Potentielle Killer und Diskussionen
Potentielle Killer und Diskussionen
Mina PoV
Voller Entsetzen starrte ich auf die monströse Kreatur, die mit einem roten Laserschwert gegen Qui-Gon kämpfte und mindestens genauso stark wie er. Verdammt, was war das für ein Kerl? Was mir jedoch noch mehr Angst machte war, dass mein Traum sich in die brutale Realität verwandelt hatte. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
,,Los! Sie sollen starten!", brüllte Qui-Gon Anakin zu, der schon auf uns zugelaufen kam.
Ich erwachte endlich aus meiner Starre und rannte blitzschnell in das Raumschiff, bis ich im Cockpit ankam, wo Obi-Wan bei den Piloten war. Direkt hinter mir kamen Sydney und Anakin an und ich war völlig außer Puste, als ich zum Stehen kam.
,,Qui-Gon ist in Gefahr. Wir sollen sofort starten.", teilte ich den Anwesenden mit und Obi-Wan sah aus der Frontscheibe nach draußen, während er sich neben den Piloten setzte.
,,Tut, was sie sagt. Startet das Schiff."
Ich warf ebenfalls einen Blick nach draußen und als ich sah, wie heftig der Kampf zwischen Qui-Gon und seinem Gegner ablief, wurde mir ganz anders und ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken. Der Pilot hatte das Raumschiff gestartet und Obi-Wan deutete auf die beiden Kämpfenden.
,,Dort drüben. Tief anfliegen!"
Gesagt, getan. Das Raumschiff erhob sich in die Luft und die Füße wurden eigenzogen. Allerdings ließ der Pilot die Rampe ausgefahren und flog nun langsam auf Qui-Gon zu, der sich immer noch ein heftiges Duell mit seinem Widersacher lieferte.
,,Was zur Hölle ist das für ein Mistkerl?", entfuhr es Sydney, doch ich konnte darauf nicht antworten.
Zum Einen wusste ich ebenfalls nicht wer oder was das war und im Übrigen war ich viel zu schockiert von dem Anblick, als dass ich irgendetwas hätte von mir geben können. Doch wie durch ein Wunder schaffte Qui-Gon es, dank seiner Jedi-Kräfte mit einem großen Sprung auf die Rampe und konnte somit seinem Gegner entkommen. Ich zögerte keine Sekunde, sondern rannte nach unten. Sydney, Anakin und Obi-Wan folgten mir, als wir Qui-Gon schließlich erreichten. Er deaktivierte sein Laserschwert und lag erschöpft vor R2-D2 am Boden. Wir stürmten auf den Jedi zu.
,,Qui-Gon!", rief ich erleichtert und kniete mich neben ihn.
,,Ist alles in Ordnung?", fragte Anakin besorgt und mir fiel jetzt erst auf, wie knuffig der kleine Junge eigentlich war.
,,Ich denke schon.", erwiderte Qui-Gon.
,,Was war das?", wollte Obi-Wan wissen und Sydney verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Jedenfalls nichts Gutes. Ein potenzieller Killer, vermute ich mal."
,,Sydney!", entfuhr es mir und ich starrte meine beste Freundin fassungslos an.
,,Was? Freundlich war der jedenfalls nicht."
Qui-Gon ignorierte unseren Zwiespalt, darin war er immerhin ein wahrer Meister, und sah seinen Padawan an.
,,Ich bin mir nicht sicher. Aber...es verstand eine Menge von den Künsten der Jedi. Ich vermute, er war hinter der Königin her.", sagte er.
,,Was werden wir jetzt unternehmen?", wollte Anakin wissen.
,,Wir werden uns in Geduld üben.", erwiderte Qui-Gon und Sydney stöhnte auf.
,,Geduld! Ja, was sollten wir auch sonst tun, als uns zu gedulden?"
Während Qui-Gon, Anakin und Obi-Wan einen verwunderten und fragenden Blick auf meine beste Freundin warfen, schüttelte ich den Kopf. Wie konnte meine beste Freundin gerade nur so rücksichtslos sein.
,,Sydney, jetzt ist nicht der passende Augenblick für deine dummen Sprüche.", entgegnete ich und war etwas sauer.
,,Aber ist doch wahr! Ständig sollen wir uns beruhigen und ganz cool bleiben. So, als wäre nie etwas passiert. Aber dieses Monster da draußen, hätte uns wahrscheinlich alle umgebracht, wenn es die Möglichkeit dazu gehabt hätte."
