Currents -part 2-

,,Stiles willst du mich loslassen? Ich muss auf die Toilette."

Ich versuchte mich aus seinen eng umschlungenen Armen zu winden, doch es gelangte mir nicht. Wahrscheinlich musste man Houdini sein, um sich aus seinen Armen zu lösen. Erneut stupste ich ihn an. ,,Stiles, Klo."

,,Hm?", ein total verschlafener Mr Sarcastic öffnete eins seiner Augen vorsichtig. 

,,Toilette."

Verpennt hob er seinen Arm an und ich rollte mich schnell weg, damit er seinen Arm wieder hinlegen konnte. Barfüßig tappte ich in das anliegende Bad, wo ich mich dann endlich erleichtern konnte. 

Gestern nachdem Besuch im Krankenhaus hatte Stiles es für besser gehalten, wenn ich bei ihm schlafen würde. Sicherer,- Auch wenn ich mir nicht sicher war ob irgendeiner von uns beiden etwas gegen den Darach ausrichten konnte. Der Baseballschläger lag, auf dem Nachstisch neben dem Bett, wo er griff bereit war. Stiles Angst stammte von dem Gedanken, dass er mich als Heiler einstufte und ich nun zu der neuen Zielgruppe gehörte. 

Müde sammelte ich mir ein paar Klamotten aus einer kleinen Schublade zusammen, die Stiles mir überlassen hatte. Inzwischen schlief ich so oft bei ihm, das ich eine kleine Menge an von Anziehsachen hier hatte. ,,Stiles, du solltest so langsam aufstehen, dein Wecker klingelt sowieso in fünf Minuten."

,,Fünf Minuten sind lange", grummelte er und vergrub sein Kopf wieder in seinem Kissen. 

Belustigt wendete ich mich von ihm ab und fischte mein Handy aus meiner Jackentasche. Ich weckte mein Handy aus dem Ruhemodus und entdeckte mehrere Nachrichten von Isaac. Da ich keine Lust hatte alle zu lesen, tippte ich Isaacs Nummer in mein Handy ein. 

,,Morgen Elle."

,,Morgen Bella", grüßte ich ihn. ,,Was gibt es, du hast mir zwanzig Nachrichten gesendet."

,,Ach ja, ich wollte dich auf dem neuesten Stand halten, Boyd und ich haben uns krankgemeldet, weil wir Derek beschützen wollen", klärte er mich auf.

Ich wusste zwar nicht genau was sie vorhatten, doch sie waren mein Rudel. ,,Super ich komme auch."

Auf Isaacs Seite wurde es plötzlich ruhig. ,,Nichts gegen dich Elle, doch wir haben Krallen und Superkräfte, wir können Derek und uns beschützen."

Wie mich es nervte, dass er diese Karte spielte, doch ich würde Derek nicht nochmal verlieren. ,,Boyd soll mich in einer Stunde bei Allison abholen."

,,Elle,-"

Ich drückte einfach auf den roten Knopf und lies einen wahrscheinlich sehr genervt Isaac auf der anderen Seite des Hörers zurück. Geschwind zog ich mir ein frisches T-Shirt über und schlüpfte in meine Jeans. ,,Hey Stiles, kannst du mich auf dem Weg zur Schule bei Allison herauslassen?"

Mein Freund hob sein Kopf von seinem Kissen und sah mich aufmerksam an. ,,Klar, doch was gibt es?"

,,Ich schwänze heute mit Boyd und Issac die Schule. Sie haben irgendeinen Plan um Derek vor dem Alpha Rudel zu beschützen."

,,Soll ich dich mit kommen?", Stiles schwang sich langsam aus seinem Bett und wuschelte sich durch seine durch den Schlaf abstehende Haare. 

Ich schüttelte den Kopf. ,,Du hast sowieso schon so viele Fehltage und ich wette, Scott wird dich und deinen schlauen Kopf wieder brauchen. Mach dir keine Sorge, ich hab mein Rudel um mich."

,,In Ordnung, aber schreib mir, wenn du mich brauchst." 

Sein Blick lag fest auf mir.

Ich schenkte ihm ein glückliches Lächeln. ,,Versprochen."

•••

Stiles babyblauer Jeep kam vor dem Gebäude in dem Allison wohnte, zum Stehen.  ,,Viel Spaß in der Schule", meinte ich lächelnd und drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Backe.

Stiles warf seinen Kopf in den Nacken und seufzte. ,,Danke, dann bis später."

,,Bis später."

Ich hüpfte aus dem Wagen und ließ die Türe hinter mir zufallen. In Momenten wie diesen bereute ich das ich kein Führerschein hatte und nicht alleine fahren konnte. Alleine ohne die Hilfe von meinem Bruder oder meinem Freund kam ich nicht von A nach B und es kratze wirklich an meinem Selbstvertrauen, das ich immer nach einer Mitfahrgelegenheit schauen musste, vor allem da Beacon Hills keine guten Busanbindungen hatte. 

Roscoe startete seinen Motor und fuhr weiter in Richtung der Highschool. Dann sollte ich mal Allison aufsuchen. Das Gebäude in der Mitte der Stadt ragte hoch in den Himmel und es saß nicht richtig in meinem Magen die Jäger und das Alpha Rudel im selben Gebäude lebten. Wie hielt es Allison nur aus, mit dem Gedanken das Monster über ihr lebten?

