Kapitel 8
Markus
"Ich will auch normal sein." sagte Xenia in Gebärdensprache zu mir. Ich presste meine Lippen aufeinander. Was sollte ich ihr antworten?
Du bist doch normal? Aber das stimmte nicht so ganz. Zögerlich antwortete ich ihr mit "Du bist immer noch ein Mensch. Du bist genauso gut wie die anderen."
Am Abend kam meine Mutter von der Arbeit nach Hause. Sie sah sehr gestresst aus. "Hi, alles klar?" begrüßte ich sie. "Eher nicht. Ich habe gerade Onkel Valentin getroffen, als ich beim Supermarkt angehalten bin. Er ist auf Bastians Seite."
"Das soll heißen?"
"Er will ihn aus dem Gefängnis holen."
"Das schafft er doch niemals."
"Er hat Mittel und Wege, hat er gesagt."
Sie setzte sich aufs Sofa. "Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Bastians ganze Familie ist gegen mich. Mein Chef kündigt mir vielleicht. Xenia wird immer unglücklicher."
Unsere Lage hatte sich wirklich nicht gerade verbessert, das musste ich zugeben.
"Kann ich denn irgendwie helfen?"
"Nicht wirklich." So schnell wollte ich nicht aufgeben.
"Ich kann einen Ferienjob annehmen! Oder mit den anderen reden! Ich könnte Xenia ablenken. Oder ihr sonst wie helfen."
"So einfach geht das nicht." seufzte sie und steht wieder auf. Auch ich gehe. Verzweifelt und in Gedanken.
Zwanzig Minuten später beschloss ich, noch einmal zu versuchen, sie umzustimmen. Doch in der Küche, wo ich sie vermutete, war sie nicht. Also versuchte ich es in ihrem Zimmer. Und da lag sie. Auf dem Boden. Bewusstlos.
Ich schrie auf. Was war passiert? Ich untersuchte sie auf Wunden, konnte aber zum Glück keine entdecken. Danach raste ich schnell zum Telefon und wählte den Notruf. Sieben Minuten, nachdem ich ihnen die Situation erklärt habe, waren sie da. Und brachten meine erschöpfte Mutter ins Krankenhaus. Ohne Xenia und mir zu sagen, was aus uns werden würde.
Es gibt Situationen, da kann man einfach nichts mehr tun. Oder man ahnt nichts. ~ein komischer Satz by OW2015
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