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22. Verhandlungen

Sein Leben gegen ihres."


„Du entführst mich also", stellte Danja trocken fest und wand sich ein wenig in Az' Griff. „Mit meinem eigenen Schiff."

Der Vraguar schnaubte, nahm Danjas Waffen aus ihren Holstern und warf sie in die Luke zum Laderaum. „Es ist nun mal das beste Schiff, das ich auf die Schnelle auftreiben konnte", gab er zurück, und stieß Danja grob in den Sitz, auf dem Spook Asem immer gesessen hatte. „Schnall dich an. Es könnte ein unschöner Flug werden. Und lass deine schmutzigen Finger vom Kontrollpult."

Der Kopfgeldjäger lächelte abfällig, doch folgte seinen Anweisungen, als Az wie beiläufig warnend eine Hand hob. Knurrend starteten die Triebwerke, blaue Lichter umschlossen Az' Hände, und mit einem Grollen schoss der Fighter in den Abendhimmel.

Az hatte sich immer noch nicht an den unsicheren Stand in Danjas Fighter gewöhnt, und als er einen Bogen flog und seine Füße vorsichtig neu positionierte, um nicht zu fallen, erkannte er aus dem Augenwinkel Danjas amüsiertes Grinsen. Der Junge wusste mehr über ihr Schiff als er selbst, rief er sich ins Gedächtnis. Er kannte jeden Code, jedes geheime Fach und wusste sicher, wie er sein Schiff, sein Zuhause, gegen Az einsetzen konnte. Plötzlich ärgerte er sich, dass er Lemeskas Handschellen in einer Taverne auf der Nebula Umbra gegen ein Getränk eingetauscht hatte.

Er wandte sich an Danja, der mit einem spöttischen Blick aus dem Fenster sah. „Seit wann arbeitest du für Jacery? Und lüg mich nicht an."

Danja blickte weiterhin hinaus auf die endlose Landschaft von Vetorius. „Warum auch? Bald sind du und die kleine Bantwell so oder so tot."

Az schnaubte. „Durch Spook Asems Liebe zu dir ist ihre Unverletzlichkeit gesichert. Jacery wird kaum wagen, ihr ein Haar zu krümmen, solange Spook fürchten muss, dass ich dir dafür die Rippen in die Eingeweide schlage. Deswegen zweifle ich doch sehr, dass wir allzu bald tot sein werden. Aber nun, wir sind nicht hier, um Drohungen von uns zu geben, die nicht wahr werden, also beantworte meine Frage."

Danja lachte leise. „Nun, Jacery war es, die uns auf eure Spur gebracht hat. Wir sollten ihr helfen, euch beide und Lemeskas Vater zu töten. Auf Scurm haben wir euch gefunden, und damit wir bei euch bleiben konnten, habe ich zu meiner Schande mein Messer an den wahnsinnigen Captain verloren."

„Ich meinte noch zu Lemeska, dass du es vielleicht aus reiner Freundlichkeit getan hast. Weder ich noch sie haben es geglaubt. Eher, dass du etwas im Schilde führst." Az seufzte. „Aber dass du so viel verbirgst, dass du mit meiner Erzfeindin zusammenarbeitest, das hätte ich niemandem geglaubt."

Danja grinste. „Ich nehme es als Kompliment."

„Angesichts der Tatsache, dass du es nicht geschafft hast, deinen Auftrag zu beenden, was wohl meiner und Lemeskas Tod gewesen wäre, und es obendrein noch zugelassen hast, entführt zu werden, ist das Kompliment eher hinfällig", entgegnete Azurian trocken.

Danjas verächtlicher Gesichtsausdruck verrutschte, und er blickte schweigend auf Az' Krallen, die in den Energieströmen weißblau aufglühten. „Hast du schon mal jemandem die Kehle herausgerissen?", wollte er schließlich wissen, sein spöttischer Tonfall klang erstaunlich aufgesetzt.

Az verzog zynisch die Lippen. „Mehrmals", log er einsilbig, ohne ihn anzusehen. Bisher hatte er nie die Gelegenheit dazu gehabt. Schließlich war das Empire ein zivilisierter Ort. Doch er wusste, dass Captain Bantwell es von ihm verlangt hätte, und dass Grandyre es oft getan hatte. Er hätte sich nicht darauf gefreut, doch etwas in ihm wollte wissen, wie es war.

