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Covid-19 (Coronavirus)

Ich gebe nun also auch noch meinen Senf dazu, einfach weil ich einen Ort brauche, wo ich meine eigenen Gedanken zu diesem ganzen Thema sammeln und ordnen kann.

Um uns alle rein Zahlen-technisch auf den gleichen Stand zu bringen, möchte ich als erstes einige Daten weitergeben. Ich werde auch zu all den Zahlen eine Quellenangabe liefern, damit ihr wisst, dass ich mir das nicht einfach aus dem Finger sauge ;)
Zusätzlich als Disclaimer: Ich maße mir nicht an, alles über dieses Virus zu wissen und werde auch nicht alles mögliche hier aufschreiben, das würde schlicht und ergreifend den Rahmen sprengen. Aber ich unterhalte mich auch sehr gern mit euch über Dinge zu dieser Situation, die ich hier nicht aufgreife. Ihr dürft also wirklich gerne auch eure Ansichten und eure Erfahrungen kundtun – so kann ja dann auch ein guter Austausch stattfinden.
Lasst uns bitte einfach respektvoll miteinander umgehen, auch wenn sich gewisse Meinungen vielleicht nicht decken.

Stand 31.03.2020
• Das Coronavirus ist weltweit bei mehr als 787'010 Personen nachgewiesen worden, über 37'800 Todesopfer wurden gemeldet. 166'000 Menschen sind genesen.

• Mit fast 11'600 Toten und über 101'700 Infektionen ist Italien das am schwersten betroffene Land, die meisten Infektionsfälle weisen derzeit die USA auf. Mit über 165'000 Infektionen verzeichnen sie sogar mehr Coronavirus-Infektionen als China – und damit so viele wie kein anderes Land.

• Viele Staaten haben den Notstand ausgerufen, die Grenzen dichtgemacht, Versammlungsorte und Schulen geschlossen sowie Ausgangssperren verhängt.

• Regierungen und internationale Organisationen schnüren finanzielle Rettungspakete, um die sich bereits abzeichnende Rezession abzumildern.
(Quellen: Neue Zürcher Zeitung und SRF)

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(Die Grafik zeigt die Situation mit Stand 27.03.2020 - Quelle: merkus.de)

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Wie ihr hier auf der Grafik also seht, liegt die prozentuale Rate der Infizierten aufgrund des Coronavirus' in der Schweiz, in Italien und in Spanien besonders hoch. Dies liegt aber vielleicht auch daran, dass in diesen Ländern mehr getestet werden kann, oder aber man geht aufgrund der Symptome grundsätzlich von einem Coronafall aus, ohne es zu testen. Letzteres wäre natürlich nicht gerade förderlich, aber wer weiß schon, wie es andere Länder genau handhaben.

Diese Angaben und Daten sollen nicht Angst machen, aber sie sollen die Tatsachen zeigen. Denn es nützt weder etwas, wenn wir in Panik geraten noch, wenn wir den Kopf in den Sand stecken und so tun, als würde nichts passieren.
So steht es also im grafischen und nummerischen Sinne um die Welt. Das ist ja aber nur ein Teil, wie wir die Auswirkungen dieses 'kleinen' Virus darstellen, und ich weigere mich, mich nur auf diese Art und Weise zu versteifen, denn so laufen wir Gefahr, dass wir die Menschen dahinter vergessen. Die Menschen, die ganz direkt betroffen sind, aber auch die Menschen, die indirekt betroffen sind.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht, ob ich mich zu dieser ganzen Krise überhaupt melden möchte, da es ja doch schon sooo viele gibt, die das bereits getan haben und ich mich auch einfach denen anschließen kann. Daran ist auch überhaupt nichts Falsches, wenn man sich anschließen möchte, aber meine Meinung hat sich so sehr gewandelt und ich habe mir in diesem ganzen Schlamassel so viel Zeit genommen, um mich zu informieren, dass ich das nun auch irgendwo niederschreiben muss – auch wenn das schlussendlich nur mir selber dienen sollte.

