° Tag 14 °
Tag 14, USS Enterprise, Tanita
Grob drückte der Kommandant mir die Kehle zu und ich zappelte panisch in seinem eisernen Griff, versuchte mich zu wehren, dagegen anzukämpfen, doch kam nicht von ihm los und Panik ballte sich in mir zusammen, legte sich steinschwer in meiner Magengrube fest. ,,Du nützt mir auch tot, deine Mineralien krieg ich auch so", raunte er und drückte fester zu, sodass mir langsam schon schummrig zu Mute wurde, sich mir der Magen umdrehte. Jim brach in die Isolationszelle und schneller als ich zwinkern konnte, hatte er den Fremden betäubt und mich zurück gezogen, mich fest gehalten, kurz bevor ich zu Boden gesackt wäre. ,,Was hast du dir dabei gedacht?! Ich hab dir doch gesagt, dass du dich von ihm fernhalten musst, du hast versprochen du würdest es tun!", raunte Jim, schob seine Arme unter meinen Körper und trug mich schnellen Schrittes aus der Zelle, wollte schon in Richtung Lazarett laufen, als ich protestierend begann in seinen Armen herum zu zappeln. ,,Jim... Bitte, nicht wieder dahin. Ich kann das langsam nicht mehr sehen.", murmelte ich weinerlich und er seufzte. Ich wusste, dass er sauer und enttäuscht war und es beeindruckte mich, dass er mich totzdem zu meinem Zimmer trug, die Tür öffnete und mich aufs Bett legte. ,,Warum bist du da rein, Tanita?", fragte er sorgenvoll, seine blauen Augen sahen eindringlich in meine und ich setzte mich wieder auf, zupfte an meiner Hose herum. ,,Ich wollte Infos, Jim... Und ich hab sie! In jedem von uns Häftlingen befinden sich Mineralien, die eine Waffe darstellen, die alles zerstören kann. Sogar einen ganzen Planeten , weil kein System das Mineralium erkennt, damit blind ist. Und in mir ist viel davon... Viel zu viel... Ich hab einfach Angst, Jim...", flüsterte ich und irgendwann hatte der Blonde sich auf der Bettkante niedergelassen, Wut war dem Mitleid gewichen und er legte jetzt sanft seine Hand auf mein Bein, strich meinen Schenkel hoch und runter. ,,Ich verstehe das, Tanita. Wirklich. Aber ich hab nun mal die Verantworung für dich und die gesamte restliche Besatzung... Außerdem bedeutest du mir mehr als jeder andere sonst, ich will dich in Sicherheit wissen", murmelte er und ich schluckte, wusste nicht ob er viel Zeit für mich hatte oder gleich wieder gehen musste, doch ich wollte, dass er blieb. ,,Bist du ernsthaft verletzt, Tanita?", fragte er leise und ich schüttelte den Kopf, mein Hals brannte leicht, doch das musste ich ihm nicht unter die Nase reiben, vor allem nicht wenn ich ihn bei mir behalten wollte. ,,Wie viel Zeit hast du?", fragte ich leise und Jim schluckte. ,,Etwas...", murmelte er leise und ich nickte, zog ihn am Kragen seines Uniformshirts zu mir aufs Bett. ,,Etwas wird reichen...", hauchte ich und er nickte, legte dann seine Lippen auf meine und drückte mich zurück in die Kissen, sodass ich seufzend meine Hände in seinen Haaren vergrub, meine Beine um seine Hüfte legte und wusste, dass ich ihn in den letzten Stunden vermisst hatte.
Tag 14, USS Enterprise, Nevia
Ich genoss meine Freizeit, wenn mich auch interessieren würde, was unten im Schiffswrack nun gefunden worden war und was Tanita noch aus dem Kommandanten herausbekommen hatte. Ich verbrachte meine freie Zeit mit McCoy, der mir offenbarte, dass er seit längerer Zeit keinen Urlaub mehr gehabt hatte, er eigentlich unentbehrlich als Arzt dieses Schiffes war. Wir teilten uns die Flasche Scotch, die uns zwar aufheiterte, aber noch lange nicht so wegschoss, wie der, den wir vor unserem One Night Stand gehabt hatten. Wohlbemerkt war es bei diesem einen geblieben, weil McCoy und ich uns beide einig waren, dass wir weder Schürzenjäger-, noch Beziehungsmenschen waren. Ich hatte keine Zukunft auf diesem Schiff, von daher brauchte man nicht weiter diskutieren. Naja... ,,Weißt du, eigentlich hasse ich den Weltraum. So viele Gefahren, Krankheiten, es ist ist so dunkel und eisig kalt... Ich bin damals nur gegangen, weil ich mit meinem Leben auf der Erde, der Trennung meiner Ehefrau abschließen wollte, ich war sauer und dachte mir, woanders ging es nirgends... Wenn ich mir jetzt so überlege... Ich könnte mich auf einer Raumbasis niederlassen oder auf einem anderen Planeten, ich müsste doch gar nicht mehr im All herumschippern...", murmelte er, wir hatten uns auf mein Bett gesetzt und er hatte seinen Arm um mich gelegt. ,,Aber du wirst hier gebraucht, McCoy... Hier an Bord von deinen Freunden", entgegnete ich und er sah mich traurig an. ,,Ich könnte doch auch mit dir gehen...", nuschelte und verpasste mir mit seiner tiefen Stimme eine dicke Gänsehaut. Ich hatte es bis jetzt noch nicht gewagt, mir seine Emotionen anzusehen, es war mir nicht richtig vorgekommen, ihn so "auszuspionieren". ,,Na, was spürst du?", fragte er mich und ich zuckte zusammen. Irgendwie hatte er meine Gedanken erraten. ,,Nichts. Bei dir mach ich das nicht, ich dachte, das ist dir unangenehm", erklärte ich und er nickte schmunzelnd. ,,Danke, sehr rücksichtsvoll. Jetzt erlaub ichs dir aber doch für einen Moment", entgegnete er und ich legte erstaunt den Kopf schief. Er nahm meine Hand, legte sie auf seine Brust und atmete tief ein. Ich schluckte einen Moment, dann nickte ich und schloss die Augen, ließ seine Gefühle meinen Körper durchfluten, mich nach Luft schnappen und überwältigt die Augen wieder aufreißen, als ich meine Hand zitternd zurückzog, genug gefühlt hatte. Er hatte ein seliges Lächeln auf den Lippen und ich biss mir auf die Meine. ,,Na? Was hast du gefühlt?", fragte er schmunzelnd und ich schluckte. ,,Muss ich doch nicht beantworten, du weißt es doch...", nuschelte ich und senkte ein wenig eingeschüchtert den Blick, ehe er seine Hand unter mein Kinn schob, mich dazu zwang, aufzusehen. ,,Nevia...", flüsterte er und ich seufzte. ,,Es wird doch noch schwerer, hm?", flüsterte ich leise und er nickte langsam, bevor ich mich an ihn schmiegte, meinen Kopf auf seine Brust legte. ,,Ich fühle übrigens genauso, Leonard", murmelte ich leise nach einer Weile, als ich glaubte, dass er eingeschlafen war. Ja, so wars...
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