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15. Geisteratem

Warum?"


Es war eng in der Kapsel, so eng, dass Spook nicht einmal seine Arme bewegen konnte. Eine Lampe, deren genauen Ort er nicht erkennen konnte, spendete fahles, gelbliches Licht, gerade genug, dass er das dunkle Metall erkennen konnte, wenige Zentimeter vor seinen Augen, kalt und glatt.

Spook rang um Atem, die schwere, verbrauchte Luft strömte in seine Lungen und ließ seine Brust schmerzen. Sein Körper verlangte nach Sauerstoff, doch es kaum etwas übrig in der erstickenden Enge. Der Flug war entsetzlich gewesen, die eisige Kälte, nachdem man ihn in die Kapsel gesteckt und über Bord geschossen hatte, so kalt, dass er gespürt hatte, wie sein Blut immer langsamer floss, gefolgt von der Hitze, die die Kapsel beim Eintreten in eine Atmosphäre erfasst hatte. Seine Haut hatte Blasen geschlagen und gezischt, während das Metall rot aufglühte. Doch die Kapsel hatte gehalten.

Schließlich hatte er einen Schlag erwartet, die Landung auf der Oberfläche des Planeten. Er hatte nur darauf gewartet, dass das Metall der Kapsel zerbrach wie Eierschalen, Scherben aus Stahl, die in alle Richtungen flogen, er selbst, der schmerzhaft zwischen Metall und Gestein zermalmt wurde. Doch der Fall war abgebremst worden, von rasender Schnelligkeit zu einem sanften Schweben, und schließlich war er mit einem sanften Knirschen gelandet.

Vorsichtig bewegte Spook den Kopf, um vielleicht ein Sichtfenster zu finden, doch vergeblich. Bis auf das gelbliche Licht war es finster wie in einem Sarg.

Er atmete tief durch, und erneut ließ der Sauerstoffmangel seinen Körper erzittern. Diese Kapsel, auf diesem Planeten, das war die Strafe, die Delnimes ihm für seinen Mord an Croons auferlegt hatte. Nach seiner Rache hatten die Droiden ihn vor den Captain gezerrt, der ihm in seiner theatralischen Art erneut die Regeln seines Schiffes erklärt hatte. Spook hatte kaum auf seine Fragen antworten können, so verwirrt war er gewesen, von dem, was er getan hatte, und von dem fehlenden Gefühl der Ruhe und Erlösung, nach dem er sich so gesehnt hatte. Schließlich hatte Delnimes ihm in die Brust geschossen, ein ums andere Mal, während sich die Wunde von Croons' Messerstich noch nicht einmal geschlossen hatte. Schließlich hatte er dem Captain gesagt, dass er seine Strafe akzeptieren würde. Egal, was es wäre. In diesem Moment hatte er kaum einen anderen Weg gesehen, als den, sich der ewigen Folter zu stellen. Nicht, weil er Reue spürte, sondern weil er nicht wusste, was er sonst hätte tun sollen.

Nun wusste er, dass er es Danja mindestens schuldig war, sich zu erklären und um Vergebung zu bitten. Er hatte erkannt, dass Danja es nicht verdient hatte, von ihm so hintergangen zu werden. Vielleicht hätte er ihm sogar geholfen, Croons zu töten, wenn Spook ihn nicht bewusstlos geschlagen hätte. Danja hatte ihn immer wieder von seiner Jagd nach Croons abgehalten, doch als es hieß, er sei auf Scurm, dort, wo auch Lemeska und Azurian waren, hatte er nicht gezögert. Wahrscheinlich hätte er ebenso wenig abgewartet, wenn er ihm erzählt hätte, dass Croons auf der Nebula Umbra war.

Doch, er hätte ihn aufgehalten, bemerkte Spook. Er hätte ihn davor bewahren wollen, von Delnimes getötet zu werden. Unwohl regte er sich in der engen Kapsel. Tot war er nicht, doch seine Lage war kaum besser. Ersticken war kein schöner Weg, die Ewigkeit zu verbringen.

Er hätte erleichtert sein müssen. Erleichtert, Croons endlich getötet und Abby endlich gerächt zu haben, so wie er es gewesen war, nachdem er Croons' blutiges Messer in seinen Händen hielt. Er hätte die Ewigkeit akzeptieren können, wie sie war, schließlich war seine letzte Pflicht nun erfüllt. Es gab nichts mehr, keine Sache im ganzen Universum, die ihn nun noch am Leben halten sollte, oder gar dazu, sich nach einer Rettung zu sehnen.

