Kapitel 14
Noch eine ganze weile dachte ich nach wie ich auf meine neue Erkenntnis reagieren sollte. Letztendlich entschied ich mich für die Methode die ich sicherlich bereuen würde. Ruckartig sprang ich auf und lief zu der Tür, hinter der sich Aiden in seinem Schlafzimmer verbarg. Ohne zu zögern fing ich an mit meiner Faust gegen die Tür zu hämmern.
"Aiden?... Aiden komm schon mach die Tür auf ich weiß das du da drin bist, jetzt ist nicht die Zeit zu schmollen!" Ein dumpfes Geräusch erklang im inneren des Zimmers und ich ging einen Schritt von der Tür weg. Wenig später öffnete sich die Tür und Aiden kam mit grimmigen und müden Gesicht nach draußen. Er sah mich noch eine Weile finster an bevor er anfing zu sprechen.
"Haley ich versuche wirklich ruhig zu bleiben... aber manchmal habe ich das Bedürfnis sie vom Balkon zu stürzen" maulte er doch die Hasstirade prallte einfach an mir ab. Was zum größten Teil daran lag das ich nicht verstand was er mir damit eigentlich sagen wollte.
"Können wir das auf später verschieben? Ich weiß wie wir an Opfer 34 rankommen könnten" Sein Blick wurde in einem Zug von Grimmig zu neugierig nur wie lange die Neugier anhielt kam ganz auf die Formulierung des Satzes an der als nächstes aus meinem Mund kam.
"Sie sagten doch das diese 4 Fälle dort von ihnen nicht gelöst wurden und ich nehme an das andere Vermisstenfälle die von ihnen bearbeitet wurden und nichts mit mir zu tun hatten gelöst worden sind oder?" Er nickte zustimmend und verwirrt zugleich.
"Gut! Das ist gut also stellt sich mir die Frage ob es nicht vielleicht noch eine Vermisstenanzeige gibt die sie nicht lösen konnten. Die hier aber nicht dabei ist, weil diese nun mal nicht da ist... verstehen sie?" kurz dachte er nach.
"Der Gedanke ich gar nicht so schlecht aber ich kann mich nicht an alle Vermisstenanzeigen erinnern die ich in den letzten Jahren bearbeitet habe. Dazu müsste ich im Revier nach den Akten schauen" erklärte er und wirkte dabei nicht sonderlich begeistert.
"Gut dann los!" forderte ich ihn aufgeregt auf.
"Halt! Nein, sie können nicht mit ins Archiv, dort dürfen nur befugte rein und das sind sie bei weitem nicht" enttäuscht sah ich ihn an und er sah mich mit einer noch größeren Enttäuschung an die meine bei weitem übertraf.
"Ich fahre ins Revier, sie bleiben hier und stellen weiter Nachforschungen an" dann drehte er sich weg und verschwand mit einem leisem.
"Ich muss hier eh mal raus" im Bad.
Wutschnaubend warf ich die Arme in Luft und ging zu den Akten. Emma schlief nach wie vor und verdeckte mit ihrem Oberkörper die hälfte der Akten. Ungeduldig wie ich nun mal war schlug ich meine Handflächen auf den Tisch auf dem sie schlief und sie schreckte panisch mit Abwehr Haltung auf.
"Haley was soll das!" fuhr sie mich völlig perplex an.
"Aiden ist ein arroganter Idiot" beschwerte ich mich so das er es im Bad nicht hören konnte.
"Haley, Schätzchen du bist mit den Menschlichen Emotionen nicht so vertraut wie du denkst" versuchte sie es mir zu erklären, doch ich verstand es wieder nicht.
"Was soll das heißen?" sie lachte.
"Ich sage es mal anders. Während Normalos wie ich durch die Straßen ziehen um süße Jungs abzuchecken..." fing sie an.
"Du siehst zu viele Romantik Filme Emma" unterbrach ich sie und sie sah mich verwirrt an.
"Ich... Habe gar keinen Fernseher... Und das meinte ich gar nicht. Du musst lernen besser zu zuhören" wurde sie nun ernster.
"Du klingst schon wie mein Vater... ich soll zu Hören, mich weiter entwickeln" maulte ich. Emma stand auf und legte die Decke aufs Sofa.
"Ich weiß zwar nicht was zwischen euch passiert ist als ich geschlafen habe, aber so schlimm kann es ja wohl echt nicht sein" kam es besorgt von ihr und gerade als ich mich hinsetzen wollte kam Aiden aus dem Bad.
"Man sieht sich" murmelte er, nahm seine schwarze Lederjacke und verschwand.
"Oh man Haley was hast du getan?" warf sie mir vor und ich fragte mich was sie in Aidens verhalten erkannte.
"Ich habe fast seine Karriere zerstört, noch bevor wir uns kennengelernt haben" erklärte ich knapp und ohne Gefühl in der Stimme.
"Wie schaffst du das immer wider?" fragte Emma fassungslos. Fragend sah ich sie an, auch wenn wir uns schon seit Jahren kannten konnte ich sie nach wie vor nur selten verstehen und auch das war wider einer dieser Momente in denen ich nicht verstand was sie meinte.
