Für fraugoretzka

[25]: „Würde es helfen, wenn ich bleibe?"

„Ich.... ich hätte nie...., nie gedacht, dass..... dass er so ein Arschloch ist!", schluchzte Katja aufgelöst und presste das dicke Kopfkissen gegen ihre Brust.
„Ich habe gedacht, dass er mich liebt!", presste sie in einem Atemzug heraus und schnappte dann nach Luft.
Beruhigend strich ich ihr, mir kreisenden Bewegungen, über den Rücken und zog ihren zierlichen Körper näher zu mir. Sie fiel sofort gegen mich, ganz schwächlich. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
Auch wenn ich mir, tief in meinem Inneren, ein Beziehungsende von Liam und ihr herbeigewünscht hatte, so wollte ich sie niemals so zerbrochen sehen. Mein nicht leiden können gegenüber Liam hatte sich mittlerweile zu purem Hass entwickelt. Wie konnte er einfach mit jemand anderem ins Bett steigen, wo er Katja als Freundin hatte? Ich war perplex, völlig irritiert und wusste nicht weiter.
Katja lag noch lange Zeit in meinen Armen, bis ich bemerkte, wie ihr Blinzeln immer mehr zu zufallen der Augen wurde.
„Ich glaube, du solltest dich hinlegen!", flüsterte ich ihr ins Ohr und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sie nuschelte etwas unverständliches in meine Brust, aber aufgrund der Kürze der Worte bezweifelte ich, dass es etwas Wichtiges war.
Sie erhob sich aus meinen Armen und krabbelte über das große Doppelbett zur Kopfseite. Ich beobachtete, wie sie sich das Kissen zurecht schüttelte und sich dann unter die Decke kuschelte, dabei ihre Socken auszog und auf den Boden warf. Ich stand auf und trat zu ihr.
„Ich komm dich morgen abholen, dann fahren wir zusammen zum Paddock!", stellte ich klar, strich ihr dabei einige von ihren feuchten und fettigen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
„Oder soll ich dich krankmelden?", schlug ich vor, da ich mir unsicher war, in wieweit sie morgen arbeitsfähig sein würde. Immerhin hatte ihr drei Jahre Freund, der wirklich grandios war (hust, hust) sie gerade per WhatsApp wissen lassen, dass er jemand Neuen für sich gefunden hatte.
„Ne, ich will nicht hier alleine sitzen, ich muss etwas tun!", wisperte sie dann heiser. Ich nickte, wollte sie auch nicht weiter stören, sondern ihr die Ruhe gewähren. Kurz beugte ich mich vor, hauchte ihr einen weiteren Kuss auf den Kopf, verabschiedete mich und begab mich dann raus.
Ich war kaum über die Türschwelle getreten, als ihre Worte nicht hier alleine sich in meinem Kopf wiederholten. Abrupt hielt ich inne und drehte mich auf dem Absatz um. Ich schloss die Tür wieder und lief ins Innere des Zimmers.
„Oder würde es helfen, wenn ich bleibe?", forderte ich dann zu wissen.
Katjas Blick hob sich aus dem Kissen. Hoffnungsvoll blickte sie mich an. Ihre Augen haben mir Antwort.
„Okay!", nickte ich und schüttelte mir auf den Weg zum Bett die Sneakers von den Füßen, bevor ich zu ihr krabbelte und sie in meine Arme schloss.

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Ein fertiger Os, den ich völlig vergessen habe. Ich hoffe er gefällt euch 💗