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Kapitel 1

Wieder einmal saß ich auf meinem Lieblingsplatz am Brunnen. Der Park lag nicht sehr weit von meinem Zuhause entfernt und bot mir eine angenehme Art der Ruhe und doch spiegelte er auch das Leben wider. Gedankenverloren starrte ich ins Wasser, wo ich aber doch nur mich selbst sah und leider keine Idee. Mein Stift schwebte knapp über dem Blatt Papier. Sobald mir etwas Gutes einfiel, wollte ich sofort zu schreiben beginnen. Doch da war nur Leere. Meine Ideen hatten sich wieder einmal verflüchtigt. Es kam nicht selten vor, dass ich mich zum Schreiben außerhalb des Hauses niederließ.

Ich seufzte und legte Notizbuch und Stift beiseite. Eine Weile rührte ich unschlüssig mit dem Finger im Wasser des Brunnens umher, doch auch das half mir nicht besonders. Ich stütze meinen Kopf in die Hände und beobachtete, wie sich die Sonne im Wasser spiegelte, ehe ich erneut mein eigenes Gesicht im Brunnen ansah. Wie sollte man auch über etwas aufregendes schreiben, wenn man selbst nie etwas Interessantes erlebte? Es war ja nicht so, als würde hier mal eben ein Einhorn über die Straße laufen. Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ich meinte, etwas wahrgenommen zu haben.

Ich blinzelte und sah hoch. Hatte mein Spiegelbild sich gerade... Nein. Das war nicht möglich. Erneut starrte ich ins Wasser. Dort war ich. Meine langen braunen Haare. Die blauen Augen. Alles wie immer. Mein gewöhnliches Ich. Nur das dieses Ich mich eigentlich genauso verwundert ansehen sollte, wie ich ins Wasser starrte. Doch mein Spiegelbild folgte dieser Logik wohl nicht, denn es lächelte. Dort war mein Gesicht und doch auch wiederum nicht. Ich schüttelte den Kopf und rieb mir die Augen. Als ich erneut hinsah, begann mein Spiegelbild - falls es das denn war - zu schmunzeln. Sie hob eine Hand und wunk mir zu. Ich starrte mit offenem Mund das Geschehen vor mir an. Hätte jemand auf mich geachtet, wäre ich wohl entweder für verrückt befunden worden, oder man hätte es belächelt. Doch zum Glück bemerkte mich niemand.

Sie, da ich ein lebendiges Spiegelbild nicht als ich bezeichnen wollte, begann breiter zu grinsen und deutete nach rechts. Außerhalb des Brunnens. Ich hob kurz den Blick, da ich vor Verwunderung nicht klar denken konnte, sah aber lediglich zwei Bäume mitten in dem Park stehen, so wie sie dort immer standen. Ich sah zurück aufs Wasser und wurde erneut überrascht. Es - nein Sie - war weg. Mein Spiegelbild war verschwunden. Mein offenbar sehr lebendiges Spiegelbild.Ich sah nur noch den blauen Himmel und die Bäume im Wasser. Sicherheitshalber wedelte ich mit meiner Hand über dem Wasser, doch es spiegelte sich nicht mehr. Ich hätte hineinfassen können, doch irgendetwas hielt mich davon ab.

Ich sah wieder auf und fiel fast in den Brunnen. Wann ich aufgestanden war, daran konnte ich mich nicht erinnern. Zwischen den Bäumen stand plötzlich ein Spiegel. Und darin war Sie wieder und grinste mich noch immer an. Der Spiegel war fast unscheinbar, bis auf die Tatsache, dass er viereckig war und bis in den Boden zu reichen schien. Zu drei Seiten erkannte ich den schmalen goldenen Rahmen, der ihn umgab. Feine goldene Ranken mit Blüten wandten sich um das Spiegelglas, doch es sah eher aus als gehörten diese Ranken zum Spiegel dazu. Nach unten fand ich diesen Rahmen nicht. Fast als stünde dort eine Tür. Ich sah wieder auf zu ihr. Sie schien zu lachen, doch ich hörte keinen Ton. Ich trat noch etwas näher, wie gebannt von diesem Bild. Sie schmunzelte wieder und deutete mit einer einladenden Handbewegung in den Spiegel. Obwohl in einem Spiegel so eine Bewegung wohl unmöglich gewesen wäre. Das hier war wohl eher eine Art Tor. Sie wandte sich um und ging nach... wohin auch immer es sie führen mochte. Es war als würde sie in einem weißen Nebel verschwinden. Vielleicht löste sich ihr Bild auch einfach auf.Aber man konnte doch unmöglich durch Spiegel laufen. Allerdings war dort gerade mein Spiegelbild verschwunden, daher war meine Logik ohnehin am Rande der Verzweiflung.

