c. ilott
Words: 2.206
[geschrieben am 30.08.2020]
Song: Paris (nur die erste Strophe & Refrain)
Interpret: The Chainsmokers
We were staying in Paris
To get away from your parents
"Hast du da wirklich alles drinnen?", fragte ich, als Eve ihre Reisetasche auf die Rückbank warf, die doch recht klein war, wenn man bedachte, dass wir abhauen wollten. Doch sie nickte ziemlich entschlossen und sie musste es wohl wissen, also nickte auch ich.
„Und deine Eltern haben sicher nichts mitbekommen?", fragte ich weiter. Diesmal schüttelte sie ihren Kopf.
„Okay", murmelte ich und versuchte die Angst in meiner Stimme zu verbergen, die mit jeder kommenden Sekunde wuchs, da wir dabei waren richtig Scheiße zu bauen. Gute Scheiße, dennoch Scheiße.
Während Eve sich anschnallte, startete ich den Wagen und fuhr aus der kleinen Straße raus, wo sie wohnte. Anders als ich, der total nervös war, begann sie wild am Radio zu fummeln, bis sie scheinbar einen Kanal gefunden hatte, der ihr gefiel und abließ.
„Wir werden sterben, wenn das in die Hose geht!", hauchte ich dann irgendwann und versuchte den großen Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken, doch dies gelang mir nicht wirklich. Ich schielte von der Strecke kurz zu Eve, die sich das Haarband aus den Haaren zog und so ihre blonden Locken auf die Schultern fallen ließ. Anschließend legte sie ihre Hand auf meine, die die Handbremse umfasste und drückte sie leicht.
„Honey, alles wird gut. Nichts wird schief gehen, meine Eltern können uns gar nichts anhaben. Ich bin freiwillig mitgekommen!"
„Dennoch bist du siebzehn und damit minderjährig. Nicht, dass das alles Kidnapping gilt!", presste ich meine Sorge hervor. Eve seufzte leise, bevor sie ihren Körper zu mir drehte.
„Willst du wieder zurück?", wollte sie dann wissen. Sofort schüttelte ich meinen Kopf, ohne über meine Handlung nachzudenken, dann wiederum war es die Wahrheit. Es gab keine Chance, dass ich Eve wieder zurück nach Hause brachte. Eve gehörte zu mir, selbst wenn ihre Eltern das anders sahen und ich wollte von heute an für immer mit ihr zusammen sein, mit keiner Sekunde Pause.
„Ich will auch nicht zurück. Und ich werde in einem Monat auch 18, dann ist das alles eh nicht mehr in Händen meiner Eltern. Zu 100 Prozent!", murmelte sie. Sie setzte sich etwas auf und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie zurück auf ihren Platz sank.
„Wie lange dauert's nach Paris?", wollte sie dann wissen. Wieder löste ich meinen Blick von der Straße und erblickte die Anzeige auf dem Navi.
„Knapp vier Stunden!", antwortete ich ihr dann.
And I thought, "Wow
If I could take this in a shot right now
I don't think that we could work this out"
Out on the terrace
I don't know if it's fair but I thought "How
Could I let you fall by yourself
While I'm wasted with someone else"
'Habt ihr das wirklich gemacht oder machst du gerade Witze?', las ich die Nachricht von Marcus, der mir keinen Glauben schenken wollte, dass ich Eve gestern wirklich mehr oder minder von Zuhause entführt hatte und nun in Paris saß, wo ich ein Appartement hatte.
'Ich habe es wirklich gemacht!', versicherte ich ihm. Mein Blick glitt von meinem Handy hoch zur gläsernen Terrassentür. Von meiner liegenden Position auf der Couch konnte ich Eve perfekt sehen, wie sie die Aussicht auf Paris genoss und ihre Haare dabei mit dem Wind mitflogen, sodass sie aussah, wie die schönste Person auf Erden. Eigentlich tat sie das immer, aber in diesem Moment war sie besonders hübsch. Kurz überlegte ich Marcus ein Foto zu schicken, da sich der Eiffelturm im Hintergrund abzeichnete, damit er mir glaubte, dann wurde mir aber bewusst, dass ich diese Aussicht mit niemandem teilen wollte, also beließ ich es bei meiner letzten Nachricht. Ich schob mein Handy in+##+ettttttttttttttt < die große Tasche der Shorts, die ich gerade trug und rollte mich von der Couch herunter. Anschließend machte ich mich auf den Weg zu Eve und trat über die Türschwelle, wobei das alte Packet knarrte und Eve so auf mich aufmerksam wurde. Sie drehte sich um und sofort schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen, was angenehme Schmetterlinge in meinem Bauch erwecken ließ.
„Dachte schon, du kommst nicht raus!", wisperte sie, während sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr klemmte. Ihr schwarzes Kleid hing locker von ihren Schultern, auch wenn der Wind es immer wieder verrutschen ließ.