Ich betrat das Gebäude und lief rüber zum Fahrstuhl, wo ich den Knopf für Allisons Stockwerk drückte. Nun konnte ich nur hoffen das Allison mir auch weiterhelfen konnte. Mit einem lauten ding öffneten sich Fahrstuhltüren und ich ging rüber zu ihrer Haustüre. 

Nach einem klingeln öffnete sich die edle Holztüre und eine ziemlich überraschte Brünette starrte mich an. ,,Elle? Was bringt dich zu mir?"

,,Ich brauche eine Pistole."

Fassungslos riss die Jägerin ihre Augen auf und öffnete ihren Mund, nur um ihn ohne das ein Wort ihn verlassen hatte wieder zu schließen. ,,Hm?", geplättet schaute mich die Brünette an. 

Ohne das mich ihre Perplexität störte, schaute ich sie weiter bittend an. ,,Ich brauche etwas um mich zu beschützen." 

,,Komm erstmal rein", Alli trat zur Seite, um mich in ihr Appartment zu lassen. ,,Woher kommt das jetzt?"

,,Isaac und Boyd wollen Derek beschützen, wobei ich helfen will. Ich weiß, du und Derek kommt nicht so wirklich zurecht, doch für mich ist er wichtig und ich kann nicht helfen. Das ist so frustrierend, da bin ich schon ein übernatürliches Wesen und kann nicht einmal den Personen helfen, die mir was bedeuteten beschützen", blubberte es aus mir raus. 

Stiles hatte sich zwar in irgendeiner Weise damit abgefunden, doch ich wollte etwas dagegen unternehmen, so hilflos zu sein. Ich war ein Reh inmitten von Wölfen. Von allen Personen um mich herum wusste ich das Allison es am besten Nachvollziehen konnte. Am Anfang war sie genauso hilflos gewesen, doch nun konnte sie sich ihrer Selbst inmitten all dieser Wölfe halten. Sie wurde sogar um Hilfe gefragt, obwohl sie nur ein Mensch war.

Auch brauchte ich die extra Unterstützung, den seit dem Tag als wir den Jungs zum Crosscountry Turnier gefolgt waren, hatte ich das Gefühl keine Kontrolle mehr über meine Kräfte zu haben. Selbst, wenn ich meine Kräfte nicht benutzte, hatte ich das Gefühl das sie unter meiner Haut prickelte. Es fühlte sich etwas an als hätten sie keinen Aus-Schalter mehr. Es tat nicht weh, dennoch beunruhigte es mich.  

,,Und du glaubst eine Pistole ändert das?"

,,Das tut es in Filmen", erwiderte ich überzeugt. 

,,Elle ich kann dir keine Pistole geben, du hast noch nie eine benutzt und sie ist sicher nicht die Lösung für alle deine Probleme."

Wütend überkreuzte ich meine Arme. ,,Dann habe ich wohl meine Zeit verschwendet hier herzu kommen."

Die Brünette seufzte gerade, als ich dabei  war mich umzudrehen. ,,Elle, warte,-"

,,Ja?"

,,Ich kann dir zwar keine Pistole geben, doch ich kann dir ein paar andere Sachen mitgeben, mit denen du dich verteidigen kannst."

,,Wirklich?"

Glücklich klatschte ich in die Hände. Ich wusste doch das zu Allison zu gehen die richtige Entscheidung gewesen war. Interessiert folgte ich dem anderen Mädchen zu einem alten Schrank mit hübschen Schnitzereien. Aus ihm zog sie einen schwarzen Koffer heraus, welcher wirklich aussah, als käme er aus einem Spy Film. 

Mit beiden Händen schob sie gleichzeitig die beiden Riegel auf beiden Seiten zur Seite und öffnete den Koffer. Allisons Augen blitzten gefährlich. ,,Du musst mir versprechen vorsichtig zu sein, das hier sind keine Spielzeuge."

Brav bewegte ich meinen Kopf hoch und runter. 

,,Das hier,-", Allison holte zwei kleine Messer heraus. ,,Sie sehen zwar nicht nach viel aus doch sie können dir dein Leben retten. Du brauchst nicht viel Erfahrung um sie zu benutzen, daher sind sie perfekt. Zusätzlich habe ich für dich noch eine Rauchbombe, damit du dich in Sicherheit bringen kannst."

Ich hatte mir etwas Nützlicheres vorgestellt, doch es wahr wohl besser als nichts,- Mir war klar, dass ich keine wirkliche Waffe ohne Training benutzen konnte. ,,Danke", entkam es mir. 

,,Ich verstehe dich wie du dich fühlst. Meine Tür steht immer offen, falls du Hilfe brauchst", Allison streckte mir die kleinen Messer entgegen. 

,,Danke."

Nachdem mir Allison einen Crashkurs gegeben hatte, fühlte ich mich etwas mehr vorbereitet dem Alpha Rudel gegenüberzutreten. 

Ist nicht lange, dafür ist das nächste Kapitel länger. Leider konnte ich sie nicht anders aufteilen, damit sie gleich lange sind. Hoffe es hat euch dennoch gefallen. Bis zum nächsten Kapitel. : )