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10. Nebula Umbra (II)

Zu Az' Verwunderung war es erstaunlich einfach, eine Audienz beim Captain zu bekommen. Der Soldat, den sie fragten, wollte nur erfahren, wer sie empfohlen hatte. Ghost nannte Faes Namen, und der Mann führte sie in die Aufbauten am Heck hinein, durch schier endlose schlecht beleuchtete Gänge mit altmodischen goldenen Lampen und spärlich auftauchenden, dick verglasten Fenstern. Hier war keine lebendige Seele mehr zu sehen, nur einmal kam ihnen ein maskierter Mann in einer edlen Uniform und einem silbernen Tablett in den Händen entgegen. Er wich zur Seite aus, doch schien sonst keine Notiz vonihnen zu nehmen.

Sie hielten an einer großen, zweiflügeligen Tür aus massivem Holz, verstärkt mit Bändern aus Kupfer. Unbehagliche Stille breitete sich zwischen ihnen aus, einzig das Dröhnen der nun nahen Triebwerke ließ den Boden vibrieren.

„Er erwartet euch nun", sagte der Soldat, das nichtssagende maskierte Gesicht glänzte im Licht der Laternen. Seine Haltung war beinahe unnatürlich steif. Az war sich nun sicher, dass auch diese Männer unsterblich waren. Droiden.

Er öffnete die Tür und wies mit altmodischer, einladender Geste hinein. Langsam betrat Az das halbrunde Zimmer, gefolgt von Lemeska, dem nervösen Danja und dem beinahe ängstlich wirkenden Ghost. Durch die große Fensterfront, mehrere Meter, die ein gigantisches, rundes Fenster flankierten, schien nur das gedämpfte, schummrige Licht der Sonnen von Scurm, so blass wie General Lexingtons Lächeln, orange glühend durch den Sand unter dem Kiel der stählernen Bestie, die die Nebula Umbra war. Ein paar der altmodische Lampen verströmten einen warmen, feuerartigen Schein. Es herrschte Stille, nur das beständige Grollen der Triebwerke des Schiffes und ab und an ein fremdartiges Zischen, das Az sich alarmiert umsehen ließ. Es klang, als wäre das Panzerglas nicht so dicht, wie es schien.

Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, musste Az an sich halten, um nicht herumzuwirbeln. Die beinahe gezwungene Ruhe dieser Kajüte ließ seine Nerven flirren. Seine Krallen klackerten auf dem polierten Holzboden. Nirgends bestand der Boden noch aus Holz. Immer Metall oder Stein.

Das Zimmer wurde gesäumt von Regalen aus dunklem Holz, mit Glastüren. Dahinter schimmerten Flaschen mit bunten Flüssigkeiten, kristallene Kelche und Bücher, echte, ledergebundene Bücher. Alles hatte einen sepiafarbenen Ton, als hätte jemand einen Farbfilter über Az' Sicht gelegt. Messing und Kupfer blitzte auf, als das Steuerpult in Sicht kam, ein gigantisches Gewirr aus Schaltern, Knöpfen, Reglern, altmodischen Tastaturen und Regulatoren aus Holz und angelaufenem Metall.

Vor dem Pult saß jemand in einem wuchtigen Ledersessel. Az sah wirres, dunkles Haar, eine Hand mit schweren Ringen an den langen Fingern, die ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit hielt und eine aufsteigende Rauchwolke. Der beißende Geruch von Zigarren stieg ihm in die Nase. Nicht die billigen von Scurm und den carunischen Planeten, sondern die teuren von der Erde und den Plantations. Az sog erneut Luft ein und erkannte den kohleartigen Geruch von altem, echtem Whiskey. Darunter mischte sich eine zarte Note von menschlichem Schweiß, frischem Blut und ätzenden Chemikalien.

