Kapitel 5
In dem Raum standen in allen Ecken Polizisten voll bewaffnet und mit verschränkten Armen. Wohl um sicher zu gehen das ich keinen Unfug anstellte. Vor mir stand ein langer breiter Tisch wo alles über meinen Fall ausgebreitet war. Am Tisch saß Aidens Vorgesetzter der mich Misstrauisch musterte. Es herrschte eine gewisse Anspannung in dem Raum was mir recht Unangenehm war.
"Also was hat das Theater mit mir zu tun?" fragte ich dann um aus dieser beklemmenden Situation zu kommen und es Funktionierte, der Captain, wie der Vorgesetzte von Aiden genannt wurde wandte sich den Fallakten zu.
"Wir wissen das der Schütze von diesem Gebäude aus geschossen hat" fing er an und zeigte mir ein Bild von dem Gebäude das gegenüber vom Mordopfer stand.
"Von dort hatte er oder sie die Sicht auf unser Mordopfer und auch auf sie" beendete Aiden die Erklärung.
"Das ist ja alles schön und gut aber mir sagt das immer noch nicht was das mit mir zu tun hat? Außerhalb kennt mich niemand"
"Was meinen sie damit?" fragte mich Aiden.
"Was glauben sie warum ich nirgendwo erwähnt werde, ich bekomme Aufträge, ich fahre hin, erledige meinen Job und fahr sofort zurück. Noch nie hab ich außerhalb jemanden kennen gelernt bis auf euch" erklärte ich, es war mir wirklich ein Rätsel was hier vor sich ging.
"Was meinen sie mit außerhalb?" fragte der Captain, ich schluckte.
"Darüber darf ich nicht reden" antwortete ich.
"Das ist schlecht, was wenn einer von ihren Leuten dafür Verantwortlich war und sie denjenigen durch ihr Schweigen decken?" konterte der Captain.
"Sie verstehen das nicht. Meine Leute sind gefährlich, wenn sie rausfinden das ich etwas ausplaudere bin ich so gut wie Tod" alle sahen mir fassungslos an.
"Sie könnten zurück gehen und uns Informationen beschaffen" schlug Aiden vor, doch selbst die Rolle des Maulwurfs musste ich verneinen.
"Nein, wenn ich zurück gehe sperren die mich erstmal weg, weil ich mit euch zusammen arbeite, die haben überall Kontaktleute. Die wissen bestimmt schon Bescheid" Aiden raufte sich die Haare.
"Mir kommt es immer mehr so vor als wäre es einer ihrer Leute" murmelte er vor sich hin.
"Ich wüsste nicht wer sonst, die einzigen die mich außerhalb gesehen haben sind entweder Polizisten oder Tod"
Nach dem die Minuten der stille nach meinem letztem Satz vorüber waren, kamen sie zu einem Schluss.
"Es ist schon spät wir sollten morgen mal das Gebäude durchsuchen aus dem der andere Schütze geschossen hat" stellte Aiden klar während er sich die Augen rieb und gähnte. Der Captain stimmte zu und auch ich nickte, stand auf und ging Richtung Arrestzelle.
"Wo wollen sie hin?" fragte mich Aiden Verwirrt.
"In meine Zelle, ich kann nicht nach Hause und auf der Straße schlafe ich sicher nicht, da gehe ich lieber in meine Zelle zurück" erklärte ich kalt.
"Sie können auch bei mir schlafen" schlug Aiden vor.
"Sie wollen eine Auftragsmörderin bei sich schlafen lassen!?" fuhr ihn der Captain an und war selbst verwundert das er so Laut wurde, was ich aber nicht Persönlich nahm. Aiden drehte sich zum Captain um.
"Ich glaube nicht das sie den Auftrag hat mich umzubringen" stellte er fest, sah dann aber unsicher zu mir.
"Haben sie doch nicht oder?"
"Noch nicht, aber wenn mein Boss von ihnen Wind bekommt könnte das durchaus der Fall sein, also überlegen sie sich das noch mal" antwortete ich trocken und er schluckte, er sollte schließlich wissen in was für eine Gefahr er sich da begab.
Er überlegte noch circa eine Minute dann sah er wieder zu mir.
"Das Risiko gehe ich ein" seine Antwort verwunderte mich und auch den Captain, er packte seinen Mantel und zog ihn sich über.
"Kommen sie?" fragte er und ich folgte ihm schweigend zum Fahrstuhl. Ohne ein Wort zu sagen warteten wir auf den Fahrstuhl, als er ankam gingen wir rein und Aiden drückte den Knopf zur Tiefgarage wo wir Ausstiegen und zu einem schlichtem, schwarzem PKW liefen den jeder zweite New Yorker fuhr. Wir stiegen ein und fuhren durch die New Yorker Straßen wo ein wildes treiben zu später Stunde herrschte. Neugierig betrachtete ich die Menschen hier.
"Warum sind so spät noch so viele Menschen unterwegs?" fragte ich irgendwann. Aiden zählte eins und eins zusammen, da ich vorher erwähnt habe das ich fast nie draußen war, außer um Leute zu Töten und so wusste er das ich von dem Teil des Lebens nicht die geringste Ahnung hatte.
"Die Menschen gehen nach der Arbeit noch was Trinken oder machen Party"
"Wieso?" fragte ich weiter.
Diese verdammte Neugier! Aiden lachte kurz.
"Die Arbeit mancher Leute ist eintönig und öde und da wollen sie Abends etwas Abwechslung haben" damit gab ich mich dann endlich zufrieden und sagte nichts mehr bis wir in einer anderen kleineren Tiefgarage auf einem Parkplatz stehen blieben.