Zumindest sollte es keine geben. Und dennoch fühlte es sich so falsch an, nun aufzugeben.

Aufgeben. Es war kaum unnatürlich für jemanden, weiterleben zu wollen. Jedes Wesen versuchte stets nach Kräften, nicht zu sterben, doch Spook hatte sich stets nach der Ewigen Stille gesehnt. Dass er nun seine Meinung so zu ändern schien, verwirrte ihn, und beinahe störte es ihn. Es zeigte, dass er sich nicht so sicher gewesen war, wie er sich selbst und Lukas stets versichert hatte.

Kurz fragte er sich, ob es anders gewesen wäre, wenn er Danja auch sein eigenes Messer gestohlen hätte. Natürlich, war sein erster Gedanke. Er säße nicht einmal in dieser Kapsel, sondern wäre längst tot. Bei Abby. Oder einfach fort, so wie Lukas es früher stets behauptet hatte. Doch er wusste, er hätte es niemals geschafft, sich selbst den letzten Schnitt zu setzen. Ob Delnimes ihn dann getötet hätte? Wahrscheinlich nicht, obwohl er die Gesetze gebrochen hatte. Sobald er erkannt hatte, dass Spook sich den Tod herbeisehnte, hätte er ihn ihm verwehrt.

Er schnaubte leise, und bemerkte erneut, dass Lukas, den er so verachtet hatte, nur allzu oft recht gehabt hatte. Unsterbliche waren stets wahnsinnig. Sowohl Delnimes als auch er selbst.

Doch all dies war kaum noch entscheidend. Er lag in einer Kapsel, auf einem Planeten, dessen Namen er nicht einmal wusste, und trotz seiner Unsterblichkeit machte ihm der Sauerstoffmangel zu schaffen. Egal, was er wollte, wonach er sich sehnte, er würde nichts tun können. Sterben würde er nicht, schmerzhaft war es dennoch. Kurz überlegte er, die Kapsel zu öffnen, doch er wusste nicht, was ihn draußen erwartete. Es gab Planeten, dessen Atmosphären zu schwer waren, um Lungen zu versorgen, die auf Sauerstoff ausgelegt waren.

Etwas stieß von außen an seine Kapsel, und das Metall klagte leise. Spook erstarrte, doch kein weiterer Schlag erfolgte. Er ballte eine Hand zur Faust, um gegen die Wand klopfen zu können, in der Hoffnung, jemand würde ihn bemerken und ihn befreien, doch er hielt inne. Wer auch immer dort draußen war, könnte ihm ebenso gut Schaden zufügen wollen.

Der Gedanke, dass es gleichgültig war, ob das Wesen ihn nun töten wollte oder nicht, schoss ihm durch den Kopf, doch er war weder gewillt, weitere Scherzen zu ertragen, noch zu sterben. Lukas' spöttischer Blick kam ihm in den Sinn, doch obwohl er ihn wegen seiner Feigheit, wie er es nennen würde, auslachen würde, wäre er im Inneren erleichtert.

Spook starrte in das orangefarbene Zwielicht. Er wusste nicht, was er tun wollte, was er erreichen konnte, doch er würde nicht in einer Kapsel an seinem eigenen Atem ersticken, bis der Planet, auf dem er war, in seine Sonne stürzte, und er für immer brannte. Er würde sich befreien. Vielleicht, nur vielleicht, würde Danja nach ihm suchen. Sodass er um Vergebung bitten konnte.

Falls Danja ihn suchte. Er hatte kaum einen Grund dazu.

Spook scheuchte Danja aus seinen Gedanken und suchte die Wand ab, in der Hoffnung, einen Knopf oder einen Hebel zur Öffnung der Tür zu finden. Er wusste nicht, wofür die Kapsel eigentlich gedacht war, und zum Transport von lebenden Wesen war sie kaum geeignet. Die fehlende Isolierung hätte jeden Sterblichen sofort getötet.

Doch zu einer Überraschung fand er einen Hebel und schob ihn vorsichtig nach oben. Es zischte, die Versieglung lockerte sich. Energisch trat Spook gegen die Tür. Lauwarme Luft strömte ihm entgegen, und er sah sich vorsichtig um. Um ihn herum erstreckte sich eine endlose Wüste aus niedrigen Dünen, gelblich leuchtend unter den letzten Strahlen der bereits untergehenden Sonne. Die Schatten waren tiefblau. Fahle Schemen drifteten scheinbar schwerelos durch die Luft, gigantische, schwerfällige Wesen mit Flossen und merkwürdigen Aufbauten auf dem Rücken. Sie machten keinerlei Geräusche.

