° Tag 13 °
Tag 13, Magna VI, Nevia
Captain Kirk und ich kämpften uns durch Kabelgewirr und zerrissene Wand- und Deckenverkleidungen, unser Ziel war die Brücke des Schiffs, die von Außen danach ausgesehen hatte, als sei sie noch einigermaßen intakt. Der Weg dorthin war allerdings nicht so einfach, alles roch ziemlich verbrannt und ich hielt einen Augenblick inne, als ich glaubte, ein Lebenszeichen wahrgenommen zu haben. ,,Brücke", flüsterte ich zustimmend und Kirk und ich bahnten uns den Weg weiter voran. Als wir nach einer halben Ewigkeit Klettern und Suchen die Brücke erreicht hatten, mit den Phasern die zerbeulte Verbindungstür geöffnet hatten und eintraten, bremsten wir sogleich erstaunt. ,,Jetzt brauchen Sie aber doch den Trikorder, Captain. Auch wenn ich ihnen wohl sagen kann, dass das da eine enorme Energie zu sein scheint, die mir irgendwie bekannt vorkommt", erklärte ich und seine intensivblauen Augen verzogen sich zu zwei Schlitze, bevor er versuchte, die Enterprise zu kontaktieren, ihm dies allerdings nicht gelang. ,,Stört das Teil das Signal zum Schiff?", fragte ich verwirrt und Jim zuckte mit den Achseln, bevor er langsam näher an das Teil herantrat, das mich an ein Glas voller Glühwürmchen erinnerte. ,,Wirken wie kleine Atompartikel, wie als wenn man durch einen Transporter gejagt wird, der es aber nicht gebacken bekommt, dich wieder zusammen zu puzzlen", meinte er und trat herum. ,,Captain, ich hab das Logbuch", meinte ich, als ich mich an den Schaltpulten weiter umsah. ,,Sehr gut, wissen Sie, wie man es...-" Er unterbrach sich selbst, nachdem ich die Diskette aus dem Pult entfernt hatte und mit hochgezogener Augenbraue zu ihm aufsah. ,,Nein, Captain, natürlich hab ich keine Ahnung", gab ich ironisch von mir und er räusperte sich. ,,Wir müssen das Teil irgendwie untersuchen lassen, der Trikorder macht nicht mit", murmelte er und ich nickte. ,,Hochgebeamt kriegen wir es sicher auch nicht", fügte ich hinzu und er nickte. ,,Gut, gehen wir raus und rufen ein paar Wissenschaftler runter, die sich das Ding genauer ansehen. Wir wollten uns gerade raus begeben, da sprang uns etwas von hinten an und riss uns beide von den Beinen. Es drehte uns um und fauchte uns mit spitzen Zähnen an. Kirk hatte seinen Phaser gezogen, der allerdings nicht zu funktionieren schien. Ich nutzte darauf den Versuch, das Vieh zu berühren und zu beruhigen, ihm seine Wut zu entziehen und aufzukeuchen, weil sie wie Feuer durch mein Blut rauschte. Als es uns darauf aus großen grün-gelben Augen anstarrte, schien sich etwas in ihm zu verändern, sodass es auf den Hintern zurückfiel und Jim und ich uns stirnrunzelnd aufrappelten. ,,Was hast du gemacht?", fragte der Captain mich und ich sah ihn entnervt an. ,,Ihn beruhigt und seine Wut genommen, mehr nicht, Captain!", grummelte ich und ballte die Hände zu Fäusten. ,,Jetzt hast du seine Wut?", fragte er vorsichtig und wich ein Stück zurück. ,,Legt sich gleich wieder, Captain", brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. ,,Ach- Was ich noch anmerken wollte, Captain: Sollte ich herausfinden, dass Sie Tanita auch nur ansatzweise wehtun, dann lernen Sie mich richtig kennen", knurrte er und er sah mich misstrauisch an. ,,Richtig kennen also?", wiederholte er und ich nickte ernst. ,,Glauben Sie etwa, so wie ich jetzt die ganze Zeit war, hab ich eine Revolutionstruppe angeführt?!" Und wie gefährlich meine Zunge durch die extrahierte Wut jetzt wurde...
