Der Tod von Qui-Gon
Der Tod von Qui-Gon
Mina PoV
Ich fand mich an einem dunklen Ort wieder und ich konnte rein gar nichts erkennen. Kälte umgab mich und die Finsternis war erdrückend, so viel Macht hatte sie. Wo war ich?
,,Die Prophezeiung wird sich erfüllen, doch gib Acht...auf die dunkle Seite der Macht.", ertönte ein Flüstern und ich sah mich hektisch um.
Ich konnte niemanden sehen, aber ich hörte die Stimmen klar und deutlich. Sie sprachen zu mir und ich versuchte verzweifelt, sie auseinander zu halten.
,,Sie werden sie retten...oder vernichten."
Auf einmal sah ich Sydney gegen jemanden kämpfen und an dessen roter Klinge erkannte ich, dass es ein Sith war. Das Gesicht war verhüllt und ich konnte ihn nicht erkennen. Dann holte er aus und tötete meine beste Freundin durch sein Laserschwert.
,,NEIN!", schrie ich und stürmte nach vorne, um zu Sydney zu gelangen.
Doch dann drehte sich alles und ich stürzte zu Boden. Ich fand mich an einem andern Ort wieder. Es regnete, stürmte und Donnergrollen ertönte, als ich erneut eine Gestalt sah. Schwarzer Umhang, rotes Lichtschwert und eine Maske, die das Gesicht verbarg. Die Kreatur metzelte Unschuldige ab und ich wich erschrocken zurück, als eins der Opfer direkt vor mir landete. Ich blickte auf, die Gestalt mit Kapuze starrte mich an und kam dann mit gezogenem Lichtschwert auf mich zu. Aus lauter Furcht wich ich zurück und war auf einmal in einem verlassenen Wald.
,,Mina?", ertönte wieder eine Stimme, doch diese erkannte ich sofort.
,,Obi-Wan?", erwiderte ich und lief in die Richtung, aus der die Stimme kam.
Da tauchte plötzlich wieder die Gestalt mit dem roten Lichtschwert vor mir auf, ich fiel rückwärts zu Boden und wurde zurück katapultiert.
***
Ich riss erschrocken die Augen auf und setzte mich hysterisch auf. Nun sah ich mich um und erkannte, dass ich mich immer noch in dem Raum auf Naboo befand, wo Sydney und ich eben auf diese Ventress getroffen waren. Doch von der Sith war weit und breit nichts mehr zu sehen, dafür sah ich Sydney, die am Boden lag.
Sofort stand ich auf und rannte zu ihr. Bitte, sie durfte nicht tot sein! Ich kniete mich neben sie und suchte nach einer Verletzung, doch ich stellte erleichtert fest, dass Sydney nur bewusstlos war.
,,Sydney, wach auf!", sagte ich und rüttelte sie sanft an der Schulter.
Ihre Augenlider flackerten und dann kam sie wieder zu sich. Erleichtert atmete ich auf und ließ mich auf den Boden sinken.
,,Was ist passiert?", fragte sie und sah sich verwirrt um.
,,Du hast Madam Kahlkopf angegriffen und dann gab es so etwas wie eine Explosion der Macht, glaube ich. Ich war bewusstlos...wie du."
Sydney starrte einen kurzen Moment nur leer auf den Boden, doch dann griff sie nach ihrem Laserschwert und sprang auf, während sie sich suchend umsah.
,,Wo ist sie? Wo ist das verdammte Miststück hin?", wollte sie wissen und ich stand auf.
,,Keine Ahnung! Sie war schon weg, als ich wach wurde."
Sydney entspannte sich und steckte ihr Laserschwert wieder an den Gürtel. Ich musste an das denken, was ich gerade in meiner Bewusstlosigkeit gesehen hatte. Was war das gewesen? Etwa so etwas wie eine Vision? Aber ich war doch gar kein Jedi...hatte also gar keine Zugänge zur Macht. Warum also sollte mir die Macht irgendwelche Visionen zeigen?
,,Mina, wir sollten zu den anderen zurückkehren. Sie brauchen vielleicht unsere Hilfe.", riss Sydney mich aus meinen Gedanken.
,,Ja, gehen wir!", erwiderte ich.
Dann eilten wir den gleichen Weg zurück, aus dem wir gekommen waren und wollten uns schon auf den Weg zum Thronsaal machen, als mich plötzlich ein schauriges Gefühl überkam. Ich spürte Gefahr, doch nicht für uns...nein.
In diesem Moment hatte ich das schreckliche Gefühl, dass Obi-Wan in Gefahr war und es ließ mich absolut nicht los. Deswegen blieb ich stehen und versuchte mich zu entspannen, doch etwas in mir, zog mich weiterhin zu der anderen Seite der tieferen Ebenen. Dort befanden sich doch Qui-Gon und Obi-Wan und kämpften gegen diesen Verrückten. Sydney sah, dass ich angehalten hatte und kam an meine Seite gelaufen.
,,Mina, was ist los? Stimmt etwas nicht?"
,,Ich weiß nicht. Es ist nur...Sydney, irgendwas stimmt nicht."