Hinter ihm bewegte Danja sich, seine Messer klirrten in seinem Mantel. „Ich habe ein paar Dinge über den Piloten gehört, da würden euch die Haare zu Berge stehen. Wenn auch nur die Hälfte davon stimmt, dann kann er uns mit einem Fingerschnippen töten."

„Still jetzt", zischte Az. „Guten Tag, Captain."

Der Mann auf dem Stuhl drehte sich ein wenig zu ihnen, nur so weit, dass Az ein einzelnes graues Auge und ein paar Bartstoppeln sehen konnte. „Besuch", stellte er ruhig fest. Seine Stimme verriet nichts über ihn, nur asketische Selbstbeherrschung, Stärke und etwas, das Az nicht ganz einordnen konnte. Weisheit? Wissen? Es alarmierte etwas in ihm, und er wusste nicht, warum. Vorsichtig strich er mit seinen Krallen über den Griff seiner Laserpistole.

Mit einem schnellen Blick merkte er, dass es den anderen nicht anders ging. Danja griff unter seinen Mantel, Lemeska ballte die gefesselten Hände zu Fäusten und Ghost trat von einem Fuß auf den anderen.

„Ihn mag ich auch nicht", beschloss sie und riss an den Handschellen. Az stieß ihr den Ellenbogen in die Seite.

Der Kapitän gab ein hüstelndes Geräusch von sich und drehte sich wieder so, dass die vier nichts von ihm sehen konnten, nur die hohe, schwarze Lehne. Mit einem Klicken bediente er etwas am Steuerpult desSchiffes.

„Captain?", fragte eine Stimme, die wohl zu einem der Droidensoldaten gehörte. Sie war klarer, als Az bei der alt anmutenden Ausstattung vermutet hätte.

„Bringt mir meinen Mantel, meinen Hut und eine kleine Erfrischung für meine Gäste."

„Eure Gäste, wer sind sie?"

Der Kapitän senkte die Stimme. „Ein Vraguar, eine Frau, ein Bruder und ein Outlaw. Geschickt von Fae."

„Jawohl, Captain."

Der Pilot atmete hörbar aus, eine Säule aus Rauch schwebte in die Luft.

Az widerstand dem Drang, mit den Krallen auf den Boden zu trommeln. Viele Gerüchte rankten sich um die Nebula Umbra, manch einer behauptete gar, sie existierte nicht. Ebenso zerrissen sich die Männer unter den Bantwells das Maul über den Kapitän, wer er war, was er war... Er hatte gehört, dass der Pilot ein alter, wahnsinniger Mann war, unmöglich, mit ihm ein vernünftiges Wort zu wechseln. Doch hier saß er in seinem Stuhl und schien kultivierter als sie alle zusammen. Er erschien Az wie ein Relikt aus dem Jahrtausend vor dem Stillstand.

In Gedanken ging er die Namen durch, die der Pilot ihnen gegeben hatte. Der Vraguar war er, das war unverkennbar, ebenso Lemeska als die Frau. Der Bruder und der Outlaw, das mussten Danja und Ghost sein. Doch wer war wer? Az wusste, dass Danja für das Syndikat arbeitete, er tötete Meriegos. Vielleicht war er der Bruder und der Pilot gehörte ebenfalls der Organisation an. Der Vraguar kniff die Augen zusammen und musterte den jungen Mann, selbstsicher und in schwerer Kampfkleidung. Irgendwo in den Tiefen seines Mantels schabten Messer und Pistolen aneinander. Er könnte jedoch auch der Outlaw sein, denn diese Beschreibung passte nicht im Geringsten auf Ghost in seiner schmutzigen Lederjacke, in der er sich immer unwohl zu fühlen schien. Also musste er der Bruder sein. Az konnte sich jedoch keine Organisation vorstellen, in der der Mann mit seiner bleichen Haut und seinen dunklen Augen bestehen würde. Vielleicht jedoch kannte er auch einfach nur üble Gruppen und keine der kultivierten.