„Wie fühlt es sich an?", bohrte Danja weiter.

„Als würde man eine große Hand voll tropfendem, heißen Schlamm nehmen. Während der Schlamm schreit wie am Spieß, wenn sich die Krallen ins Fleisch bohren", beschrieb Az ohne jede Regung.

Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie Danja milde beeindruckt die Augenbrauen hob. „Immerhin wirst du nicht wieder in schreienden Dreck greifen müssen, denn ein Blaster wird dich erledigen, bevor du deine Krallen heben kannst."

Az schnaubte. „Das wage ich zu bezweifeln." Er bewegte die Hände und flog eine weite Schleife. Kein Schiff erschien um sie herum, und er setzte seinen Weg fort. „Dafür müssten sie uns erst einmal finden, und bei unserem Vorsprung ist es ein Wunder, wenn sie es tun." Mit ein paar Befehlen an den Holoscreen aktivierte er die Tarnschilde, und Danjas überlegener Blick flackerte.

„Wie habt ihr uns gefunden, ohne die Ortungssysteme?", wollte der Kopfgeldjäger wissen.

„Grandyre", antwortete Az, als wäre somit alles gesagt.

Danja verengte die Augen. „Deswegen sind all die Schiffe der Union über uns weggeflogen, ohne uns anzugreifen. Weil ihr uns persönlich töten wolltet. Sie haben nur unseren Standort an euch weitergegeben."

„Es ist nützlich, mächtige Freunde zu haben."

„Wie die Liga der Einarmigen Banditen? Um sie zu beauftragen, um einen kleinen Lotsen in Condra zu töten?" Danjas Mund verzog sich zu einem finsteren Grinsen.

Zorn wallte in Az auf, gepaart mit Trauer, seine Krallen zuckten in den Energieströmen. Der Fighter machte einen kleinen Satz, und er schwankte. „Dafür wird Jacery bezahlen. Durch mich oder durch Lemeska, ist mir egal. Meinetwegen kannst auch du sie umbringen, aber sie wird ihr Leben nicht viel länger behalten", sagte Az kalt. „Schade nur, dass sie Lemeska in ihren Fingern hat, sonst würde ich dir den Hals umdrehen und Bella vom Himmel schießen."

„So profitieren wir beide von unseren Geiseln. Du hast mich, Spook hat Lemeska. Fehlt nur noch ein fairer Tausch, damit wir alle unsere finsteren Racheakte umsetzen können", sinnierte Danja. „Ist das das Ziel, zu dem wir fliegen? Ein Austausch?"

Az nickte schweigend. Er wusste nicht, wohin er flog. Der Plan, Jacery, Danja und Spook zu töten, war schief gelaufen, und statt Lemeska hatte er nun Danja neben sich im Schiff, während Jacery ebenso weiter atmen konnte wie zuvor. Innerlich wünschte er sich, Grandyre sein Einverständnis gegeben zu haben, sie alle mit einem einzigen gezielten Bombenangriff vom Angesicht von Vetorius zu wischen. Doch er hatte eine persönliche Rache gewollt, ebenso wie Lemeska, und musste nun die Konsequenzen tragen. Fieberhaft überlegte er, wie er Lemeska zurückbekommen und gleichzeitig seine Rache üben konnte, doch es gab keinen Weg. Sobald Danja bei Spook war und Lemeska bei Azurian, würden sie einander an die Kehlen gehen. Und er wusste, wie eine solche Konfrontation enden würde. Es würde ein Blutbad werden, und Spook würde als einziger Überlebender daraus hervorgehen, nur um von der Union von Vetorius bis in alle Ewigkeit gefoltert zu werden.

Das war der Grund, warum er Danja mit sich genommen hatte. Um eine Atempause zu bekommen, einen Moment, in dem er überlegen konnte, was nun zu tun war, statt ihr aller Schicksal auf einer sandigen Anhöhe auf Vetorius zu entscheiden.

Beinahe erwartete er einen weiteren Kommentar von Danja, doch keine weiteren Worte folgten. Grollende Stille breitete sich aus, während unter ihnen die Weiten von Vetorius schwanden und in eine schier endlose Wasserfläche übergingen, durchsetzt von kleinen, verwinkelten Inseln, gesäumt von Stränden, Smaragde in einem türkisfarbenen Meer.

