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3. Eine unentschuldbar dumme Idee

Ich werde das alles so was von bereuen..."




Das würde einfacher werden als gedacht.

Mit beschwingten Schritten trabte Az die Flure des Hauptquartiers entlang, darum bemüht, nur pflichtbewusst und nicht erleichtert und über alle Maßen siegessicher zu wirken. Die Panik, die ihn befallen hatten, als Don Lexy mit der geplanten Befreiung begonnen hatte, hatte sich nun in größte Verzückung verwandelt, und er konnte nurschwer an sich halten, seinen Triumph allen mitzuteilen, die ihm begegneten.

Der Flug durch Condra hatte ihm genug Zeit zum Nachdenken gegeben, und Don Lexys langweilige Besprechung hatte ihm ebenfalls geholfen, sich zu entscheiden. Er würde Lemeska Bantwell befreien müssen, das stand außer Frage. Falls, aber auch nur falls er erwischt wurde, blühte ihm dank seiner Verdienste für das Empire von der Regierung höchstens ein Exil. Niemand würde ihn, einen gefeierten Helden, einfach hinrichten. Dazu würde die Union ihre schützende Hand über ihn halten, und im Gegensatz zum Empire kannten sie keine Gnade bei Verrat, Befehlsverweigerung oder Illoyalität.

Das Dekret des Präsidenten, das Don Lexy in dem grenzenlosen Vertrauen, das er in den besten Piloten des Empire setzte, an ihn überreicht hatte – statt an Jacery, wie Az mit einiger Genugtuung und Vorfreude auf seine eigenen Taten feststellte – würde ihm mehr als nur ein wenig helfen. All die Sorgen, die er wegen der beachtlichen Verteidigungssysteme des Horotai gehabt hatte, die undurchdringlichen Wände, die massiven Waffen, die ganze Destroyer zu Metallstaub zermalmen konnten, die Armee von Wächtern und Jägern, all dies würde sich dem Dekret des Präsidenten beugen müssen.

Doch wie jeder hervorragende Plan hatte auch dieser einen Haken, und der nannte sich Bella Jacery. Er würde sie irgendwie loswerden müssen, wenn er mit der kleinen Bantwell entkommen wollte. Er hatte keine Ahnung, wie er es anstellen sollte, aber er musste Jacery loswerden. Vorzugsweise, dass sie dabei starb. Wann und wo waren ebenfalls von Bedeutung.

Doch seine persönlichen Pläne konnten warten. Az war so oder so eher ein Freund einer guten Improvisation, als dass er lange Pläne entwarf, die aus Prinzip immer schief liefen. Besser, man bereitete sich auf das Improvisieren vor, anstatt einen Plan vorzubereiten, der dann fehl schlug. Wie man es auch drehte und wendete, man musste immer spontan handeln. Warum also planen?

Dennoch, das Empire liebte minutiöse Vorbereitungen. Denn selbst wenn man improvisierte, man musste auch aufs Improvisieren vorbereitet sein.

Azurian folgte den Befehlen des Generals und erreichte schließlich den gigantischen, von blau schimmernden Dämmerlicht gefüllten Kontrollraum. Die blinkenden Lichter der Server, die unzähligen Holoscreens, von denen der größte die gesamte Rückwand des Raumes bedeckte, die in schwarze Uniformen gekleideten Lotsen mit ihren merkwürdig leuchtenden Headsets, und die hektisch umher schwirrenden Lichter auf den Screens, die Milionen von Meilen entfernte Planeten, Schiffe und Stationen darstellten, verliehen dem Raum den Eindruck eines Riffes in der Tiefsee, voller finsterem, geheimnisvollen Leben. Zielgerichtet bahnte Az sich einen Weg durch die Reihen der Tische und erreichte schließlich den Mann, den er suchte.

Coary Ffoukes stank immer nach kaltem Rauch und nach scharfem, kalten Alkohol. Az hatte Zeiten erlebt, da er nicht gerochen hatte wie eine Schnapsbrennerei neben einer Zigarettenfabrik, doch die waren längst vergangen. Trotz all der Gesundheitspropaganda des Empire und hunderter Versuche, sich seiner Süchte zu entziehen, war es ihm nie gelungen. Mittlerweile wusste Az, dass es Coary schlichtweg egal war, was mit ihm passierte.