Vorsichtig und voller Neugier legte ich eine Hand auf das Glas und erschrak heftig. Es begann zu splittern. Doch weder ein Ton war zu hören, noch konnte ich es als wirkliche Splitter bezeichnen. Keine Stücke brachen heraus. Es war eher, als würden haarfeine Risse den gesamten Spiegel durchziehen. Sie verzerrten das Bild, doch hafteten weiter aneinander. Wie ein Netz dehnten sie sich nach innen aus, als ich etwas weiter zudrückte, bis ich dieses feine Netz schließlich durchbrach. Meine Hand befand sich nun dahinter. Meine Neugier zog mich weiter und ich bewegte die Hand, die auf der anderen Seite von was auch immer war. Es tat nicht weh und alles schien in Ordnung zu sein. Mit gewecktem Interesse tat ich auch mit meiner zweiten Hand dasselbe. Fasziniert beobachtete ich das ganze, was ich noch immer für einen Traum hielt.

Dieser veränderte sich aber sehr schnell, als aus dem Spiegel plötzlich dunkler Rauch trat. Erschrocken wich ich zurück und zog meine Hände hinaus, als der mittlerweile tiefschwarze Rauch sich wie die Tentakel eines Oktopus um mich legten und gegen meinen Willen an mir zogen. "Nein. Lass mich sofort los.", rief ich, doch meine Kraft reichte nicht aus, um zu verhindern das es mich in den Spiegel zog, bis ich begann um mich zu schlagen, stolperte und schließlich fiel. Unsanft landete ich auf einem weißen Boden und sah auf. Die Tentakel waren verschwunden, aber leider ebenso der Spiegel. Überall um mich befand sich nur noch weißer Nebel. Ich stand auf und sah mich verzweifelt um. Was nun? War ich hier gefangen? Wo war dieses hier überhaupt? "Hallo? Ist da jemand?", rief ich, bekam jedoch keinerlei Antwort. Ich konnte kaum die Hand vor meinen Augen erkennen, geschweige denn sah ich irgendetwas, das mir einen Anhaltspunkt bieten konnte. Ein Flüstern drang von allen Seiten leise zu mir, doch verstand ich kein einziges Wort. Ich versuchte tief durchzuatmen, doch es war, als würde die Luft verschwinden. Ich bekam Panik und sah mich erneut nach einem Ausgang um, ohne einen zu entdecken. Ganz langsam wurde mir schwarz vor Augen und ich sank auf die Knie. Mein Bewusstsein hatte ich bereits vor dem Aufprall verloren und meine Welt versank in eine tiefe Dunkelheit.

Diese endete abrupt, als ich fühlte, wie jemand kräftig an meiner Schulter rüttelte. Ich öffnete die Augen. Hatte ich geschlafen? War das ein Traum gewesen? Zwei mir vollkommen fremde Gesichter blickten mich an. „Wir haben sie.", sagte der Linke von den beiden siegessicher. Sie trugen Metallhelme und altertümliche Rüstungen... wo war ich hier? Wo war der Park hin? War ich in auf einem Mittelalterfest gelandet und die Cosplayer hielten mich für ihresgleichen? Allerdings waren diese feindseligen Blicke etwas zu authentisch, als das ich das selbst geglaubt hätte. Ihr Hass wirkte viel zu echt und mich beschlich das ungute Gefühl, dass ich jetzt in großen Schwierigkeiten war, ohne eine Ahnung was hier eigentlich los war.


Bereits viele Jahre davor hatte es sich zugetragen, dass sich an einem Tisch viele Personen versammelt hatten und sie alle verstummten, als zwei Geschwister sich erhoben. Ihre Augen blickten eindeutig ins Leere und schienen doch einen festen Punkt zu fixieren, den sonst niemand sehen konnte. In angespannter Erwartung sahen all die Leute nun nur noch die beiden Geschwister an. Das Mädchen öffnete seinen Mund und begann in einer Art Singsang zu sprechen. Ihre Stimme war klar, aber fast geisterhaft leise.

Die Splitter der Seelen

wandeln hoffnungslos in einer falschen Welt.

Sie warten auf den Stern aus den Meeren,

der den Spiegel überwindet und ihr Leben erhellt.

Direkt danach setzte ihr Zwilling in den Sprechgesang mit ein und vollendete ihn:

Wenn Rettung und Untergang ein Gesicht sich teilen,

so wird eine Reise beginnen.

Die Splitterseelen werden dann entweder heilen

oder das Gute in Ihnen auf Ewig verrinnen.

Die Prophezeiung war damit gesprochen, doch die Geschichte hatte gerade erst begonnen.

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