➢ [19] m. verstappen
Für Siacky
[19]: „Er hat mir niemals gehört, aber ihn zu verlieren hat mir dennoch mein Herz gebrochen!"
„I was good for you
You were bad for me
I was solid ground
You were broken wings
I gave you love, you gave me pain
You gave me hell, I gave you grace
I was good for you
You were bad for me
So why do I still wish you'd call me, call me?
And why do I still pray you care?
I was blind to what I didn't want to see
And I knew all along that you were gonna leave
So why do I still wish you'd miss me?
(Still wish you'd miss me)
(Still wish you'd miss me)"
~ Wish you'd miss me, Chase Wright
Mit zittrigen Fingern strich ich über das Bild von Max und mir, welches noch immer auf meinem Nachtschrank stand, da ich es nie übers Herz brachte es wegzustellen, obwohl dies schon längst überflüssig wäre. Die Kuppe meines Zeigefingers berührte seine Haare und ich spürte ein Kribbeln, welches sich durch meinen Körper zog. Ich schloss meine Augen und für einen Moment hatte ich tatsächlich das Gefühl, als würde ich Max durch die Haare streichen.
Doch der Moment weilte nicht lange, da wenige Sekunden später meine beste Freundin ins Zimmer platzte und mich ziemlich unsanft aus meinen Erinnerungen riss, als würde sie sie lesen können und wer wusste schon, vielleicht tat sie es auch.
"Das muss auch weg!", beschloss Ariana und schnappte sich das Bild vom Nachschrank. Sie warf es achtlos in den Karton, welchen sie auf ihrem Unterarm balancierte und ich verzerrte mein Gesicht, als ich das Glas scheppern hörte. Was sie wohl schon alles darin entsorgt hatte? Mit Sicherheit mehr, als ich übers Herz gebracht hatte.
Ich spickte ins Innere meines Kartons, dass noch völlig leer war und seufzte unwillkürlich. Mit diesem Laut zog ich die Aufmerksamkeit Arianas erneut auf mich, die mir wieder einen ihrer mitleidigen und zugleich wütenden Blicke zuwarf, wobei gesagt sei, dass sie nicht wütend auf mich war, sondern auf Max. Und wenn ich einen klaren Gedanken fassen könnte, wäre mir auch bewusst, dass sie dazu allen Grund hatte, aber seit Max weg war, wurden alle meine klaren Gedanken durch Trauer ersetzt und ich konnte mir nicht mit Plausibilität und Logik einreden, dass es streng genommen sogar gut war, dass er weg war. Denn da gab es dieses große tiefe Loch in meinem Herzen, dass viel zu sehr wehtat, als dass ich wirklich daran glauben konnte, dass es gut war.
Ich ließ mich auf meine Bettkante sinken und stützte meinen Kopf in meine Hand. Weinen mochte ich nicht mehr. Das hatte ich in den vergangenen Tagen und Wochen oft genug getan und allmählich war dann doch endlich der Punkt erreicht, an welchem es wirkte, als seien meine Tränendrüsen endlich leer.
"Ich vermisse ihn!", gab ich leise, fast schon beschämt von mir, weil ich es nicht glauben konnte und wollte, dass mir Max mein Herz wirklich insoweit auseinandergerissen hatte, dass es auch nach drei Wochen nicht heilen wollte. Ich erwartete ja nicht, dass es mir wieder perfekt ging und mein Leben wieder auf Wolke 7 schwebte, aber ich hatte doch gehofft, dass es sich zumindest anfühlte, als wäre ich auf dem Weg Richtung Wolke sieben. Aber stattdessen hatte ich das Gefühl, als hätte ich mich in den vergangenen drei Wochen keinen Zentimeter bewegt, als würde ich noch immer am gleichen Punkt sein, wie an dem Abend, als Max mit der Haus ins Tür gefallen war. So trocken hatte er diese Sache zwischen uns beendet, mir ein weiteres Mal bewiesen, dass er mir so viel mehr bedeutete, als ich ihm. Er hatte mir an diesem Abend die Tür in meine persönliche Hölle eröffnet, aus der ich noch immer nicht entflohen war.
"Oh Honey", hauchte Ariana. Sie stellte den Karton auf den Boden und stieg über ihn hinweg zu mir. Liebevoll legte sie ihre Arme um mich und zog mich an sie heran, sodass ich leblos gegen sie fiel, wie ich es in den vergangenen Wochen viel zu oft getan hatte, als dass es noch gesund sein könne.
Weißt du...", begann ich murmelnd: "Er hat mir niemals gehört, aber ihn zu verlieren hat mir dennoch mein Herz gebrochen!"
Zögerlich drehte ich meinen Kopf zu Ariana und blickte sie mit glasigen Augen an. Sie strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und klemmte sie hinter mein Ohr.
"Er hat dich nicht verdient!", ließ sie mich dann wissen und unterstrich erneut, wie wenig sie Max eigentlich leiden konnte. Sie hatte ihn schon nicht gemocht, als zwischen Max und mir was lief. Etwas, was ich niemals wagen würde Beziehung zu nennen, da Max ständig beteuerte, dass er auf nichts Festes aus war.
Vielleicht hätten diese Worte eine Warnung für mich sein sollen, denn ich war definitiv auf etwas Festes aus, hatte mich aber belogen, dass ich diese Wünsche für Max zurückstellen konnte. Ariana hatte mir immer klarmachen wollen, dass ich keine Person für eine Fliterei war und um Gottes Willen sie hatte Recht gehabt, aber was sollte ich sagen? Ich war verliebt gewesen. Blind vor Liebe, wie man so gerne sagte. Ich hatte ja nicht einmal bemerkt, wie Max nach und nach jegliches Leben aus mir sog und mich an diesem Abend vor drei Wochen völlig ausgeleert zurückließ, weil er für sich beschlossen hatte, dass er mittlerweile genug von unserer Fliterei hatte.
"Ich... ich würde einfach gerne sehen, dass er mich vermisst!", gab ich mit schwächlicher Stimme zu und wischte mir die Tränen aus den Augen. Scheinbar waren meine Tränendrüsen doch noch nicht leer, zumindest noch nicht komplett.
"Das wird er!", versicherte mir meine Freundin und strich mir über den Oberarm.
"Irgendwann in ein paar Jahren wird er aufwachen und sich denken: Fuck, ich war so bedeppert sie gehen zu lassen, scheiße man!
Und dann wirst du aber schon mit dem perfekten Mann zusammen sein, der dich zu schätzen weiß und leise in dich hineinlachen, wenn er dich betrunken anruft und sagt, dass er dich liebt. Dann wirst du dir nur denken: Haha, fuck you!"
Ich schmunzelte bei Arianas Vorstellung meiner Zukunft, auch wenn ich momentan daran zweifelte, dass ich jemals den Punkt erreichen würde, an welchem ich in der Lage war eine Beziehung nach Max zu führen. Dann wiederum neigte ich dazu immer eher pessimistisch zu denken und das Schlimmste, statt das Beste, zu befürchten.
"Du weißt, dass ich recht habe! Ich habe immer Recht!", versicherte mir Ariana. Ich hob meinen Kopf, der zwischenzeitlich auf ihre Schulter gefallen war.
"Meistens!", korrigierte ich sie, hoffte aber inständig, dass sie in dieser Hinsicht recht behalten würde.
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Nicht mein bester Os, aber ich hoffe er gefällt euch 💗
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