Jungkook PoV

Die Straßen wurden breiter, die Lichter heller und der Verkehr immer voller. Wenn es eine Sache gab, was die Menschen in Seoul eindeutig nicht konnte, dann war es sich am Verkehrsregeln zu halten. Hier Führerschein machen würde schrecklich werden, da war ich mir sicher.

Wir hielten vor einem großem Haus mit vielen Fenstern und einem kleinen Balkon. Eine Garage war direkt neben dem Haus platziert und vor ihr stand ein brandneuer, schwarzer Porsche. Ich schluckte. Plötzlich fühlte ich mich unwohl in unserem kleinen VW Polo der dringend in die Waschanlage musste. Ich hatte nie darüber nachgedacht wie wohlhabend Familie Kim war, doch als ich so aus dem Auto ausstiegt bemerkte ich den Standunterschied unserer Familien umso stärker.

Die Haustür schwang auf und ein zugegeben nett aussehender Mann  strahlte uns entgegen. Sein Gesicht war vertieft von Lachfalten. "Chanmin, dass ist Jungkook. Jungkook, dass ist Chanmin." Meine Mutter schwang ihre Arme um Chanmins Hals und ich gab ihm ein Nicken, überfordert was ich sagen sollte. Als meine Mutter ihn wieder los ließ lachte Chanmin mich freundlich an und sagte: "Jungkook schön die endlich kennenzulernen. Ich hab schon viel von die gehört. Na komm mal mit, ich zeig dir dein Zimmer." Ich folgte ihm ins Haus.

Das Haus der Kims war groß, weiträumig, jedoch hübsch und kunstvoll eingerichtet. An den Wänden hingen viele Bilder und die Regale waren bedeckt mich Pflanzen.

"Wo ist den Taehyung?" fragte meine Mutter langsam und Chanmin zuckte mit den Schultern. "Es ist Wochenende, also kann Tae überall sein. Spätestens Heute Abend ist er wieder zurück. Morgen kann er Jungkook bestimmt mit dem Auto zur Schule mitnehmen und ihm alles zeigen. Das wird kein Problem sein." Er lachte und zog meine Mutter ins Haus.
Wow, erster Tag und der gute Taehyung schafft es nicht mal sich blicken zu lassen. Schwach.

"Die zweite Etage haben Tae und du für euch. Es sind zwei Zimmer, die beide ein eigenes Bad haben. Dein Schlafzimmer hat leider keinen Balkon, nur das von Taehyung, dass tut mir wirklich leid. Aber oben gibt es sonst noch die Dachterassen als Alternative?" Peinlich berührt sah Chanmin mich an und kurz war ich verwirrt was ich antworten sollte. Entschuldigte er sich gerade dafür, dass ich ein Zimmer mit Bad hatte aber die Dachterasse ja fehlte? Was?

"Das wird kein Problem sein. Das ist schon mehr als genug, danke." Chanmin atmete hörbar erleichtert aus.
Der erste Stock hatte genau vier Türen. Zwei auf jeder Seite des Flures. Gegenüber von der Treppe standen zwei kleine Sofas und ein Yamaha Flügel und die Wände waren wie auch schon im Erdgeschoss von Malereien beschmückt. In der Ecke stand ein Saxophone, welches mir teuer entgegen funkelte.
"Soo, auf der rechten Seite befinden sich deine Zimmer. Das Bad ist befüllt. Einmal die Woche kommt die Reinigungskraft und macht sauber und füllt dein Bad auf. Wenn du was bestimmtes brauchst lass es sie einfach wissen." Ich nickte zögernd. Reinigungskraft?

"Wir gehen mal nach unten und räumen noch den Rest der  Sachen aus. Ich hoffe du lebst dich schnell ein." Chanmin und meine Mutter verließen die Etage und für einen kurzen Moment blieb ich einfach vor meinem neuen Zimmer stehen. Der goldene Türknauf fühlte sich kalt in meinen Händen an, als ich ihn herumdrehte und die Tür mit einem leisen Klack aufsprang.

Das Zimmer war RIESIG. Die hohen Decken ließen es teuer aussehen und das Boxspringbett und der große Schrank verrieten mir, dass jenes auch der Fall sein musste. Ein großer Schreibtisch und weicher Sessel standen in der Ecke und ein Spiegel war säuberlich daneben platziert.

Ich ließ mich auf das weiche Bett sinken und starrte an die Decke.
Das hier war vielleicht schön und luxeriös, doch ich vermisste mein kleines Bett mit der großen Fensterbank daneben und mein kleines Keyboard, wo das C bereits keinen Ton mehr hatte.

Egal wieviel mehr Geld hier war, mein Zuhause war das hier definitiv nicht.