Eine Tür, die Az hinter dem wuchtigen Regal nicht sehen konnte, öffnete sich und drei Männer betraten den Raum. Sie trugen Uniformen und Masken, wie die des Mannes, dem sie auf dem Flur begegnet waren, kalt und präzise. Einer von ihnen stellte ein silbernes Tablett auf einen Tisch. Kleine Häppchen lagen darauf, und auch sie erinnerten Az an das, was er über die Alte Erde gehört hatte, lange bevor sie stillstand. Ein anderer Diener hielt einen schweren Mantel in den Händen, ähnlich den Uniformen des Empire und denen der Soldaten auf dem Schiff, doch viel, viel älter anmutend. Statt aus künstlichen Fasern schien er aus Leder und anderen Stoffen gefertigt zu sein, die Az nicht einmal bei Namen nennen konnte. Der Dritte hielt einen Hut mit einem ausladenden Schmuck aus metallenen und echten Federn in den Händen.

„Captain, Eure Kleidung und das Essen, wie erwünscht", sagte er.

Der Kapitän drehte sich nun vollständig auf seinem Stuhl herum, trat ein paar Schritte vor und lächelte abwesend und gleichzeitig interessiert, als hätten sie ihn aus trägen Überlegungen gerissen. Az sah nun, dass sie es mitnichten mit einem alten Mann zu tun hatten. Seine wirren dunkelbraunen Haare, mit einigen weißen Strähnen, an den Spitzen versengt, wurden von einem zerfetzten Tuch im Zaum gehalten. Ein stoppeliger Bart bedeckte Flicken seines Gesichtes, und auch er schien von Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Er trug ein weites, fleckiges Hemd, eine ebensolche Hose aus irgendeinem Stoff, den Az nicht erkannte, und schwere lederne Stiefel wie seine Soldaten auf dem Schiff. Um seine Hüften hatte er mehrere Tücher und Gürtel geschlungen, durchsetzt von Ketten aus verschiedenen Metallen. Ein Blaster steckte darin. Armbänder und lederne, mit Metall beschlagene Schützer umschlossen seine Handgelenke, Narben durchkreuzten seine Hände.

Als er sich mit geschmeidigen Bewegungen erhob, erkannte Az, wie schlank er war. Nicht so krankhaft dürr wie Ghost, dessen Gestalt aus Haut und Knochen selbst unter seiner schweren Kleidung zu erkennen war, aber dennoch stachen seine Rippen aus seiner gebräunten Haut hervor. Sein Hemd klaffte auf und enthüllte seine Oberkörper, wie gestreift von weißen Narben. Sie zogen sich kreuz und quer über seine Brust, kleine Kreise, große, ausgefranste Löcher, die Az an die Wunden erinnerten, die Reducer in Körper rissen, Striche, die von Messern oder Streifschüssen kommen mochten, und ein großes, wulstiges Mal, das seine linke Seite bedeckte, dort, wo das Herz lag.

Az hörte, wie Lemeska hinter ihm nach Luft schnappte, und erhaschte einen Blick auf ihr genießerisches Lächeln. Er unterdrückte einLachen, als sie ihn bemerkte und sich schnippisch abwandte.

Einer der Diener trat zu ihm und half ihm in den Mantel. Kupferne Schnallen klirrten, als der Pilot die Schultern bewegte und das Hemd so zurechtzupfte, dass es seinen Körper bedeckte. Der andere Diener reichte ihm den Hut. Theatralisch ergriff der Pilot die Kopfbedeckung, ließ ihn durch die Luft wirbeln und setzte ihn sanft auf seinem Haupt ab.

Az konnte plötzlich verstehen, warum manch einer ihn als irre bezeichnet hatte.

Der Kapitän machte eine unmerkliche Handbewegung, und die drei Diener verließen lautlos das Zimmer.

Danja beäugte das Tablett kurz, dann machte er drei lange Schritte darauf zu und musterte die Häppchen darauf kritisch. Mit spitzen Fingern nahm er eines und wollte es sich in den Mund fallen lassen, doch Az unterbrach ihn. „Danja, lass es."