Tag 13, Magna VI, Tanita
,,Ich bin immer noch fürs foltern.", bemerkte ich trocken und McCoy rollte mit den Augen. ,,Frag Jim.", seufzte er und ich schluckte. Eher würde ich Jim fragen wie viele One Night Stands er so hatte. Wenn ich recht überlegte, je höher die Zahl war, desto unwahrscheinlicher war es, dass er das mit uns so ernst meinte, wie ich es tat. ,,So schweigsam auf einmal?", fragte McCoy da und ich sah ihn wütend an. ,,Doktor, hören Sie doch mal auf mich zu provozieren!", knurrte ich und ergeben erhob der Braunhaarige die Hände und ich beließ es dabei die letzten Schritte zum Wrack zu überbrücken und dann alarmiert stehen zu bleiben, den Doktor zurück zu halten, als er sich an mir vorbei schieben wollte. ,,Nicht. Hier stimmt was nicht!", sagte ich ernst und der Arzt sah mich stirnrunzelnd von der Seite an. ,,Hast du einen Sensor für Gefahren implantiert bekommen, oder woher willst du das wissen?", fragte er und es war das erste Mal, dass der Fremde sich jetzt einmischte, ein heiseres Lachen ausstieß. ,,Die elektrischen Wellen, die die Chips unserer Wachhunde aussetzen, beeinflussen ihre Fähigkeiten, nicht wahr?", fragte er schmunzelnd und ich sah den Kommandant erschrocken an. ,,Woher wissen sie das?!", fauchte ich, hatte ich ihm mein Können wirklich derartig verraten, als ich seine Fesseln errichtet hatte? Er grinste nur und sah zu Boden, sodass mein Blick wütend zu McCoy flog. ,,Jetzt foltern?", fragte ich mit zusammen gebissenen Zähnen und der Schiffsarzt schüttelte leicht den Kopf, wollte den Fremden ein Stück von mir weg ziehen, doch zischte auf, als er sich dank der Fesseln einen leichten Schlag holte. ,,Aufpassen, Doc. Sie werden doch noch zum Brathähnchen.", murrte ich und stapfte dann auf das Wrack zu, aus welchem in diesem Moment Jim und Nevia traten, sich nicht ansahen und die Rothaarige gleich schweigend weiter zu McCoy lief, Jim stehen blieb und versuchte die Enterprise zu kontaktieren. Er hatte eine kleine Platzwunde an der Stirn und obwohl ich eigentlich Zweifel hatte, trat ich nun doch näher, sodass er den Blick hob und sich ein Schmunzeln aufs Gesicht zwang. ,,Was gefunden?", fragte ich leise, während ich mit einem Zipfel meiner grauen Bluse das Blut an seiner Stirn etwas abtupfte und er leicht das Gesicht verzog. ,,Ja, ein Logbuch und etwas Unbekanntes. Ich hab Wissenschaftler runter gerufen, die sehen sich das an.", entgegnete er und ich nickte leicht, einen Moment lag mein Blick auf seinen Lippen, dann sah ich hastig wieder weg. ,,Wir haben den Kommandant gefunden. McCoy wollte nicht, dass ich die Antworten aus ihm rauskitzele. Er meint, ich soll erst dich um Erlaubnis fragen.", sagte ich und Jims Blick flog über meine Schulter zu dem Fremden, der neben McCoy und Nevia stand, die heftig miteinander zu diskutieren schienen, doch keinesfalls so als würden sie streiten, sondern sich über irgendwas aufregen. Die Augen des Fremden bohrten sich in meinen Rücken, den es mir kalt hinunter kroch, als ich einen Blick über die Schulter warf, ihn ansah und auf seinen Lippen bildete sich ein Grinsen, dass sich mir der Magen zusammen knotete. ,,Wieso sieht er dich so an?", fragte Jim leise, trat näher an mich ran und ich schluckte. ,,Ich hab nicht die geringste Ahnung, Captain.", murmelte ich und er warf einen Blick zu den Anderen, dann drückte er kurz und unauffällig meine Hand. ,,Nenn mich nicht so, Tanita.", murmelte er und ich schluckte wieder. ,,Sagst du das zu allen deinen One Night Stands?", fragte ich leise und Jim blickte erschrocken drein. ,,Hat McCoy wieder Mist erzählt? Tanita, diese Zeiten sind längst vorbei, der mit dir war mein erster seit langem!", verteidigte er sich und ich seufzte leise, nickte dann aber. Ich sollte ihm vertrauen, das verdiente er. ,,Wann kommen die Wissenschaftler denn?", fragte ich und Jim blinzelte kurz. ,,Scotty wollte sie jeden Moment runterbeamen."
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