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Sterben auf Raten

Ich gehe ins Zimmer und es ist, als würde die Zeit still stehen. Ich will stark sein, doch mein Inneres bricht zusammen. Meine Kraft ist schon lange aufgebraucht. Fünf verdammte Jahre kämpfe ich nun schon. Doch ich kann diesen Kampf nicht gewinnen. Denn es ist nicht meiner.

Ich war zehn, als der Tod in Form einer Krankheit in mein Leben trat. Ein Sterben auf Raten. Es tut mir im Herzen weh, die Person, die ich auf der Welt am meisten liebe, so zu sehen. So schwach und kaputt. Die Krankheit hat uns beiden viel abverlangt und ich weiß nicht, wie ich diese fünf Jahre überleben konnte. Eigentlich lebe ich auch gar nicht mehr. Mein Körper ist nur noch eine Hülle. Mein Inneres ist schon lange tot.

Ich lege meine Hand auf die kalte Hand meiner Mutter. Sie regt sich nicht. Ihr Atem ist schwer, eher ein Röcheln. Die Medikamente haben sie in ein Koma versetzt, nur damit sie die schrecklichen Schmerzen nicht mehr spüren muss.

Ich öffne den Mund um zu schreien, bekomme aber keinen Ton heraus. Mein Körper ist erfüllt von Wut und Verzweiflung. Wut darüber, dass diese Krankheit mir die Mutter nimmt und Verzweiflung, weil ich ganz genau weiß, dass ich nichts dagegen machen kann.

Es kommt mir so vor, als würde ich träumen. Das ist alles so surreal. So falsch. Am liebsten würde ich von meinem nervigen Wecker geweckt werden und zu meiner Mutter ins Wohnzimmer gehen. Unter die Decke schlüpfen und diese Geborgenheit spüren. So wie früher, als alles noch gut war.

Ich stürze aus dem Zimmer. Mir ist schlecht und ich habe das Gefühl, als würde ich keine Luft bekommen. Meine Hände klammern sich an dem Geländer einer Treppe fest. Ich zittere am ganzen Körper und lasse mich auf die Treppe sinken. Dann atme ich einmal tief durch, um mich zu beruhigen und stehe dann, mit wackeligen Beinen wieder auf. Schluchzend gehe ich die Treppe runter, aus dem Hospiz und zu meinem Fahrrad.

Ich fahre nach Hause und lasse mich aufs Sofa fallen. Ich bin so erschöpft. Mit zitternden Händen greife ich zum Telefon und rufe meine Psychologin an, um sie zu fragen, ob sie zu mir kommen kann. Wenige Minuten später sitzt sie auch schon neben mir.

Wir reden eine ganze Weile. Reden darüber, wie die Krankheit mich verändert hat. Fünf Jahre lassen die Krankheit, so doof es auch klingen mag, Alltag werden.

Auf einmal habe ich das Bedürfnis, zurück zu meiner Mutter zu fahren. Meine Psychologin fährt mich zum Hospiz und wir eilen die Treppe hoch.
Wir brauchen fünf Minuten.

Alles ist still. Vor der Tür meiner Mutter stehen meine Großeltern, die beste Freundin und der Freund meiner Mutter. Meine Oma sitzt auf einem Sessel und sieht aus, als hätte ihr jemand das Herz heraus gerissen. Erst denke ich, dass sie einen Schwächeanfall hat. Doch dann fällt mein Blick auf meinen Opa. Er zieht mich in die Arme. "Sie ist tot. Vor fünf Minuten ist sie gestorben.", flüstert er und weint ganz bitterlich.

Ich löse mich von meinem Opa und öffne die Tür zu meiner Mutter. Dort liegt sie. Das Licht lässt ihre Haut ganz blau wirken. Sie sieht aus, als würde sie schlafen. Ganz friedlich und in die Decken gekuschelt. Ich schließe die Tür wieder und gehe mit meiner Familie die Treppe runter, in den Aufenthaltsraum. Wir unterhalten uns, lachen und weinen. Dann fahren wir nach Hause.

Ich sitze mit meinem Hund auf meinem Bett und sehe mir Fotos von meiner Mutter an. Ich war schon immer ein Mensch, der vieles wegsteckt. Aber ich weiß nicht, wie ich ihren Verlust verkraften kann.

Da klingelt es. Ich stehe auf, und gehe zur Tür. Mein Opa hat sie bereits geöffnet und mein kleiner Bruder kommt die Treppe hoch. Als er mich sieht, fängt er an zu weinen. Ich nehme ihn in die Arme und lasse meinen Tränen ebenfalls freien Lauf.

Dann gehen wir in die Küche und helfen unserem Opa, den Tisch zu decken.

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