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Kapitel 1

Die Visionen kamen, ob ich die Augen offen oder geschlossen hielt. Sie waren von lebendiger Farbe, immer harmonisch. Sie begannen mit kunstvollen Ornamenten, dann entwickelten sie sich zu Palästen mit Gärten und Arkaden, über und über mit Edelsteinen besetzt. Darauf sah ich ein mythologisches Monster einen Wagen ziehen.
Auf einmal schienen sich die Hauswände aufgelöst zu haben, und mein Geist flog davon. Ich schwebte in der Luft, und betrachtete eine Gebirgslandschaft, über die gemächlich eine Kamelkarawane zog. Berge türmten sich in Kaskaden bis zum Himmel auf.
Die Linien und Farben waren so scharf, dass sie mir wirklicher erschienen als alles, was ich je zuvor mit meinen Augen gesehen hatte. Ich sah die Archetypen, die Platonischen Ideen, den unvollkommenen Bildern der Alltagswelt zugrunde lagen. Noch nie war so etwas so intensiv und leuchtend gewesen wie in diesem Moment. Mein Leben schien mit einem Male so schwerelos, dass sich all die Last auf meinen Schultern lockerte und schwebte wie ein loser Felsbrocken durch mein Zimmer.
Aber plötzlich wurde ich aus meiner Welt gerissen, als mich jemand an meinem Oberarm packte. Ich schloss meine Augen und unterdrückte demjenigen auf die Schuhe zu kotzen. Die ruckartige Bewegung schien meinen ganzen Körper geschüttelt und meine Organe verschoben zu haben. Autsch.
„Was hast du genommen?" drang die eintönige Stimme meines Bodyguards zu mir durch. Meine Wimpern waren verklebt und nur mit Mühe konnte ich sie öffnen. Ich blickte auf die Brust des jungen Mannes und lehnte mich müde dagegen. Er war so warm. Ich hinterfragte gar nicht wieso er hier war. Julian hatte seine Augen überall.
Erschöpft sackte ich zusammen, nur durch seine kräftigen Arme fiel ich nicht auf den harten Marmorboden.
„Was hast du Dir geschmissen, Emerald?"
Er hielt mich fest, damit ich nicht zu Boden fiel und sah mich an. „Was war es?"
Mit einem müden Stöhnen klammerte ich mich fester an sein Oberteil. Ich nahm nichts wahr außer seinem leckerem Aftershave. Sein Geruch kitzelte angenehm in meiner Nase. „P-Pilze."
Er gab ein empörtes Schnauben von sich, sodass seine Brust vibrierte. „Ich fass es nicht."
Keine Sekunde später spürte ich meine seidene Bettwäsche an meinen nackten Beinen. Ich lehnte mich zurück, meine Augen immer noch wie mit Klebstoff verklebt. In meinem Bauch zog und pickte alles, aber diese Schmerzen waren nichts im Gegensatz zu denen in meinem Herz. Ich dachte, dass es endlich aufhören würde weh zu tun, wenn ich mich ins Fantasieland verabschieden würde. Mir wurde gesagt der Kummer würde so weg gehen, aber es war nicht so. Nicht mal ansatzweise. Nur für einen kurzen Moment.
„Verdammt, Emerald!" ertönte seine raue Stimme. „Dein Vater erwartet uns in einer halben Stunde im Speisesaal und du bist völlig unzurechnungsfähig."
Ich konnte mich kaum bewegen, schloss meine Augen. Ich wollte mein Zimmer nicht verlassen, wollte alleine sein. Mit niemandem mehr sprechen. „Geh."
Mit einem schniefen drehte ich mich um und genoss meine seidige Bettwäsche, die mir Julian über die Schultern legte. „Ich sag' deinem Vater, dass du dich nicht wohlfühlst. Wenn er hiervon erfährt bin ich meinen Job los und hab vermutlich auch noch eine Klage am Hals."
Er bekam keine Antwort von mir. Mir war schon immer klar, dass er seinen Beruf als Bodyguard sehr ernst nahm und sich als Person nicht für mich interessierte. Wenn mir was zustößt war er dran. Julian hielt mich für ein verzogenes Partygirl, dass immer mal wieder über die Schlusslinie hinaus zielte und so behandelte er mich auch. Ich war ihm vollkommen egal. Nicht das er der einzige wäre, aber mit ihm verbrachte ich sehr viel Zeit. Beinahe jede Stunde des Tages. Seit zwei Jahren, meinem sechszehnten Geburtstag, war er jetzt schon mein Personenschützer. Julian machte seinen Job gut. Er war einer der Besten, sagte mein Vater.
Mein Handy vibrierte. Ich tastete neben mir danach und sah mit zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm. Mein Hintergrundbild war ein Foto einer Party, auf der ich war. Ein paar Freunde und ich grinsten arrogant in die Kamera, alle mit einem roten Becher und Zigarette in der Hand. Es war ein schöner Tag gewesen, auch wenn ich mich kaum erinnern konnte. Wir hatten Mühe gehabt alle zwölf aufs Selfie zu bekommen.
Doch als mein Blick an der eingegangen Nachricht hängen blieb, drehte sich mein Magen. Ich hörte für einen kurzen Moment auf zu atmen. Ich konnte es nicht fassen. Nicht schon wieder.
Mit einem unterdrückten Schluchzer presste ich mein Handy an meine Brust und vergrub meinen Kopf tiefer in meinem Kissen. Mein Hals brannte.
Das durfte nicht wahr sein.
Ganz langsam wanderte mein Blick zu Julian, der vermutlich mit meinem Vater telefonierte. Diese Ohrstöpsel in den Ohren verhinderten jedoch, dass ich hören konnte was mein Vater sprach und Julian redete so leise, dass ich auch das nur teilweise hören konnte.
Ich widmete mich wieder meinem Handy und tippte auf die eingegangene Nachricht. Unbekannt.