Das eintönige Donnern der Triebwerke machte ihn schläfrig, und mit seinem schwindenden Adrenalin packte ihn die Müdigkeit mit aller Macht. Er musste wach bleiben, ermahnte er sich. Er war mit einem Feind in einem Schiff, dass dieser besser kannte als er selbst. Angestrengt riss er die Augen auf, deren Lider sich wie Bleigewichte senkten. Das Wasser nahm mit der Nacht die gleiche Farbe wie der Himmel an, schwarz, durchsetzt mit endlosen silbernen Schimmern, und krümmte sich zu einem dunklen Tunnel zusammen.

Danjas schnelle Bewegung nahm er im ersten Moment kaum wahr. Seine Hand huschte über die Regler auf dem Holoscreen, eine schwarze Spinne auf dem grellen hellblauen Licht. Das Donnern der Triebwerke nahm zu, und bevor Az reagieren konnte, sackte ihm der Boden unter den Füßen weg.

Die Welt drehte sich um ihn, während der Fighter sich aufbäumte und in einer engen Spirale in den Sturzflug schoss. Schmerzhaft prallte er gegen die Wände, rot flackerten die Alarmlichter um ihn auf und verwandelten das Schiff in eine Zelle aus rot, blau und schwarz. Die Sitzreihe an den Seiten tauchte vor ihm aus, und er streckte die Beine aus, doch erneut warf ihn die Fliehkraft herum und schleuderte ihn gegen die gegenüberliegende Seite. Der Aufprall ließ seine Zähne aufeinander schlagen, und er atmete scharf ein. Vor dem Holoscreen erkannte er Danjas Schatten, immer noch im Sitz des Copiloten, weit nach vorn gebeugt, eine Hand auf den Steuereinheiten, während die silbern schimmernde, schwarze Wasseroberfläche rasend schnell näher kam.

Mit einem Ruck kam der Fighter plötzlich zum stehen, so heftig, dass Az zu Boden geworfen wurde. Sein Kopf kam mit einem dumpfen Schlag auf dem geriffelten Metall auf, der seinen Körper erbeben ließ. Er musste aufstehen, befahl er sich, doch die Benommenheit lähmte ihn. Etwas klickte leise, und er dachte an den Revolver, den Danja auf der Nebula Umbra gegen Delnimes gezogen hatte, doch kein Schuss folgte. Unter ihm vibrierte der Boden gegen seine Wange.

Als Danja auf ihn zuschnellte, in der Hand einen Streifen aus geschärftem Silber, war keine Zeit für einen Blaster. Ohne nachzudenken, rollte Az sich weg, sprang auf und schlug aus der Drehung heraus nach dem Messer, das der Kopfgeldjäger umklammerte. Ein Riss aus Schmerz flammte in seinem Arm auf, doch der halbblinde Schlag zeigte seine Wirkung. Klirrend fiel das Messer zu Boden. Az packte Danja an den Armen, so fest, dass sich seine Krallen durch seine Kleidung in sein Fleisch fraßen, und in dem Bruchteil einer Sekunde verwandelte sich Danjas hässlicher Triumph in Überraschung.

Az schlug zu, eine Faust an die Schläfe, eine zweite in die Magengrube. Danja krümmte sich in seinen Händen und stieß ein ersticktes Würgen aus. Wieder und wieder schlug Az auf ihn ein, bis Danja erschlaffte. Blut tropfte von seinen Lippen.

Heftig schüttelte er sich den Nebel aus dem Kopf. Seine Hände waren wie Stahlklammern um die leblosen Arme seines Gegners, und er öffnete sie. Danja fiel dumpf zu Boden, und Az sackte erschöpft neben ihm auf dem kalten Metall zusammen, die Müdigkeit focht mit den Resten seines Adrenalins einen tosenden Kampf aus.

Schließlich zerrte er Danja zurück zu Spooks Stuhl und schnallte ihn so fest, wie es die Gurte erlaubten. Wie eine Stoffpuppe hing er darin, das Gesicht blutüberströmt. Still hoffte er, Jacery würde nicht davon erfahren. Doch so, wie er Jacerys Zorn und Lemeska und ihre vorlaute Art kannte, würde auch Bella handgreiflich werden, bevor sie von Danjas Verletzungen erfuhr. „Auge um Auge", murmelte Az leise.