Spook setzte einen Fuß nach vorn. Seine Bewegung war langsam und etwas unkontrolliert, als würde er durch Wasser gehen, und er stieß sich von der Kapsel ab. Es fühlte sich an wie schwimmen, und als er nach unten sah, entdeckte er, dass er mehrere Zentimeter über dem Boden hing.

Er atmete ein und sofort stach ihm das Verlangen nach Sauerstoff in den Lungen. Statt Ersticken fühlte es sich nun an, als wäre Wasser in seinen Atemwegen. Erneut zwang sein Körper ihn zu einem Einatmen, und er würgte an der viel zu dicken Luft. Seine Lungen fühlten sich an, als würden sie zerrissen werden. Spook wandte sich um und durchsuchte die Kapsel, in der Hoffnung, der Captain habe ihm trotz seines Grolls etwas mitgegeben, das ihn nun vor den Schmerzen bewahrte, doch er wurde enttäuscht.

Einen schmerzhaften, keuchenden Schwimmzug nach dem anderen bewegte er sich von der Kapsel fort, immer mit wachsamen Blicken um sich, in der Erwartung eines Angriffs von den schwebenden Wesen, doch sie schienen sich von ihm fern zu halten. Schließlich stieß er sich mit dem Fuß vom Boden ab und schwebte in die Höhe, in der Hoffnung, etwas anderes außer den Kreaturen zu entdecken.

Nichts. Scheinbar endlos erstreckte sich die Wüste über den Planeten. Spook rang erneut um Atem, dunkle Punkte tanzten vor seinen Augen.

Als er das helle Licht in der Ferne sah, hielt er es ebenfalls zunächst für ein Anzeichen von Sauerstoffmangel, oder einen Meteoriten. Immer näher kam es, wurde zu einem dunklen Flecken, umringt von einem Strahlen aus gedämpften Licht, bis er erkannte, dass es ein Schiff war, ein Fighter, der direkt auf ihn zuhielt.

Die Triebwerke wirbelten die Luft auf, als der Fighter zum Landeanflug ansetzte, mit einer solchen Kraft, dass sie Spook von sich fortschleuderten, doch er stieß sich erneut auf das Schiff zu. Er erkannte es, es war Danjas Schiff, und seine Erleichterung focht mit seinem Unbehagen einen Kampf um die Vorherrschaft. Beinahe fürchtete er die Konfrontation mit dem jungen Kopfgeldjäger.

Der Fighter erstarrte schwebend, mehrere Meter vor ihm. Die schwere Luft war heiß um ihn herum, flimmernd und kochend, doch Spook kämpfte sich durch die Hitze hindurch zu der Luke, rot blinkend und leicht geöffnet. Er schlüpfte in den weiß gestrichenen, bedrückend engen Schleusenraum, zwischen der äußeren Luke und der inneren Luftschleuse, und sog rasselnd Sauerstoff in seine Lungen, als sich die Luke schloss und das Gas in den Raum eingespeist wurde. Erst dann öffnete sich mit einem erneuten Zischen die Luftschleuse. Zögernd kletterte Spook die schmale Leiter hinauf und betrat das Schiff mit langsamen Schritten.

Danja erwartete ihn bereits, mit gezwungener Ruhe, die Arme verschränkt an seinem Stuhl lehnend. Misstrauen und der Zorn von verletztem Vertrauen schimmerte in seinen Augen, selbst wenn er sie zu verbergen versuchte. „Ghost", sagte er kalt. „Oder sollte ich dich besser Spook Asem nennen?"

Spook zuckte zusammen, als er seinen wahren Namen hörte. Er klang falsch, schlimmer als Ghost, der Name, der ihn all die Jahre stets beschützt hatte. Vor dem Syndikat. Vor anderen Meriegos. Vor Danja. „Warum bist du hier?", fragte er, still hoffend, nicht allzu anklagend zu klingen.

„Delnimes hat mir alles erzählt. Wer du bist, was du getan hast", fuhr Danja fort, und Spook erkannte das Zittern in seiner Stimme. „Ich wollte Antworten."

Spook sah zu Boden, der stumpfe Metallboden schimmerte bläulich im Licht des Holoscreens.