„Coary!", rief der Vraguar seinem Freund zu, der grüßend eine Hand hob und eine letzten Befehl erteilte.

Schließlich drehte er sich um und nahm umständlich seine Brille ab. „Shahakazam. Gut, dass du da bist. Du müsstest diesen verdammten Frachterpiloten dringend mal ein paar Tricks beibringen. Sie schaffen es nicht einmal, an eine ganz normale Brennerstation anzudocken. Seit wir neues Personal eingestellt haben und unsere Anforderungen so verringert haben, dass selbst ein einköpfiger Rubier mit einem halben Hirn einen Frachter steuern könnte, werden unsere Piloten immer schlechter."

Az lauschte amüsiert Coarys Nörgelei und wich seinen wild fuchtelnden Armen aus. „Coary. Wie geht es dem imperialen Universum?"

„Hörst du mir nicht zu? Scheiße! Es geht drunter und drüber! Die Piloten kriegen nichts auf die Reihe, ich arbeite mit einem Haufen idiotischer Affen zusammen, und Wellington hat mir schon wieder meine Kippen geklaut. Wir sind, gelinde gesagt, am Ende." Coary fuhr sich dramatisch mit den Fingern durch die kurzen, unregelmäßigen geschnittenen Haare und kniff die Augen zusammen. „Ich hoffe außerdem, es hat einen wichtigen Grund, warum du mir jetzt auf den Senkel gehst, wo die Frachter auf die Stationen geleitet werdenmüssen."

„Es gibt sogar einen hervorragenden Grund", eröffnete Az feierlich. „Ich fliege auf einen Einsatz."

Coary lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ach nein. Endlich mal jemand am Himmel, dem man nicht für jeden Scheiß Händchen halten muss. Deswegen arbeite ich so gern mit dir."

„Nicht, weil ich dir mehr als einmal die Eier gerettet habe?"

„Nein, weil du auch die Sackratte warst, die mich erst in diese Scheiße hineingeritten hast, und ich ohne dich nicht einmal hätte gerettet werden müssen. Verdammt, ich weiß schon, warum ich nie wieder einen Fuß auf ein Schiff setzen will. Also, wo geht es hin?"

„Ich muss zum Horotai."

„Jemanden reinbringen oder jemanden rausholen und dann den ewigen Jagdgründen zuführen?"

„Jemanden rausholen, sie hierher bringen und dann verhindern, dass jemand anders sie befreien wird." In Az' Stimme mischte sich ein Hauch von Ironie.

Coarybemerkte es nicht. „Wann geht es los?"

„Morgen in aller Frühe."

„Heiliges Empire, hilf mir! Ich soll noch früher aufstehen als sonst? Was soll der Unsinn?"

„Es wird Zeit, dass du dem heiligen Empire hilfst, statt es dir", stellte Az belustigt fest. „Also, schwing deinen Hintern hierher, und zwar pünktlich. Don Lexy wartet nicht gern."

Coary grunzte einen neuerlichen Fluch. „Dass er sich das gefallen lässt. Aber nun", er wedelte theatralisch mit den Armen, „der große Held des Empire könnte wahrscheinlich auch mit Don Lexys Frau rummachen, und er würde sich nicht beschweren."

„Ich würde nie mit seiner Frau etwas anfangen. Menschen sind einfach nicht meins. Und du bist neidisch", Az machte eine blasierte Geste, „auf mein beeindruckendes Können."

„Als ob ich neidisch darauf wäre, ein paar Flächen auf einem Holoscreen drücken zu können, damit sich ein Stück Blech vorwärts bewegt."

„Ein extrem stark bewaffnetes Stück Blech, vergiss das nicht."

