Tatooine
Tatooine
Sydney PoV
Ich stapfte hinter Qui-Gon durch den Sand und war mir absolut sicher, dass ich nachher so rot sein würde, wie ein Hummer. Die Sonne schien auf uns herab und dieser Wüstenplanet, gewährte nicht ein einziges winziges Anzeichen von Schatten. Hätte ich gewusst, wo mich der gestrige Tag hinführte, dann hätte ich mir definitiv Sonnencreme mitgenommen. Mina hatte es da besser getroffen. Sie sollte ja beim Raumschiff bleiben.
Neben mir gingen Padme, die Dienerin der Königin, und Jar Jar Binks. Zwar war Qui-Gon anfangs dagegen gewesen, dass Padme uns begleitete, doch die Königin von Naboo wollte mehr über den Planeten wissen. Ich fragte mich, ob die hier nicht so etwas, wie einen Reiseführer besaßen.
,,Wann sind wir endlich da? Ich sterbe gleich an einem Hitzschlag!", beklagte ich mich und auch Jar Jar nickte.
,,Dieses Sonne sein absolutes Tod für meinse Haut."
Qui-Gon schwieg und ich verdrehte die Augen. Der schien auch nur zu antworten, wenn er es für wichtig hielt. Also stapften wir weiter durch die Wüste und nach einer gefühlten Ewigkeit, entdeckten wir endlich eine Stadt. Gut, wenn man das hier auf Tatooine eine Stadt nennen konnte. Auf jeden Fall gab es da Lebewesen und das war schon einmal viel Wert. Denn wo Lebewesen waren, da existierte meistens auch Wasser.
,,Vorwiegend gibt es hier Feuchtfarmen. Ein paar eingeborene Stämme...Aasgeier.", erklärte der Jedi an Padme gewandt.
Moment! Hatte der gerade Aasgeier gesagt? Das sollte doch wohl ein schlechter Scherz sein. Und eingeborene Stämme? Hoffentlich waren das keine Kannibalen, die uns zum Abendmahl verspeisen wollten.
,,Die wenigen Raumhäfen, wie dieser, sind Zufluchtsstätten für all diejenigen, die nicht gefunden werden wollen.", fügte Qui-Gon noch hinzu.
,,Wie wir.", sprachen Padme und ich aus einem Mund.
,,Das sein ganz ganz schlimm.", jammerte Jar Jar.
Wir gingen weiter und ich begutachtete die Bewohner des Planeten. Hier und da, lief mal ein Droide herum, eine Art die ich aber noch nicht hier gesehen hatte, Menschen erledigten Einkäufe oder waren in ihre Arbeit vertieft und natürlich gab es hier wieder dutzende Tierwesen, von denen ich keine Ahnung hatte, was es für welche waren.
,,Wir versuchen es, bei einem der kleineren Händler."
Qui-Gon steuerte direkt auf einen Laden zu, der nicht auffällig war, aber immerhin bot er Schatten und war durch die Felswände kühl. Als wir eintraten, flog uns bereits eine dickliche blaue Kreatur entgegen, die uns schon fast umflog.
,,Hi chubba da nago!"
,,Wie bitte?", fragte ich irritiert, denn ich verstand kein Wort von dem, was dieses Wesen von sich gab.
Qui-Gon schien ihn immerhin zu verstehen, denn er kam gleich zur Sache, als er sich an den Verkäufer wandte.
,,Ich brauche Ersatzteile für eine 327er Nubian, Typ J."
,,Qui-Gon, was ist das für eine Kreatur?", fragte ich leise.
,,Ein Toydarianer!", klärte er mich auf.
Der Toydarianer gab seltsame Laute von sich und schien schon fast entzückt darüber, was Qui-Gon geäußert hatte. Man, es ging doch bloß um Ersatzteile für ein Raumschiff, da musste man doch keinen Freudentanz aufführen. Aber seine rüsselartige Schnauze zog sich über seine Zähne zurück und er gab merkwürdige Geräusche von sich, die einem Schmatzen gleich kamen.
,,Ah, ja! Eine Nubian. Davon haben wir 'ne Menge."
Endlich mal gute Nachrichten. Das bedeutete, wir würden schon bald diesen heißen Planeten verlassen können. Vielleicht meinte es das Schicksal doch ein bisschen gut mit uns.
,,Mein Droide hat eine Liste mit Teilen, die ich benötige.", sagte Qui-Gon zu der Kreatur und diese nickte.
Der Toydarianer sah dann über seine Schulter nach hinten und rief etwas in Richtung Hof.