Jedenfalls möchte ich hier mal schreiben, welche Auswirkungen ich in meinem Umfeld so miterlebe.


Arbeit
Ich arbeite bei einer Sozialen Unternehmung (einer Stiftung). Dort arbeiten wir mit verschiedenen Menschen zusammen. Mit Arbeitslosen, Renten- oder Sozialhilfebezügern, und, und, und. Hinter diesen Menschen stehen verschiedene Ämter und Stellen, die für sie zuständig sind und sie uns als Unternehmung "zuweisen". Nun ist es so, dass auch jeder dieser zuweisenden Stellen eine andere Handhabung hat in der jetzigen Situation.

• Das Amt für Wirtschaft und Arbeit im Kanton Aargau (AWA), das für die Arbeitslosen zuständig ist, hat sämtliche Programmteilnehmende aus dem Programm genommen hat (bis auf diejenigen, die in einer externen Firma beschäftigt sind)Das heißt, keiner der bisher intern beschäftigten Arbeitslosen darf zurzeit am Programm teilnehmen. Eventuell war das ein etwas voreilig gefällter Entschluss, aber das AWA ist ein großes Unternehmen, das in dieser Situation von heute auf morgen einen mehr oder weniger detaillierten Fahrplan haben musste, was absolut nicht einfach ist. Zudem ist mir bewusst, dass es gewisse Einschränkungen geben muss, da wir ja dafür sorgen müssen, dass die Gesundheit der Menschen nicht gefährdet wird.

• Weiter haben wir Teilnehmende, die über die IV-Stelle (IV = Invalidenversicherung) zu uns kommen und ein Taggeld beziehen. Diesen Teilnehmenden füllen wir jeweils monatlich eine sogenannte Taggeldbescheinigung (TGB) aus, um der Stelle zu melden, wie die Person im Programm anwesend war (täglich anwesend, Krankheitsabsenzen, etc.). Aufgrund dieser Meldung von uns wird den Teilnehmenden dann das Taggeld ausbezahlt.
Nun ist momentan unser nationale Versanddienst (die Post) sosehr überlastet, dass bereits die blanken TGBs verspätet bei uns ankommen und wohl auch verspätet ausgefüllt von uns bei der IV ankommen werden. Das wiederum bedeutet, dass die Teilnehmenden viel später ihr Geld bekommen.
Diese Personen haben oftmals sonst schon mit ihren Finanzen zu kämpfen und jetzt müssen sie noch länger auf das monatliche Taggeld warten.

• Wir sind zurzeit dabei, einen Wohnkomplex zu bauen, deren Wohnungen in erster Linie von den Menschen gemietet werden kann, die finanziell weniger begünstigt sind.
Aber auch hier spüren wir die Überlastung der Gewerkschaften und des Versanddienstes, da wir mit vielen Lieferverzögerungen konfrontiert sind. Das bedeutet, dass wir im schlimmsten Fall den Bau nicht rechtzeitig fertigstellen können, was wiederum größere finanzielle Einbussen mit sich bringen kann.


Umfeld
Neben den Auswirkungen, die ich auf der Arbeit mitbekomme, habe ich auch Freunde und Familie, sehe Nachrichten und checke Instagram.

• Ich kenne viele Elternpaare, die nun plötzlich damit konfrontiert sind, ihre Kinder zu Hause unterrichten zu müssen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie nun tatsächlich 24/7 für die Kids schauen müssen (was natürlich zum Elternsein dazugehört – macht man in den Ferien ja auch –, aber auf diesen Härtefall hat sich verständlicherweise keiner eingestellt), müssen sie ihnen auch Schulstoff irgendwie verständlich erklären können. Viele der Eltern sind "im echten Leben" keine Lehrer, das heißt, dass sie neben den Home-Schulstunden auch Zeit für die Erarbeitung des Stoffes für sich einplanen müssen. Dann haben wir noch den Haushalt, hungrige Mägen und Grundbedürfnisse wie Gemeinschaft etc., die irgendwie in den Tag gepackt werden müssen.

