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𝟙 | 𝕃𝕚𝕟𝕖𝕥

Es war ein ganz gewöhnlicher Tag, denn wie jedesmal am frühen morgen, machte ich mich mit einem Becher warmen Tee auf den Weg zur Schule. Diesmal aber begleitete mich der Geruch von einer erfrischenden Minz-Note mit würzigem Auftakt, meinen Weg. Das Aroma der Minze weckte meine Konzentration und schob die dichten Wolken in meinem Kopf zur Seite.

Ein Wundermittel.

Ich seufzte und ließ meinen Blick stumm in den belebten Wald schweifen.

Vögeln ließen ihre Gesänge in den Baumkronen erklingen und flogen rasant über meinen Kopf hinweg. Die Blätter raschelten im Wind und zwangen die schon bunt gefärbten Prachtstücke zu Boden, um sich den Laub, der den Erdboden halbwegs verdeckte, anzuschließen. Als die Blätter nach unten tanzten, wurden sie vom Licht der Sonne erfasst, die diese in warmen Farben erstrahlen ließ. Es schien, als ob der Wald seine Farbenpracht präsentieren wollte, die der Wechsel erst ermöglicht hatte und mit den strahlenden Farben die Freude der Natur widerspiegeln wollte.

Freude, welche mich erfüllen sollte, doch in mir regte sich nichts.

Nie konnte die Natur mir das zurück geben, was mir genommen wurde. Trotzdem versuchte der Wald es jedes Mal erneut, so als ob es davon überzeugt war, mich eines Tages doch zum Lächeln bringen zu können.

Der Weg durch den Wald schien mir zu kurz zu kommen, als ich sah, dass die Allee sich lichtete und ich bald auf die Straße kommen würde.

Wieder zurück bei diesen großen Menschenmengen, die mir meine Freiheit stahlen und Erinnerungen hervorriefen, die ich einfach nur vergessen wollte.

Ich atmete tief durch und erlaubte mir für ein paar Minuten stehen zu bleiben und die Ruhe zu genießen.

Die Ruhe vor dem Sturm.

Schnell legte ich meinen Becher an die Lippen und nahm paar Schlücke der beruhigenden Minze in mir auf.

Seufzend lege ich den Kopf in den Nacken und schließe meine Augen, um einen klaren Kopf zu kriegen oder eher den Streit von heute Morgen zu vergessen.

Ich verzog das Gesicht an den Gedanken daran und konnte nicht verhindern, dass mir eine Träne über die Wange lief.

Es war ein Streit zwischen meiner Mutter gewesen, den ich gestartet hatte. Doch ich bereute es nicht. Kein bisschen.

Wie konnte sie ihren Plan nur in die Tat umsetzen? War meine Schwester etwa endgültig für sie gestorben?

Eine weitere Träne stahl sich davon und ich zwang mich die Augen wieder zu öffnen und meinen Weg fortzusetzen. Zurück in das regelrechte Treiben der Stadt, auch wenn sich alles in mir verdammt nochmal dagegen sträubte.

Ich zwang mich zur Vernunft und fokussierte das eigentliche Thema, welches ich einfach keinen Glauben schenken konnte.

Es war so surreal, dass ich mir am liebsten eine selbst verpasst hätte, nur um aus meinem Traum zu erwachen, der aber leider die verfluchte Realität darstellte.

Mum hatte nämlich beschlossen, dass Zimmer von Ivelle in ein Gästezimmer umzuwandeln. So als ob meine Schwester nie da gewesen war und nur eine dunkle Erinnerung war, worüber man keinen Gedanken mehr verschwenden sollte.

Ich spürte wie sich meine Hände zu Fäusten ballten, als die Wut erneut durch meine Adern strömte.

Sie hatte sich mit der Aussage gerechtfertigt, dass sie kein leerstehendes Zimmer brauchte, was ihr zusätzlich Arbeit machte und ein Gästezimmer sowieso von Nöten war, falls die Familie mal wieder entschloss zu Besuch zu kommen.

"Wie lange willst du denn noch gaffend vorm Fenster stehen und warten bis sie auftaucht?" hatte sie mich angezischt und mir ihr vor Wut verzehrtes Gesicht vor Augen geführt.

"10 Jahre sind vergangen und du hast es immer noch nicht gecheckt." fuhr sie verbittert fort.

"Sie ist weg, Linet. Sie wird nie wieder ein Fuß in dieses Haus setzten. Sieh der Wahrheit endlich ins Gesicht!" schrie sie, indem sie ihre kalte Maske aufsetzte und jene Gefühle wie Schmerz oder Trauer verbarg.

Das war mir genug gewesen, denn ich hatte prompt nach meiner Tasche und dem Becher Minz-Tee gegriffen. Die Haustür hatte ich so doll hinter mir zugezogen, dass der Knall noch für mehrere Sekunden in der ganzen Nachbarschaft widergehallt war.

Nach all den Jahren konnte ich meine einst so sanfte und liebevolle Mutter nicht wiedererkennen. Sie war wie ausradiert. Schien nicht mehr zu existieren. So als ob sie sich aufgelöst hätte und sich im Gegenzug ein neuer Mensch gebildet hatte.

Wo ist meine Mum von früher? Wo ist die Mutter, die jeden Abend mit mir auf meinem Bett saß und sich Zeit für mich genommen hatte, um meinen Problemen zu lauschen? Wo ist die Mutter, die mich und meine Schwester jeden Nachmittag mit einem Lächeln begrüßt hatte und verkündete, was es zu Essen gab? Wo ist die Mutter, die mit Ivelle und mir am Wochenende immer etwas unternommen hatte und uns jedes mal zeigte wie sehr sie uns liebte?

Ich bemerkte wie etliche Tränen meine Wangen benetzten, trotzdem nahm ich aus Reflex einen kräftigen Schluck meines Tee's und trat auf die Straße, wo meine Schule sich nur noch ein Block weiter befand.

Schnell senkte ich den Kopf, als eine etwas ältere Dame lächelnd an mir vorbei ging. Ich hatte keine Lust, dass irgendwelche fremde Menschen anfingen Fragen zu stellen, nur weil ich mal wieder Tränen vergoß.

Es brauchte nicht lange, bis ich schon vor der Schule stand. Die Wellington High School, um es genauer zu umschreiben. Das Gebäude war riesig und vorm Eingang prankte stolz das Logo der Schule. Es war ein recht modernes Gebäude und nur einen Kilometer von Geschäfts- und Shoppingzentren entfernt, um genauer zu sein nur zehn Minuten vom Zentrum und Mittelpunkt Wellingtons. Weshalb ich gerne den Umweg durch den Wald einschlug, um mich nicht durch die große Menschenmenge durchprügeln zu müssen.

Mit einem Seufzen betrat ich das Gebäude und steuerte zu meinem ersten Kurs auf den Plan: Mathe. Mein gerissener Erzfeind. Ich hasste dieses Fach, da ich einfach gar kein Talent für diesen Bockmist hatte.

Wer um alles in der Welt kam nur auf die verblödete Idee diesen Scheiß zu erfinden?

Ich schnaube und betrete das Klassenzimmer, wo gleich unser geliebter Mr. Arschloch eintreten wird, um mich zu blamieren.

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