,,Pee-dun-kel. Naba dee unko."
Daraufhin kam ein kleiner blonder Junge, etwa 10 Jahre alt würde ich schätzen, in schlichter Kleidung angelaufen und machte vor uns Halt.
,,Wieso hast du so lange gebraucht?", fuhr der Toydarianer den Jungen an.
,,Mel tass cho-pas kee.", erwiderte dieser.
,,Chut-chut! Pass auf den Laden auf. Ich muss ein Geschäft abschließen."
Der Junge setzte sich auf eine Arbeitsfläche, die wohl anscheinend als Tresen dienen sollte. Der Toydarianer wandte sich nun wieder an Qui-Gon.
,,Also, begleitet mich in mein Lager. Wir werden schon finden, was Ihr braucht."
Er flatterte fröhlich davon und Qui-Gon nahm Jar Jar etwas aus der Hand, während er ihm ernste Blicke zuwarf.
,,Du fasst hier nichts an! Verstanden? Sydney, pass auf ihn auf!", trug der Jedi mir auf, ehe er mit R2-D2 dem Verkäufer in den hinteren Teil des Ladens folgte.
Na, super! Dafür war ich also mitgekommen. Ich durfte Babysitter für den Gungan spielen. Auf mich würde Jar Jar sowieso nicht hören. Da hätte Qui-Gon lieber Mina mitnehmen sollen. Jar Jar sah Qui-Gon noch nach und streckte ihm die Zunge raus, was mir doch ein kleines Lächeln um die Lippen versetzte. Dann sah ich mich, weil ich ohnehin nichts Besseres zu tun hatte, im Laden um.
,,Bist du ein Engel?", fragte der kleine Junge plötzlich an Padme gewandt.
,,Was?", fragte diese verwundert.
,,Ein Engel! Ich hab gehört, wie sich Raumpiloten darüber unterhalten haben. Sie sind die wunderschönsten Wesen im Universum. Sie leben auf den Monden des Jero, glaub ich."
Gott, wie süß war das denn? Der Junge hatte sich ganz offenbar auf den ersten Blick in Padme verknallt. Naja, sie war ja auch schon wunderschön, für ihr Alter. Und sie besaß eine braune Haarpracht, da könnte sie fast der Märchenfigur Rapunzel Konkurrenz machen.
,,Du bist ein lustiger kleiner Junge. Woher weißt du so viel?", erwiderte Padme.
,,Ich höre den Händlern und Sternenpiloten zu, die hier absteigen. Ich bin auch ein Pilot, weißt du? Und eines Tages werde ich von diesem Planeten wegfliegen."
,,Du bist ein Pilot?", fragte ich nun, während ich mich an die Wand gelehnt hatte.
,,Hmm. Schon mein ganzes Leben."
,,Wie lange lebst du denn schon hier?", wollte Padme wissen.
,,Seit ich noch ganz klein war. 3...glaub ich. Meine Mum und ich wurden an Gardulla die Huttin verkauft. Aber, sie hat uns bei einer Pottrennenwette wieder verloren."
,,Bist du ein Sklave?", hakte Padme nach.
,,Ich bin ein Mensch und mein Name ist Anakin!", entgegnete der Junge nun leicht empört, über das Wort Sklave.
,,Entschuldige, bitte. Ich kenne mich hier nicht so recht aus. Dieser Planet ist mir fremd."
,,Und heiß.", fügte ich hinzu, während ich verzweifelt versuchte, mir Luft zuzufächeln.
Da fiel mein Blick auf Jar Jar, der sich neugierig an einem seltsamen Gegenstand zu schaffen machte, der bei der Berührung plötzlich durch die Luft sprang und auf zwei Beinen durch den Laden hetzte. Ich rannte zu Jar Jar und haute ihm auf die Finger.
,,Man! Kannst du nicht aufpassen? Qui-Gon hat gesagt, du sollst hier nichts anfassen!", fuhr ich den Gungan an.
Dann ließ ich von ihm ab und begab mich auf Verfolgungsjagd, nach dem Ding, was wohl auch ein kleiner Droide sein sollte. Die gab es ja offenbar massenweise hier in dieser Welt. Der Droide war flink und als ich über eine kleine Treppe stolperte und zu Boden fiel, begann dieses freche Ding, mich doch tatsächlich auszulachen.
,,Na, warte!", rappelte ich mich wieder auf.
Als der Droide etwas umwarf, bekam ich ihn endlich zu fassen und hob ihn triumphierend in die Luft.
,,Hab ich dich!"
