F O U R
Patrick's Sicht
Ich strich dem zierlichen Jungen sanft über den Rücken, als dieser begann stark zu zittern. Vorhin hatte ich ihn gefragt, wo er wohnte, obwohl ich eigentlich keine Antwort erwartet hatte. Aber wieso zitterte er so stark? War ihm etwa so kalt?
,,Alles gut? Willst du meine Jacke anziehen?", fragte ich das zitternde Bündel in meinen Armen. Nur schwer konnte ich erkennen, wie der Kleine seinen Kopf schüttelte. Dennoch hörte er nicht auf zu zittern, weshalb ich einfach nicht anders konnte als mich von ihm zu lösen. Dafür erntete ich zwar einen traurigen Blick von Manu, doch mit ihm an meiner Brust klebend war es mir beinahe unmöglich, meine Jacke auszuziehen.
Lächelnd streckte ich ihm meine Hand entgegen, mit welcher ich meine warme Jacke fest umklammert hielt. Von Manu kam nur ein verwirrter Blick. Als ihm dann anscheinend ein Licht aufgegangen ist, schüttelte er schnell den Kopf. Falsche Antwort.
Seufzend warf ich mir meine Jacke über die Schulter und griff nach der kalten Hand meines Gegenübers. ,,Du ziehst jetzt diese Jacke an. Ich möchte nicht, dass du krank wirst.", flüsterte ich, laut genug damit Manu mich verstehen konnte.
Seine giftgrünen Augen blickten unsicher in meine. Ermutigend schenkte ich ihm ein Lächeln und hielt ihm erneut die Jacke hin. Diese entnahm er mir endlich. Zögerlich aber er nahm sie. Kurz darauf zog er sich meine viel zu große Jacke über und warf mir einen kurzen, dankbaren Blick zu. Bei diesem Anblick, der Kleine in meiner Jacke, Ärmel viel zu lang, und dann noch dieser Blick. Ich könnte dahinschmelzen.
Halt! Du bist nicht schwul, Patrick! Er ist nur ein Auftrag. Du musst nur dafür sorgen, dass sein elendiges Leben sich etwas bessert und schon kannst du von hier verschwinden. Dann bist du ihn wieder los.
Diese Stimme hatte recht. Ich war nicht schwul. Und ich werde es auch nie sein.
,,Komm, gehen wir nach Hause.", nuschelte ich, noch immer leicht in Gedanken. Meine Mutter wäre enttäuscht von mir, wenn sie wüsste das ich schwul bin. Na zum Glück bin ich weder schwul, noch habe ich eine Mutter.
Gedankenverloren setzte ich mich in Bewegung, bis mich ein schwaches Zerren an meinem Ärmel in die Realität zurückwirft. Mit hochgezogenen Augenbrauen und verwirrtem Gesichtsausdruck drehte ich mich um. Hinter mir stand mein Schützling, seine eine Hand umschloss meinen Ärmel, während er mit der anderen etwas in sein Handy eintippte. Geduldig wartete ich, bis er fertig war mit was auch immer er da machte.
Kurze Zeit später gab Manu mir sein Handy. Schulterzuckend nahm ich dieses entgegen und warf einen Blick auf den Display des Gerätes. Anscheinend hatte er seine Notizen geöffnet, um mir etwas aufzuschreiben. Schlau.
Wir gehen in die falsche Richtung. Ich wohne in der Kastanienallee.
Naja konnte ich ja eigentlich nicht wissen, dennoch war es mir leicht peinlich. Verlegen kratzte ich mir am Kopf und gab dem kleineren sein Handy zurück. Dieser steckte es schmunzelnd zurück in seine Hosentasche.
So machte ich auf dem Absatz kehrt und zog Manu hinter mir her, da dieser sich immer noch an meinen Ärmel klammerte.
Nach langem Fußmarsch erreichten wir die Kastanienallee. Plötzlich begann mein Schützling erneut zu zittern, diesmal, falls es überhaupt noch möglich war, noch stärker als vorhin im Park. Besorgt warf ich dem zitternden Bündel einen Blick zu und zog ihn kurzerhand in meine Arme. Kaum tat ich dies, klammerten sich seine kalten Hände an mich, als würde sein Leben davon abhängen. Irgendwie ist er schon echt niedlich..
Aus, du bist nicht schwul! Also hör gefälligst auf so rumzuschwulen.
Tief durchatmend drückte ich den Kleinen von mir und fragte ihn, in welchem Haus er wohnen würde. Als Antwort zeigte Manu auf ein schlichtes weißes Einfamilienhaus mit großen Garten, welcher allerdings völlig überwuchert war. Allgemein sah das Haus ziemlich heruntergekommen aus.
Zur Sicherheit hackte ich nochmal nach. ,,Da wohnst du?" Wieder nur ein Nicken als Antwort.
Irgendwie fühlte ich mich überhaupt nicht wohl, Manu jetzt alleine zu lassen. Ich wusste nicht was, aber irgendetwas versuchte mir zu sagen, dass ich ihn nicht da rein gehen lassen darf.
Kopfschüttelnd zog ich Manu wie so oft heute in eine Umarmung und flüsterte: ,,Wir sehen uns morgen?" Es sollte ursprünglich zwar eine Aussage sein, doch zum Ende hin klang es eher wie eine Frage. Der Kleine hob seinen Kopf und strahlte mich an. Nickend löste er sich von mir und zog sich meine Jacke aus. Kaum schlüpfte seine Hand aus dem Ärmel, begann er zu zittern. So oft hatte ich noch nie jemanden zittern sehen. Hatte er etwa eine Krankheit?
,,Dann bis morgen.", rief ich noch, ehe ich mich umdrehte und mich auf den Weg nach Hause machte. Ja richtig gehört, ich habe eine Wohnung. Da ich nur für kurze Zeit hier sein werde, hatte ich mir einfach eine Mietwohnung geholt. Zwar nicht sehr groß, aber gemütlich. Doch davor musste ich noch etwas erledigen.
So Leute hiii na. Was Palle wohl erledigen muss?
Außerdem was haltet ihr davon wenn ich ab jetzt immer ein Bild oben einfüg?
(Ja oder nein?)
Naja heute ist schon der 4.Dezember.. Jedenfalls hoffe ich euch gefällt es auch (^~^)
Ich wünsch euch noch einen schönen 4.Dezember und bis morgen.
(Feedback wie immer in die Kommentare)
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