Coary verdrehte die Augen. „Wenn du nicht sofort abhaust und mich in Ruhe meine Arbeit machen lässt, lotse ich dich ins Asteroidenfeld von Carabin, und du kannst sehen, was du mit deinem stark bewaffneten Stück Blech gegen explodierende und Lava versprühende Weltallsteine ausrichten kannst."

Az hob beruhigend die Hände. Coary war berühmt für seine dramatisches Temperament und seine hemmungslosen Übertreibungen. „Ganz ruhig, Coary, ich bin sofort weg. Aber eins noch."

„Was?", blaffte Coary gereizt.

Az senkte die Stimme. „Coary, ich weiß nicht, ob ich die Befehle des Generals so befolgen werde, wie sie mir gegeben wurden."

Coary sah sich nervös um. „Und was soll das heißen?"

„Vertraust du mir?"

„Verdammt, Az, nein!"

Az starrte ihn an.

Coary verdrehte die Augen. „Jedes Mal, wenn jemand so etwas fragt, wird der Vertrauensselige es bereuen, weil der, der gefragt hat, etwas unentschuldbar Dummes vorhat. Was soll das also werden?"

Az seufzte. „Etwas unentschuldbar Dummes."

„Warum habe ich mir das schon gedacht?" Coary rieb sich das Gesicht. „Was hast du vor? Ein paar Details, bitte."

„Die kann ich dir nicht sagen. Tut mir leid. Aber ich werde einen kleinen Fehler begehen, der zu einer Menge Chaos führen wird. Aber ich brauche deine Hilfe."

„Das werde ich bereuen", murmelte Coary, mehr zu sich selbst als zu Az.

„Wenn es so weit ist, werde ich dich vorwarnen. Du musst das Hauptquartier verlassen, am besten ohne, dass es jemandem auffällt. Hast du noch deine Ausrüstung zuhause?"

„Oh, die Hochleistungscomputer, die Headsets, die illegale Kopie der imperialen Lotsensoftware, von der nicht einmal du wissen solltest, weil ich allein für den Besitz ins Horotai kommen könnte?", flüsterte Coary heftig. „Ja, die habe ich noch."

„Gut. Dann melde dich übermorgen krank, nimm Urlaub, was auch immer. Geh nur nicht hierher, sonst werden sie über die Protokolle auch mich finden.  Bring deine Ausrüstung zu mir und bleib dort, meine Wohnung ist sicher. Ich programmiere das Schloss um, damit es auch dich hineinlässt."

„Wozu genau brauchst du mich eigentlich? Du bist ein verdammter Pilot, der beste noch dazu, wozu brauchst du einen rauchenden, saufenden Lotsen mit Panikattacken? Kannst du mich nicht irgendwie außen vorlassen?", fragte Coary flehend.

„Ich mag zwar ein Pilot sein, aber ich weiß nicht, wohin meine Pläne mich führen werden. Vielleicht auf einen Planeten oder in einen Quadranten, den selbst ich noch nicht kenne. Und da brauche ich dich. Du kennst das Universum besser als ich, und es wird besser sein, einen Lotsen bei sich zu wissen, der einem den Arsch retten kann." Az sah Coary eindringlich an. „Hilf mir, Coary. Bitte."

Coary seufzte dramatisch. „Du hattest mich schon bei Vertraust du mir. Aber, beim heiligen Empire, wenn du wieder zurück bist, kaufst du mir den Roten Whiskey von Chaterre. Als Entschädigung für diesen haarsträubenden Wahnsinn. Hast du mich verstanden?"

Az unterdrückte ein trauriges Lächeln. Er wusste nicht, ob er jemals zurück kommen würde, und er hasste es, Coary so in Gefahr bringen zu müssen. Coary vertraute ihm und zählte auf ihn. Az wusste, er würde seinen Lotsen aus Condra fortbringen. Sobald er seinen Auftrag ausgeführt hatte.

Energisch vertrieb er seine finsteren Gedanken und legte Coary die Hand auf dieSchulter. „Danke, Mann. Du hast mich gerettet. Ich würde dich nicht fragen, wenn ich nicht müsste, ehrlich."