„Warum?", flüsterte Danja heiser. Spook wusste, dass er hatte schreien wollen, doch es war ihm nicht gelungen.

Danja hatte sicher tausende Fragen, und so beantwortete Spook die erstbeste, die ihm selbst in den Kopf schoss. „Ich dachte... du würdest mich erneut davon abhalten, ihn zu töten. Das konnte ich nicht zulassen." Seine eigene Stimme hörte sich ungewohnt an, flach und viel zu abwehrend.

„Weil es zu gefährlich ist! Du hast gemerkt, was er getan hat. Er hat dich hier auf Scolvar ausgesetzt, einem Planeten, auf dem du bis in alle Ewigkeit erstickt wärst! Ist dir dein Leben nichts wert?", fauchte Danja.

Spook schüttelte den Kopf, doch hielt inne. „Ich dachte, mein Leben wäre nichts wert. Ich hatte ein Ziel. Ich wollte Abby rächen, und Croons töten. Wenn er tot wäre, dann könnte auch ich in Frieden sterben. Das habe ich zumindest geglaubt. Nichts anderes mehr war wichtig für mich, sobald ich dieses Ziel als das erkannt habe, was meinem Leben einen Sinn gibt." Lukas spöttisches Lächeln tauchte in seinen Gedanken auf, und er scheuchte es fort.

„Und ich war für dich nur ein Mittel, um damals an sein Messer heranzukommen? Du hast mir geholfen, mir einen Namen zu machen, damit ich die Messer für die gefährlicheren Unsterblichen bekomme. So wie Delnimes, Osolka und Karakis. Schlussendlich auch Croons." Den letzten Namen spuckte Danja aus wie einen Fluch.

Spook biss die Zähne zusammen. „Anfangs natürlich. Ich wusste, ich würde es nicht aus der Zentrale stehlen können, schließlich wusste ich kaum, ob mein Messer nicht auch dort war. Doch als ich dich kennen gelernt habe, und du mir sagtest, wo du arbeitest... ich wusste, dass ich nun einen Weg hatte, um Croons zu töten. Ich musste dir nur helfen, besser zu werden."

„War es schwer, die anderen Meriegos durch meine Hände zu verdammen?" Danjas Stimme war kalt wie das Metall seines Fighters.

„Ja. Und nein." Spook seufzte. „Manche von ihnen habe ich gekannt. Die meisten nicht. Aber ich hatte stets mein Ziel vor Augen, und dafür war ich bereit, einiges zu ertragen." Er sah Danja an. „Auch, dass ich dafür selbst leiden müsste."

Danja schnaubte. „Du bist kaltblütiger, als ich jemals glaubte. Aber was kann ich dir jetzt noch glauben?"

Seine Worte trafen Spook wie ein Messerstich. „Du kannst mich alles fragen. Und ich schwöre dir, bei Abby, dass ich dir die Wahrheit sagen werde."

Danja starrte ihn an, und Spook konnte sehen, wie sehr es ihn schmerzte, ihm nun nicht mehr vertrauen zu können. Kurz kehrte Stille ein, durchbrochen nur von den brummenden Triebwerken, während das Schiff still über der Wüste von Scolvar schwebte. „Du hattest so oft eine Möglichkeit, mir Croons' Messer zu stehlen", ergriff Danja schließlich das Wort. „Warum hast du es mir nie gestohlen?"

„In der Zeit, in der du es noch nicht hattest, hätte ich es tatsächlich getan. Lange Zeit war es mein Plan, dir Croons' Messer zu stehlen, und meines, und dann zu verschwinden. Aber nachdem fast zwei Jahre vergangen waren, konnte ich es nicht mehr über mich bringen, es dir einfach zu stehlen. Ich wollte dich nicht enttäuschen. Eher wollte ich dir helfen, von deiner Jagd abzukommen." Spook sah ihn an. „Ich wollte nicht, dass du bis in alle Ewigkeit Unsterbliche jagst und dich dabei in deiner Waghalsigkeit selbst zerstörst."

„Du bist nicht mein Vater, Ghost. Du musst mich nicht beschützen." Danja erwiderte seinen Blick voller Angst und Zorn.

Sein falscher Name schmerzte nun ebenso sehr wie sein echter. „Gerade weil dein Vater dich nicht beschützt hat, musste ich es tun."

Danja starrte ihn sprachlos an. „Ich brauche niemanden, der mich beschützt. Gerade niemanden, der mich all die Zeit lang angelogen hat", zischte er schließlich.

