• für MsReyland

„Frohes Fest? Schön wär's."

Fluchend sitzt ein gewisser Amerikaner in seinem Wohnzimmer auf dem Boden und versucht gerade noch die letzten Geschenke einzupacken. Hätte er es doch nicht die ganze Zeit vor sich hergeschoben und hätte es schon letzte Woche erledigt. Dazu kommt jetzt auch noch, dass er sich gerade beim letzten Geschenk fett in den Finger geschnitten hat. Bis die Blutung endlich aufhörte dauerte es dann auch eine ganze Weile, sodass er dachte er würde gleich verbluten.

Es ist Heiligabend und sein Tag könnte nicht schlechter laufen. Heute Morgen schon musste er schnell improvisieren und noch schnell in einen Laden rennen, der am 24. wenigstens morgens offen hat und da noch irgend ein Geschenk besorgen, da eines nicht rechtzeitig ankam, er jedoch nicht mit leeren Händen da stehen wollte. Und man, war da was los heute morgen, die ganzen Menschen die auf den letzten Drücker noch für das Festmahl einkauften und diese die wohl wie Gio noch ein Notfallgeschenk brauchten. Er stand ewig an der Kasse, nachdem er nicht einmal ausschlafen konnte und vor ihm war dann auch noch ein nervig schreiendes Kind, was einfach nicht die Klappe halten wollte und Gios Trommelfell fast zum platzen brachte. Doch es zeigte ihm auch wieder einen guten Grund, wieso es gut ist noch keine Kinder zu haben. Falls er überhaupt mal welche haben will.. doch gerade hat er gar keine Zeit sich über so etwas Gedanken zu machen. Er war unter Stress.

Den Baum muss er nämlich auch noch schmücken, seit Tagen steht er einfach so in seiner Wohnung herum ohne jegliche Verzierung, einfach nur ein hässliches Grün. In der Hoffnung der Glanz der Kugeln würde ihn in bessere Laune bringen, fängt er auch schon an den Schmuck gleichmäßig auf den Zweigen des Baumes zu verteilen. Anfangs lief es auch ganz gut, bis ihm dann eine Glaskugel runter fliegt und er einfach aufgibt.

„So ein scheiß Tag, scheiß Weihnachten, scheiß unnötiger Aufwand.." murmelt er vor sich her. Wie kann ein Mensch so viel Pech an einem Tag haben? Das macht doch kein Sinn.. war er ein böser Mensch dieses Jahr oder wieso tut man ihm das an? Er braucht jetzt eindeutig seinen Freund, obwohl er dem doch gesagt hat er solle erst am Abend auftauchen, da er ja alles selbst schaffen würde. Doch jetzt ist schon Mittag und in 2 Stunden würden schon die Gäste kommen. Niemals wieder würde Gio zulassen bei ihm zu feiern, die ganze Sache nur auf sich zu nehmen. Wie hat seine Mutter das Jahr zu Jahr immer so perfekt hinbekommen?

Er muss noch duschen, sich sein zurecht gelegtes Outfit anziehen und kochen. Also bestellt er seinen hilfsbereiten Norweger doch schon früher her, welcher sich bereit erklärte den Tisch zu decken und den Baum weiter zu dekorieren. „Frohes Fest!" wird der Amerikaner auch von dem zu optimistischen Blondie begrüßt. „Frohes Fest? Schön wärs!" bekommt dieser auch direkt die schlechte Laune ab.
„Wow! Entspann dich, es ist Weihnachten, die schönste Zeit im Jahr. Ich kann dir ja helfen.." der Norweger konnte gar nicht mehr weiter reden und wurde schon hetzend unterbrochen: „Du bist ein Schatz, danke Erl!" Und damit beginnt der Stürmer dann auch direkt weitere Kugeln an die Tanne zu hängen und Lichterketten zu verteilen.