Coary seufzte resigniert. „Ach, Azurian, verpiss dich einfach und lass mich meinen letzten Tag genießen, an dem ich nicht Staatsfeind Nummer zwei bin. Ich werde das alles so was von bereuen..."

Az grinste entschuldigend und verließ die Kontrollzentrale. Seine Techniker würde er von zuhause aus anrufen, damit sie seinen Fighter bereit machten. Zügig machte er sich auf den Weg zu den Flugdecks, stieg in seinen Terraire und reihte sich in den lebhaften Verkehr von Condra ein.

Statt auf direktem Wege zu seiner Wohnung zurück zu fliegen, machte er einen Abstecher zu einem billigen Restaurant mit Fly-Thru, und brütete bei einer miserablen, fettigen Undefinierbarkeit aus Lebensmitteln, die sich jeglicher Identifikation entzogen, über seine missliche Lage nach. Die Tatsache, dass er Coary in Gefahr bringen musste, seinen besten Freund seit seinen ersten Tagen auf der Akademie, ließ ihn erneut über einen Weg nachdenken, wie er sich den Befehlen der Union entziehen konnte. Klar, er konnte versuchen, Grandyre oder gar Captain Bantwell höchstselbst zu töten oder ins Horotai zu bringen, doch die Union ließ einen solchen Frevel nicht auf sich sitzen. Als der letzte hohe Unionist, der Viscount der Banden von Casall, gefangen genommen worden war, hatten seine Untergebenen sich mit einigen anderen Gangs verbündet und das Empire zum Bluten gebracht. In solchen Momenten begruben die Unionisten ihre größten internen Differenzen.

Den Befehl einfach zu verweigern war ebenfalls keine Option. Az verfluchte sich für seine gelegentlichen Gespräche mit Grandyre, in denen er ihm arglos seine Erlebnisse mit seinen Freunden aufgezählt hatte und ihm nur zu gerne die kleinen Fragen beantwortet hatte, die der alte Vraguar ihm gestellt hatte, begeistert darüber, dass er sich für das Leben seines ehemaligen Schützlings interessierte. Wo wohnt der denn? Arbeiten die mit dir zusammen? Gehen sie öfter zusammen in diesen Club? Grandyre wusste alles über ihn, und er würde nicht zögern, alle zu finden und zu töten, die Az jemals gekannt hatten.

Sich an Don Lexy auszuliefern, würde nicht nur seine Karriere ruinieren, sondern auch dazu führen, dass jemand anders sich aufmachte, um das Mädchen zu befreien. Captain Bantwell würde alles daran setzen, seine Tochter zu befreien, und viele würden sterben, wenn es jemand zu verhindern versuchte.

Az musste es versuchen. Es war das Beste so.

Doch was war danach? Er wusste, er würde nicht zurück zum Empire fliegen können und so tun, als wäre nie etwas geschehen. Nein, er würde Coary retten müssen und dann verschwinden. Vorzugsweise an einen Ort, an dem das Empire ihn nicht fand.

Wütend warf er die Reste seines Essens aus dem Fenster des Terraire und drückte aufs Gas. Ein paar andere Terraires hupten ihm hinterher, jemand brüllte etwas wütendes, doch er beachtete sie nicht.

Seine Wohnung fand er leer von Schnapsleichen und eventuellen zurückgebliebenen Frauen in seinem Bett vor. Zu seiner eigenen Überraschung war froh darüber. Einsamkeit vor einem Selbstmordkommando hatte immer noch seine Schönheit.

Er hatte ein eigenartiges Gefühl, als würde er sich selbst dabei beobachten, wie er sich in seiner Wohnung umsah, die Techniker anrief, ein paar Freunde benachrichtigte, dass er auf einen Einsatz fliegen würde, ein paar Gläser von hochprozentiger, grellbunter Flüssigkeit aus den kunstvollen Flaschen in der gläsernen Barvitrine trank und die Zeit tot schlug. Gelangweilt suchte er seine Ausrüstung zusammen, Waffen, Munition, ein paar Nahrungsmittel, und programmierte Coary Ffoukes in den Scanner an der Tür ein. Weit vor Mitternacht hatte er alles erledigt, was noch zu tun war, und das einzige, was ihm noch blieb, war, sich ins Bett zu legen, die ganze Nacht angespannt wach zu liegen und sich zu Tode zu langweilen. Nun denn.

