°Tag 5°
Tag 5, USS Enterprise, Nevia
Stiewie hatte sich auf einer Liege zusammengerollt und schnarchte leise, während ich nachdenklich in der Zelle auf und ab lief, als ich zusammenzuckte, weil ich einen enormen Energieausstoß wahrnahm, es danach von irgendwoher krachte und die Lichter einen Moment flackerten, darauf ging ein Alarm los. Stiewie weckte es allerdings nicht, er war im tiefsten Tiefschlaf abgetaucht. Ich sah auf, trat ans Glas, als McCoy in Begleitung von drei Männern in rot auftauchte, sich vor die Zelle schob und mich ansah, als habe er mich zuvor noch nie gesehen. ,,Von der Meuterei gewusst?", fragte er mich wie als wäre es routiniert und ich legte stirnrunzelnd den Kopf schief. ,,Wieso, was ist passiert?", entgegnete ich leise und der Doktor warf seiner Begleitung kurze Blicke zu, diese verzogen sich dann zu den anderen Zellen. ,,Uns sind ein paar eurer schlauen Köpfe entwischt, als wir versucht haben, euch einzufangen. Sie hatten sich im Maschinenraum eingenistet und hatten mit einigen Tricks schnell was gegen uns in der Hand", erklärte er mir und ich seufzte. ,,Ja, das hab ich dann gehört. Der Captain hatte dann ein Gespräch im Konferenzraum und gerade scheint irgendwas passiert zu sein?", meinte ich und McCoy presste die Lippen aufeinander und nickte dann knapp. ,,Tanita ist passiert", sagte er knapp und ich zog die Augenbrauen zusammen. ,,Wie schlimm ist es?", fragte ich leise. ,,Sie hat mit einem Hieb eure Leute eingeäschert und Jim und Spock das Leben gerettet, erneut. ,,Sag nicht unsere Leute, McCoy. Es sind nicht unsere. Die haben den Plan geschmiedet, ein Föderationsschiff zu meutern und sich irrtümlich retten zu lassen" ,,Du hättest mir was sagen können!", entgegnete er gleich und starrte mich mit seinen dunklen Augen an. Ich seufzte. ,,Genau. Hey Leonard, ich bin ein Häftling vom Gefängnisplaneten mit den schwersten Verbrechern des Universums! Einige harte unter uns wollen eine Meuterei starten, nur schonmal als Vorwarnung! - Hättest du mir das so abgenommen? Und was meinst du wie schnell ich dann tot gewesen wäre?", raunte ich und er blinzelte einen Moment. ,,Wir hätten das anders geregelt!", wägte er dann ab und ich seufzte. ,,Egal, Tanita ist bewusstlos und da du ihr schon einmal geholfen hast..." ,,Das sagst du mir jetzt?!", brachte ich erschrocken hervor und trat an die Tür. ,,Lass mich nach ihr sehen!", bat ich und er öffnete. Als seine drei Begleiter wieder zu uns traten, winkte er sie mit einer Handgeste ab. ,,Nicht nötig, sie wird nichts tun. Nicht wahr?" Wieder sah er mir fest in die Augen und verwirrte mich damit innerlich auf einmal. War es mein Herz oder seins, das so schnell schlug? Ich schüttelte die Gedanken beiseite und nickte McCoy fest zu. ,,Ist versprochen", meinte ich leise und folgte ihm darauf zügig ins Lazarett, war erstaunt den Captain an Tanitas Bett stehen zu sehen. ,,Sie ist vollkommen entladen", konnte ich schon feststellen, bevor ich mich ans Bett geschoben hatte, dann legte ich meine Hand auf ihre Stirn, schüttelte nach einiger Zeit den Kopf. ,,Es gibt keine Krankheit, keine Schmerzen zu extrahieren. Sie ist wie ein leeres Akku...", murmelte ich seufzend. ,,Ist sie tot?, fragte der Captain und ich hob den Blick, sah in seine hellen Augen und schüttelte dann langsam den Kopf. ,,Noch nicht. Jedenfalls kann ich nicht viel tun, ich bin nicht elektrisch geladen, kann ihr demnach nicht die richtigen Emotionen oder Kräfte übertragen", erklärte ich und er nickte stirnrunzelnd. ,,Was tun wir dann?", fragte der Arzt und mein Blick flog zu dem nachdenklich dreinblickenden Vulkanier in der Ecke, als er sich regte und eine seiner interessanten Augenbrauen hob. ,,Das Akku laden scheint mir logisch", bemerkte er und ich nickte. ,,Stimmt. Allerdings glaube ich nicht, dass es so clever ist, sie einfach an zwei Kabeln an eine Batterie oder ähnliches anzuschließen", fuhr ich nachdenklich fort. ,,Sondern?", fragte der Doktor und ich sah schluckend auf. ,,Vielleicht sollten wir mich an eine Batterie anschließen, während ich Tanita berühre. Ich kann genau abschätzen, wie viel sie es wo braucht. Denn wenn wir die Energie so in sie Strömen lassen, dann vielleicht in falschen Mengen an falsche Stellen. Wenn ich es vorher abschätze und übertrage, haben wir eine größere Chance...", erklärte ich und McCoys Augen wurden von Wort zu Wort größer, sein Gesichtsausdruck fassungsloser. ,,Entschuldige, aber hast du ne Vollmeise?! Wir können doch nicht einfach pure Energie in dich jagen, das wird deine Innereien kochen, du bist doch ganz anders konzipiert, als Tanita, die kann das ab!", widersprach er mir sofort und ich sah ihn erstaunt an. ,,Kannst du doch gar nicht wissen! Ich hab schon mal die Kräfte eines Pyruvaten aufgenommen, konnte zwei Stunden lang noch Feuer speihen!", raunte ich augenrollend und er lehnte sich ein Stück über Tanitas Bett mir entgegen. ,,Und?! Gings dir dabei gut?!" ,,Anfangs miserabel, aber ich hab dem Kerl das Leben gerettet und das machte es wieder wett!", knurrte ich und bemerkte Jim aus dem Augenwinkel amüsiert zwischen uns hin und her sehen. ,,Ihr seid schon per Du? Haben wir sonst noch was verpasst, Pille?" ,,Nein, Jim! Aber ich werde es nicht zulassen, dass wir dich als Überleitungskabel benutzen! Wenn wir nun zu viel Strom in dich lassen, was dann?!" Ich zuckte mit den Achseln. ,,Tanita ist mir wichtiger als mein eigenes Leben- Hey, ich bin eine Schwerverbrecherin, Leonard, was soll man schon mit mir, als mich wieder wegsperren?", sagte ich und Spock legte den Kopf schief. ,,Wie lautete Ihr Urteil?", fragte er mich und ich sah ihn an, schluckte. ,,Lebenslänglich. Ich hab einen Revolutionstrupp auf Zaphyr angeführt und drei Oberhäupter getötet. Ich habs für mein Volk getan, doch leider sind die Obersten stärker", erklärte ich und er nickte langsam. ,,Faszinierend. Diese Selbstlosigkeit ist unlogisch für einen brutalen Schwerverbrecher. Äußerst unlogisch" Wieder zuckte ich mit den Achseln. ,,Das Urteil steht und ist unwiderruflich. Und jetzt lassen Sie mich bitte meiner Freundin das Leben retten!" Mein Blick flog zum Captain, McCoy warf ihm ein warnendes ,,Jim!" zu, doch der Blonde nickte. ,,Erlaubnis erteilt, tun Sie's" Und damit zog McCoy sich zurück, während Scotty ins Lazarett geeilt kam.
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