Für MicheleBVB

Charaktere: Sergio Ramos García, José Ignacio Fernández Iglesias
Pair: Ramos/Nacho
Song: Bauch und Kopf
Interpret: Mark Forster
Sonstiges: - Saison 19/20

BAUCH UND KOPF

Du tust immer so als wär's ganz leicht
Weil du mir helfen willst, wenn ich nicht weiter weiß
Das ist nett von dir und ich schätz' das sehr
Doch es bringt mich nicht weiter

Ich sah zu Nacho, der auf der Bank neben mir saß und mir über den Rücken strich. Er tat so, als würde ihm die Niederlage nicht in den Knochen legen, dabei sah ich jedoch, wie schwer es für ihn war.
„Geht's dir gut?", fragte ich und wollte nicht so niedergeschlagen klingen, wie ich es tat. Nacho nickte und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Mir geht es gut!", versicherte er mir und stand dann auf: „Ich hole nur kurz was!"
Ich beobachtete wie er aus der Kabine schritt um was auch immer zu holen.
„Dir geht's auch nicht gut", flüsterte ich zu mir selbst und fuhr mir durch die Haare.

Du bist so fest und unerschütterlich
Du ruhst in dir und das ist gut für dich
Ich bin fein damit, ich beneid' dich drum
Doch es ändert nichts, leider

Als wir nach Hause kamen, war es schon dunkel.
„Ich besuche dich morgen!", stellte Nacho klar und strich mir über die Wange. Ich nickte bloß und schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
„Bis morgen", flüsterte ich dann und öffnete die Autotür und trat aus. Nacho sah mir noch hinterher bis ich im Haus war. Sobald die Tür geschlossen war, ließ ich mich an dieser sofort herunter gleiten und legte mein Gesicht in meinen Kopf. Zeitgleich wusste ich jetzt auch, dass Nacho, wenn er nach Hause kommen würde, vollkommen ruhig war. Er würde nicht noch den ganzen Abend grübeln, was schief gegangen war. Er war die Ruhe in Person und er wollte immer, dass deine Ruhe auf mich über ging. Doch es funktionierte nicht. Ich war noch immer ich. Noch immer die ganze Zeit am denken, was alles schief gehen könnte und was schief gegangen war. Aber Nacho versuchte es weiter. Er blieb ständig bei mir und versuchte mich zu beruhigen.
Doch egal was er tat, es änderte nichts an der Tatsache, dass ich nicht er war und es auch niemals sein würde.

So wie du glaubst, so wie du lebst
Und das ist ok, solang's für dich passt
Halt daran fest, für mich gilt das nicht

Nacho setzte eine Niederlage kaum zu, vielleicht eine Stunde, doch nachdem das Team besprochen hatte, was schief gegangen war, konnte er damit abschließen. Er suchte die Schuld nie bei sich und keinem anderen, sondern wusste, dass es am gesamten Team gelegen hatte. Er glaubte an das gute im Leben und war immer positiv. Es war sein Leidfaden durchs Leben und machte ihm zu dem der er war und er war toll. Für ihn funktionierte diese Art und Weise zu leben. Er konnte einfach so schlechte Gedanken in seinem Kopf vertreiben und Fußball und Leben perfekt trennen. Es funktionierte bei ihm perfekt. Einfach perfekt.
Und das war auch okay, so lange er das für sich konnte. Er sollte daran festhalten, aber ich war nicht so. Bei mir war alles anders. Bei mir war alles verdreht.

Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt zu Bauch nein
Und zwischen den beiden steh' ich
Zwischen den beiden steh' ich
Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt nein
Dann schüttelt er sich
Zwischen den beiden steh' ich
Zwischen den beiden steh' ich
Und weiß nicht

Ich war immer im Zwiespalt zwischen Gedanken und Realität. Ich dachte schon vor dem Spiel was schief gehen konnte. Mein Kopf will mir klar machen, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen muss, mein Bauch sagt im ersten Moment ja, doch dann geht irgendetwas schief. Dann sagt mein Kopf zum Bauch nein und meine Zweifel schauen hervor. Alles verdreht und nichts passte richtig.