• Ich kenne viele Selbständige, die sich zurzeit in einer großen Ungewissheit befinden. Hier in der Schweiz wird erst noch darüber diskutiert, ob und wie man den Selbständigen, die keine GmbH sind, helfen kann. Ich kann mir wohl gerade mal ansatzweise vorstellen, wie stressig diese Situation sein muss.
Auch Personen, die Angestellt sind, nun aber durch Kurzarbeit nur noch einen gewissen Prozentsatz des Lohnes erhalten, sind betroffen. Meine Schwester gehört zu dieser Gruppe. Sie sieht es glücklicherweise ziemlich pragmatisch ("Ich kann das Geld ja sowieso nicht ausgeben. Kino zu, Haarsalon zu, Kleidergeschäfte zu."). Aber da gibt es Menschen, die sind auf jeden Cent angewiesen und sind nun verständlicherweise besorgt.

• Ältere Personen und Menschen, die sich in der Risikogruppe befinden, sind angehalten, das Zuhause nicht mehr zu verlassen – höchstens, um ein bisschen in der Natur (dort, wo wenig bis keine anderen Menschen sind) spazieren zu gehen. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie schwierig das für diese Leute sein muss. Ältere Menschen sind schon ohne dieses Virus meist einsam (gerade auch, weil einige von ihnen keine/n Ehepartner/in (mehr) haben), und jetzt sind sie noch weiter in ihrer Freiheit eingeschnitten.
Betagte Personen in Altersheimen etc. dürfen nicht mehr besucht werden und dürfen nicht mehr groß raus. Ich kann also verstehen, wenn sich einige von ihnen wie eingesperrt vorkommen.

• Ich kann mir auch in etwa denken, wie schwierig die Situation gerade für werdende oder frisch gebackene Eltern sein muss. Die Geburt und die ersten Monate sind sonst schon streng und ungewiss genug, wie muss es sich denn jetzt anfühlen, wenn noch diese weitere fremde Komponente dazukommt?

• Es gibt bestimmt noch viel mehr, als das was ich bis jetzt aufgezählt habe, aber ich werde mich auf diese beiden letzten Dinge beschränken. Sie sind zwar etwas düster, aber leider, leider sind sie genauso Teil der Auswirkungen.
Jedes Mal, wenn ich an die Ärmeren Orte dieser Welt denke, wird mein Herz schwer. Ich habe einen Text von einem indischen Arzt bei meiner Freundin in ihrer IG-Story gesehen, der meine Gedanken ziemlich gut widerspiegelt. Er ist auf Englisch und ich werde ihn im Anschluss übersetzen.
"Social distancing is a privilege. It means you live in a house large enough to practise it. Hand washing is a privilege too. It means you have access to running water. Hand sanitisers are a privilege. It means you have enough money to buy them. Lockdowns are a privilege. It means you can afford to be at home. Most of the ways to ward the Corona off are accessible only to the affluent. In essence, a disease that was spread by the rich as they flew around the globe will now kill millions of the poor. All of us who are practising social distancing and have imposed a lockdown on ourselves must appreciate how privileged we are. Many Indians won't be able to do any of this."
Von mir übersetzt: „Social Distancing ist ein Privileg. Es bedeutet nämlich, dass ihr in einem Haus lebt, das groß genug ist, um diese Vorsichtsmaßnahme einzuhalten. Sich die Hände zu waschen ist ein Privileg. Es bedeutet nämlich, dass euch fließendes Wasser zur Verfügung steht. Desinfektionsmittel zu benutzen ist ein Privileg. Es bedeutet nähmlich, dass ihr genug Geld habt, um welches zu kaufen. Ausgangssperren sind ein Privileg. Es bedeutet nämlich, dass ihr es euch leisten könnt, zu Hause zu bleiben. Die meisten dieser Massnahmen, um gegen das Virus vorzugehen, sind also vor allem für die wohlhabenden umsetzbar. Zusammengefasst heißt das: Eine Krankheit, die von den wenigen Reichen durch ihre Reisen um die Welt verteilt wurde, tötet nun Millionen von Armen. Wir alle, die wir Social Distancing praktizieren und uns an die Ausgangssperre halten, sollten also für dieses Privileg dankbar sein. Viele Inder haben gar nicht erst die Möglichkeit dazu."
Ich stimme nicht mit allem überein, aber mit der Grundaussage gehe ich einher. Während es auch in Deutschland und in der Schweiz und in Österreich etc. Menschen gibt, die sich den Lockdown nicht leisten können (wie oben beschrieben), so sind es vergleichsweise dennoch weniger als in anderen Ländern, und wir haben es den Umständen entsprechend dennoch oftmals gut.