Danja wollte protestieren, doch der Pilot kam ihm zuvor. „Lasst ihn. Ich habe sie für euch machen lassen, es ist sein volles Recht."

Der Killer stopfte sich das Häppchen in den Mund und grinste. „Vielen verbindlichsten Dank, Sir", nuschelte er.

Der Pilot nickte. „Kommen wir zum Punkt", sagte er ohne Umschweife. „Wer seid ihr und was... wollt ihr?" Seine Stimme klang heiser, wie rostiges Metall, ein wenig so, als wäre er kurz davor, in ein irres Kichern auszubrechen, und gleichzeitig so träge, als wäre er gerade erst aufgewacht. Az wusste nicht, wie er ihn einschätzen sollte.

„Ich bin Azurian Za'ak Shahakazam al-Kozar", ergriff er das Wort. „Das ist meine Gefangene Lemeska Jean Bantwell von der Carunischen Union, der Herr mit den beeindruckenden Augenringen ist Ghost und der junge Mann, der gerade Eure Häppchen verschlingt, ist Danja Lexington."

„Ich bin nicht seine Gefangene. Ich bin seine Begleitung, Sir, und er will mir nur nicht die Handschellen abnehmen, obwohl ich ihm den Arsch gerettet habe", stellte Lemeska richtig.

Der Kapitän lächelte sie an, und sie flüsterte etwas vom heiligen Empire. „Danja Lexington?", hakte er nach, er klang milde beeindruckt. „Der Tod der Meriegos, so nennen sie dich überall."

Danja hob einen Zeigefinger und schluckte einen Bissen seines Essens herunter. „Ay, den Namen habe ich mir verdient. Harte und blutige Arbeit, aber es ist unmöglich, auf eine andere Art so viel Geld zu verdienen und gleichzeitig so viel Spaß zu haben. Es lohnt sich." Er zuckte mit den Schultern und nahm ein weiteres Häppchen.

Ghost sah Danja mit einem so verletzten Ausdruck an, dass Az beinahe zusammenzuckte.

Ein Ausdruck der amüsierten Missbilligung huschte über das Gesicht des Piloten. „Wenn ich mich vorstellen dürfte, ich bin der Kapitän der Nebula Umbra. Ezamkhias Delnimes", sagte er und verbeugte sich schwungvoll. In seinem Nacken waren schwarze, verworrene Linien zu sehen.

Danja gab ein eigenartiges Geräusch von sich und ließ das Häppchen in seiner Hand fallen. Schneller, als Az es ihm jemals zugetraut hätte, riss er seine Laserpistole aus dem Holster und schoss. Vier Schüsse lösten sich aus der Waffe, ein Geschoss nach dem anderen traf Delnimes in der Brust. „Ich wusste es!"

Der Kapitän stolperte einen Schritt zurück, drückte die Hände auf die Brust und fauchte vor Schmerz. Doch als er die Hände wieder sinken ließ, schlossen sich die Wunden bereits. Ein leises Kichern drang aus seiner Kehle, und Az lief ein Schauder über den Rücken. Lemeskas Hände umklammerten seinen Arm.

Danja hatte inzwischen eines seiner Messer aus dem Mantel gezogen und ließ es nun in der Hand wirbeln. In der anderen hielt er eine altmodische Pistole, ein Revolver, mit echten Bleikugeln. Sie passte in den Kontrollraum des Luftschiffes, bemerkte Az über seinen Schock hinweg.

„Heiliges Empire, was tust du, Lexington?", brüllte Lemeska. „Wir brauchen ihn! Glaubst du, jetzt erfüllt er uns nur einen einzigen Gefallen, du Idiot?"

Danja senkte seine Waffe nicht. „Er ist ein Unsterblicher. Er ist Ezamkhias Delnimes. Ich suche ihn seit sage und schreibe drei Jahren. Sag mir, wie nennt man mich allgemein?"