Weil ich immer was such' und immer was fehlt
Obwohl es eigentlich gut ist und eigentlich geht
Hab' ich dich im Blick und wie du's machst
Doch so wie du, so bin ich nicht

„Jetzt müssen wir noch die Champions League gewinnen!", stellte ich für mich selbst fest, während Nacho uns nach dem Clásico Sieg nach Hause fuhr. Er sah vom Lenkrad zu mir.
„Gewinnen wir doch erst mal die Meisterschaft!", murmelte er. Ich schüttelte sofort meinen Kopf: „Die CL muss auch drinnen sein, vor allem nach letztem Jahr!"
„Vor allem nach letztem Jahr musst du wissen, dass wir kleine Schritte Richtung Ziel machen müssen!"
„Kleine Schritte", lachte ich: „Wir sind Real, da gehen nur große Schritte!"
Nacho legte seine Hand auf meine und drückte sie kurz. Aufmunternd lächelte er mir zu, als ich zu ihm sah.
„Du hast recht, es reicht!", log ich mir zu, als ich sah, wie gelassen er war. Und irgendwo hatte er ja recht, die Meisterschaft reichte vollkommen aus. Aber halt nur irgendwo. Für mich reichte es nicht aus, aber darum sollte sich Nacho mal nicht sorgen. Ich beobachtete meinen Freund, versuchte irgendwie herauszufinden, wie er es machte, dass ihm nichts zusetzte und er so unerschütterlich war. Doch ich wusste nicht wie er es tat und vermutlich war es auch egal, denn für mich ging das nicht. Ich war nicht er.

Ich hab' Flausen im Kopf und Hummeln im Arsch
Ich hab' immer was vor, bin immer verplant

„Hey Honey, was machen wir heute?", fragte mich Nacho nach dem Training und kam zu mir. Ich packte gerade meine Klamotten zusammen und zuckte mit den Achseln.
„Weiß nicht, ich hab jetzt erst noch ein Meeting, aber nur bis vier, dann können wir was machen!", schlug ich vor. Er legte seinen Kopf schief: „Dann haben wir Training"
„Oh", lachte ich: „Dann nach dem Training"
„Bist du dann nicht müde?", fragte er besorgt, doch ich schüttelte meinen Kopf: „Wir können dann ausgehen!"
„Nein, nein", winkte Nacho ab: „Lass uns das auf einen freien Tag verschieben und heute ruhst du dich aus!"
„Nein", widersprach ich ihm lachend und legte eine Hand auf seinen Oberarm: „Ich brauche keine Zeit für mich, es ist alles gut! Lass uns heute was zusammen machen!"
Nacho schüttelte seinen Kopf und strich mir über die Wange: „Es ist alles okay, mach dir heute einen Abend für dich!"
Ich will aber keinen Abend für mich, dachte ich mir im Stillen, doch war es leid, das Nacho erklären zu müssen, sodass ich einfach seufzten nickte: „Na gut!"
„Dann bis später!", lächelte er und streckte sich hoch um mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
„Bis dann", lächelte ich auch und wandte mich dann wieder meiner Tasche zu. Ich bemerkte Iscos grinsenden Blick.
„Er passt richtig auf dich auf!", lachte er: „Richtig süß"
„Ja", murmelte ich deutlich weniger begeistert davon, als es Isco war.

Doch wird's mal still um mich dann kommen die Geister hoch
Und ich hinterfrag' mich jedesmal

Am Abend saß ich wie geplant dann alleine zuhause und wie ich es auch schon geahnt hatte, war das nicht das was ich wollte. Ich hatte nun nichts besseres zu tun, als mir die Zusammenfassungen der letzten Spiele unseres nächsten Gegners zu schauen und mir die Teamaufstellungen einzuprägen und mir meinen Gegenspieler dabei genauer anzugucken. Ich zweifelte daran, ob ich in der Lage war den Stürmer aufzuhalten, der sich in den letzten Wochen von seiner stärksten Seite zeigte und zudem hatte ich Sorge, ob wir als Team es schaffen würden. Der Druck war jetzt noch höher, wo wir an Platz eins standen. Ein Fehler und wir hatten die Meisterschaft verspielt, vermutlich. Ein Fehler könnte die ganze Saison entscheiden und das war verdammt viel Druck, der auf uns lastete. Zumindest auf mir. Ich wusste aber auch, dass die anderen sich nicht so viel darüber stressten, sondern erst einmal bejubelten, dass wir an der Spitze standen. Schön und gut, aber es ist noch nichts entschieden, dachte ich mir dazu bloß.

So wie du glaubst, so wie du lebst
Und das ist ok, solang's für dich passt
Halt daran fest, für mich gilt das nicht
Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt zu Bauch nein
Und zwischen den beiden steh' ich
Zwischen den beiden steh' ich
Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt nein
Dann schüttelt er sich
Zwischen den beiden steh' ich
Zwischen den beiden steh' ich
Und weiß nicht
Ich weiß nicht
Ich weiß nicht
Ich weiß nicht