Hier gab es keinen Fahrstuhl und wir mussten zwei Stockwerke lang die Treppe nehmen bis wir durch eine Weiße Metalltür in einen Gang mit Hellblauen Wänden und einem Dunklem Holzboden kamen. Ein Gang bestand aus circa fünf Wohnungen, da ich nur fünf Türen sah. Eine Berufskrankheit war es jederzeit meine gesamte Umgebung zu analysieren. Die Wände waren kahl nichts hing dort, in unserem Wohnbereich hingen wenigstens ein paar Porträts an den Wänden. Vor der dritten Tür blieben wir stehen und Aiden schloss diese auf. Es war eine kleine helle Wohnung mit offener Wohnküche, alles war schlicht in Weiß, Grau und Schwarztönen eingerichtet, ziemlich Modern. Im Wohnbereich stand ein kleineres Salzwasseraquarium in dem viele kleine Fische schwammen. Der Raum hatte zwei geschlossene Türen, wohl eins ins Bad und die andere für das Schlafzimmer. Instinktiv lief ich zum Grauem Sofa rüber das gerade so groß genug war um sich drauf zu legen.
"Sie können auch das Bett haben wenn sie wollen, ich kann auch auf dem Sofa schlafen" sagte er etwas nervös.
"Das geht schon. Ich habe schon schlechter geschlafen"
"Ok... dann hol ich ihnen eine Decke und ein Kissen, bin gleich wieder da" ich nickte und er verschwand hinter einer der Türen. Ich ging am Sofa vorbei zu einem Großem Fenster neben der eine Glastür raus zu einem kleinem Balkon führte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und ging raus.
Kühle Luft wehte mir durchs Haar als ich mich gegen das Geländer lehnte und das wilde treiben unten auf den Straßen betrachtete. Aiden kam zurück und sah sich erst verwirrt im Raum um bevor er bemerkte wo ich war. Er legte das Bettzeug auf den kleinen leeren Tisch vor dem Sofa und klappte das Sofa zu einem Provisorischem Bett aus worauf er dann mein Bettzeug legte, dann kam er zu mir nach draußen.
"Schön oder?" fragte er.
"Es ist... interessant" antwortete ich und er lachte wieder, was mich verwirrte.
"Wir sollten etwas schlafen morgen wird ein anstrengender Tag" sagte er dann und ging wieder rein, ich sah ihm verwundert hinterher.
Er war ganz anderes als die Leute die ich bisher kannte.
Diese Nacht schlief ich schlecht, ich starrte die halbe Nacht nur an die Decke und dachte darüber nach wer mich los werden wollte, doch fiel mir niemand ein. Irgendwann wachte ich durch das jämmerliche piepsen von Aidens Handy um 6:00 Uhr auf. Ich setzte mich auf, rieb mir das Gesicht und suchte dann nach dem dämlichem Ding, bis ich es auf er Küchentheke fand und versuchte es vergeblich auszuschalten. Ich drückte unzählige Tasten doch da sein Handy mit einem PIN geschützt war konnte ich den Wecker nicht abstellen.
"So ein blödes drecksding" Fluchte ich leise während ich langsam die Geduld verlor. Mir wurde die Sache zu Bund und ich schmiss das Handy einfach gegen die Wand so das es verstreut am Boden lag, aber endlich ruhig war. Erleichtert atmete ich aus und sah rüber zur Schlafzimmertür.
"Wie tief schläft der?" fragte ich mich und schlich mich langsam zur Tür. Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah durch einen kleinen Spalt ins innere des Raumes wo Aiden noch friedlich schlief.
"Ich glaube es nicht, der schläft einfach weiter" flüsterte ich und schloss die Tür wieder und sah zu der Uhr die über dem Aquarium hing.
"Verdammt wir müssen bald los" stellte ich fest, der Captain wollte uns so früh wie möglich am Tatort haben. Ich sah mich um und entdeckte das Waschbecken in der Küche und mir fiel ein wie mich Adam manchmal geweckt hatte wenn ich nach einem Anstrengendem Auftrag nicht zum Training aufstehen wollte. Ich ging hin und nahm den Waschlappen der daneben lag und machte ihn mit eiskaltem Wasser nass. Mit dem feuchtem Lappen in der Hand ging ich wieder in den Raum und warf Aiden den Lappen ins Gesicht, sofort sprang er auf und war Hellwach.
"Was soll das Haley!?" fuhr er mich an.
"Wir sind spät dran" sagte ich knapp und er machte sich endlich fertig nachdem auch er auf die Uhr gesehen hatte während ich im Wohnzimmer auf ihn wartete.
Er kam aus dem Schlafzimmer und nahm gleich seinen Mantel, ich war schon mit einer Hand an der Türklinke als Aiden zur Küche rüber sah und auf den Boden zeigte.
"Ist... ist das mein Handy?" ich sah zu dem Handy das in seinen Einzelteilen auf dem Boden lag und dann wieder zu Aiden der mich Vorwurfsvoll ansah.
"Wir müssen los" würgte ich ihn ab und verlies die Wohnung, nach einer Weile folgte er mir und als wir mit dem Auto auf dem Weg zum Tatort waren erklärte mir Aiden wie man sich als Mitbewohner verhält, auf seiner Liste stand ganz oben das man nicht das Handy des anderen an die Wand schmeißt. Ich hörte ihm aufmerksam zu und versuchte mir die ganzen Regeln zu merken, da mir solche Zwischenmenschlichen Aktionen Fremd waren. Und es waren sehr viele Regeln an die ich mich offenbar halten musste. Als wir dann endlich am Tatort ankamen und mir eigentlich jetzt schon der Kopf rauchte, wurde meine Anspannung nicht besser als ich die ganzen Aufgeregten Polizisten sah...
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