Dinner
„Wow!"
Ich hüpfte die Treppen runter zur Auffahrt und nahm Zac's Hand entgegen die er mir hin hielt.
Verlegen lächelte ich ihn an und ließ mich um sein Auto herum zur Beifahrerseite führen.
„Danke."
„Da werden die anderen sowas von neidisch sein."
Er schlug die Auto Türe zu und ich sah ihn nach wie er um die Motorhaube in Richtung Fahrerseite lief.
Moment mal?
Welche anderen?
In meiner Erinnerung ploppte irgendwo ganz verschwommen das Bild auf als Zac schon einmal von irgendwelchen anderen beim Dinner geredet hatte, dachte mir damals allerdings nichts weiter dabei.
„Welche anderen?"
„Kennst du den Tennis Club?"
Starr nickte ich und versuchte nicht im Angstschweiß auszubrechen.
„Meine Eltern sind dort Mitglied und es ist eine Veranstaltung für geschlossene Gesellschaft.
Also während die Eltern dicke Geschäfte abschließen werden wir uns an einem Einzeltisch Vergnügen, keine Panik."
Er lächelte mich an und irgendwie schaffte er es mich zu beruhigen.
Die Vorstellung an unserem ersten Abend direkt seiner Familie vorgestellt zu werden hatte mir tatsächlich etwas Angstschweiß auf die Stirn getrieben, aber wenn wir unabhängig dort waren würde alles gut gehen.
Schon aus der Ferne konnte ich die funkelnden Lichter das Clubs erkennen während Zac seinen Luxuswagen durch die Allee geziert von Buchsbäumen steuerte.
Früher hatte ich mich immer gefragt was sich hinter den Toren befand und jetzt wo ich die Strecke entlang fuhr trommelte mein Herz wie eine verdorbene Nuss in deren Hülle.
Zac führte mich durch einen atemberaubend großen Eingang der eher einer Empfangshalle ähnelte, weiter durch einen mit smaragdgrünen Teppich verlegten Flur, dessen weiße Wände zahlreich mit Stuck verziert war.
„Zac!"
Gleichzeitig drehten wir uns nach der Frau um die eingehänkelt bei ihrem Gatten nur wenige Meter hinter uns ihren Mantel an den Butler weitergab.
„Komm mit."
Zac zog mich hinter sich auf das Pärchen zu und legte seinen Arm um meine Teile, sodass sein Arm etwas zu tief auf meinen Po rutschte.
„Mum Dad,"
Ich riss die Augen auf und versuchte nicht zu überrascht zu wirken als ich zwischen der hübschen Frau und unserem Schulrektor hin und her sah.
„Das ist Smilla."
„Was du nicht sagst."
Erwiderte Mr. Clark.
Ich wusste das unsere nicht vorhandene Sympathie auf Gegenseitigkeit beruht, hoffte dennoch dass das eventuell nur in der Schule galt.
Zu meinem Glück lag ich falsch.
„Hi."
Ich lächelte und hielt Mrs. Clark meine Hand hin welche sie freudig drückte, erstaunt darüber wie kalt ihre Haut sich auf meiner anfühlte zog ich sie wieder fort und wollte sie an Mr. Clark weiter reichen, der jedoch sah mich so vernichtend an das ich sie entmutigend fallen ließ.
Zac versuchte bereits zum zweiten Mal an diesem Abend meine Anspannung mit einem Lächeln aufzuheben, ich versuchte mich auf ihn und nichts anderes zu konzentrieren.
„Möchtet ihr euch zu uns setzen?"
„Ähm.."
Nach Hilfe suchend sah ich zu Zac und hoffte dass er mein Signal verstand, immerhin hatte er vor weniger als zwanzig Minuten noch behauptet wir wären alleine..
„Klar warum nicht."
Er lächelte seiner Mum zu und erst dann nahm er meinen bettelnden Blick zur Geltung.
„Das ist doch hoffentlich in Ordnung?"
Alle Augenpaare waren erwartungsvoll auf mich gerichtet.
„Klar."
Was hätte ich auch anderes sagen sollen?
Wir wurden zu einem der reichlich in Creme farbener Deko gedeckten Tische geführt und allein die Anzahl der vielen verscheiden Bestecke lies mir einen kalten Schauer den Rücken runter laufen
„Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?"
Wie aus dem nichts stand ein Kellner hinter mir und reichte mir einer der in metallic gehüllten Getränkekarten.
„Danke."
Ich blätterte durch die Seiten und allein am Papier konnte man merken wie Nobel das alles hier gehalten wurde.
Über den Kartenrand hinweg schielte ich zu Mr. und Mrs. Clark.
Zac's Mum schien tatsächlich nett zu sein, nett aber irgendwie auch traurig.
Kein Wunder, bei dem Ehemann.
„Was darf ich Ihnen anbieten?"
Wieder zuckte ich zusammen so plötzlich erschien der Kellner an meiner Seite.
Die Zeit um mir etwas zu trinken raus zu suchen hatte ich damit verschwendet, über Zac's Eltern nachzudenken.
„Ähm ich nehme ein Wasser bitte."
„Möchten sie das Wasser still, Medium oder klassisch?"