Er stellte die Alarmlichter ab und warf einen nervösen Blick aus dem Fenster des Cockpits. Sie schwebten nur wenige Meter über der Wasseroberfläche, und er bildete sich ein, das hungrige Schmatzen des Wassers zu hören.

Müde wandte er sich ab. Der Schnitt in seinem Arm brannte, als würde flüssige Lava herausfließen. Einen klaren Kopf würde er niemals bekommen, nicht, solange er Danja bei sich hatte. Und doch brauchte er sein Wissen, um ihn loszuwerden, und Lemeska zu retten.

Obwohl er sich einst geschworen hatte, niemals eine von ihnen zu nehmen, holte er das Medipack unter dem Kontrollpult hervor, verband seinen Arm und suchte nach den Aufputschmitteln. Sie endeten meist in Kontrollverlust, Nervosität und schließlich lähmender Müdigkeit, doch es war besser, als in Danjas Anwesenheit einzuschlafen. Sein Angriff war der beste Beweis dafür gewesen.

Die Pillen schmeckten nach Kohle. Az ließ sich wieder vor dem Holoscreen nieder und lenkte den Fighter in die Luft. Immer noch hatte er kein Ziel, selbst wenn er seine Erschöpfung bereits schwinden spürte.

Sinnierend starrte er auf das blutige Gesicht des Kopfgeldjägers. Er allein konnte den Konflikt mit Jacery nicht lösen. Zumindest nicht so, dass er selbst oder Lemeska bei dem Versuch, sie zu töten, starb. Er brauchte jemanden, den er heranziehen konnte und für seine Zwecke benutzen konnte.

Ein Blutstropfen fiel von Danjas Lippen und landete mit einem leisen Geräusch auf dem Stahlboden.

Az' Lefzen verzogen sich zu einem freudlosen Lächeln. Großspurig baute er sich vor dem Holoscreen auf und wählte einen Code an.

General Don Maveric Lexington erschien auf dem Holoscreen, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich zu einem blassen Abbild von Verwunderung, gemischt mit einem Funken Zorn. „Shahakazam. Was willst du?", fragte er, ohne jegliche Gefühlsregung in der Stimme.

Az hob hochmütig das Kinn. „Einen Handel abschließen."

Lexington nickte kurz. Hinter ihm war die Zentrale der Sternenflotte zu erkennen, einige starrten wie gebannt auf den Holoscreen, andere tippten hektisch auf ihren Computern.

„Versucht nicht, mich zu orten. Ich bin im Carunischen System, das soll reichen", versetzte Az kalt.

„Du hast also zur Union zurückgefunden", sagte Lexington, und Az hörte einen Funken des Bedauerns in seiner Stimme. „Für das Empire ist deine neue Loyalität ein großer Verlust. Es ist überraschend, und doch zu erwarten gewesen, dass du dich gegen das Empire wendest."

Az lächelte humorlos. „Wir reden nicht über mich, ich hatte meinen Moment des Ruhms bei dir, General. Nein, jetzt reden wir über Lemeska Jean Bantwell und Bella Jacery."

„Ich schickte Jacery auf ihre eigene Verantwortung und ihren Wunsch hin los, um dich und Lemeska Jean Bantwell zu fassen."

„Nun, das hat sie nicht geschafft, selbst wenn sie sich ganz gut angestellt hat." Er warf Lexington einen vielsagenden Blick zu. „Mit zwei angeheuerten Kopfgeldjägern und einem politischen Desaster auf Vetorius, der die Beziehungen zwischen Empire und Union nicht verbessern sollte."

Der General hob leicht die Augenbrauen. „Was ist passiert?"

Er musste seine Worte gut überdenken, ermahnte Az sich. Aus Captain Bantwells Tod konnte das Empire einen großen Nutzen schlagen, und Lemeskas Wert würde steigen. Und doch waren Jacerys Taten der beste Weg, sie ihrem sicheren Verderben zuzuführen. „Jacery tötete Calixtus Bantwell. Die Union ist höchst ungehalten über diesen Vorfall und wird sicherlich Vergeltung befehlen." Er grinste verschlagen. „Vergeltung im großen Stil. Ich meine, mich dunkel an ein paar Anschläge in District zu erinnern, nachdem man Lemeska gefangen genommen hatte."