„Der Tod der Meriegos. Lexington, du stopfst dich gerade mit seinem Essen voll, du kannst ihn doch jetzt nicht umbringen!"

Az schnaubte und schüttelte Lemeskas Griff ab. „Als wäre sein Essen der einzige Grund, ihn am Leben zu lassen", murmelte er.

„Das ist kein Grund." Danja spannte die Pistole. „Ich habe mich schon bei vielen Leuten mit erlesenen Speisen vollgestopft, bevor ich ihnen die Kehle durchgeschnitten habe."

Ghost trat auf seinen Freund zu. „Ist er es?"

Danjas Sicherheit schien zu verrutschen. „Nein", blaffte er. „Aber für ihn bekommt man noch mehr Geld als für Croons. Niemand wagte es je, ihn auf seinem Schiff anzugreifen, und ich werde derjenige sein, der ihn nun besiegt."

„Natürlich." Delnimes lächelte. „Aber wie du schon festgestellt hast, bin ich ein Meriego. Selbst wenn du mir die Kehle durchschneidest, bleibe ich am Leben."

Ohne die Pistole zu senken, hob Danja den goldenen Dolch in seiner Hand. Ein Muster war in die Klinge eingeritzt, Az erkannte Zahnräder und etwas, das an die Struktur der Fenster erinnerte. „Und ich, der Tod der Meriegos, weiß das, und habe mir deswegen das hier besorgt." Er grinste triumphierend.

Delnimes kicherte. „Wie viele von euch sind schon zu mir gekommen, so wie du jetzt? Ich habe nie gezählt. Ich habe Gliedmaßen verloren und wieder zurück bekommen, ich wurde erhängt, angeschossen, niedergestochen, mit Messern aller Arten, und so viele Male mit dem Messer, das du nun in der Hand hältst." Er erhob sich umständlich und hob seinen Hut auf, der bei Danjas Schüssen auf dem Boden gelandet waren. Blut gesellte sich zu den unzähligen Flecken auf seinem Hemd. „Doch es gibt einen Grund, warum sie alle scheiterten."

Danja wollte auf ihn zustürzen, doch er wurde aufgehalten. „Ghost, lass mich los!"

Delnimes grinste. „Ghost. Danja Lexington mag Geld und Ruhm, stimmt es?" Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich zu brennendem Zorn, und Az spürte erneut Lemeskas kalte Finger an seinem Arm. „Jeder von diesen elenden Jungspunden liebt Geld und Ruhm und Anerkennung, aber mich wird niemals jemand bekommen. Ich habe über sechshundert Jahre gelebt, und ich entscheide, wann genug ist."

Ghost nickte, noch blasser als sonst. „Danja, lass ihn."

„Warum kann ich dir nicht einfach die Kehle durchschneiden?", zischte Danja, doch seine Entschlossenheit verklang.

Delnimes' finstere Wut verschwand und wich einem Ton aus eiserner Härte. „Weil ich die Nebula Umbra bin, und weil die Nebula Umbra ein Teil von mir ist."

„Wie bitte?" Lemeska starrte ihn an. Az spürte, wie sich der Griff ihrer eisigen Finger um seinen Oberarm verstärkte.

„Mein Herz ist mit dem des Schiffes verbunden. Ich habe mir mein Herz herausgerissen und ein mechanisches an seine Stelle gesetzt, und es schlägt im Gleichtakt mit den Maschinen. Sterbe ich, so stirbt auch das Schiff und reißt alles und jeden darauf mit sich. Auch euch." Sein Lächeln wurde zutiefst gehässig.

Danja schwankte. „Das Syndikat weiß, wo du bist. Es wusste es schon immer. Aber du bist hier sicher, auf deiner fliegenden Festung." Energisch machte er sich von Ghost los und trat einen Schritt zurück. Plötzlich schien ihm sein Ausbruch sehr peinlich zu sein.