,,Was meinst du?", fragte sie irritiert.
,,Obi-Wan...ich glaube, er braucht Hilfe."
Nun sah sie mich noch verwirrter an und zog eine Augenbraue hoch.
,,Aber ich spüre keine Erschütterung. Das bedeutet, er ist noch am Leben. Du hast bestimmt nur Halluzinationen oder eine Gehirnerschütterung. Immerhin sind wir hart auf den Boden geknallt.", erklärte sie.
Doch sie irrte sich. Mein Gefühl hatte sich noch nie getäuscht. Und ich musste einfach wissen, ob es ihm und Qui-Gon gut ging. Immerhin waren sie meine Freunde und lagen mir am Herzen.
,,Sydney, ich glaube...", setzte ich an, doch dann konnte ich gerade noch so einem Blastergeschoss ausweichen und sah entsetzt zum Ende des Ganges.
Dort tauchte eine Gruppe Droiden auf, die uns entdeckt hatten und nun auf uns zu marschierten. Sydney stöhnte auf und zog ihr Lichtschwert.
,,Oh, man! Nicht ihr schon wieder!"
Sie wehrte die Schüsse ab und ich griff ebenfalls wieder zu meinem Blaster, doch dann wurde mein Gefühl stärker und ich konnte mich kaum konzentrieren. Sydney schien das zu spüren, denn sie stellte sich vor mich und während sie gegen die Droiden kämpfte, sprach sie mit mir.
,,Mina, geh und such Obi-Wan und Qui-Gon! Wenn du ein schlechtes Gefühl hast, dann ignoriere das nicht.", sagte sie und schlug einen Droiden in zwei Teile.
,,Was ist mit dir?", fragte ich, doch sie winkte ab.
,,Ich kümmere mich um die Blechbüchsen hier. Jetzt geh schon!", entgegnete sie energisch.
Noch zögerte ich, doch dann stürmte ich los und ließ Sydney bei den Droiden zurück. Es war schwer, den Weg ohne Sydney und ihre Leitung durch die Macht zu finden, doch irgendwie vertraute ich meinem Gefühl und das sagte mir, wohin ich musste. Ich rannte so schnell ich konnte und vertraute darauf, dass Sydney allein mit den Droiden fertig werden würde. Sie war stark...sie würde die Blechviecher schon besiegen.
Mein Gefühl sagte mir nun ganz deutlich, wohin ich musste und ich spürte es nun deutlicher als vorher: Obi-Wan war in Gefahr!
Ich musste zu ihm und ihm helfen, bevor es zu spät war. Die Wege schienen unendlich lang zu sein, doch ich hörte nicht auf zu rennen. Und endlich erreichte ich den unteren Teil des Gebäudes. Ich hörte Surren und Zischen von Lichtschwertern, was mich noch mehr zum Laufen motivierte. Fast hatte ich mein Ziel erreicht, doch dann durchbrach ein Schrei die Stille.
,,NEIN!!!"
Ich hielt inne...das war Obi-Wan! Unter Tausenden würde ich ihn wiedererkennen. Warum hatte er geschrien? Es musste etwas Schreckliches passiert sein.
,,Obi-Wan!", sagte ich und stürmte wieder los.
Ich rannte das letzte Stück schneller als vorher und bog um die Ecke, wo ich jedoch erstarrte, denn mir bot sich ein entsetzlicher Anblick.
Qui-Gon lag regungslos auf dem Boden und hatte die Augen geschlossen. Sein Lichtschwert lag neben ihm und dieses Sith-Monster stand triumphierend vor einer Kanalschlucht. Mir blieb fast das Herz stehen, denn Obi-Wan hing in der Schlucht und hielt sich fest, um nicht herunterzufallen. Er drohte abzurutschen und ich riss erschrocken die Augen auf.
,,Nein!", rief ich und verriet damit meine Anwesenheit.
Der Sith sah zu mir und funkelte mich an. Ich musste kein Jedi sein, um die Dunkelheit spüren zu können, die von ihm ausging. Nun ging er bedrohlich auf mich zu und Obi-Wans Augen weiteten sich, als er mich sah.
,,Nein...Mina, lauf!", schrie er mir zu.
Doch ich dachte nicht im Traum daran, ihn allein zu lassen. Eher würde ich sterben, als jetzt wegzurennen und ihm den Tod zu überlassen. Der Sith grinste böse und kam näher. Ich stellte mich vor Qui-Gon und weigerte mich, beiseite zu treten. Die rote Klinge flackerte und der Sith hob seine Hand. Bereit, mich ebenfalls niederzustrecken. Doch dann ging alles ganz schnell.
Das Lichtschwert von Qui-Gon flog im hohen Bogen an mir vorbei und plötzlich sprang Obi-Wan mit einem Satz nach oben und landete vor seinem Gegner. Blitzschnell aktivierte er das Laserschwert seines Meisters und durchtrennte den Körper des Siths. Dieser sah ihn für einige Sekunden entsetzt an, doch dann fiel er in die Kanalschlucht und verschwand in der Tiefe. Obi-Wan deaktivierte das Lichtschwert und drehte sich zu mir um. Ich war unendlich erleichtert, dass es ihm gut ging. Und er sah ebenfalls erleichtert aus, dass es überstanden war.
