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Epilog | Flammen

Es war kurz nach 20:00 Uhr, als eine dunkelbraune Holzkutsche durch die Tor nach Unterstadt bretterte, dich verfolgt von einer Gruppe Wachen. Die goldenen Verzierungen auf den Rädern und der Kabine sprachen von Reichtum und hohem Status. Zumindest hatten sie das früher sicher, doch jetzt klebte auf dem edlen Eichenholz Blut, und Pfeile steckten auf so gut wie jedem freien Platz.

Die Bewohner von Unterstadt waren an solche Anblicke gewöhnt. Verfolgungsjagden in gestohlenen Kutschen waren nichts unübliches, und so würdigten die meisten der Kutsche nicht einmal eine Blick.

Erst das Hufgeklapper der Wachen ließ sie hochschauen. Es kam nie vor, dass die königlichen Soldaten die Grenze zwischen Mittelstadt und Unterstadt überschritten, nicht einmal bei der Verfolgung berüchtigter Massenmörder.

Caden sah die Wut in den Gesichtern der Bewohnern deutlich, als er einen kurzen Blick aus dem Fenster der Kutsche warf. Es war eine unausgesprochene Regeln, dass die Reichen auf ihrer Seite der Stadt blieben. Solange sie sich nicht um die Unterstädler kümmerten, wollten diese auch keinen aus den oberen Stadtgebieten bei sich haben, das war ganz natürlich.

Und jetzt wagten es die königlichen Wachen plötzlich, in ihr Territorium einzudringen, nur um jemanden zu verfolgen. Eine Unverschämtheit. Ein Skandal. Ein Grund, zu den Waffen zu greifen.

Es würde nicht lange dauern, bis ihre Verfolger umdrehen mussten. Schon jetzt bildeten sich wütenden Mobs aus Unterstädlern, ausgerüstet mit Säbeln, Speeren und Mistgabeln. Wenn Caden jetzt in die angestrengten Gesichter der Wachen sah, bekam er beinah schon Mitleid. Sie hatten schließlich auch nur Befehle ausgeführt.

Doch dann senkte er den Blick und musterte seinen Seelenverwandten, der mit geschlossenen Augen neben ihm lag. Das Mitleid verschwand, als er daran dachte, was sie Ravi angetan hatten.

»Hey, Ravi ... Bist du wach?«, fragte er ungefähr zum zwanzigsten Mal diesen Abend. Yinan, der neben ihm an der Wand lehnte und bis gerade eben unruhig geschlafen hatte, stöhnte auf.

»Er ist schwer verletzt. Natürlich ist er nicht wach«, murrte er und setzte sich verschlafen auf. Obwohl Ravis Freunde ihm zumindest etwas Essen und einen Lappen gegeben hatten, sah er immer noch völlig fertig aus. Caden seufzte.

Obwohl Yinan sie mit seinem Botengang gerettet hatten und sie jetzt so gut wie sicher waren, konnte er trotzdem nicht aufhören, sich Sorgen zu machen. Crell, einer von Ravis Freunden, hatte ihm zwar bereist versichert, dass Ravi nicht in Lebensgefahr schwebte, und tief im Innern wusste er das selbst, doch trotzdem ...

»Yinan, du sollst doch schlafen. Du musst nicht extra aufwachen um mich zu nerven«, meinte er mit einem tadelndem Blick. Bevor sein Gegenüber ihm widersprechen konnte, nahm er eine der Polster und warf sie Yinan ins Gesicht. »Hier, ein Kissen.«

Einen bösen Blick und ein paar ziemlich unkönigliche Flüche später hatte sein langjähriger Verbündeter sich endlich hingelegt. Caden ließ ihn nicht aus dem Blick, bis sein Atem ruhiger wurde. Dann seufzte er noch einmal leise und lehnte sich gegen die kalte Holzwand.

Es war schon komisch - Dieser ganze Aufwand war nur seinetwegen entstanden, und trotzdem war er der Einzige, der nicht wirklich etwas verlor. Yinan hatte vier Wochen im Gefängnis verbracht und bestimmt einiges durchgestanden, Ravis Freunde gaben ihre alte Wohnung und ihre Taverne auf, und Ravi selbst verlor den Posten am Schloss, auf den er so lange hingearbeitet hatte.

Und er, dritter Prinz und allgemein bekanntes Monster? Sein Titel war sowieso schon lange mehr Fluch als Segen, und das Schloss war schon lange nicht mehr sein Zuhause. Es gab nichts, dass er vermissen würde. Im Gegenteil.

Stattdessen saß er hier, auf der Flucht vor seinem Bruder und der Wache, die ihm sein Leben lang gedient hatten, und fühlte sich glücklicher als jemals zuvor.

»Caden? Bist du hier?«, hörte er auf einmal eine brüchige Stimme neben sich. Sofort war er an Ravis Seite und berührte ihn vorsichtig an der Hand. Wir jedes Mal, wenn er seinem Seelenverwandten näher kam, zuckte er leicht zusammen. Er war es immer noch nicht gewöhnt, wieder jemanden zu berühren. Aber immerhin hatten die Flashbacks aufgehört.

»Ja, ja, ich bin hier, Ravi. Wie geht es dir? Tun deine Verletzungen weh?« Er hielt inne und versuchte, sein zitternden Hände zu beruhigen. Mit wackeligen Knien ließ er sich neben seinem Seelenverwandten nieder. »Nein, warte, dass ist eine dumme Frage. Natürlich geht es dir nicht gut. Ähm ... Brauchst du irgendetwas?«

Es klang genauso abgehackt wie seine Stimme, doch trotzdem zauberte Ravis leises Lachen Caden sofort ein Lächeln aufs Gesicht. »Wieso so nervös, Caden?«, fragte er.

Ja, das war eine gute Frage. Wieso war er so nervös? Er wusste es selber nicht. Vielleicht, wegen den Worten, die Ravis zu ihm gesagt hatte, bevor er das Bewusstsein verloren hatte. Vielleicht wegen den Worten, die er Ravi noch sagen musste, bevor er wieder einschlief.

»Ich ... ähm ... Muss dir etwas sagen«, brachte er schließlich heraus. Sein Herz klopfte so laut, es erstaunte ihn, das Ravi es nicht hörte. Was, wenn er sich das nur eingebildet hatte? Was, wenn Ravi nie etwas von ... Liebe gesagt hatte?

Was, wenn er ihn auch hasste? Was, wenn er immer noch ein Monster war? Was, wenn-

»Du hast dir nichts eingebildet, Caden. Du hast es genau richtig verstanden«, wisperte Ravi und hob die Hand, bis sie an Cadens Wange lag. »Und ich werde nicht noch einmal den Fehler machen, das zu ignorieren. Nie wieder.«

Kurz war alles still. Selbst die Schreie von draußen verstummten, und Caden merkten kaum, wie er die Luft anhielt. Seine Wangen waren so rot wie schon lange nicht mehr und er hatte das Gefühl, dass sein ganzes Gesicht in Flammen stand.

»Ich liebe dich, Caden«, flüsterte Ravi.

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