Kapitel 21
Die Spieler saßen schon beim Essen, als Roman mit Julian im Arm aus ihrem Zimmer kam und sich zu ihnen gesellte. Beide hatten ein glückliches Grinsen auf dem Gesicht und Jule schmiegte sich nur noch enger an seinen Freund. Die anderen lächelten auch glücklich, als sie die beiden Dortmunder zusammen sahen.
"Na, unser Traumpaar wieder vereint?", fragte Marco schmunzelnd. Der Schweizer nickte grinsend: "Und das für immer, stimmt's Julchen?"
Dieser schreckte leicht hoch und nuschelte: "Ich wollte mir nichts von Eriks Teller klauen, dass sah nur so aus... Oh, oder geht es um was anderes?"
Der blonder Frankfurter lachte leicht und schob seinen Teller zu Julian: "Willst du was haben?"
"Ne, ich hol mir schon was eigenes ", murmelte Julian, stand auf und schaute kurz zu Roman, "willst du auch was haben? Ja, oder? Ich bringe dir einfach was mit."
Damit huschte der Jüngere schon in die Küche, um sich was zu Essen zu holen.
"Dem scheint es ja schon viel besser zu gehen...", murmelte Max, "wozu müssten wir dann unbedingt Zimmer tauschen?"
"Julchen geht es doch nicht gut", meinte Roman, "siehst du das denn nicht? Seine ganze Gangart, wie er geredet hat, sein schwacher Blick. Er ist eigentlich noch ziemlich kraftlos. Aber er will nicht, dass ihr das wisst. Er ist der Meinung, ihr würdet ihn sonst als ein Weichei sehen können. Aber nun zu euch, ihr seid ja fast alle eure Handschellen wieder los. Was ist passiert?"
"Wir mussten uns gegenseitig Komplimente machen und die vier Streithähne da hatten sich nicht zu sagen. Daher müssen sie weiterhin die Handschellen tragen", schmunzelte Christian.
"Sogar Leo und Dzenis haben sich ausgesprochen, aber die bekommen es nicht auf die Reihe", lachte Leon leicht, doch Julian Brandt schlug ihm auf den Hinterkopf.
"Dieser Arsch hat ja auch mit meinem Freund geschlafen, an ihm gibt es nichts, was toll ist!"
"Doch, die Tatsache, dass ich mit deinem Freund geschlafen habe", lachte Mitchell frech.
"Hab dein Essen", murmelte Julian und setzte sich neben seinen Freund, "guten Appetit euch allen..."
Ruhig begann er zu essen, als er bemerkte, dass alle zu ihm schauten: "Habe ich was im Gesicht, Leute?"
"Engel, es ist alles okay", lächelte Roman und strich dem Kleineren durch die Haare, "iss einfach weiter."
"Ihr seid ja jetzt verlobt!", quietschte Sergio entzückt, als er den Ring an Romans Hand gesehen hatte. Ein breites Grinsen legte sich auf das Gesicht des Schweizers und er nickte schnell: "Mein Kleiner gehört jetzt für immer mir."
"Meins", murrte Julian nur, "und das schon, seit ich drei Jahre alt war."
Dann aß der Dortmunder ruhig weiter, er wollte nicht mehr gestört werden. Doch Max räusperte sich leise: "Wie meinst du das, also wenn ich fragen darf?"
Julian seufzte leise und schaute von seinem Teller hoch: "Als ich ungefähr drei Jahre alt war, da haben Roman und meine Eltern im gleichen Hotel Urlaub gemacht. Meine Schwester und sein Bruder waren so ziemlich im selben Alter und deswegen haben wir halt sehr viel miteinander gemacht. Am Abend des, ich glaube das war der vorletzte Abend, wollten dann seine Eltern noch etwas nur mit ihm machen, meine Eltern sollten in der Zeit auf Marco aufpassen. Ich fand das überhaupt nicht toll, bin dann damals als dreijähriger Junge hinter denen her gelaufen, habe mich an Romans Bein festgehalten und ganz laut "Meins" gerufen."