„Und was hast du damit zu tun? Wo ist Jacery jetzt?", wollte Lexington wissen.

„Jacery hat Lemeska in ihren Hurenfingern, und ich werde nicht zulassen, dass die neue Captain Bantwell ihr Leben verlieren wird. Denn Jacery plant, mich und Lemeska zu töten, und nur eine Geisel verhindert im Moment, dass genau dies geschieht."

„Jacerys Befehle waren die gleichen wie die deinen. Warum sollte sie Bantwell getötet haben, und warum sollte sie Lemeska töten wollen? Ich weiß um die Feindschaft zwischen ihnen, und ich lehne ihre extreme Haltung dazu ab, doch warum sollte sie es getan haben? Es widerspricht jeglichen Befehlen."

Az schnaubte. „Jacery ist bekannt für ihre unorthodoxen Mittel, und diese hat sie nicht hinter sich gelassen. Sie meldete sich freiwillig für diesen Einsatz, und als ich mit Lemeska verschwand, nutzte sie wohl ihre Gelegenheit, mich und sie aus dem Weg zu räumen. Ich und Jacery, wir sind bekannt für unseren privaten Streit, der schon viel zu oft ins Extreme ausartete." Zu oft hatten er und sie sich Verwarnungen und wütende Worte von ihren Vorgesetzten anhören müssen. „Lemeska stahl Jacery ihr Auge, und Auge um Auge istnicht umsonst ein bekanntes Sprichwort der Alten Erde. Sie wollte sich rächen. Ebenso an Bantwell, der sie foltern ließ, nach dem Vorfall auf Aiya, bei dem sie in Feindeshand geriet." Er lächelte halb. „So hat auch sie ihren persönlichen Krieg mit der Union. Wie sie dir alles als gesetzestreu verkaufen wollte, ist mir allerdings ein Rätsel." Er war sich bewusst, dass seine Worte nach der persönlichen Rivalität klangen, doch es war die Wahrheit.

Lexington starrte ihn an, ohne dass sich ein Muskel in seinem beherrschten Gesichtsausdruck rührte. Schließlich nickte er und sah für einen kurzen Moment zu Boden. „Nun denn. Wer ist die Geisel, die Lemeskas Leben sichert?"

Az griff in Danjas dunkle, verschmierte Haare, und riss sie grob nach hinten. Das Blut in seinem Gesicht glänzte violett im bläulichen Licht. „Er."

Es war eine kaum merkliche Bewegung in Lexingtons blassen Gesichtszügen, doch Az hatte sie gesehen. Ebenso schnell war die Bewegung wieder verblichen. „Wer ist das?", fragte der General emotionslos.

Niemals zeigte Don Maveric Lexington eine heftige Gefühlsregung, doch nun, wo er seine Gefühle tatsächlich verbarg, erkannte Az es sofort. „Das", sagte er geheimnisvoll, „ist Danja Lexington."

Hinter dem General flackerte ein Schild auf, und die Zentrale verschwamm zu einem verwischten Bild aus blau, schwarz und weiß.

„Dein Sohn, wenn Coary und die Union recht hatten." Az ließ Danjas Haare los, und er sackte wieder in sich zusammen. „Erkennst du ihn? Und sei ehrlich. Es geht um sein Leben. Der Schild hinter dir ist schalldicht, sie werden deine kleinen Geheimnisse nicht erfahren."

Lexington zögerte. „Ich kenne ihn. Er ist bekannt als Saboteur und Kleinkrimineller. Immer wieder geschehen kleine Vorfälle in unseren Gebieten, bei denen er rein zufällig auf den Überwachungskameras erscheint."

„Es wird dich wohl überraschen, dass er einer der bekanntesten Kopfgeldjäger des Syndikats ist, und dass hunderte Unsterbliche auf sein Konto gehen. Er ist weit mehr als nur ein Kleinkrimineller." Er lachte leise. „Leider ist er kein so guter Kopfgeldjäger, dass er seinen Auftrag korrekt ausführen konnte, obwohl er alles daran gesetzt hat, dass wir ihm vertrauen."

