Kapitel 11: Ein tödlicher Fehler
Jeongin's POV:
Als ich im Park ankam, war Jisung noch nicht da. Ich setzte mich auf die Bank und holte ungeduldig mein Handy heraus. Irgendwie ließ mich der Gedanke nicht los, dass das hier alles ein großer Fehler gewesen sein könnte.
Ich sah mir den Chatverlauf mit dem Unbekannten nochmal an. So langsam schien es Klick zu machen. Verdammt! Das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich hätte das nicht tun dürfen. Das war ein großer Fehler gewesen. Nicht Minho, Changbin, Chan oder Hyunjin waren in Gefahr, nein. Es war Jisung. Ich hab ihn in den Tod geschickt.
Ich geriet mit jeder Minute die verstrich, immer mehr in Panik. Das war ein großer Fehler. Jisung war immer noch nicht da. Meine Vermutung bestätigte sich da durch immer mehr. Er wohnt schon in der Nähe des Parkes und was er sagt, hielt er normalerweise immer. Er war immer pünktlich. Ich muss ihn anrufen, damit ich mich vergewissern kann, dass es ihn gut geht.
Ich wählte schnell seine Nummer, aber er nahm nicht ab. Er ging einfach nicht ran. Wie sollte ich ihn denn finden? Ich kann hier aber nicht untätig rumsitzen, während er wahrscheinlich um sein Leben kämpft. Immerhin trug ich immer ein Messer mit mir herum. In dieser schrecklichen Welt wusste man schließlich nie, was einen erwartet. Ich zögerte nicht mehr und machte mich langsam auf den Weg zu ihn. Er muss dort irgendwo sein. Da war ich mir sicher.
Jisung's POV:
Schon aus seinen Nachrichten konnte ich heraushören, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Es war dringend und er braucht mich gerade. Schließlich hab ich ihn versprochen, immer bei ihn zu sein, wenn er mich brauchte. Gerade schien er mich ja zu brauchen. Wieso allerdings machte sich ein ungutes Gefühl in meinem Bauch breit?
Ich zog mich schnell an und verließ das Haus. Schnell machte ich mich auf den Weg in den Park, aber dann spürte ich hinter mir eine seltsame Präsenz. "Es ist vorbei." Meine Augen weiteten sich und schnell drehte ich mich nach hinten. Schon aus dem Augenwinkel konnte ich ein Schlag erkennen. Schnell hielt ich den Arm schützend vor mich, doch ich verlor das Gleichgewicht und knallte hart auf den Boden. Ein weiterer Tritt in den Bauch, schleuderte mich schließlich in die dunkle Gasse. Ich prallte paar Mal hart auf den Boden auf und schürfte mir etwas die Arme auf, bevor ich auf den Rücken liegen blieb. Mir blieb kurz der Atem im Hals stecken, bevor ich langsam wieder durchatmen konnte.
Ich sah schwach auf und konnte die Silhouette des Mannes erkennen. Das muss er sein. Er muss der Typ sein, der Jeongin immer schrieb. Wenn ich herauskriegen würde, wer er wirklich war, dann wäre ich Jeongin schon eine große Hilfe.
Er trat neben mich und hockte sich langsam hin. Ich versuchte mich aufzurichten, doch schon spürte ich einen harten Schlag ins Gesicht. Ich fiel zurück zu Boden und spürte etwas Blut an der Lippe. Er stellte plötzlich ein Bein auf mein Bauch und drückte zu. Ich hielt den Atem an, damit ich jeglichen Schmerz ausblenden konnte, aber das war nicht so einfach und dann musste ich schließlich doch Luft holen. Er drückte stärker zu und ich biss vor Schmerz die Zähne zusammen. Ich spürte allerdings auch die Übelkeit hochkommen. Ich muss etwas tun, bevor es wirklich noch vorbei war.
Ich sah mich in der Umgebung etwas um und entdeckte dann weiter weg eine Glasflasche. Ich schnappte sie mir und bevor er reagieren konnte, warf ich sie ihn direkt ins Gesicht. Er taumelte da durch zurück. Diese Chance nutzte ich und stand langsam auf. Da durch spürte ich einen stechenden Schmerz im Bauch. Mist! Er schien mir doch irgendwie geschadet zu haben.
"Das wirst du bereuen. Dieses Mal lasse ich dich nicht so einfach laufen." Plötzlich packte er mein Kopf und schleuderte mich mit voller Wucht gegen die Wand. Dies wiederholte er immer und immer wieder. Alles drehte sich. Mein Kopf fing höllisch zu schmerzen an und dann spürte ich eine Menge Blut an meiner rechten Seite. Ich spürte allerdings nicht nur einen starken Schwindelanfall, sondern auch die Übelkeit. Sie wurde da durch nur noch schlimmer.
"HÖR AUF!!!" Meine Augen weiteten sich schockiert, als ein Messer aus dem Typ vorne herauskam. Er ließ mich los, woraufhin ich zu Boden sackte. Ich konnte mich kaum bewegen und bekam kaum noch etwas mit. Ich bekam nur noch mit, wie Jeongin da war. Endlich! Wurde auch langsam mal Zeit.
Jeongin's POV:
Das kann unmöglich passiert sein. Ich kam zu spät. Wahrscheinlich muss Jisung meinetwegen sterben. Ich wusste doch, dass das ein großer Fehler war. Dennoch hatte ich ihn jetzt. Er hatte mich nicht kommen gehört und somit konnte ich ihn überraschen.
Ich zog das blutige Messer wieder aus ihn raus, woraufhin er sich die Stelle hielt und von Jisung wegtaumelte. Ich konnte meine Tränen nicht stoppen, die mir jetzt ungehindert über die Wangen liefen. "Wer...bist du?" fragte ich, woraufhin meine Stimme etwas zitterte. "Jemand, den du sehr gut kennst. Jemand, der dir mehr bedeutet hatte, als du dich selbst." Meine Augen weiteten sich. Ich hatte eine Vermutung, aber ich war mir nicht ganz sicher, ob es auch stimmte.
Ich war davon etwas abgelenkt, weshalb ich auch nicht ganz mitbekommen hatte, wie er ein Messer zog und dieses mir in den Bauch gerammt hatte. Erst, als es schon in meinem Bauch steckte, kam ich langsam wieder in die Realität zurück. Mir blieb der Atem weg und ich sackte langsam auf die Knie. Das Messer blieb in der Wunde stecken. "Ich...war dein einzigster und bester Freund." hörte ich nur noch von ihn, bevor ich spürte, wie ich langsam immer müder wurde. "Jeongin..." hörte ich leise von Jisung, aber selbst das ignorierte ich. In diesen Moment fand ich es besser, wenn ich einfach nur noch sterben würde. Nur meinetwegen waren sie in Gefahr. Er hatte sich langsam zu mir runter gekniet und kam meinem Ohr immer näher. "Weißt du was? Wenn du willst, dass das alles aufhört, dann töte dich." Genau danach wurde alles schwarz um mich. Sterben wäre die beste Lösung.
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