Bye-bye Condra. War schön hier.

Der Hangar, der die kleineren, schnellen Schiffe der Silverclaws beherbergte, war so gigantisch, dass auch ein kleinerer Destroyer darin Platz gefunden hätte. Glänzendes Chrom und matter, dunkler Stahl schimmerten in der bleichen, unnatürlich grellen Beleuchtung. Hunderte Fighter der Raptor-Klasse, umschwirrt von Technikern, Mechanikern und Piloten warteten in der Halle auf ihren Einsatz.

Az bahnte sich erschöpft und übernächtigt einen Weg durch das Chaos zu seinem Fighter, einem grau glänzenden, stromlinienförmigen Ungetüm, bis an die Zähne bewaffnet mit Raketen, Reducerkanonen und Lasergeschützen. Er war wesentlich größer als Jacerys Schiff, wie Az mit einem Anflug von alberner Schadenfreude feststellte, mit einer Flügelspannweite von fast fünfzehn Metern, gewaltigen, orangefarben glühenden Turbinen an Heck und Flügeln und genug Platz für Pilot, Copilot und bis zu acht Passagiere. Az hatte den Raptor umbauen lassen, den Sitz des Copiloten entfernen lassen, um mehr Platz für sich zu haben – und für sein Ego, wie Coary mit Belustigung festgestellt hatte. Stattdessen hatte er ein Gravitationsfeld einbauen lassen, das ihn fest am Boden hielt, egal, wie sehr sich das Schiff krängte. Dass dieses Modell nur mit vier Händen steuerbar war, war kein Hindernis für ihn.

Don Lexy wartete zwischen seinem Fighter und Jacerys, die dunkelhäutige Pilotin und einige andere Silverclaws, die sich dazu herabgelassen hatten, die beiden zu verabschieden, um sich. Ihre Uniformen waren perfekt und ohne jeden Makel, Jacerys Haare waren streng zurückgebunden. Neben ihnen fühlte Az sich noch müder und hungriger, als er es ohnehin schon war.

Don Lexy lächelte sein übliches, blasses Lächeln. „Shahakazam. Hast du das Dekret?"

Az nickte und setzte sein bestes gewinnendes Grinsen auf. „Ja. In ein paar Tagen ist das Mädchen sicher bei uns verwahrt."

„Gut. Shahakazam, Jacery, ich wünsche euch viel Glück. Eure Lotsen und eure Schiffe sind bereit. Ab hier liegt der Einsatz in euren Händen, und ich hoffe, dass er bald und ohne großes Aufheben beendet werden kann."

Az wusste schon jetzt, dass das nie der Fall sein würde.

„Fliegt schnell und sicher. Bleibt mit uns und untereinander in Kontakt. Zögert nicht, um Hilfe zu rufen, wenn die Union euch angreift", riet Lexington. „Macht euch auf den Weg."

Az fing Jacerys angewiderten, wütenden Blick auf, und erwiderte ihn mit einem strahlenden Lächeln. „Bist du aufgeregt, Jacery?", fragte er fröhlich, als er sich von Lexington und seinem Gefolge entfernte. Beim heiligen Empire, wie er dieses Weib hasste. Nie hatte er ihr verziehen, dass sie seine Waffen vor der Prüfung manipuliert hatte. Bis heute ärgerte er sich, dass er es nicht beweisen konnte.

Ihr heimgezahlt hatte er es ihr jedoch. Tausendfach. Az hätte nie gedacht, welche Auswirkungen der Zwischenfall auf Aiya haben sollte, dass Don Lexys Vertrauen nun Az galt und dass Jacery als grausam, unmoralisch und bisweilen unfähig dastand. Irgendwann, so nahm er sich vor, würde er Grandyre erneut dafür danken müssen.