Er zappelte und protestierte mit seiner mechanischen Stimme.
,,Hey, hau ihm auf die Nase!", wies Anakin mich an.
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Sofort verpasste ich dem frechen Droiden einen kräftigen Hieb auf die Nase, woraufhin er sich wieder in seine ursprüngliche Form zusammenzog und endlich Ruhe gab.
Für eine kurze Weile herrschte Stille und ich hatte auch alle Hände voll zu tun, Jar Jar im Zaum zu halten, der wie ein Verrückter durch den Laden sprang. Natürlich wollte er alles begutachten, was er in die Finger bekommen konnte, doch für jedes Mal, verpasste ich ihm einen heftigen Schlag auf die Finger, sodass er es nun endlich aufgegeben hatte.
,,Ich hätte nicht so lange überlebt, wenn ich nicht so gut Sachen zusammenbauen könnte.", berichtete Anakin stolz.
Padme und ich lächelten und da tauchte Qui-Gon wieder auf. Und nur eine Sekunde hatte ich den Gungan aus den Augen gelassen und nun versuchte er, mit einigen kleinen Gegenständen zu jonglieren.
,,Kommt, wir gehen!", wies Qui-Gon an, ehe er einen genervten Blick auf den Gungan warf. ,,Jar Jar!"
Der stürzte mit den Gegenständen zu Boden, woraufhin es laut schepperte. Ich verdrehte genervt die Augen und folgte Qui-Gon mit Padme an meiner Seite.
,,War schön, dich kennenzulernen.", sagte ich noch zu Anakin.
,,Ich freue mich, dass wir uns begegnet sind, Anakin.", fügte Padme noch mit einem Lächeln hinzu.
,,Ich freue mich auch, dass wir uns begegnet sind.", rief uns der Junge nach.
Dann verließen wir das Geschäft und die pralle Sonne nahm uns wieder herzlich in Empfang. Nach einigen Schritten, hatte sich Qui-Gon etwas von uns entfernt und sprach durch eine Art Funkgerät mit Obi-Wan. Ganz offenbar, versuchten sie eine Lösung zu finden, denn die Sache mit den Ersatzteilen, war nicht ganz so gelaufen, wie Qui-Gon gehofft hatte.
Ich sah mich prüfend um und suchte die Gegend, nach möglichen Gefahren ab. Denn irgendwie wurde ich dieses verdammte Gefühl nicht los.Das Gefühl, dass sich etwas Böses näherte.
,,Sydney, was ist denn los?", fragte Padme neugierig.
Ich fuhr zusammen. Ganz offenbar hatte sie meine gedankliche Abwesenheit bemerkt. Ich fuhr mir durch meine roten Haare, ehe ich Padme antwortete.
,,Ach, ich weiß nicht. Ich habe so ein merkwürdiges Gefühl, dass Gefahr lauert. Ich kann es nicht so richtig einschätzen, aber das Gefühl ist da. Schwach, aber es ist da."
,,Hmm, vielleicht solltest du das Qui-Gon sagen.", schlug sie vor.
,,Ich weiß nicht. Der hat andere Sorgen. Ach, es liegt wahrscheinlich nur daran, dass mir diese Welt so fremd ist. Ich habe es ehrlich gesagt, nicht so mit unbekannten Orten, an denen ich mich nicht auskenne."
,,Ich verstehe."
Padme gab sich zufrieden mit dieser Antwort und ich kehrte zurück, zu meinen wachsamen Beobachtungen. Ob ich verrückt wurde oder halluzinierte? Doch jedes Mal, wenn ich mich abwandte, warnte mich etwas tief in mir, dass ich es mir nicht einbildete.
,,Na, gut! Ich bin überzeugt, dass sich eine andere Lösung finden wird. Ich melde mich später!", beendete Qui-Gon die Funkübertragung zu Obi-Wan.
,,Nicht wieder! Nicht wieder! Die Wesen, die hier wohnen...durch geknallert! Die uns ausrauben und verhaun.", entgegnete Jar Jar mit merkwürdigen Bewegungen.
,,Unwahrscheinlich! Wir besitzen nichts von Wert, das ist unser Problem.", erwiderte Qui-Gon.
Ja, damit hatte er eindeutig recht. Wenn wir nichts hatten, um zu verhandeln, würden wir hier für eine ziemlich lange Zeit festsitzen. Und das, klang überhaupt nicht gut.