Der General blickte schweigend auf Danja. „Wer hat ihn so zugerichtet?", fragte er schließlich.

Az grinste. „Das wäre dann wohl ich. Er wollte mich töten, und so handelte ich aus Notwehr. Doch darum geht es nicht."

„Worum dann?"

„Erst einmal will ich wissen, woher Danja kommt. Aus reinem Interesse. Denn du bist erst seit elf Jahren mit deiner Frau bekannt, zumindest ist sie zum ersten Mal vor elf Jahren auf einer Soiree des Präsidenten erschienen, und dieser Junge", er wedelte unbestimmt in Danjas Richtung, „ist wesentlich älter."

Lexington seufzte. „Vor vielen Jahren hatte ich ein Verhältnis mit einer Unionistin", erklärte er sachlich. „Schließlich ging unsere Beziehung in die Brüche, ich kehrte zurück nach Condra, und sie nach Casall. Ich wusste lange Zeit nicht, dass sie ein Kind hatte, nur einmal, vor etwa fünf Jahren, schickte sie mir eine Videobotschaft, in der sie erklärte, dass sie einen Sohn von mir hatte, ein Foto von ihm, und seinen Namen. Danja Lexington." Er blickte erneut zu dem bewusstlosen Kopfgeldjäger, der ein leises Keuchen von sich gab. „Ich wusste es nie. Ich wollte sie fragen, was mit ihm geschehen war, doch erreichen konnte ich sie nie. Auch hatte ich meine Frau schon kennengelernt, und wir wollten heiraten, und so verdrängte ich die Tatsache, dass ich bereits einen Sohn hatte."

Az lachte leise. „Du kannst froh sein, dass ich ihn halb totgeschlagen habe, sonst wäre er kaum begeistert über diese Geschichte."

„Du hast erfahren, was du wissen wolltest. Was hat Danja nun mit Lemeska und Jacery zu tun?", fragte Lexington.

„Danja ist der Kopfgeldjäger, den Jacery anheuerte, um gegen mich und Lemeska zu bestehen. Bei ihnen befindet sich Danjas Partner, ein Unsterblicher namens Spook Asem. Er hängt sehr an ihm, so wie ich an Lemeska hänge. Er sichert ihr Überleben bei Jacery, er würde sie töten, wenn sie Lemeska angreift, aus Angst, ich könnte als Vergeltung Danja umbringen. Ebenso kann ich Danja nicht angreifen, ohne Lemeska in Gefahr zu bringen."

Der General blickte ihn offen an. „Du sagtest, du möchtest einen Handel abschließen. Worin besteht er?"

Az straffte die Schultern. „Sein Leben gegen Lemeskas. Ich bekomme das Mädchen zurück, und sie tritt ihr Erbe an. Jacery wird an die Union von Vetorius übergeben. Dafür wird die Union jegliche geplante Kriegshandlungen gegen das Empire unter weiteren Verhandlungen abbrechen." Zumindest hoffte er, dass er Lemeska zu besonnenem Handeln bringen konnte. „Und Danja Lexington bleibt natürlich am Leben", fügte Az hinzu, als hätte er es vergessen. „Solltest du ablehnen, werden sowohl ich als auch die Union äußerst unzufrieden sein, und Danja wird das Ende der Nacht nicht mehr erleben."

Lexington nickte knapp. „Ich werde mich beraten", sagte er und wandte sich zum gehen.

Doch Az hielt ihn auf. „Nein. Du wirst es hier und jetzt entscheiden. Was ich will, ist, dass du Jacery befiehlst, Lemeska frei zu lassen. Dafür bekommst du Frieden und einen lebendigen Sohn. Wenn du ablehnst... nur den Tod."

Der General blieb stehen und blickte in die milchige Fläche, hinter der sich die verschwommenen Schatten der Imperialen bewegten. Nach einer Weile wandte er sich um. „Nein. Ich lehne ab. Lemeska Jean Bantwell ist nun der Kopf eines der stärksten Zweige der Union. Wenn sie in unserer Hand ist, wird die Union keinen Krieg wagen. Jacery wird zwar gemäß ihrer Verbrechen bestraft werden, doch zuerst wird sie Bantwell nach Condra bringen. Lemeska wird in die Zelle gebracht werden, die seit der Nachricht ihrer bevorstehenden Befreiung für sie bereit steht."