„Medium."
Ich wand mich ab doch offensichtlich war der Kellner noch nicht bereit meine Bestellung aufzunehmen.
„Null Komma drei, null Komma fünf oder null Komma sieben?"
Verwirrt darüber, dass es immer noch um das Wasser ging drehte ich mich wieder zu ihm um und versuchte nicht all zu verwirrt zu schauen.
„Äh.. null Komma drei."
Ich ahnte dass auch das noch nicht das Ende gewesen ist, deshalb lächelte ich ihn hoffnungsvoll an um schnell zum Ende und einfach zum Wasser zu kommen.
„Zimmertemperatur, gekühlt oder auf eine Mittelstufe angetaut?"
„Kalt."
Meine Geduld begann zu verschwinden und ich presste knirschend die Lippen aufeinander.
Wenn der Typ mich jetzt noch ein was nach der Art meines Wassers fragt steh ich auf und trink aus einem der goldnen Wasserhähne die sie bestimmt in den Toiletten hatten und ich wollte Wetten, dass das Wasser auch um Längen genügen würde!
„Haben Sie vielen Dank Miss."
Mit einem professionellen Lächeln wand er sich ab und begann die Bestellung der anderen aufzunehmen.
Gott, nie im Leben hätte ich gedacht, dass es so kompliziert sein könnte ein Wasser zu bestellen.
Müde, vom Wasser bestellen, ließ ich meinen Blick durch den Raum voller schicker Menschen wandern und fühlte mich sofort in meinem roten Rock mit grauem Basic Pulli underdressed.
Moment mal?
Mein Blick schnallte zurück an den Tisch schräg gegenüber von uns.
Sind das nicht Stacy's Eltern?
Ich wusste garnicht dass die auch in dem Tennis Club sind.
Aber wenn ihre Eltern da sind, kann Stacy auch nicht weit weg sein.
„Hey Stace!"
Wie auf Kommando pfiff Zac durch den Raum nach Stacy, ich drehte mich um und sah sie in voller Pracht in ihrem Türkises Farbernen mit Strass besetzten Abendkleid.
Na toll!
Schlimm genug dass sie auch hier war, aber warum musste Zac nach ihr rufen?
Und warum sah sie so unverschämt gut in dem Kleid aus?"
Warum hatte ich nicht an so etwas gedacht?
Weil du bis vor einer halben Stunde von einem ganz anderen Date ausgegangen bist Smilla?
Rief mein Gewissen mich zurecht.
„Hey."
Sie blieb an unserem Tisch stehen und grüßte Zac's Eltern als wären sie beste Freunde.
„Bist du mit deinen Eltern da?"
Fragte Zac's Dad.
„Nicht wirklich."
Sie sah über ihre Schulter hinweg und auch ich konnte erkennen mit wem sie gekommen war.
Als könnte der Abend nicht noch schlimmer werden.
Erschöpft ließ ich meinen Kopf in die Hände fallen und atmete mehrmals durch um meinen aufsteigenden Puls zu unterdrücken.
„Mr. Blackwood."
Mr. Clark nickte Caleb zu, dieser reichte Mrs. Clark die Hand und küsste sie auf den Handrücken.
Ich fasste es nicht, so ein Schleimer!
„Möchtet ihr euch nicht zu uns setzen?"
Natürlich hatte Caleb Mrs. Clark mit seiner Geste den Kopf verdreht und sofort schnallte sein Blick zu mir.
Auch er schien überrascht mich hier zu sehen.
Das beruhte auf Gegenseitigkeit.
„Das ist nicht nötig. Aber vielen Dank!"
Lehnte er das Angebot ab und dafür war ich ihm mehr als dankbar.
„Ach Quatsch setzt euch doch!"
Bestand Zac's mum.
„Okay."
Ich sah Caleb an dass er genau sowenig an einem Tisch mit mir sitzen wollte wie ich mit ihm, aber Stacy hatte schneller geantwortet als einer von uns reagieren konnte.
Wir rutschten zusammen, mürrisch nahm Caleb direkt gegenüber von mir Platz und mied jeder Art von Blickkontakt in meine Richtung.
Der Kellner kam erneut, stellte unsere Getränke auf den Tisch und nahm die Bestellung der anderen beiden auf.
Als er auch deren Getränke brachte konnten wir endlich die Bestellung fürs Essen aufnehmen.
Wieder war ich von der prachtvollen Auswahl überforder.
„Wenn du mir gestattest, würde ich dir gerne etwas mit bestellen."
Dankbar lächelte ich Zac an.
„Hat man es mir so sehr angesehen?"
„Das du überfordert warst?"
Mischte Caleb sich ein.
„Ja. Hat man"
Was ging es ihn überhaupt an?
Ich hatte mit Zac geredet.
„Das ist schon in Ordnung. Ich kann gut nachvollziehen wie es dir mit der Auswahl ging. War bei mir nicht anders."
Wieder lächelte ich ihn an und wagte es meine Hand auf die seine zu legen.
Der stechende Blick von Caleb entging mir hierbei nicht und es fühlte sich gut an ihn diesmal aus dem Konzept werfen zu können.
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