Ich stand auf und ging auf sie zu, während ich sie leicht am Arm nahm und dann zu den anderen sah.
,,Entschuldigt uns bitte!"
Dann zog ich die meckernde Sydney mit mir und ging mit ihr in einen abgelegenen Raum. Dort schubste ich sie leicht hinein und schloss die Tür hinter mir. Sydney ließ sich auf einen Stuhl nieder und sah mich an, während ich die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Lass mich raten: du bist sauer.", sagte sie trocken.
,,Ich verstehe dich einfach nicht. Diese Jedi haben uns das Leben gerettet und nehmen uns mit. Sie hätten uns genauso gut dem Tod überlassen können. Und du bist nicht im Stande, dein Temperament im Zaum zu halten."
,,Ich bin nicht die Einzige, die hier verrückt spielt. Seit wir hier sind, verhältst du dich wie eine Politikerin, die immer nach dem besten Ausweg sucht. Und du behandelst diese Jedi, als wären sie der Sinn unseres Lebens. Falls du glaubst, ich werde mein Leben damit verbringen, eine Lebensschuld wie Jar Jar zu begleichen, dann irrst du dich.", erwiderte sie trotzig.
,,Sydney, es geht hier nicht um Lebensschuld. Ich meine nur, du solltest dich etwas zurückhalten, weil sie anscheinend die Einzigen sind, die uns helfen können. Oder willst du nicht nach Hause?", fragte ich.
Für einen Moment zögerte sie und ich befürchtete schon, dass sie wieder ausrasten würde. Ich stritt mich überhaupt nicht gerne und eine Diskussion mit Sydney zu führen, war ebenfalls nichts, was ich gerne tat. Denn sie darin zu schlagen, war gar unmöglich, da sie unglaublich stur sein konnte.
,,Und was, wenn wir nicht mehr zurück können? Wenn wir für immer hier festsitzen? Was schlägst du dann vor? Sollen wir Streichhölzer ziehen, auf welchem Planeten man am wenigsten versucht hat, uns umzubringen und auf diesem leben wir dann? Nein, danke! Ich stehe weder auf Kampfdroiden, noch habe ich vor, mir einen Wüstenpalast irgendwo in der Sahara auf Tatooine zu errichten."
,,Sydney! Bitte! Ich will mich nicht mit dir streiten.", sagte ich und ließ leicht den Kopf hängen.
,,Das will ich auch nicht. Und glaub mir, ich verstehe dich sogar. Aber du musst doch einsehen, dass wir hier nicht untätig rumsitzen können und uns einfach nur...in Geduld üben. Du bist doch sonst auch nie untätig, wenn es um Probleme geht."
Ich seufzte. Sie hatte ja recht. Ich vertraute den Jedi und darauf, dass sie wussten, was zu tun war, doch diese Kreatur war eine Bedrohung. Und irgendwas sagte mir, dass sie nicht aufgeben würde, ehe sie das hatte, was sie wollte.
,,Okay, pass auf. Wenn wir auf diesem Planeten...Coruscant, oder wie auch immer der heißt, landen, dann werden wir versuchen, mehr über diesen Killer rauszufinden."
,,Ha, du hast Killer gesagt!", wiederholte sie triumphierend und ich musste grinsen.
,,Ja, okay. Es ist ein Killer.", gab ich nach.
Für einen Moment herrschte Stille und Sydney spielte mit einer Strähne ihrer roten Haare. Dann hob sie jedoch den Kopf und sah mich ernst an.
,,Mina, was hast du eigentlich damit gemeint? Ich meine, hast du dieses Monster wirklich in deinen Träumen gesehen? Und, was es tun würde?"
,,Naja, nicht was er tun würde. Ich habe ihn gesehen und gehört, dass er nach den Jedi sucht. Aber warum, habe ich nicht mitbekommen. Jedenfalls ist er kein Jedi, sondern irgendwas anderes. Etwas Abscheuliches.", erklärte ich.
,,Sei froh, dass du nur Träume hast.", entgegnete sie und jetzt war ich irritiert.
,,Was meinst du denn damit?"
,,Ach, Qui-Gon meinte, die Macht wäre stark in mir. Oder wie auch immer die das bezeichnen. Und das nur, weil ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, dass wir verfolgt oder bedroht werden."
