. Er hielt ihn wie eine gläserne Figur, die jederzeit in tausend Scherben zerspringen und tiefe Ritze in seine Haut, nein, in seine Seele malen könnten. Ritze, die niemals verheilten; Ritze, die ewig blieben - Ein bleibendes Loch würde in seiner Brust hausen und ihn nach und nach wie ein Parasit verspeisen.

Das Weinen und Greinen wurde ruhiger und nur ein unauffälliges Rümpfen der Nase durchbrach die Stille des Raumes neben dem ständigen Ticken der Uhr. Ludwig hatte nie aufgehört, seinen schwachen Freund trotz seiner Unsicherheit bezüglich menschlicher Nähe zu trösten. Was ihm auch schlussendlich auch gelang, jedoch konnte nichts in der Welt ihre kaputten Herzen flicken, die sich im Schneesturm der Verzweiflung verirrt hatten...denn sie wussten beide...es gab kein Happy End.
"Luddy...", hauchte Feliciano, als sich seine plötzliche Panikattacke endlich dem Ende zuneigte.
"Hm?"
"Ich glaube, ich werde sterben..."
Ludwig stoppte in seiner Bewegung und sah Feliciano trotz seiner Vorahnung schockiert an. Es aus seinem Mund zu hören, war schlimmer als er es sich jemals gedanklich ausmalen könnte.
"Sag sowas nicht, Feli. Alles wird wieder gut, das verspreche ich dir."

Feliciano lächelte in die bereits seit einigen Minuten andauernde Umarmung hinein. Er wusste genau, dass er dieses Versprechen nicht halten konnte. Es war nicht möglich, aber trotzdem wollte er den Deutschen nicht verletzen, weswegen er sich krampfhaft dazu zwang, positiv zu sein.
"Mhm", er machte eine Pause und genoss die Nähe zu Ludwig für einen kurzen Moment, "Ich hab' Angst gehabt...vorhin..."
Feli vergrub sich immer mehr in der starken Brust des Deutschen.
"Dass du gehst und ich dich nie mehr wiedersehe...das war doch genau so, als sie dich in den Krieg geschickt haben..."
Ludwig strich ihm vorsichtig durch das Haar.
"Ich hab jeden Tag...jeden einzelnen Tag darauf gewartet, dass du mir schreibst oder gleich zurückkommst...das Warten...es war eine Qual..."
Ludwig strich mit dem Daumen über die kleine, fiese Locke, die dem Italiener immer zur Seite gedreht stand und quasi ein Eigenleben gebildet hatte.
"Ich habe gewartet...gewartet und gehofft...aber du bist nie aufgetaucht. In den letzten Wochen hatte ich nichts mehr von dir gehört und ich hatte schon fast gedacht, dass du gestorben bist...ich dachte, ich würde sterben, bevor ich dich ein weiteres und letztes Mal sehe."
Feliciano schniefte; grinste aber. Seine Wimpern waren komplett von den Tränen verklebt.
"Aber jetzt bist du hier und trotzdem ist nichts so wie früher...Ich ziehe meine Familie runter...sie sind alle wegen mir so deprimiert, auch wenn sie es verstecken mögen...Ich habe viel geschrieben, viel gezeichnet, weil ich nicht wusste, wohin mit meinen Sorgen, immerhin wollte ich Mama, Papa und Lovi nicht noch mehr zur Last fallen. Vielleicht bin ich es dennoch..."
Felicianos Stimme wurde immer brüchiger und seine getrockneten Tränen vermehrten sich.
"Falls ich dich auch damit verletze, tut es mir so leid...ich will das alles nicht. Ich will nur, dass alles hier aufhört und ich meinen ganzen Kummer vergessen kann...Ich will-"
"Shhht", unterbrach ihn Ludwig und umfasste seine feuchten Wangen mit den Händen. Er wischte ihm die frischen Tränen weg und gab ihm nach längerer Überlegung auch einen Kuss auf die Stirn. Feliciano wurde ruhig.
"Du bist keine Last, Feli. Wir sind einfach nur besorgt um dich", Ludwig probierte, ein kleines Lächeln auf seine Lippen zu bringen, "Weil wir dich lieben, Feliciano. B-besonders i-ich..." Der Deutsche wurde vor Scham puterrot. In der Kategorie ,,Liebe" wurde er schnell zu einem scheuen Reh; er war schon immer sehr unbeholfen bei dieser Thematik gewesen, das wusste er. Er war es nicht gewohnt, mit Menschen seine inneren Gedanken zu teilen, was wohl oder übel dazu führte, dass man ihn schnell in Verlegenheit bringen konnte. Besonders Feliciano schaffte es immer wieder, diesen sensiblen Punkt zu treffen.
"Und manchmal...", fuhr Ludwig fort und strich Feli eine lose Strähne hinter sein Ohr, "...sind die Dinge es wert, dafür zu leiden."

Der Kleinere lächelte und legte seine alabasterweißen Hände auf die des großen Blonden. Gerührt rollten einige dicke Tränen herab, aber dieses Mal wurden sie nicht aus Traurigkeit vergossen. Felicianos Lächeln würde breiter und es erfüllte beide mit Freude. Es dauerte keine halbe Sekunde mehr, bis der Italiener sich dem Deutschen um den Hals schmiss; kleine, vermeidbar elektrische Funken glühten auf ihrer Haut wie Feuerwerke auf, als sie die körperliche Nähe des Anderen spüren konnten. Und ein letztes Flüstern erklang, so leise, dass es nur der Mensch verstehen konnte, an den diese letzten Worte auch gewidmet waren, ehe sie wie eine einzelne Note nach dem Anspielen verstummten.

"Ti amo, Ludwig."
~♡~

Der 'Fluff' geht mehr oder weniger weiter :3

1. Feedback?

2. Verbesserungsvorschläge?

3. Ab dem nächsten Kapitel geht es wieder mehr in die traurige Richtung, also bereitet euch seelisch darauf vor^^

~2132 Wörter
Hasta la pasta(=ヮ=)೨
Over and out

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