Nachdem ich ihr die ganze Geschichte erzählt hatte machten wir uns was zu essen und konzentrierten uns noch weiter auf die Akten, doch mir kam einfach nicht das Gesicht des Fehlenden Opfers in den Sinn. Frustriert warf ich die Akten vom Tisch wodurch sämtliche Blätter verteilt am Boden lagen.
"So kann man es natürlich auch machen" stellte Emma fest die noch eine Akte in der Hand hielt und verwirrt zu sah wie ich im Raum auf und ab lief.
"Das bringt doch alles nichts, wie soll ich das fehlende Opfer finden wenn ich doch eh nichts über ihn oder sie weiß und doch habe ich das Gefühl als wäre ich der Antwort so nah!" ich raufte mir die Haare und hatte das Bedürfnis auf irgendwas einzuschlagen, doch das würde Aiden nur noch mehr verärgern. so viel wusste ich zumindest schon über ihn. Gerade ging mir sein Name durch den Kopf, da kam er schon zur Tür rein, ruckartig blieb ich stehen und sah ihn an, in seiner Hand hielt er zwei Akten.
"Ich habe zwei Akten gefunden die ich nicht lösen konnte" machte er seine Bekanntmachung.
"Und dafür hast du den ganzen Tag gebraucht?" pampte ich ihn an, was offensichtlich wider die falsche Reaktion war, da er mir die Akten quasi vor die Füße warf und ich spürte den fiesen Blick von Emma im Nacken.
"Vielleicht erkennen sie ja jemanden" kam es kalt von ihm und er verschwand wieder in seinem Schlafzimmer. Ohne jede Notiz von seiner Reaktion zu nehmen schnappte ich die Akten und setzte mich zu Emma aufs Sofa.
"Sag mal ist das jetzt echt dein ernst!?" schnauzte sie mich an.
"Was denn?" fragte ich genervt da ich diese Situationen hasste, wenn die Menschen um mich rum sauer auf mich waren und ich nicht wusste warum.
"Wie wäre es mal mit einer Entschuldigung" schlug sie mir genervt vor.
"Warum was hab ich dir getan?" verzweifelt schlug sie sich ihre Handfläche an die Stirn.
"Du sollst dich nicht bei mir entschuldigen Dummerchen, sondern bei ihm, selbst du musst doch sehen wie fertig er wegen dieser ganzen Sache ist" erklärte sie lautstark und ich fragte mich ob Aiden das nicht vielleicht eh schon gehört hatte. Ich antwortete ihr nicht sondern sah nur zu Aidens Schlafzimmertür und dann wider zu ihr.
"Die Akten können noch fünf Minuten länger warten" fügte sie noch hinzu. Also legte ich die Akten bei Seite und ging zur Tür wo ich stehen blieb. Noch einmal sah ich zu Emma die mich auffordernd ansah, dann klopfte ich zögerlich an die Tür und ging dann langsam rein.
Aiden saß etwas betrübt an der Bettkante und hatte offenbar nicht bemerkt das ich rein kam, denn als er mich sah wirkte er ziemlich erschrocken.
"Wie?...was wollen sie?" fragte er verwirrt.
"Ich will mich entschuldigen...?" antwortete ich unsicher.
"Sind sie sicher?" kam es von ihm. Ich antwortete ihm nicht sondern setzte mich neben ihn.
"Ich kann so etwas nicht" sagte ich nur und spürte seinen fragenden Blick auf mir.
"Du weißt nicht wie ich aufgewachsen bin, da gab es nur Training und keine gemütlichen Familien Abende am Kaminfeuer. Bei mir war es nur wichtig besser zu sein wie am Tag davor und wenn sich meine Leistung verschlechtert hatte wurde ich bestraft. Ich weiß einfach nicht wie eine normale zwischenmenschliche Interaktionen funktionieren und ich kann nicht mit Mimik und Gestik umgehen" erklärte ich und hoffte das er mich nun besser verstand, doch ich bekam nur einen bemitleidenden Blick von ihm.
"Das... tut mir leid" flüsterte er und wider war ich verwirrt.
"Aber ich wollte mich doch bei ihnen entschuldigen, warum entschuldigen sie sich jetzt bei mir?" er lachte leicht.
"Damit will ich sagen das es mir leid für sie tut das sie so eine Kindheit hatten. Das hätte ich bedenken sollen als ich so reagiert habe" kam es von ihm und ich sah ihn so an, das er merkte das ich verstanden hatte was er sagte.
"Na komm gehen wir zu Emma" sagte er nun sanfter und stand auf, er reichte mir die Hand. Ich griff nach ihr und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen.
Zurück bei Emma wandten wir uns den Akten zu die nun aufgeklappt auf dem Tisch lagen. Perplex sah ich mir die Bilder an, es handelte sich um eine Frau und einen Mann, dass Problem an der Sache war nur das ich beide Gesichter kannte....
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