„Ganz ruhig, es ist alles okay!", versicherte mir Nacho nach dem Spiel: „Du machst dir jetzt einen ruhigen Abend und schläfst eine Nacht drüber!"
„Nein!", brummte ich bloß genervt von der Niederlage.
„Doch, Babe, das wird dir gut tun!", meinte Nacho und rieb mir meine Schulter während wir über den Parkplatz gingen. Ich drängelte mich aus seinem Arm.
„Nein!", wiederholte ich: „Ich will nicht schlafen!"
„Babe, das wird dir gut tun!", murmelte mein Freund.
„Er hat Recht Sese, das ist das beste!", mischte sich auch Karim ein und Isco nickte zustimmend, was mich noch wütender machte.
„Haltet euch da bitte raus!", brummte ich.
„Sergio, sie sagen nur die Wahrheit!", verteidigte Nacho die beiden.
„Nein!", schrie ich dann laut und warf meine Arme in die Luft.
„Ich will jetzt nicht schlafen, ich will jetzt sich nicht nach Hause. Ich will jetzt raus und die Nacht durch die Stadt laufen und darüber nachdenken, was schief gegangen ist. Und am Morgen will ich dann todmüde ins Bett fallen. Und ich will morgen auch keinen scheiß freien Abend haben, sondern den ganzen Tag verplanen!"
Nacho blieb stumm und hörte sich meine Rede ruhig an.
„Okay", flüsterte er und ich hatte wirklich die Hoffnung, dass er mich verstand, doch dann fügte er bei: „Lass uns nach Hause!"
Er wollte mich zu sich ins Auto schieben, doch ich zuckte weg: „Nein! Verdammt, fahr selbst nach Hause!"
„Bist du verrückt, ich lasse dich nicht alleine!"
„Ich möchte aber alleine sein, jetzt möchte ich gerade für mich sein!", schrie ich: „Du möchtest, dass ich nicht alleine bin und du möchtest für mich da sein und das ist super lieb von dir, aber ich will das nicht! Ich will jetzt alleine sein! Also lass mich verdammt noch einmal bitte meine Entscheidung treffen und lass mich alleine!"
Ich wartete Nachos Antwort gar nicht mehr ab, sondern stampfte einfach wütend weg, ignoriere dabei die geschickten Blicke meiner anderen Mitspieler.

Weil ich immer was such' und immer was fehlt
Es ist niemals genug und nimmer zu wenig
So wie du glaubst, ist so wie du lebst
Hör auf dein Herz, solang wie das geht
So lang wie das geht
Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt zu Bauch nein
Und zwischen den beiden steh' ich
Zwischen den beiden steh' ich
Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt nein
Dann schüttelt er sich
Zwischen den beiden steh' ich
Zwischen den beiden steh' ich
Und weiß nicht
Ich weiß nicht

Nacho sprach ich die kommenden zwei Tage nicht, die wir frei hatten. Ich hatte diese zwei Tage genutzt zum nachdenken und hatte für mich etwas entschieden, was ich mit Nacho besprechen musste, weshalb wir uns jetzt trafen.
„Schön, dass du angerufen hast!", lächelte Nacho mit ruhiger Stimme und sah über den Tisch zu mir. Ich presste meine Lippen auf einander: „Ich denke nicht, dass du dich freuen solltest!"
„Was ist los?", fragte er. Ich zuckte mit den Achseln und seufzte dann.
„Ich denke, wir sollten Schluss machen!", stellte ich dann klar. Nacho setzte sich sofort auf und sah mich ernst an: „Meinst du das jetzt ernst?"
„Nacho, wir sind zu verschieden! Du bist die Ruhe in Person, du hast dein ganzes Leben im Griff und du möchtest mir helfen, dass das bei mir auch funktioniert und ich schätze das sehr, aber das bin ich nicht! Ich werde mein Leben nie im Griff haben und ehrlich gesagt möchte ich das auch nicht! Wir sind wie zwei Paar Schuhe, die nicht passen!"
„Gut, dann achte ich mehr darauf, was du möchtest!", vor Nacho an, doch ich schüttelte meinen Kopf: „Du möchtest mir helfen und bist unglücklich, wenn mir nicht geholfen werden kann. Aber ich möchte keine Hilfe und bin glücklich, wenn ich mal keine habe. Ich möchte manchmal von meinen Gedanken überrumpelt werden, denn so bin ich nicht einmal. Mein Bauch sagt zu meinem Kopf ja, doch mein Kopf sagt nein! Ich bin die ganze Zeit im Konflikt und das wird sich nicht ändern. Dieser Kampf hält mich am Leben und ehrlich gesagt, habe ich gut gelernt damit zu leben. Es ist ein Teil von mir. Aber du hörst einfach auf dein Herz und das möchte ich dir nicht nehmen! Zwischen uns passt das nicht!"
Nacho biss sich auf die Unterlippe: „Hast du drüber geschlafen?"
Ich stöhnte genervt auf: „Hör einmal im Leben bitte einfach auf mich! Ich habe drüber geschlafen und ja, ich bin unglücklich in dieser Beziehung!"

Ich mag Nacho nicht, hahaha 😂 merkt mal vermutlich.
Ich hoffe euch gefällt der Teil trotzdem 💗