„Doch, doch, ich hab nur kurz die Klimaanlage genossen!", erklärte ich ihr mit einem Wink nach hinten. Ich trat zu ihr und schob meine Arme um ihre Hüften, um sie näher an mich zu ziehen. Sofort begannen wir noch breiter zu grinsen, als sich unsere Nasenspitzen kurz berührten.
„Ich liebe dich!", flüsterte ich ihr zu.
„Ich liebe dich auch!", hauchte sie und ich konnte auch ihren, nach Kaffee riechenden, Atem riechen. Ich küsste sie kurz, bevor ich sie noch näher an mich zog, sodass ihr Kopf gegen meine Brust fiel. Ich strich ihr über den Rücken, während ich ihre Finger spürte, die über meine nackten Oberarme tänzelten. Mein Blick glitt in die Ferne, dort wo sie auch vorhin noch hingestarrt hatte. Die Stadt lag unter uns, wenn man lauschte, konnte man im Verkehr auch einige Stimmen filtern. Paris war belebt, wie man es sich vorstellte und damit das totale Gegenteil von Eves kleinem Kaff im Süden von England.
Kurz schoss ein Gedanke durch meinen Kopf, als mich das Mitleid gegenüber ihren Eltern packte. Wie könnte ich Eve alleine lassen, während ich mit wem anders verschwendet wäre? Es wäre unfair. Zumal ich nicht einmal Mitleid gegenüber ihrer Eltern nicht spüren musste, wenn man bedachte, wie sie sich mir gegenüber verhalten hatten. Wie sie mich oftmals aus dem Haus geworfen hatten, meinten, dass ich Eve nur benutzen würde und sie nur für vor die Kamera wollte.
If we go down then we go down together
They'll say you could do anything
They'll say that I was clever
If we go down then we go down together
We'll get away with everything
Let's show them we are better
If we go down then we go down together
They'll say you could do anything
They'll say that I was clever
If we go down then we go down together
We'll get away with everything
Let's show them we are better
If we go down
If we go down
If we go down
If we go down
'Call, ich meine es ernst. Bring das Mädchen wieder nach Hause. Ihre Eltern wissen doch genau, dass sie mit dir abgehauen ist und du kriegst richtig Probleme mit der Polizei, ganz zu Schweigen, dass du F2 dann auch direkt aufgeben kannst, wenn das erst mal an die Öffentlichkeit gerät! BRING SIE WIEDER HEIM. Das ist eine bescheuerte Aktion von euch gewesen!', las ich die Nachricht von meinem Cousin Alec, der mit seinem Bruder Trevor als einziger aus meiner Familie von der Flucht Bescheid wusste.
'Ich bringe sie bestimmt nicht nach Hause. Sie will das auch nicht, ihre Eltern sind der reinste Horror und erlauben ihr nichts. Sie schließen sie praktisch Zuhause ein!'
'Ja, aber das ist nicht dein Problem! Genauso, wie es nicht mehr ihr Problem sein wird, wenn die Polizei dich kriegt, dann ist sie ganz schnell wieder weg!'
Mit dieser Nachricht entlockte er mir ein Augenrollen und mit einem Mal hatte ich auch keine Lust mehr auf seine Vorträge, nur weil er vier Jahre älter war. Trevor war da anders drauf und hieß die Aktion mit Eve gut, aber Trevor war auch Trevor und bekannt dafür, dass er gerne Mal rebellierte. Ich war eigentlich eher bodenständig und ruhig, aber was machte man schon für Ausnahmen für die Liebe. Alle. Eve hatte mir oftmals erzählt, wie schlecht es ihr Zuhause gehen würde und wie sehr sie sich wünschte sich aus den Fängen ihrer strengen Eltern befreien zu können und irgendwann hatte ich beschlossen, dass ich derjenige sein wollte, der sie retten würde. Ihr Retter in der Not. Der Ritter in der glänzenden Rüstung, wenn man so wollte.
Ich konnte nachvollziehen, dass momentan niemand die Aktion gut hieß und wenn meine Eltern erfahren würden, was ich veranstaltet hatte, würden sie vermutlich vor Schock umfallen, aber ich war mir auch sicher, dass meine Freunde und meine Familie es irgendwann verstehen würde. Irgendwann würden sie sagen, dass ich alles hätte tun können, um Eve zu retten. Irgendwann würden sie sagen, dass ich schlau war. Und bis dahin hatte ich Eve bei mir. Denn, anders als es Alec behauptete, wusste ich mit 100 prozentiger Sicherheit, dass Eve niemals zulassen würde, dass ich alleine unterging, genauso wie ich sie nicht alleine bei ihrer Familie hatte verrotten lassen. Wenn wir untergehen, dann zusammen. Aber nur wenn.
Let's show them we are
Show them we are
Let's show them we are
Show them we are
Let's show them we are better
Let's show them we are
Show them we are
Let's show them we are
Show them we are
Let's show them we are better
If we go down then we go down together
They'll say you could do anything
They'll say that I was clever
If we go down then we go down together
We'll get away with everything
Let's show them we are better
Ich wollte mien Handy gerade wieder in meine Hosentasche schieben, als es wieder aufblinkte, dismal mit einer Nachricht von Trevor.