Hallo, Emerlad.
Heute erblickte ich die schimmernden Kristalle deiner Augen in mitten der Menschenmenge und erneut überfiel mich ein Schauer der Sehnsucht. Was würde ich nicht alles dafür geben deine zarte Haut zu berühren und durch deine glänzend blonde Haarpracht zu streicheln. Du wunderschöne Göttin verzauberst mich mit deiner unschuldigen Tugend und deinen langen Wimpern.
Bald werden wir uns sehen, dass verspreche ich. Ich werde mit dir ins Paradies gehen und dann sind wir endlich für immer vereint.

Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper. Schauer der Angst rannen meinen Rücken entlang. Die letzte Nachricht hatte ich ignoriert, hielt das für einen schlechten Scherz. Aber als bei der zweiten und dritten dann Fotos von mir im Anhang waren bekam ich es mit der Angst zu tun und schrieb zurück. Aber wer auch immer es war, war nicht auf meine Nachrichten eingegangen. Auch diesmal war ein Bild angehängt. Ich war auf dem Heimweg meiner heutigen Shoppingtour, neben mir der düstere Blick von Julian. Meine Lippen waren zusammengepresst, meine Augen weit aufgerissen. Das war kurz bevor ich zum Schaufenster von Louboutin gerannt war und die neuste Kreation von Christian sah.
Dieser Unbekannte hatte mich verfolgt und ich hatte nichts mitbekommen. Mal wieder. Mittlerweile glaube ich nicht mehr daran dass das nur ein blöder Scherz war.
Meine Gedanken spielten verrückt, drehten sich im Kreis. Ich konnte nicht mehr klar denken, weshalb ich mein Handy ausschaltete. Ich sollte mich nicht in irgendetwas reinsteigern, was vermutlich nur Einbildung war. Aber eins war mir klar: Ich durfte niemandem davon erzählen.

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