• Und die letzte von mir angetönte Auswirkung ist die, dass die Zahl der Fälle an häuslicher Gewalt in dieser Zeit bereits drastisch gestiegen ist und wohl noch weiter steigen wird. Als wäre diese Ausnahmesituation nicht bereits genug, müssen manche Personen auch noch mit Partnern, Eltern, Geschwistern, Kindern etc. auf engstem Raum auskommen, die nicht gelernt (oder verlernt) haben, wie man mit dem inneren Stress in sich umgeht.


ABER
Neben all diesen negativen Punkten möchte ich euch dennoch mit einem hoffnungsvolleren Ausblick zurücklassen.
Jetzt mehr als je zuvor ist es doch so wichtig, dass wir für einander da sind. Ein jeder, wie es ihm/ihr möglich ist.

• Wenn ihr Familien kennt, denen diese Situation gerade nur noch über den Kopf wächst, dann wäre es doch eine Möglichkeit ihnen das Mittagessen oder Nachtessen (oder beides) abzunehmen und ihnen vor die Tür zu stellen.

• Wenn ihr Freunde oder Bekannte habt, die Selbständig sind oder Lohnausfälle haben, und ihr könnt es euch leisten, warum nicht etwas bei ihnen bestellen, oder sie auf eine andere Weise finanziell unterstützen?

• Schreibt euren Omas, Opas und Freunden, die schlimmer davon betroffen sind, weil sie sich in der Risikogruppe befinden doch einen Brief. Glaubt mir, gerade die ältere Generation hat wahnsinnig viel Freude an solchen handgeschriebenen Texten.
Für sie einkaufen zu gehen, ist auch eine Möglichkeit, um ihnen den Alltag etwas leichter zu machen. So brauchen sie sich wenigstens darum nicht mehr zu sorgen.

Also nochmal: Jetzt mehr als je zuvor ist es so wichtig, dass wir für einander da sind. Ein jeder, wie es ihm/ihr möglich ist. Wenn du finanziell nichts machen kannst, dann kannst du dir überlegen, für Familien zu kochen, für Risikopersonen einzukaufen oder auch einfach ein aufmunterndes und ermutigendes SMS zu schreiben – so ein Text von Herzen kann echt viel bewirken, glaub mir.
Diese Aufzählung oben über die verschiedenen Auswirkungen soll dir außerdem aufzeigen, dass nicht alles schwarz und weiß ist, und dass wir liebevoll und nachsichtig miteinander umgehen. Das ist generell mein Wunsch für die Welt, aber vielleicht hilft uns diese Krise ja, unsere Sanftmut und unsere Liebe füreinander nun ganz praktisch zu trainieren und zu praktizieren.

#SpreadTheLove

Ich wünsche euch allen eine wunderbare Woche, lasst den Kopf nicht hängen, bittet um Hilfe, leistet Hilfe und bleibt gesund.

Glg
Eure StephVi

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