°Tag 4°
Tag 4, USS Enterprise, Nevia
Es war ungewohnt auf freiem Fuß, auf höchst ansehnlichen, sauberen und sicheren Terrain, mir machte nicht einmal was aus, dass man uns unter Beobachtung gestellt hatte- aber nur soweit, dass hier und da mal jemand an einem vorbeiging, der ein Auge auf einen hatte und man nie allein war. Meine Füße trugen mich zu einer großen Schmerzquelle- der Krankenstation, zuckte zusammen, als sich neben mir schnell und lautlos die Türen aufschoben und ich ins Lazarett sehen konnte, nachdenklich den Kopf schief legte und mir auf die Schnelle ertastete, was für Verletzungen vorlagen. Mehrere Knochenbrüche, Schusswunden, die alle sehr gut behandelt wurden. Hier lagen eine Menge Männer dieser Crew, die sich wohl vorhin auf dem Schiff der Fremden verletzt haben müssen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich einen großen, dunkelhaarigen Mann in blauer Uniform verärgert von einem Bett zum anderen flitzen sah. ,,Mal wieder typisch! Die Sternenflotte sollte sich etwas gegen diese roten Uniformen überlegen, immer werden die zur Zielscheibe!", hörte ich ihn grummeln, dann flog sein Blick aus waldfarbenen Augen zu mir und ich zuckte zusammen. ,,Kann ich Ihnen helfen?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. ,,Aber ich kann es vielleicht", entgegnete ich und trat langsam näher, mein Ziel war das Bett eines Mannes mit den wohl schwersten Verletzungen. ,,Ich weiß nicht, was er hat.. Haben Sie eine medizinische Ausbildung?", fragte der Arzt und ich schüttelte den Kopf. ,,Seit wann liegt er hier? Seine Lunge versagt", entgegnete ich und der Mann runzelte die Stirn. ,,Woher wissen Sie das auf einem Blick?", wollte er wissen und ich schluckte, legte meine Hand auf die Stirn des Mannes, schloss die Augen. Mir blieb für einen Moment die Luft weg, konnte das aber vor dem Doktor verstecken, der sich abwandte, als er gerufen wurde. Umso besser für mich. So konnte ich den Kerl heilen und verschwinden, ohne Fragen beantworten zu müssen. Dieser schnappte schließlich panisch nach Luft und starrte mich mit seinen großen, braunen Augen an, sodass ich nur kurz lächelte. ,,Gern geschehen", murmelte ich schweratmend, spürte noch einen Moment das Rasseln in meiner Lunge, bevor ich mich wieder erholt hatte und tief Luft holte, mich umwandte und gerade die Biege machen wollte, als zwei Männer jemanden auf einer Liege hereintrugen, der mir sehr bekannt war. Die mir sehr bekannt war. ,,Tanita?", fragte ich erschrocken und wieder lag der Blick des Doktors auf mir. ,,Sie kennen Sie?" Ich nickte und er lotste die Männer mit ihr zu einer Liege. ,,Ich kenne mich mit ihrer Spezies nicht aus, können Sie mir helfen?", fragte er, sah mich mit seinen braun-grünen Augen an und ich nickte hastig. ,,Du, Doktor. Ich bin Nevia. Und Tanita hier kommt vom Planeten Zultanit. Sicher haben Sie noch nichts davon gehört. Aber Sie sollten alle zurücktreten, sie ist eine ziemlich geladene junge Dame", erklärte ich und der Arzt legte die Stirn in Falten. ,,Wenn ich dich dutzen soll, dann dutz mich doch bitte auch. Leonard McCoy. Und was heißt das jetzt genau? Wie können wir ihr helfen?" ,,Sie hat die Enterprise mit enormer Energie aus ihrem Körper wieder angeschubst, die kann Blitze erzeugen!", rief ein blonder Mann in rot- in Begleitung mit einem kleinen Kerlchen, der mich an eine Muschel oder Koralle erinnerte. ,,Das hat sie getan und ist in Ohnmacht gefallen?", fragte ich und er nickte. ,,Ohje, sie hat sich überschätzt...", nuschelte ich und bat nochmal alle mit einer Handgeste weg. ,,Was machen Sie... Was machst du da?", fragte Leonard mich, als ich meine Hände auf Tanitas Brustkorb legte, die Augen schloss. Keine Ahnung, wie ich das jetzt anstellen sollte, ich versuchte einfach, ihre Erschöpfung und Ohnmacht auf mich zu extrahieren und versuchte, nicht das Bewusstsein zu verlieren, bevor sie nicht wieder wach war. Zum Glück hielt ich es gerade so aus, biss sie die Augen aufriss, sich kerzengerade aufsetzte, da wurde mir schwarz vor Augen und ich klappte zusammen. Gleich vor versammelter Gruppe. Schön, das nachher zu erklären, wurde ein Spaß!
Ich brauchte nicht einmal 10 Minuten, da war ich wieder wach, schnappte nach Luft und war diesmal diejenige, die auf einer Liege im Lazarett lag. Nachdenklich, ein wenig vorwurfsvoll starrte mich der Arzt an und ich seufzte. ,,Na schön, ich bin...-", setzte ich heiser an und er beendete meinen Satz, unterbrach mich. ,,Ein Empath. Tanita hat mir einiges von dir erzählt, Nevia. Aber bitte sag mir nächstes Mal vorher bescheid!" Ich nickte langsam, schlug die Decke zur Seite und wollte aufstehen, da hielt der Arzt mich davon ab. ,,Doktor, ich verfüge hinüber eine starke Regenerierung, ich kann mein Bett verlassen", sagte ich fest und er rollte mit den Augen. ,,Ich wollte mich eigentlich bedanken. Und dir dann sagen, dass du dich wieder hinlegen sollst" ,,Mir gehts bestens! Und gerngeschehen", entgegnete ich, schob mich an ihm vorbei und nickte ihm noch einmal zu, verließ dann die Krankenstation, um Tanita zu suchen, zu sehen, ob wieder alles in Ordnung war.
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