Delnimes beobachtete ihn. „Mich überrascht es, dass Fae noch lebt, wenn er euch empfohlen hat. Oder habt ihr ihn außerhalb meines Schiffes nicht angetroffen?"

Ghost holte Luft, doch Danja unterbrach ihn. „Ich wusste es. Er ist Lukas Fae, nicht wahr?"

Der bleiche Mann sah hinab auf seine Stiefel. „Ja", gab er schließlich zu.

Danja fluchte. „Noch ein Unsterblicher, der sich mir noch nicht zu erkennen gegeben hat?", knurrte er wütend.

Az bemerkte den Blick, den Delnimes Ghost zuwarf, doch er schwieg.

„Selbst wenn", der Pilot legte den Hut auf die Steuereinheiten und ließ sich auf seinem Stuhl nieder, „wenn du jemanden hier töten würdest, würdest du mich noch wütender machen, als du ohnehin schon gemacht hast, und ich rate dir, es nicht zu weit zu treiben."

„Natürlich", spuckte Danja, doch verstaute das Messer in seinem Mantel.

„Da wir nun wie vernünftige Wesen zur Tat schreiten können und den Wahnsinn des Danja Lexington hinter uns lassen können, noch einmal: was wollt ihr?"

Az riss Lemeska seinen Arm aus der Hand. „Ich möchte Lemeska zu ihrem Vater zurückbringen, nach Vetorius. Wir werden jedoch verfolgt, und sobald wir dieses Schiff verlassen, würde es zweifellos dazu führen, dass die Bantwell-Familie so schnell nicht wieder vereint ist."

„Und ja, man möge es kaum glauben, aber ich hänge an meinem Leben", setzte Lemeska hinzu.

„Wer tut es nicht?", sagte Delnimes sinnierend.

Lemeska kicherte und sah zu Danja, der ihren Blick wütend erwiderte.

„Die Gesetze dieses Schiffes sind recht angenehm, wenn man ein gesuchter Mann ist", fuhr Az fort. Den gleichen Gedanken hatten die Verbrecher unten auf den Decks wahrscheinlich auch gehabt. „Sie bekommen Schutz und müssen dafür fast nichts tun, bis auf ihre mörderischen Energien im Zaum zu halten. Worum wir nun bitten, ist eine Kursänderung."

„Kursänderung", echote Delnimes. „Nach Vetorius."

Az nickte erwartungsvoll.

Delnimes schnippte ein unsichtbares Stäubchen von seinem Mantel. „Ich bin nicht abgeneigt. So lange ziehe ich durch das Universum und baue mein Schiff, und selbst das ist bisweilen langweilig. Aber... was bietet ihr mir dafür?"

Az lächelte gezwungen. „Wir haben kein Geld, wenn dich das..."

Delnimes winkte ab. „Geld. Niemanden interessiert Geld, außer jene, die denken, das Leben zu kennen und es nicht tun." Er starrte Danja an, und der Kopfgeldjäger erwiderte seinen Blick.

„Was willst du dann?", fragte Az, in der Hoffnung, den aufkommenden Sturm abwenden zu können.

„Zum ersten: ihr lasst Fae in Ruhe. Selbst wenn du, Lexington, ihm eines Tages außerhalb dieses Schiffes begegnen solltest, er bleibt am Leben. Sollte ich erfahren, dass ihm etwas zugestoßen ist, werde ich dich persönlich aufsuchen, und dann wirst du wissen, dass ich der bessere Finder von uns bin." Er lächelte kalt und hielt inne. „Und der bessere Zerstörer. Ihr alle habt mein Schiff gesehen, und ihr werdet wohl genug Fantasie besitzen, um euch vorzustellen, wie es jenen ergeht, die mich zu sehr reizen."

Danja besaß die Intelligenz, trotz der Provokation zu schweigen.