Nach dem schnellen Duschen von Gio, ist Erling dann auch schon dabei den Tisch zu decken und Deko darauf zu stellen. Währenddessen erzählt ihm der Amerikaner temperamentvoll von seinem Misslungenen Tag, wobei er sich wieder nur aufregt und ihm ein Topf aus der Hand fällt. . „Gio.. beruhig dich erstmal! Wieso stresst du dich so?" eilt der Blonde sofort zu seinem jüngeren Freund. Erst jetzt bemerkt er den dicken Verband an dem Finger von Gio. Der Schnitt scheint wohl doch ernsthafter zu sein, als er dachte.

Sofort macht Erling den Herd aus und zieht den Amerikaner mit zum Sofa des Wohnungsbesitzer. „Hey, es wird alles gut." versucht er den aufgebrachten Gio zu beruhigen. „Nein.. ich wollte doch nur, dass es perfekt wird. Ich krieg echt nie etwas hin!" enttäuscht schaut er seinem Freund nicht in die Augen. Zu peinlich ist ihm die kleine Träne die sein Auge gerade verlässt.
„Es muss nicht alles perfekt sein.. es ist Weihnachten. Da geht es um die Gemeinsamkeit und um das Wohlergehen der Menschen die man liebt. Und es geht nicht um das, was wir tun oder wie viel wir tun. Sondern darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen. So wie du das gerade machst, geht es dir nicht gut und an Heilig Abend sollte es jedem gut gehen. Also komm, wir kochen jetzt entspannt zusammen und dann kommen irgendwann unsere Eltern und Geschwister. hör bitte auf dich zu stressen." schafft Erl auch seinen Gegenüber zu entspannen und schon machen sie sich auch daran, dass Essen zu machen. Mit dem Norweger klappt es dann auch schon besser. Dessen Ansprache scheint ganz schön geholfen zu haben.

Sie haben es gemeinsam geschafft rechtzeitig fertig zu werden und nun sitzen die Reyna's und die Haaland's gemeinsam am Tisch in Gio's Wohnung und genießen das Essen, welches von den beiden Fußballern gemacht wurde. Die beiden Mütter sind sogar ziemlich erstaunt darüber was ihre Söhne da hingezaubert haben. Es schmeckt, sehr gut sogar.

Daraufhin kommt dann auch schon die Bescherung, bei der sich Gio für seine schlecht und hässlich verpackten Geschenke entschuldigen muss. Er konnte das noch nie, hat es eigentlich immer jemand anderen machen lassen. Doch es kommt ja nicht auf's Aussehen an, sondern darauf, dass das Geschenk von Herzen kommt.

Der gemeinsame Abend der beiden Familien war super schön und zu Gio's Verwunderung war sein Tag im Ganzen dann doch nicht so scheiße. Er ist ganz schön ins Gute verlaufen. Wäre Erl nicht gewesen.. bei dem muss er sich gleich auch noch wirklich bedanken.

Nachdem dann auch alle weg sind und sie endlich alleine sind.. nicht falsch verstehen. Gio liebt seine Familie, doch an Heilig Abend noch etwas Zeit zu zweit mit seinem Freund zu verbringen war das Beste was er sich als Krönung des Tages vorstellen kann.

Sie legen sich aufs Sofa und tauschen süße kleine Berührungen aus, während sie noch etwas einen Film schauen und noch ein paar Plätzchen vernaschen. Doch nicht lange und die beiden landen in Gios kuscheligem Bett, welches er noch viel mehr mag, wenn sein Blondie darin lag.

Sie tragen beide nur noch ihre Boxershorts und genießen ihre Zweisamkeit. Gio konnte Erl atmen hören, zumindest glaubte er das. Er konnte ihn auch riechen, so intensiv. „Danke." bringt er nur in einem leichten stöhnen heraus, als der Skandinavier ihn an empfindlichen Stellen berührt. Er könnte sich für einiges Bedanken heute, doch Erling nimmt das einfach nur so hin, viel zu sehr ist er abgelenkt von der Schönheit neben ihm im Bett. Durch Gios Stress in den letzten Wochen, hatte er zu wenig von diesem abbekommen und das musste er sich jetzt alles abholen. Er fühlt plötzlich die Sehnsucht.
Er begehrt den Amerikaner und er will stets, dass es seinem Tollpatsch gut geht.