Kapitel 1: Der erste versuchte Anschlag
Jeongin's POV:
Ich atmete schwer, als ich langsam vor dem Klassenraum zum Stehen kam. Ich bin über zehn Minuten schon zu spät. Vorsichtig klopfte ich an. "Herein." Ich schluckte und trat ein. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Man, wie ich es hasste. Ich befand mich zwar nie allein in der Klasse, aber ich konnte noch nie so wirklich leiden, wenn die gesamte Aufmerksamkeit auf mir lag.
Die Lehrerin stemmte die Hände an die Hüften. "Wo kommen wir denn jetzt her?" Mist! Was soll ich denn sagen? Ich würde so einfach nicht mehr herauskommen. "Ach, ähm, Frau Kim?" Ich sah auf und direkt zu Minho, der die ganze Aufmerksamkeit auf sich lenkte. "Er musste für mich nur etwas besorgen und kam deswegen zu spät." Frau Kim war sehr skeptisch. "Und das soll ich dir glauben? Dafür braucht man doch nicht solange." Mist! Normalerweise funktionierte die Ausrede immer, aber dieses Mal war ich nun wirklich zu spät. Da ziehen keine Ausreden mehr. "Er wurde noch vorher aufgehalten." fing Jisung nun an, in der Hoffnung, dass die Ausrede wenigstens bei ihn klappte. Frau Kim war immer noch skeptisch. "Ich hab ein Beweis." Stimmt! Immerhin hab ich in der Gruppe nicht geschrieben, von wem ich aufgehalten wurde.
Er zeigte ihr die Nachricht und ich war endlich vom Haken. Dankbar lächelte und nickte ich Minho und Jisung zu, die es mir gleich getan hatten und setzte mich dann nach hinten zu Seungmin auf meinen Platz. "Sei ehrlich. Wo warst du?" fragte er flüsternd, woraufhin ich schluckte. Ich kann ihn nicht die Wahrheit sagen. "Was ich euch geschrieben hab, ist aber wahr." Er beließ es zum Glück dabei und konzentrierte sich weiter auf den Unterricht.
Felix' POV:
Endlich war der langweilige Unterricht vorbei. Wir standen auf, packten ein und verließen den Klassenraum. Ich verabschiedete mich kurz von meinen Freunden, da ich von meinem Spind noch etwas holen wollte.
Auf den Weg dorthin musste ich aufpassen niemanden zu berühren. Das endete meistens nie gut. Wenn ich zu lange brauchte kamen sie mich suchen und fanden mich meistens ängstlich und zitternd in einer Ecke sitzend wieder. Ich hatte nämlich ganz schlimme Berührungsängste, seitdem Vorfall von damals. Nein, ich wollte ungerne daran zurückdenken.
Ich kam bei meinem Spind an und schloss auf, doch sofort spürte ich eine kleine, aber sanfte Berührung auf meiner Schulter. Bilder von damals kamen hoch und panisch drehte ich mich um, doch da war niemand. Komisch. Hatte ich mir das etwa nur eingebildet?
Ich schluckte und drehte mich wieder zum Spind, doch direkt danach hörte ich ein lauter Atem neben mir. Ich hielt inne und drehte mich panisch zur Seite. Meine Augen weiteten sich. Dort stand ein Mann in einem Umhang und einer Geistermaske. Er starrte mich einfach nur an, doch dann hob er die Hand und ich sah sofort, dass er ein Messer dabei hatte. Kein Schüler war in der Nähe. Bildete ich mir das etwa nur ein?
Er holte aus und wollte zustechen, doch ich fiel vor lauter Panik nach hinten zu Boden. "Wer bist du? Was willst du?" fragte ich voller Panik und krabbelte von ihn weg, doch sofort griff er mich erneut an und holte erneut aus. Schnell sprang ich auf meine Beine, doch ich stieß hinter mir nur gegen die Wand. Das Messer sauste genau auf mich nieder. Ich duckte mich drunter weg, der daraufhin mit dem Messer in der Wand stecken blieb.
Ich nutzte die Chance und lief weg. Ich hatte all meine Schulsachen einfach dort gelassen. Ich wollte nur leben, mehr wollte ich gar nicht. Ich musste hier weg und das dringend. Der Mann war direkt hinter mir.
Die Caféteria kam langsam in Sicht und ich stieß die Tür auf. Ich stützte mich schwer atmend auf meine Knie, nachdem ich stehen geblieben war. Alle anwesenden Schüler starrten mich entsetzt an. Ich muss hier weg.
Schnell sprang ich einfach zitternd in Chan's Arme. Er war der Einzigste der mich berühren konnte. Dafür war ich ihn echt dankbar. "Hey, Felix? Was ist denn los?" Er drückte mich sofort stark an sich. "D-Da w-wa-war s-so ei-ein T-Typ. E-Er w-oll-te mich um-bri-ngen." Sofort sahen mich alle entgeistert an. "Was? Das musst du dir eingebildet haben." versuchte Changbin mich zu beruhigen, aber ich schüttelte den Kopf. "Das hab ich mir nicht eingebildet. Er war wirklich da. Ein Mann in einem schwarzen Umhang und einer Geistermaske." "Das kann ich mir kaum vorstellen." meinte Hyunjin nur dazu und aß weiter. "Wie kannst du seelenruhig hier sitzen, während so ein gruseliger Typ versucht hatte mich umzubringen?" Hyunjin schüttelte nur die Schultern. Chan drückte mich nur wieder an sich. Dafür war ich ihn aber echt dankbar.
Jeongin's POV:
Nein, dass kann eigentlich nicht sein. Die Nachrichten würden Sinn ergeben. Niemals! Er kann nicht meine Freunde mit reinziehen. Ich spürte brennende Tränen in meinen Augen. Meine Freunde waren in Gefahr und das nur meinetwegen. Was hab ich nur falsch gemacht? Ich war immer an allem Schuld, auch jetzt.
"Hey, Innie." Ich zuckte zusammen, als Minho mir eine Hand auf die Schulter legte. Er und Jisung sahen mich besorgt und traurig an. Die anderen merkten es nicht, da sie noch mit ihrer Diskussion beschäftigt waren. "Was ist denn los? Beschäftigt dich etwas?" fragte Jisung weiter, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Nein, alles bestens. Ich brauch nur etwas frische Luft." Daraufhin beendeten sie ihre Diskussion und Felix sah mich entgeistert an. "Nein, geh nicht alleine." Mist! Der Typ könnte wirklich noch da sein. "Keine Sorge! Wir begleiten ihn." sagte Minho und war mit Jisung aufgestanden. Gemeinsam verließen wir die Caféteria und schließlich auch das Gebäude.
Irgendwie tat die frische Luft gerade ganz gut. "Was glaubst du? Hat Felix recht oder hatte er sich das wirklich nur eingebildet?" fragte Jisung Minho, doch dieser zuckte nur die Schultern. "Weiß ich nicht. Er klang sehr glaubwürdig." Jisung stimmte ihn zu. Stimmt allerdings. Dennoch hatte er recht. Die Nachricht, die ich anfangs erhalten hatte, stimmte. Ich hätte nie im Leben meine große Klappe so aufreißen sollen. Das passiert, wenn man unter Stress stand. Jetzt konnte ich es nicht mehr rückgängig machen. Es war nur eine Frage der Zeit bis jemand stirbt und ich es nicht verhindern kann.
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