Kapitel 4: Der zweite versuchte Anschlag
Jisung's POV:
Glücklich verließ ich das Büro meines Chefs und machte mich wieder auf den Weg zum Studio. Ich war ziemlich glücklich. In letzter Zeit hatte ich echt abgebaut, was meine Rap-Fähigkeiten betraf. Ich musste dringend besser werden, sonst würde ich aus 3RACHA fliegen. Zum Glück war der Chef aber halbwegs zufrieden mit diesem Fortschritt und hab eine Verlängerung von drei Wochen bekommen.
Mit einem Mal zuckte ich heftig zusammen, als mich am Rücken etwas gestriffen hatte. Vorsichtig drehte ich mich herum, doch da war niemand. Hatte ich mir das etwa nur eingebildet?
Ich drehte mich wieder um und wollte weitergehen, doch da stieß ich gegen jemanden und ich taumelte einige Schritte zurück. Dort stand ein Mann vor mir, mit einem Umhang und Geistermaske. Moment mal! War das nicht der Typ, den Felix beschrieben hatte? Wollte Jeongin Changbin deswegen nicht alleine auf die Toilette lassen?
Durch Felix wusste ich schon, was ich machen musste. Ich ging weiter zurück, erstmal auf sicheren Abstand. Genau dann zog er ein Messer und griff mich brutal an. Ich drehte mich schnell weg und rannte davon. Allerdings folgte er mir weiterhin.
Ich lief durch die vielen Gänge des Entertainments, doch so langsam merkte ich, wie meine Kraft weiter schwand. Ich hielt das bestimmt nicht ewig durch. Ich muss mir was einfallen lassen, wenn er nicht von selbst gehen will, doch plötzlich spürte ich einen brennenden Schmerz an meiner Seite, der mich zum stolpern brachte und ich nach vorne auf den Boden fiel. Der war schneller bei mir, als ich gucken konnte und hatte mir mit voller Wucht gegen die linke Seite getreten. Der Tritt war so fest, dass ich durch den Flur geschleudert wurde und einige Meter weiter rollte und dann einfach liegen blieb.
Meine rechte Seite brannte durch den Schnitt und meine linke Seite schmerzte nur extrem hart. Was soll ich denn jetzt machen? Ich könnte sterben. Allerdings darf ich hier nicht sterben.
Er hatte sein Messer wieder aufgehoben und kam zu mir rüber. Ich schluckte und richtete mich schnell auf, doch das war etwas zu schnell, denn mir wurde kurzzeitig schwarz vor Augen.
Schon spürte ich erneut heftige Schläge in den Magen. Ich hab keine Ahnung wie lange er dies bereits getan hatte, aber mir wurde hinterher sowieso richtig schlecht. Ich sank auf die Knie und umklammerte mein Bauch, während ich verzweifelt nach Atem rang. Ich sah kurz auf und erblickte, wie er mit dem Messer ausholte. Ich darf hier nicht sterben. Felix hat es geschafft zu entkommen, also könnte ich es auch schaffen.
Das Messer sauste auf mich nieder, doch ich stieß mich vom Boden ab und sprang nach hinten. Ich taumelte kurz, als ich wieder stand, doch noch rechtzeitig fand ich mein Gleichgewicht wieder. Er stach noch einmal zu, doch da duckte ich mich drunter hinweg und rammte ihn einfach. Ich schubste ihn zurück, woraufhin er zu Boden fiel. Bevor ich aber weglaufen konnte, warf er sein Messer erneut nach mir, was dieses Mal in meiner linken Schulter stecken blieb. Ich konnte gerade noch so einen Schmerzensschrei unterdrücken und taumelte neben mir gegen die Wand. Ich war jetzt schon körperlich zu schwach auf den Beinen.
Ich zog das Messer aus der Schulter und warf es soweit weg, wie ich nur konnte. Ich atmete immer schwerer und hatte Probleme meine Augen offen zuhalten.
Der Typ gab immer noch nicht auf und schlug mir hart ins Gesicht. Ich knallte hart auf den Boden und schlug mir teilweise den Kopf auf. Meine Lippe war aufgeplatzt und ein kleiner Blutgerinsel ran rechts neben meinem Auge hinunter. Auch aus meiner Nase lief Blut. Ich bekam kaum noch was mit. Ich weiß auch nicht, was er jetzt vor hat, doch dann drang eine leise Stimme zu mir durch.
"Jisung, wo bist du?" Ich sah auf und versuchte mich aufrecht hinzusetzen. Es fiel mir alles andere als leicht. Die Wunde an meiner rechten Seite brannte und blutete leicht. Meine linke Seite schmerzte durch den Tritt und wahrscheinlich war mein ganzer Bauch bereits voller Hämatome. Wie schlimm sie letzendlich waren, konnte ich nicht sagen. Wie auch, wenn meine Sicht noch etwas verschwommen war.
"Oh Gott, Ji!" Ich sah langsam auf. Die Stimme hatte ich mittlerweile erkannt. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, was mir auch gelang. Ich hatte sie durch den Schwindel geschlossen. Anscheinend war der Typ verschwunden. "Jeongin, was machst du denn hier?" Mit einem Mal spürte ich auf meiner linken Handfläche etwas nasses. Kurz danach hörte ich ihn leise schluchzen. "Innie...es ist doch alles gut." "Es...war der Typ...hab ich recht?" Vom wem sprach er da? Kannte er ihn vielleicht? "Es war ein Mann mit schwarzem Umhang und Geistermaske." Er nickte nur schwach und hatte wütend seine Hände zur Fäuste geballt, aber ich nahm sie schnell in meine Hände. "Mir gehts gut, okay? Es ist nichts schlimmes passiert."
Es dauerte etwas bis er sich beruhigte und mir langsam aufhalf. Da durch spürte ich gleich einen Schmerz quer durch meinen Magen und ich zuckte heftig zusammen und zischte schmerzhaft auf. "Es ist meine Schuld." Er konnte doch nichts dafür. "Ich hätte dich begleiten sollen." Wie es aussah, hatte er es schon geahnt. Deswegen wollte er Changbin vorhin also begleiten. "Vielleicht sollten wir dich zu einem Arzt bringen." Verdammt! Das war der Ort, wo ich ungern hinwollte, also schüttelte ich schnell den Kopf. "Ich will da nicht hin. Die würden mir nur sagen, dass ich mehr essen soll, aber das kann ich nicht auf Kommando." Er nickte nur verstehen, während wir uns langsam wieder zurück ins Studio begaben. Was hätte ich nur ohne Jeongin gemacht?
Die anderen waren natürlich schockiert wie ich aussah. Sie wollten mich ebenfalls zu einem Arzt bringen, aber ich konnte es nicht. Als ich meine Aufmerksamkeit aber wieder auf Jeongin richten wollte, war dieser aber nicht mehr da. Wir alle waren verwirrt. Vielleicht sollten wir alle erstmal nach Hause gehen, was wir dann auch taten.
Ich spürte allmählich, dass es ernster wurde. Es war nicht der Anschlag auf Felix oder jetzt eben auf mich. Ich schätze mal, dass es etwas mit seinen Depressionen zu tun hat. Man konnte ihn kaum noch zum Lachen bringen. Irgendwas war da und ich kriege heraus was es war.
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