„Nicht vor so einem nichtigen Einsatz. Das Mädchen holen und hierher bringen, ist das nicht eine Beleidigung für dich, den ach so strahlenden Helden?", zischte sie voller giftigem Sarkasmus.

Er zuckte mit den Schultern. „Etwas Entspannung muss auch sein. Ich muss dir schließlich unter die Arme greifen, nicht wahr?"

„Besser wäre es, wenn du es nicht tätest. Dann wäre die Gefahr nicht so hoch, dass durch deine Unfähigkeit das Mädchen doch noch in die Hände der Union gelangt", erwiderte sie mit einem arroganten Blick und verschwand in ihrem Fighter.

Azurian lief ein Schauder über den Rücken. Er war sich sicher, dass Jacery nichts über ihn und seine Verbindungen zur Union und schon gar nicht über seine Pläne wusste, doch der erste Zweifel keimte auf. Was wenn...

Er ließ den Gedanken in der Halle zurück und betrat seinen Raptor. Die Techniker hatte ihn bereits hochgefahren, die Holoscreens glühten, Daten, Messungsergebnisse und Diagramme flimmerten durch die Luft, ähnlich denen in seinem Terraire, doch größer, komplexer und schneller. Der Raptor war ein Schiff für das Universum, für Herausforderungen und Jagden durch endlose, sternenbedeckte Galaxien. Az spürte, wie sein Puls sich beschleunigte und an seinen Handgelenken pulsierte. Egal, wie oft er sein Schiff schon betreten hatte, egal wie viele Einsätze er mit ihm und seinem Vorgänger geflogen war, die Vorfreude auf den Flug, den Einsatz und die Spannung, die er mit sich brachte, blieb die Gleiche. Selbst Jacerys Anwesenheit auf dem Holoscreen und ihr verbissener Blick, mit dem sie das Cockpit ihres kleineren Fighters musterte, gab seiner Freude keinen Abbruch.

Az tippte die Zahlenkolonne ein, die seine Verbindung zu Coary herstellte, und das Gesicht des Lotsen erschien bläulich glühend auf dem Screen. „Coary, hörst du mich?"

„Klar und deutlich."

„Meine Daten und meine Position hast du?"

„Immer doch. Alles blendend. Fertig zum Abflug. President Avenue in der Höhe 1146 aufwärts gesperrt. Route 412.335 die President Avenue entlang, dann Kurs aufwärts an District vorbei, dann in den Schatten bis kurz vor Belicha. Verstanden?"

Az nickte und startete den Fighter. Auf dem Fenster des Cockpits flammte orangefarben seine Route in einer blassblauen Darstellung der Stadt auf, um sich dann in einem virtuellen Himmel zu verlieren. Weitere Daten leuchteten auf, und durch das Glas konnte er erkennen, wie Jacery es ihm gleichtat. Blaue Lichtfäden verbanden sich mit seinem Händen, und er spürte die Spannung, die durch sie lief. Probeweise spannte er seine Finger an, und das donnernde Brüllen der Triebwerke ließ den Fighter erbeben.

Eine letzte Überprüfung der Systeme. Ein letzter Blick auf die Route, die Daten, auf Jacery. Ein paar kurze Befehle an den Bordcomputer.

Coary gab den Befehl zum Abflug. Az drehte einen Regler auf dem Screen auf maximale Leistung und ballte die Hände zu Fäusten. Das Licht um seine Hände glühte auf, der Raptor machte einen Satz vorwärts und preschte donnernd aus dem Hangar, in die kühle Morgensonne von Condra hinaus. Jacery folgte ihm auf dem Fuß, doch Az schaffte es für einen Moment, sie und die bald folgenden Probleme zu vergessen. Er beschleunigte und steuerte den Raptor in den Himmel hinauf, in die Dunkelheit des Alls hinein, vorbei an District, Condras größten Mond und ein teures Viertel für jene, die alles auf der Welt besaßen.

„Bereit für den Schattenraum", sagte Coary.

Az legte eine Hand auf einen Regler. Der Raptor summte unter seinen Fingern. „Bereit."

„Sprung."