'Eyo, Cally, du bist in Paris hast du gesagt, nicht?'
'Ja!'
„Perfect, ich bin auch am Wochenende da. Lust dich zu treffen? Dann kann ich deine Freundin auch endlich kennenlernen!'
Ich fing an zu lachen bei Trevors spontaner Planung des Wochenendes, das nebenbei morgen begann, aber dann wiederum war ich es auch nicht anders von ihm gewöhnt.
'Gerne. Du weißt wo ich wohne, schreib mir morgen einfach!'
'Mache ich!'
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen steckte ich nun wirklich mein Handy in die Hosentasche.
„Warum lächelst du?", erkundigte sich Eve und kurz darauf spürte ich ihre Arme, die sich von hinten um mich schlang. Ich lehnte mich etwas zurück und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich zu ihr drehte.
„Wir treffen uns morgen mit meinem Cousin. Der ist wohl dann in Paris!", erklärte ich ihr. Verwundert zog sie die Augenbrauen zusammen.
„Ich dachte der hat was gegen unsere Flucht!", murmelte sie und lehnte ihr Kinn an meine Brust.
„Der andere!", murmelte ich: „Der einzige Mensch, der unsere Aktion feiert!"
„Ach der", lachte Eve: „Dann können wir uns gerne mit ihm treffen. Ist bestimmt schön mal eine andere Meinung zu hören, als: Ihr seid dumm so etwas zu tun!"
Ich fing an zu lachen, alleine, weil ich Eves Worte so nachempfinden konnte.
Wieder einmal schloss ich meine Arme um ihren Körper und zog sie näher an mich heran, bevor ich sie in einen längeren Kuss zog.
„Die sind alle einfach eifersüchtig, weil unsere Beziehung besser ist, als deren!", hauchte ich dann gegen Eves Lippen.
„Deswegen wollen die unsere Aktion schlecht machen. Die sind eifersüchtig!", fügte ich hinzu.
We were staying in Paris (if we go down)
We were staying in Paris (if we go down)
We were staying in Paris (if we go down)
We were staying in Paris (if we go down)
If we go down
If we go down
If we go down
If we go down
If we go down
If we go down
If we go down
If we go down then we go down together
We'll get away with everything
Let's show them we are better
If we go down
If we go down
If we go down
If we go down
"Hey, ich bin Trevor. Schön dich auch mal kennenzulernen!", stellte sich Trevor vor und drückte Eves Hand, bevor ich ihr einen Stuhl zurückschob, wo sie sich dann fallen ließ. Wir hatten uns doch dazu entschieden uns zum Abendbrot in der Essensmeile zu treffen, da Trevor erst so spät hier in Paris angekommen war.
Ich grüßte meinem Cousin umarmte, bevor ich zwischen Eve und ihm Platz nahm.
„Und? Schon auf der Flucht?", fragte er mit einem frechen Unterton und boxte mir in den Oberarm. Lachend schüttelte ich meinen Kopf, während ich meinen Arm um die Sitzlehne von Eve legte und begann mit ihren blonden Haaren zu spielen.
„Wir sind ein bisschen enttäuscht, dass jeder uns angreift, weil wir das getan haben. Irgendwie hatte ich auf mehr Unterstützung gehofft!", murmelte Eve und ich stimmte ihr mit einem Nicken zu. Trevor zuckte bloß mit den Achseln: „Kann euch doch egal sein, was die anderen von euch halten. Ihr lebt doch für euch selbst und nicht für sie. Leute sind ständig genervt von dem, was ich tue, trotzdem bin ich glücklich!"
„Ist trotzdem nicht das beste Gefühl!", murmelte ich. Trevor stützte seine Unterarmte auf den Tisch, an beide Seiten des Tellers.
„Ganz ehrlich, man gewöhnt sich mit der Zeit dran. Ihr habt euch und fürs erste reicht das auch und irgendwann werdet ihr den anderen dann auch schon beweisen, dass eure Entscheidung richtig war.
Und für jetzt, da bleibt ihr halt einfach hier in Paris und sucht euch neue Freunde. Mit mir natürlich, ich will mich nicht langweilen!"
Zum Ende seiner Worte lehnte sich Trevor wieder zurück und begann breit zu grinsen. Ich drehte gerade eine von Eves Haarsträhnen um meinen Finger, als mich ihr Blick fing,
„Dann bleiben wir wohl erstmal in Paris, damit kann ich leben!", grinste sie, bevor sie ihren Kopf hochstreckte und mich küsste.
———
Heute kommen 2 OS, weil der eine gestern außer Plan entstanden ist und ich keinen bestimmten Zeitpunkt habe, wann ich ihn veröffentlichen wollte. Zeitgleich hab ich den Titel des Buches zu F1 UND F2 umgeändert, da auch ein paar Wünsche aus F2 kamen und joa, damit das einfach auch am Titel erkennbar ist. Sonst hoffe ich, euch hat der Teil gefallen, lasst es mich gerne wissen und sonst bis nächste Woche 👋
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