Mit der Erzählung wurde Julian immer leiser und röter geworden, dann schaute er zu seinem Teller und aß verlegen weiter, dann schaute er nochmal hoch: "Leute, ich war damals drei, ja? Also war das nichts verwerfliches dran. Ihr habt bestimmt auch dumme Sachen mit drei Jahren gemacht!"
"Meine Eltern hatten, als ich ihn das erste Mal zuhause vorgestellt hatte, breit gegrinst und gemeint: 'Ach der süße Bengel, der dich nicht losgelassen hatte. Nun hat er dich ja wieder.'", lachte Roman und wuschelte durch die Haare seines Verlobten, "und ich konnte damals deinetwegen nicht ins Kino. Dabei wollte ich unbedingt 'Hercules' schauen."
"Und dann wolltest du nach jemanden anderen suchen?", fragte Orestis überrascht, "er ist der Richtige, deutlicher kann es doch gar nicht sein, Mamma Mia!"
"Das weiß ich jetzt auch, Orestis", murrte Roman und schaute den Halbgriechen genervt an.
"So meine Lieben", Susi kam eine gute Stunde später ins Esszimmer rein, "ich hoffe, es hat euch geschmeckt. Wenn ihr dann soweit wäret, würde ich mich freuen, wenn ihr gleich in den Aufenthaltsraum kommt. Dort könnt ihr euch am Eingang einen Zettel nehmen und einen Wunsch aufschreiben."
Sie erntete von allen ein abwesendes Nicken und überrascht von der Reaktion schaute Susann in die Runde: "Was ist hier eigentlich los?"
"Der Jule isst seelenruhig schon seinen fünften Teller und hört einfach nicht auf zu essen", murmelte Christian und zeigte auf den Weigl Julian.
"Leute! Lasst ihn doch", seufzte Susann, "der Rest kann dann schon mal in den Aufenthaltsraum kommen."
"Werde ich dann endlich meine Handschellen los?", fragte Orestis und schaute die Blonde an, erntete er von ihr aber nur ein Kopfschütteln: "Ihr bekommt die Handschellen ab, wenn ihr eurem Gegenüber ein Kompliment macht, so wie die anderen auch. Und wenn ihr das nicht schafft, schläft ihr halt mit den Handschellen."
Der Halbgrieche blickte Luca und seufzte dann: "Okay, dann mache ich das halt jetzt. Ich bewundere an Luca sein Durchhaltevermögen. Hier und jetzt, beim Versuch meinen Freund zu angeln und auch beim Fußball. Das hat mich tatsächlich sehr beeindruckt."
"Wow, Ori, ich dachte nie, das du was nettes zu Luca sagen könntest", schmunzelte Finn und gab seinem Freund einen Kuss auf die Wange. Das Orestis ihn auf dem Spaziergang angemacht hatte, hatte er ihm schon lange verziehen.
Luca biss sich auf die Lippe und dachte nach, dann lächelte er leicht: "Ich finde, du hast einen interessanten Einfluss auf Menschen in deiner Nähe. Ich bewundere es und beneide es auch. Du hast nicht gerade freundlich mit deinem Freund gesprochen und trotzdem liebt er dich. Krass."
"So was nennt sich Liebe, Luca", meinte Ori nur, "und wenn du mal deine Augen öffnen würdest, würdest du wahrscheinlich auch den Menschen finden, auf den du so einen Einfluss hast. Und wenn du jetzt an Finn denken solltest, landet meine Faust in deinem vollem Magen!"
Während Susann nun lächelnd die Handschellen der Beiden löste, dachte Luca angestrengt nach, wen Orestis gemeint haben könnte. War das "Augen öffnen" metaphorisch oder wortwörtlich gemeint? Meinte er jemanden hier im Lager, oder bei sich zuhause? Luca wusste es nicht, denn er hatte sich eigentlich nie um die Liebe gekümmert.
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Heute mal ein weiteres Kapitel mit ein bisschen sehr viel von #TeamWeiki❤
Ich hoffe, es ist nicht so schlimm
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