Wir gingen weiter und ich behielt Jar Jar im Auge, der sich für meinen Geschmack, etwas zu neugierig umsah. Dann entdeckte ich, wie er zurückblieb und sich ein kleines Tier ansah, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Frosch besaß und kopfüber mit einem Strick an einer Leine hing. Ganz offensichtlich war es tot und stand als Futter zum Verkauf. Jar Jar sah sich um und er würde doch nicht...doch, natürlich fuhr er seine lange Zunge aus und schnappte sich das tote Tier.
,,Nein, Jar Jar!", rief ich.
Da kam auch schon der verärgerte Verkäufer und brabbelte etwas in dieser merkwürdigen Sprache, die hier alle besaßen. Ich verstand die zwar nicht, aber offenbar verlangte er, dass Jar Jar das Tier bezahlte, welches nun halb in seinem Mund steckte. Als der Verkäufer ihm offensichtlich den Preis nannte, ließ Jar Jar mit seiner Zunge ab, doch durch die Spannung der Leine, riss der Strick und das tote Tier flog im hohen Bogen durch die Luft und landete prompt in dem Mittagessen von einer anderen Kreatur. Diese stand wutentbrannt auf und suchte nach dem Schuldigen. Jar Jar tat natürlich so, als wüsste er von nichts und lief pfeifend durch die Gegend. Doch die Kreatur hatte ihn entdeckt und hetzte nun sauer auf ihn zu.
,,Ähm, Qui-Gon! Wir haben ein Problem!", entgegnete ich.
Da hatte das Wesen Jar Jar schon erreicht und beförderte ihn mit einem kräftigen Tritt auf den Wüstenboden. Ich stellte fest, dass es auf seinen Händen lief und mit seinen Füßen streckte es Jar Jar nun das tote Tier entgegen, welches in seinem Mittagessen gelandet war.
Doch wie aus dem Nichts tauchte Anakin auf und sprach mit dem Wesen. Keine Ahnung, worum es da ging, aber ich war froh, dass der Junge aufgetaucht war. Denn was er auch sagte, es brachte das Wesen dazu, sich zurückzuziehen und von Jar Jar abzulassen.
Da stießen auch Qui-Gon, Padme und R2-D2 wieder zu uns, die auf meinen Ruf hin, umgekehrt waren.
,,Danke, Anakin!", sagte ich und zog den Gungan an seinen langen Ohren wieder auf die Beine.
,,Hallo!", begrüßte Anakin meine Begleiter.
,,Hallo!", erwiderte Qui-Gon und warf einen fassungslosen Blick auf Jar Jar.
,,Euer Freund hier, wollte sich gerade zu Orangenmus verarbeiten lassen. Er hat sich mit einem Dug angelegt.", entgegnete der blonde Junge.
,,Ach, das ist nichts Neues. Der bringt sich dauernd in Schwierigkeiten.", antwortete ich trocken.
,,Mich so Verprügeleien hasse. Das Allerletzte, was mich so wollen.", verteidigte sich Jar Jar.
,,Trotzdem hat der Junge recht. Du hättest ernsthafte Schwierigkeiten bekommen können.", ermahnte Qui-Gon den Gungan. ,,Danke, mein junger Freund!", richtete er noch an Anakin und wandte sich dann wieder ab.
Ich schenkte dem Jungen noch ein Lächeln, ehe ich meiner Gruppe folgte. Doch Anakin lief uns nach und an einem kleinen Stand machten wir Halt, wo Qui-Gon auf die endlose Wüste sah.
,,Hier, diese Pellis werdet Ihr mögen!", sagte Anakin und zupfte leicht am Poncho von Qui-Gon. ,,Hier!", wiederholte er und nun reagierte der Jedi.
,,Danke!"
Qui-Gon nahm die Pellis entgegen und verstaute sie in einer Tasche ans einem Gürtel. Dabei offenbarte er sein Jedi-Schwert, was Anakin nicht entging, doch er sagte nichts. Stattdessen wandte sich die alte Dame, die den Stand betrieb, an den Jungen.
,,Oh, meine Knochen tun mir weh. Es kommt ein Sturm auf, Anakin. Geh lieber schnell nach Hause."
,,Habt Ihr eine Unterkunft?", wollte Anakin wissen und sah Qui-Gon an.
,,Wir gehen wieder zurück auf unser Schiff."
,,Ist das weit?", hakte Anakin nach.
,,Draußen vor der Siedlung.", erwiderte Padme.
,,Da werdet ihr nie rechtzeitig ankommen. Sandtürme sind seeehhhrr gefährlich. Kommt mit! Ich nehme euch mit zu mir nach Hause.", sagte Anakin und wir folgten dem kleinen Jungen.
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