Az nickte. Der Preis erschien ihm fair, doch etwas zu... wenig. „Ist das alles?", hakte er nach.

Delnimes wandte sich ihm zu. „Noch lange nicht."

„Das wäre sonst auch reichlich billig gewesen", murmelte Lemeska.

„Was verlangst du noch?"

„Nimm dem Mädchen die Handschellen ab."

Az legte den Kopf schief. „Warum das? Was nützt es dir?"

Er zuckte mit den Schultern. „Nichts. Aber ihr vielleicht. Und dir auch."

Az starrte ihn an. „Ich traue ihr nicht."

„Aber du kannst. Sollte es doch einen Grund zur Beschwerde geben, wende dich an mich, und ich kümmere mich um sie." Delnimes lächelte Lemeska an, die zwischen einem gehässigen Grinsen, Angst und der Ohnmacht zu stehen schien. Dennoch streckte sie die Hände aus.

Az nahm ihr die Handschellen ab, und sie rieb sich die Handgelenke. „Ich denke, Captain, dass sie sich nach einer solchen Androhung zu benehmen wissen wird."

„Das kommt darauf an, worin das Kümmern bestehen wird, falls ich mich daneben benehme", warf Lemeska gespannt ein.

„Einem langsamen, schmerzhaftem Tod."

Sie zuckte zurück. „Ich werde brav sein", sagte sie schnell.

„Oder wonach auch immer mir der Sinn steht", fuhr Delnimes amüsiert fort.

„Hört sich schon besser an."

„Du weißt nicht, was ich vorhaben könnte."

„Aber ich weiß, welche Vorstellungen ich habe", sagte Lemeska süffisant.

„Lemeska, bitte", mischte Az sich ein. „Erst der Vertrag, dann deine... Wunschvorstellungen, von denen ich besser nichts genaues wissen will. Ist das alles?"

Delnimes legte die Fingerkuppen aneinander. „Oh nein."

„Was denn noch?", wollte Az wissen und versuchte, nicht allzu gereizt zu klingen.

„Ich will mein Messer."

„Was?"Danja trat vor, fassungslos.

„Es ist verboten", sagte Ghost. „Die Meriegos dürfen ihr Messer nicht besitzen, nachdem sie gezeichnet wurden."

„Die Gesetze der Meriego-Priester von Lantoine betreffen mich nicht", sagte Delnimes überlegen. „Ich bin schon seit langem aus ihrem Orden verstoßen, und auch sie jagen mir nach. Ich habe die Grenzen der Unsterblichkeit übertreten, sagen sie. Ein Herz aus Stahl und Kupfer ist unnatürlich, sagen sie." Er sprang auf und trat auf Danja zu, der in seinen Mantel griff, doch Ghost packte seinen Arm. „Ich bin ein König, hunderte von Jahre alt, mein Reich ist ein Schiff, und mein Volk sind all jene, die es sein wollen. Ich bin der Einzige, der den letzten Richtspruch fällen darf, bevor jemand frühzeitig in die ewige Stille eintreten darf. Und mein Wort ist Gesetz, und nicht das der Priester." Seine donnernde Stimme, zuvor laut wie das Grollen der Triebwerke, verklang zu einem heiseren Flüstern.

„Es ist das Eigentum des Syndikats!", hielt Danja dagegen. „Wenn nicht ich den Mut habe, dich zu töten, dann soll es ein anderer tun."

„Danja", sagte Ghost, so leise, dass Az ihn kaum verstehen konnte, „du glaubst nicht einmal an die Behauptungen des Syndikats. Ist Croons nicht genug Geld für dich? Gib ihm das Messer. Es nützt niemandem etwas, weder dir noch jemandem, der mit den gleichen Plänen hierher kommt."

Danja schwieg. Kaum eine Armlänge trennte ihn von Ezamkhias Delnimes, und Az konnte in seinen Augen sehen, wie sehr er sich wünschte, er könnte den mächtigen Kapitän bezwingen und zu einem Helden werden. Vielleicht würde dann sogar General Lexington die Taten seines Sohnes zu würdigen wissen.