Ich traute meinen Ohren nicht. Sydney sollte die Macht in sich haben? Das war, als würde man einem Blinden das Lesen beibringen wollen. Zwei Dinge, die absolut nicht miteinander funktionieren konnten. Denn wenn ich eins mittlerweile mitbekommen hatte, dann, dass Jedi unglaublich viel Wert darauf legten, innere Ruhe und Entspannung zu haben. Und Sydney war das komplette Gegenteil von Entspannung. Sie war viel zu aufbrausend und temperamentvoll. Nicht, dass ich ihren Charakter nicht toll fand. Ganz im Gegenteil! Genau der brachte mich meistens zum Lachen.
,,Du und die Macht?", fragte ich ungläubig und Sydney grinste.
,,Du solltest dein Gesicht sehen. Genauso habe ich auch geguckt, als Qui-Gon mir das aufgetischt hat."
Das glaubte ich ihr aufs Wort. Naja, wer wusste schon, was Qui-Gon in dem Moment geritten hatte? Immerhin hätte er auch fast unser Raumschiff verwettet. Allerdings behielt ich für mich, dass es mir schon komisch vorkam, dass Sydney die Bedrohung wirklich fühlen konnte. Möglicherweise steckte ja etwas von dieser Macht in ihr und wir konnten es beide nur nicht glauben.
Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken und ich zuckte sogar leicht zusammen. Man, so langsam durfte ich doch wirklich nicht mehr schreckhaft sein, bei dem was mir hier alles schon über den Weg gelaufen war.
,,Herein!", sagte Sydney und die Tür öffnete sich.
Anakin kam herein und sah sich neugierig um. Ich sah mir den Jungen diesmal genauer an. Er hatte blondes Haar, blaue Augen und war wohl so knapp 10 Jahre alt. Seine Kleidung war leicht und schlicht, aber er hatte etwas Anmutiges und Besonderes an sich. Er schenkte uns ein höfliches Lächeln.
,,Hi! Qui-Gon und Obi-Wan haben gesagt, ich soll auch dir mal Hallo sagen.", sagte er an mich gewandt und ich musste lachen.
,,Oh, ja. Vorhin kamen wir ja gar nicht dazu."
,,Ich bin Anakin! Anakin Skywalker.", sagte er und klang fast stolz dabei.
,,Hallo, Anakin! Ich bin Mina."
,,Freut mich, dich kennenzulernen. Bist du auch so cool drauf wie Sydney?"
Ich war sprachlos und Sydney prustete los. Der Kleine nahm wirklich kein Blatt vor dem Mund und ich war mir jetzt schon sicher, dass wir die dicksten Freunde werden würden.
,,Da kannst du mal sehen, was für ein Vorbild ich bin, Mina.", entgegnete Sydney.
,,Ohne Zweifel ein sehr Großes."
,,Mina ist auf ihre Weise cool, Anakin. Sagen wir einfach...sie ist die Nettere von uns beiden und weiß besser, mit Anstand umzugehen."
,,Das haben die beiden Jedi auch gesagt."
Nun lachte ich und Sydney war sprachlos.
,,Und, dass Sydney hitzköpfig und verrückt ist. Naja, das hat zumindest Obi-Wan gesagt.", berichtete Anakin grinsend.
,,Ich wusste es! Der Jedi mag mich nicht.", platzte es aus meiner besten Freundin heraus, doch sie war recht amüsiert.
,,Dann solltest du vielleicht ein bisschen höflicher sein.", schlug ich vor, doch Sydney hob abwehrend die Hände.
,,Oh, nein! Das ist dein Part."
,,Und was meint ihr, sollen wir jetzt tun?", fragte Anakin und sah uns beide an, als erwarte er nun einen großen Masterplan.
,,Nun ja...", setzte ich an, doch ich brach ab, als ich irritiert zu Sydney sah, die nun eine stolze Haltung annahm und sich poetisch eine Hand ans Herz legte.
,,Du hast Qui-Gon gehört, junger Skywalker. Wir werden uns in Geduld üben."
Wie sie versuchte, den Jedi-Meister nachzuahmen, brachte das Fass zum Überlaufen. Anakin und ich kugelten uns vor Lachen und lagen schon fast am Boden. Sydney schien wahrlich stolz auf ihre Imitation zu sein und grinste breit über das ganze Gesicht. Naja, was uns hier auch noch bevorstand, bei einer Sache war ich mir absolut sicher...Sydney und ich würden auf ewig beste Freunde bleiben!
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