„Doch, das brauchst du. Ich habe dir so oft bei irgendwelchen Kämpfen den Hals gerettet, obwohl es mir zuwider war, zur Waffe zu greifen, und habe dich danach wieder zusammengeflickt, wenn dich mehr Projektile getroffen hatten, als du verkraften konntest." Spook unterbrach sich. „Du bist mir wichtig, Danja. Früher nur als jemand, der mir half, mein Ziel zu erreichen, und nun als jemand, dem ich vertrauen konnte. Natürlich habe ich deine Gier gehasst, deine Mordlust und deine Sorglosigkeit, sobald es in den Kampf ging, doch dennoch wollte ich nicht, dass dir etwas zustößt." Er schnappte nach Luft, um das Stechen in seiner Brust zum Schweigen zu bringen. „Und ich denke auch, dass das ebenfalls ein Grund ist, warum ich noch vor dir stehe und es dir so sagen kann."

Danja starrte ihn misstrauisch an, doch er schwieg.

„Für lange Zeit", begann Spook vorsichtig, „wollte ich mich töten. Ich wollte Croons töten und somit Abby rächen, und danach wollte ich wieder bei ihr sein. Ich wollte Croons' und mein Messer stehlen und dann meinen Plan umsetzen. Doch dann konnte ich es nicht über mich bringen. Ich habe lange nach einem Weg gesucht, wie ich dir die Messer abnehmen könnte, ohne dich zu verletzen, doch es gab keinen. Also habe ich gewartet. Ich habe lange nachgedacht, und ich wusste, dass es eines Tages darauf hinauslaufen würde, dass ich sie dir stehlen würde. Nach dem nächsten Auftrag. Oder nach dem, der darauf folgte. Manchmal verlor ich mein eigenes Ziel, weil ich helfen musste, deines zu erreichen. Aber wenn du bemerkt hättest, dass ich dir die Messer stehlen wollte, oder gar, dass ich unsterblich bin, hättest du mich getötet. Und ich wollte nicht, dass du zusiehst, wie ich sterbe. Das hätte ich mir selbst im Tod nicht verziehen."

„Warum hast du es mir nicht gestohlen, als du mich niedergeschlagen hattest?", wollte Danja wissen. „Delnimes hätte dich nicht einmal mehr hierher verbannen können."

Spook senkte den Blick. Die Stunden, seit er erfahren hatte, dass Adalbast Croons auf der Nebula Umbra war, waren kaum mehr als ein verschwommenes Chaos in seinem Kopf. „Ich denke... Ich habe gemerkt, dass der Tod nicht mehr das ist, was ich suche, vielleicht nicht einmal das war, was ich jemals suchte. Ich glaube, ich habe mich selbst angelogen. Ich brauchte ein Ziel, um mich selbst zum Weiterleben zu überreden, und als dieses Ziel fort war, wurde mir klar, dass ich dem Tod zu fern bin, als dass ich mich nun der Ewigen Stille anvertrauen konnte. Wahrscheinlich war es genau das, was mich davon abgehalten hat, dir auch mein Messer abzunehmen."

Danja ließ sich schweigend auf die Sitze an der Seite des Fighters fallen. „Deswegen also hast du mich immer angelogen. Weil du dachtest, ich würde dich töten."

Spook zwang sich, ihn anzusehen. „Natürlich. Ich wusste nie, ob Freundschaft allein dich davon abgehalten hätte, mich ebenso zu töten wie Urigru und Karakis und all die anderen. Du hast oft gesagt, du würdest jeden Meriego töten, der dir über den Weg läuft. Du hättest einen Ruf zu erfüllen!" Einen Ruf, den er ihm verschafft hatte.

Danja biss die Zähne zusammen. „Du sagtest, du wolltest mich nie enttäuschen. Weil du mich beschützen wolltest. Nun, jetzt hast du mich enttäuscht, und zwar mehr, als du getan hättest, wenn du dich einfach umgebracht hättest."

Spook spürte, wie seine Brust erneut zu schmerzen begann, dort, wo Croons' Messer und Delnimes' Schüsse ihn getroffen hatten. Es fühlte sich an, als würde sein Herz sich selbst verschlingen. Mit jedem Pulsschlag schien der Schmerz mehr durch seine Glieder pulsieren. „Danja, es tut mir aufrichtig..."

