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Staubfinger?

Ich blättere die Seite um. Endlich scheint das Kapitel ein Ende zu finden. Erleichtert seufze ich auf und lege das Buch neben mich auf den Nachttisch. Gähnend knipse ich die Lampe aus. "Staubfinger..." flüstere ich in die Dunkelheit. Ich weiß selber nicht woher das Wort auf einmal kommt. Aber es lässt mich nicht mehr los, verfolgt mich bis in meine Träume.
Als ich am nächsten Morgen erwache ist es immer noch da. Sonnenstrahlen kitzeln mich an der Nase und ich gähne herzhaft. Dann stehe ich auf.

Als ich am Frühstückstisch sitze und mir ein Brötchen dick mit Butter bestreiche überlege ich was ein Staubfinger sein könnte. Ein staubiger Finger vielleicht? Nein, das wäre viel zu langweilig! Ein Finger aus Staub wäre da schon interessanter, überlege ich weiter.
Ich denke immer noch über das Wort nach als ich mein Frühstück beende und mit dem Abwasch anfange. Nachdenklich betrachte ich die bunten Bilder auf meinem Geschirr. Ich habe es mir irgendwann mal in einem verstaubten Antiquitätenladen gekauft, nur weil ich dachte es würde mich vielleicht zu einer interessanten Geschichte inspirieren. Hat es nicht. Hätte ich mir denken können. Auf dem einen Bild, am Tellerrand, sind bunte Blumen zu sehen. Auf einem anderen viele Menschen.
Ich überlege wieder einmal wer dieses Geschirr wohl irgendwann bemalt hat. Aber meine Gedanken kehren schnell wieder zu Staubfinger zurück. Staubfinger, könnte das nicht der Name eines Tieres sein? schießt es mir auf einmal durch den Kopf. Ja, wie wäre es mit einem Fuchs? Oder ein Marder? Aber weshalb sollte ein Tier den Namen Staubfinger tragen? denke ich dann. Zu einem Menschen würde es doch eigentlich viel besser passen! "Staubfinger, Staubfinger, Staubfinger..." murmle ich. Ich trockne den letzten Teller ab und stelle ihn ins Regal. Dann mache ich es mir an meinem Schreibtisch bequem und greife nach meinem Notizbuch. Ich schreibe am liebsten mit Hand, deshalb liegt auch mein Füller griffbereit auf dem Tisch. Auf der ersten Seite des Buches steht in großen schwarzen Buchstaben Tintenherz geschrieben. Viel mehr als den Titel habe ich leider noch nicht. Okay, ich habe Capricorn, auf den ich unheimlich stolz bin. Und ja, eine wunderschöne Stadt namens Ombra habe ich auch. Ich weiß auch dass es zwei mächtige Könige oder vielleicht Fürsten geben wird. Nur leider fehlt mir noch eine Person mit einem guten Herzen. Eine Person, die Capricorn hassen kann, mehr als alles andere. Aber wer könnte das sein?
Staubfinger, schießt es mir wieder durch den Kopf. Capricorns größter Feind ist Staubfinger!
Schnell schlage ich das Notizbuch an einer noch tintenfreien Stelle auf und schreibe los. Und auf einmal sprudeln die Ideen nur so aus mir heraus. Staubfinger, ein Junge? Nein ein Mann. Ein junger Mann! Ein Mann ohne Heimat, ein Mann der sein Geld durch Straßenauftritte verdient! Was für Auftritte? Vielleicht auf dem Seil tanzen? Aber dazu passt der Name Staubfinger nicht. Hier würde besser so etwas wie Wolkentänzer passen. Schnell notiere ich mir die Idee. Vielleicht ein Jongleur, dessen Bälle immer staubig sind? Irgendwie ist mir das zu langweilig, trotzdem notiere ich es. Wie wäre es mit einem Feuerspucker? Überlege ich weiter. Jonglieren könnte ja auch der, nur nicht mit staubigen Bällen sondern mit brennenden Fackeln! Das ist doch die Idee! Staubfinger, der Feuerspucker. Staubfinger, der Freund des Feuers. Der flinke, feuerspuckende, Feenfreund Staubfinger. Warte, wieso jetzt plötzlich Feenfreund? Passt aber gut zu ihm, zu Staubfinger, denke ich dann. Und ich schreibe und schreibe ganze fünf Seiten über Staubfingers Aussehen und über seinen Charakter. Weitere zehn Seiten schreibe ich voll mit seinem Lebenslauf bis zu der Stelle an der das Buch beginnen soll. Ja, ich denke mir für jede meiner Figuren den kompletten Lebenslauf aus, auch wenn die Leser ihn sowieso nie erfahren werden. Aber wüsste ich nicht unter was für Umständen jeder einzelne aufwachsen musste, wären meine Geschichten nur halb so gut. Irgendwann hole ich mir ein Stück Brot und eine Schale Oliven. Dann schreibe ich weiter. Als ich das nächste Mal einen Blick auf die Uhr werfe, sehe ich dass sich der Tag schon dem Ende zuneigt. Die Zeit werde ich wohl nie verstehen, denke ich und stehe mit knurrendem Magen auf um mir etwas zum Abendessen zu machen.

Als ich im Bett liege denke ich noch einmal an Staubfinger. Gestern wusste ich noch nicht mal dass Staubfinger ein Mensch ist und jetzt kenne ich ihn wie meine Westentasche. Auch sein Gesicht habe ich mittlerweile genau vor Augen und es ist nicht mehr so verschwommen wie am Anfang.
Ich glaube, ich war noch nie so stolz auf eine meiner Figuren, wie auf Staubfinger. Nur vielleicht auf Capricorn. Einer von beiden muss sterben, denke ich. Aber wer? Diese unangenehme Überlegung verschiebe ich auf morgen. Ich drehe mich auf die Seite. "Staubfinger" ist das letzte was ich denke bevor ich einschlafe.

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