Ein letzter Blick auf Condra. Das Schiff grollte auf, schien sich aufzubäumen, als Az den Regler auf Maximum schob, dann verschwand der Planet, wurde zu einem weiteren von Milliarden von Sternen in den endlosen Weiten des Universums.

Az überprüfte die Systeme, dann schnallte er sich los und ließ den Autopiloten den Rest machen. Es würde nicht lang dauern, das Horotai zu erreichen, doch ein paar Stunden waren es dennoch. Genug Zeit, um zu schlafen und sich einen Weg auszudenken, wie er Jacery loswerden konnte.

Mit einem misstrauischen Blick zu ihrer Holoprojektion, die über dem Cockpit schwebte, schaltete er sie auf stumm. Er wusste, dass sie weder etwas dagegen unternehmen wollte noch würde. Coary schwieg ebenfalls. Im Schattenraum war kaum etwas zu befürchten. Man musste nur warten und sich langweilen.

Wie so oft.

Die Stunden zogen sich dahin. Az gab ein paar Funksprüche an die Zentrale ab, nervte Coary ein wenig, und machte sich schließlich daran, seine Waffensysteme aufs Penibelste zu kontrollieren. Er musste Jacery ausschalten, bevor sie im Gebiet des Horotai waren, kurz nachdem sie den Schatten verlassen hatten.

Vielleicht würde ihm die Umgebung seiner Route helfen. Er rief die Sternenkarte von Belicha und seiner Umgebung auf, und las sich die Informationen zu dem Planeten durch. Ein unbedeutender Stern, der mit Chemikalien handelte und sich wenig um die Angelegenheiten anderer kümmerte. Das Hoheitsgebiet reichte nicht weit in den Raum hinein.

Und er war umgeben von einem gigantischen, hochgefährlichen Asteroidenfeld, das Verbindungen und Systeme störte, und vor dem selbst der Computer warnte.

Plötzlich konnte er es kaum erwarten, Belicha zu erreichen. Er war bereit. Die Laserkanonen und die Reducer waren bereit, die Raketen ebenfalls, und er selbst summte ebenso vor Energie wie sein Schiff.

„Verlassen des Schattenraums in fünf Minuten", meldete Coary. „Heiliges Empire, ich hoffe, du weißt, was du tust.

„Natürlich." Az wusste jedoch nicht, was er tat. Verdammt, er wusste nicht einmal, ob er eine Ahnung hatte von dem, was er vorhatte zu tun.

Doch er konnte Waffen bedienen und einen Fighter fliegen. Und er kannte die Schwächen von Jacerys Schiff, und wusste, wie er die Schilde durchbrechen konnte.

Er nahm seinen Platz vor dem Holoscreen ein, aktivierte die Schilde, machte die Kanonen bereit und wartete. Die fünf Minuten erschienen ihm wie Jahre.

Der Schatten um ihn herum schwand, und der Raptor knurrte, als Az die Geschwindigkeit drosselte. Neben sich konnte er Jacery erkennen, die sich ebenso wie er aus schwarzblauen Schlieren befreien zu schien. Belicha glühte bräunlich-gelb im Licht einer fahlen Sonne, die Asteroiden darum schimmerten wie gigantische, tödliche Diamanten. In der Ferne, ein beinahe unerkennbarer, gräulicher Punkt, war das Horotai zu erkennen.

Az spürte seinen Puls in den Schläfen, als er einen Bogen flog, um Jacery besser aufs Korn nehmen zu können. „Coary", wandte er sich an seinen Lotsen, „Ich werde nun etwas sehr, sehr Dummes tun."

Coarys Antwort war ein Knacken, als Az die Ortungssysteme ausschaltete und die Funkverbindungen kappte. Mit einem Summen fuhren die Tarnschilde hoch. Die Triebwerke knurrten.

Az schloss die Finger zweier seiner Hände, mit rotem Licht mit der Steuereinheit verbunden. Kurz herrschte Stille.

Dann sprachen die Waffen, und ihr kreischendes Donnern zerriss die Dunkelheit zu metallischen Fetzen.

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