Danja schwieg und griff in seinen Mantel, und Spook verstummte. Als er seine Hand wieder hervorzog, hielt er Spooks Messer in der Hand. Silberblau schimmerte es im Licht des Holoscreens, die engravierten Kreise, Symbole und Punkte darauf warfen feine Schatten auf das Metall. Er erhob sich langsam und schritt auf Spook zu.

„Danja", begann Spook erneut, sein Herz flatterte in seiner Brust wie ein gefangener Vogel, während sich seine Glieder merkwürdig taub anfühlten, „es tut mir leid. Ich hätte dich nicht anlügen sollen. Es liegt mir fern, jetzt um mein Leben zu betteln, weil ich weiß, dass ich den Tod zwar nicht herbeisehne, aber dennoch verdiene."

Danja hob das Messer, und Spook verstummte. „Ghost", sagte er kalt, „oder Spook, oder wie auch immer du dich nun nennst. Ich werde dich nicht töten, ob dir das nun gefällt oder nicht. Aber ich denke, dass du mir sehr viel schuldig bist, und ich bin nicht willens, dir diese Schuld einfach zu erlassen."

Spook starrte ihn an, misstrauisch auf das, was nun folgen würde.

„Wir haben einen Auftrag. Wir müssen Azurian und Lemeska ausliefern, und ich brauche dich dafür, selbst wenn ich dir nicht mehr vertrauen kann. Jacery sagte, sie würde zur Nebula Umbra kommen, und dann wird sie unsere Unterstützung brauchen. Zurzeit sind die Beiden auf dem Schiff und wissen nicht, was hier vorgeht, und schon gar nicht, dass wir nicht mehr so zusammenarbeiten, wie sie es kennen. Vor ihnen kann ich mir keine Schwäche erlauben, und dabei musst du mir helfen. Hilf mir, diesen Auftrag zu beenden, und danach kannst du meinetwegen im Vakuum verrecken." Danja wandte den Blick ab und schnappte nach Luft, als könnte er seine eigenen Worte kaum fassen. Als er wieder aufsah, verbarg er jegliche Emotionen hinter der Kälte seiner blauen Augen. „Jetzt, da du deinen Lebenssinn erfüllt hast, kannst du auch arbeiten, ohne dass wir andauernd von einer Spur von Croons abgelenkt werden."

Spook nickte. „Ich werde dir helfen."

Danja ließ das Messer sinken und betrachtete die Gravierungen auf der Klinge. „Du lässt die Finger von diesem Messer. Ist das klar?"

Spook nickte erneut, und leise Erleichterung kroch durch seine Glieder.

„Ich habe während dem Flug hierher nachgedacht, was mich erwarten würde. Einer meiner Pläne war, dich auszufragen und dann hier zurückzulassen." Danja steckte das Messer zurück den Mantel und straffte die Schultern. „Ich hoffe, ich bereue meine Wahl nicht."

Spook sah ihn reglos an und wollte zu einer Antwort anheben, doch Danja hatte sich bereits umgedreht und sich vor dem Holoscreen des Fighters niedergelassen. Der Unsterbliche schwankte, als die Motoren aufbrüllten und das Schiff beschleunigte, wendete und in den dunkelblauen Himmel hinauf schoss.

Langsam trat er zu seinem Stuhl neben Danja und setzte sich. Der Kopfgeldjäger würdigte ihn keines Blickes, und Spook tat sein Bestes, um das Schimmern in Danjas Augen zu ignorieren.

Er hatte nun ein neues Ziel. Er würde Danja beweisen, dass er immer noch Ghost war. Der geheimnisvolle Mann mit den schwarzen Augen, dem Danja blind vertrauen konnte, trotz aller Mysterien, die ihn umgaben.

Nur, dass es nun keine Geheimnisse mehr geben sollten, die zwischen ihnen stehen konnten. Und doch standen sie dort, wo sie immer gewesen waren.


~ ~ ~

Für alle, die meine Darstellung eines Planeten mit einer wasserähnlichnen Luft, in der Weltraumwale schwimmen, wissenschaftlich inkorrekt finden: fight me.

Dafür eine wissenschaftliche Aufgabenstellung: Können Unsterbliche im Sinne der Meriegos, deren Unsterblichkeit in schneller Regeneration, d.h. schnellen Selbstheilungskräften, besteht, ohnmächtig werden? Diskutieren Sie die Frage anhand eines Fallbeispiels. Nennen Sie mindestens drei Quellen.

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