Er erschien Az wie er selbst, als er von einer Zukunft als strahlender Held des Empire träumte, und es machte ihm Angst. War er ebenso gierig nach Reichtum und Anerkennung gewesen? Wahrscheinlich.

Lemeska hakte die Daumen in die verknoteten Ärmel ihres Overalls. „Du wolltest uns helfen, oder, Lexington? Dann gib ihm das Messer. Das ist die beste Hilfe, die du uns im Moment geben kannst."

Danja sah zu Az, als erwartete er Unterstützung von ihm, doch Az enttäuschte ihn. „Ich muss Lemeska nach Vetorius bringen. Dieses Schiff ist die einzige Möglichkeit, es lebendig dorthin zu schaffen, und dafür brauchen wir das Messer. Also gib es ihm."

Der Kopfgeldjäger biss die Zähne zusammen und starrte eisern in die Runde. Mit einem leisen Fluch zog er langsam das Messer und reichte es Delnimes.

Ein unheimliches Lächeln breitete sich auf Delnimes' Gesicht aus, seine Augen blitzten manisch, und er nahm den goldenen Dolch an sich. „Vielen Dank, Danja Lexington. Du wirst es nicht bereuen. Eines Tages wirst du merken, dass Geld und Ruhm nicht das sind, wonach man streben sollte."

„Was denn sonst? Liebe? Sich ein gigantisches Gefängnis bauen und sich einreden, es sei ein Königreich?", fauchte Danja, doch sein Kampfeswille war beinahe versiegt.

„Die Situation ist das, was man daraus macht", flüsterte Delnimes geheimnisvoll, ohne den Blick von seinem Messer abzuwenden. „Und auch du wirst deinen Weg finden."

„Also ist es beschlossen? Du bringst uns nach Vetorius?", versicherte Az sich.

Delnimes sah auf. „Natürlich."

„Und niemand hat etwas dagegen?"

„Die Nebula Umbra hat keinen Kurs. Sie fliegt dorthin, wo es mir gefällt. Und nun gefällt mir das Carunische System." Er lächelte und hielt den Dolch ins Licht. Ruckartig wandte er sich ab und lief mit langen Schritten zu dem gigantischen Steuerrad vor dem Stuhl. Mit einem Knirschen legte er einige Regler um, und das Grollen der Triebwerke schwoll an. DieNebula Umbra nahm an Fahrt auf, und Delnimes korrigierte seinen Kurs. „Ihr könnt auf meinem Schiff entweder einen Platz in einem der Schlafsäle suchen, oder aber ihr übernachtet in eurem Schiff. Oder in einem der Bordelle, wie ihr wollt." Er grinste. „Es wird dauern, bis wir Vetorius erreichen. Macht es euch gemütlich, seht euch das Schiff an, tut, was euch gefällt. Aber haltet euch an die Regeln."

„Und wenn wir dagegen verstoßen?", wollte Danja mürrisch wissen.

„Dann werdet ihr sterben. Und im Gegensatz zu mir könnt ihr es." Er starrte hinaus in die sternengesprenkelte Dunkelheit, als läge dort der Weg, nach dem man streben sollte. „Zumindest die meisten von euch."


~ ~ ~

Mesdames et Messieurs, zu Weihnachten präsentiere ich euch feierlichst: Ezamkhias Delnimes, den wahnsinnigen Captain der Nebula Umbra.

Hat einer von euch vielleicht so einen Chara, den er selbst erfunden hat, und das ist dann derjenige, für den ihr euch innerlich am meisten auf die Schulter klopft? Weil er einfach cool und sassy und irre und einfach von Kopf bis Fuß perfekt ist - nun, das ist für mich Ezamkhias. Das Kronjuwel der Starfighter-Charas.

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