,,Alles in Ordnung?", fragte er mich und ich nickte.
,,Ja!"
Obi-Wan zog mich zu sich und umarmte mich. Ich fühlte, wie er mich fest an sich drückte und ich konnte seinen Herzschlag spüren. Es beruhigte mich in gewisser Weise und ich hätte ewig so stehen bleiben können.
,,Meister!", sagte Obi-Wan auf einmal und ließ mich los.
Er eilte zu Qui-Gon und hob dessen Kopf leicht an. Der Jedi war geschwächt, aber er lebte noch. Obi-Wan bettete den Kopf seines Meisters auf seinem linken Bein und sah ihn verzweifelt an. Der Anblick zerriss mir förmlich das Herz und ich spürte, wie sich alles in mir zusammenzog.
,,Es...es ist...zu spät.", brachte Qui-Gon schwach hervor, doch Obi-Wan schüttelte den Kopf.
,,Nein!"
,,Obi-Wan...versprich mir...dass du den Jungen ausbilden wirst."
,,Ja, Meister!", sagte Obi-Wan traurig und ich sah einzelne Tränen auf seinen Wangen.
,,Er...er ist der Auserwählte. Er bringt das Gleichgewicht. Bilde ihn aus."
Dann schloss Qui-Gon die Augen und starb in den Armen von Obi-Wan. Mir liefen die Tränen über die Wangen und ich ging neben Obi-Wan auf die Knie. Er hielt seinen Meister immer noch in den Armen und ich legte meine rechte Hand an seinen Arm.
,,Es tut mir so leid.", sagte ich leise und sah ihn niedergeschlagen an.
Obi-Wan sah zu mir und legte den Kopf von Qui-Gon vorsichtig wieder auf dem Boden ab. Dann drehte er sich zu mir und zog mich erneut in seine Arme. Ich ließ es zu und schloss meine Arme ebenfalls um ihn, während immer mehr Tränen über meine Wangen liefen.
Qui-Gon konnte doch nicht so einfach tot sein. Er war...er war doch so stark gewesen. Für mich war er ein unglaublicher Jedi gewesen und ich hatte ihn als unbesiegbar gesehen, da er stets klug vorging, auch wenn er Risiken eingegangen war. Doch nun hatte dieses Monster ihn getötet und Obi-Wan hatte seinen Meister verloren. Wie schrecklich musste er sich gerade fühlen? Ich konnte es mir nicht einmal ansatzweise vorstellen.
Plötzlich waren Schritte zu hören und ich zog mich aus der Umarmung zurück. Gerade, als Sydney um die Ecke kam. Sie hatte eine kleine Schramme an der rechten Schläfe, aber ansonsten schien sie unverletzt. Nun hielt sie inne und sah entsetzt auf Qui-Gon, der neben uns lag und für den jede Rettung zu spät kam. Sydney sah traurig zu ihm, ehe sie sich schließlich uns zuwandte. Wir knieten immer noch auf dem Boden und weder Obi-Wan, noch ich, sagten etwas.
,,Was ist passiert?", fragte Sydney matt und ich konnte ihr die Trauer ansehen.
Zwar hatte sie Qui-Gon nicht so nahe gestanden, wie Obi-Wan es getan hatte, doch sie hatte ihn gemocht und ich glaubte, er war eine Art Vaterersatz für sie gewesen. Ich sah zu Obi-Wan und sah ihm an, dass er jetzt nicht reden wollte. Deshalb antwortete ich für ihn.
,,Der Sith...er hat ihn getötet."
,,Darth Maul!", fügte Obi-Wan niedergeschlagen hinzu.
Der Schmerz in seiner Stimme war unüberhörbar, obwohl er versuchte, ihn zu verbergen. Und jetzt verstand ich wahrhaftig, wie hart das Leben eines Jedi war. Sie durften nicht trauern. Nicht zeigen, dass sie litten oder den Schmerz des Verlustes zulassen. Ich konnte mir nicht vorstellen so zu leben, aber ich bewunderte jene, die es taten.
,,Der Kampf ist vorüber. Sie haben den Vizekönig gefasst.", berichtete Sydney schließlich und ich atmete auf.
Immerhin eine gute Nachricht. Doch der Tod von Qui-Gon zog mich so tief runter, dass ich mich gar nicht richtig über unseren Sieg freuen konnte. Er hatte es nicht verdient zu sterben, aber wenigstens drohte uns von diesem Sith keine Gefahr mehr...dank Obi-Wan.
,,Wir sollten gehen.", sagte Obi-Wan und stand auf.
Dann reichte er mir seine Hand und zog mich hoch. Sydney nickte und ich sah wieder zu Qui-Gon.
,,Was machen wir mit Qui-Gon?", fragte ich an Obi-Wan gewandt.
Dieser sah nun ebenfalls zu seinem Meister und in seinen Augen war der Schmerz des Verlustes deutlich zu sehen, doch natürlich ließ er sich nichts anmerken.
,,Wir bringen ihn nach Coruscant!"
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