„Dann wählst du seinen Tod." Az krümmte die krallenbewehrten Finger.

„Ja,das tue ich. Mit schwerem Herzen, und doch steht das Wohl des Empire vor dem, was ich wünsche." Lexington nahm Haltung an.

Er hatte es gewusst. Lexington war bekannt dafür, stets die Logik entscheiden zu lassen. Vermutlich würde er selbst seine eigene Frau töten, wenn es dem Empire nützen würde. „Welche Schande. Doch einen Versuch war es wert." Az lächelte freudlos. „Etwas solltest du noch wissen."

„Ich höre."

„Schick eine Gruppe Männer in mein Apartment im Varreil Tower. Dort müsste Coary Ffoukes sein, getötet durch die Liga der Einarmigen Banditen, die Jacery dorthin schickte. Es ist wahr, überprüft die letzten Anrufe. Einfach nur, um mir zu schaden." Erneut pulsierte der Zorn in seinen Eingeweiden. „Sorgt gut für ihn." Mit einem letztenTippen beendete er den Anruf und legte erschöpft den Kopf auf dem Kontrollpult ab.

Er konnte Danja nicht töten. Es war ein Bluff gewesen, ein Versuch, Lexington aus der Reserve zu locken. Doch wenn er ihn nun umbrachte, würde Lemeska dafür bezahlen.

„Spook Asem", murmelte er den Namen des Unsterblichen. So viel hing nun von ihm ab. Er würde Jacery davon abhalten, nach Condra zurückzukehren, bevor er Danja wieder bei sich hatte, das glaubte Az zumindest. Nein, er wusste es. Und er würde Lemeska töten, wenn Danja auch nur den Hauch einer Verletzung zeigte.

Az warf einen schnellen Blick zu dem Kopfgeldjäger. Vielleicht sollte er ihm das Gesicht waschen, bevor sie erneut einander gegenüberstanden.

Einer plötzlichen Idee folgend, erhob er sich und trat in den Gang zwischen den beiden Sitzreihen, dort, wo das Messer lag. Mit spitzen Fingern hob er es auf und musterte es. Ein silberner Dolch. Kreise, Linien und Symbole bildeten ein verworrenes Muster auf der Klinge.

Az erinnerte sich an einen leeren Platz in Danjas Mantel, mit den Initialen S.A. darüber. Es gab nur ein Messer, das mit einem Grund nicht in Danjas Mantel steckte, wo es jeder stehlen und jemanden töten konnte, den er selbst erledigen wollte, sondern versteckt in einem Fach unter dem Cockpit war. Das Messer eines Unsterblichen, den Danja gar am Leben erhalten wollte. Jemand, der nicht sterben sollte.

Jemand, der nun der Schlüssel zu Lemeska war.

Az' Gedanken rasten und fielen übereinander, stolperten und schienen einander übertrumpfen zu wollen. Er würde Spook nicht allein gegenüber treten, befand er. Er brauchte jemanden, der ihm beistand, ihr tödliches Dilemma zu lösen.

Und um Jacery bezahlen zu lassen, für Coary und für Captain Bantwell.

Wenn seine Feinde nicht verhandeln wollten, dann musste er sich jemanden zur Hilfe holen, der so mächtig war, dass ein jeder vor ihm zitterte. Jemand, der einen guten Grund hatte, Lemeska am Leben zu erhalten, ohne sie benutzen zu wollen.

Schwungvoll, mit neuer Energie, tippte er den Code ein.

„Shahakazam." Die heisere Stimme klang verschwommen, nach starken Drogen und zu viel Alkohol, gefolgt von einem leisen Kichern. „Ich bin inmitten eines bedeutenden Experiments, also möchte ich für dich hoffen, dass der Grund deines Anrufes wichtig war."

Az setzte ein gewinnendes Lächeln auf, voller grimmigem Zorn. „Captain Delnimes, ich habe vernommen, dass Euch etwas an einer gewissen Miss Bantwell liegt."


~ ~ ~

Prepare yourself for the mighty showdown! Stellt sich nur die Frage, ob ich ihn zweiteilen soll oder lieber in einem lassen soll.

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