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Kapitel 2


„Super!", hallte seine Stimme durch die Halle. „Damit seid ihr fertig für heute. Leyla, kannst du einen Moment da bleiben?" fragte Sam mich. Ich nickte, bevor ich anfing die kleinen Matten weg zuräumen. Kleine Kinder zu unterrichten, war immer sehr anstrengend, besonders wenn sie keinen Respekt kannten. Doch Sam hatte uns, aus irgendeinem Grund auch immer, freiwillig gemeldet, als man nach einer Vertretung suchte.

Jetzt kam er mit langen Schritten auf mich zu.

„Alles in Ordnung mit dir? Du warst so still heute." Besorgt nahm er mir meine schwere Last ab und legte sie auf den Boden. Sein Blick glitt über meinen Körper, blieb an einigen Stellen länger hängen, als es sich für einen Partner gehörte. Mein Bauch kribbelte angenehm.

„Alles gut", wimmelte ich ihn ab und verließ die Halle, unklar was das gerade gewesen war.

Am Flughafen angekommen, zerrte ich meinen Koffer selbst aus dem Kofferraum und rauschte ohne ein weiteres Wort mit dem Fahrer zu wechseln, ins Flughafengebäude. Ich durfte keine Zeit verlieren. Am Schalter legte ich meinen Pass vor.

„Guten Tag, ich hatte erst nächste Woche einen Flug gebucht, doch leider muss ich schon jetzt fliegen. Ist das zufällig möglich?", freundlich sah ich den jungen Mann vor mir an.

„Wohin soll es denn gehen?"

„Nach Kopenhagen", ich konnte nur hoffen, das Sam länger brauchte mich zu finden, als dieser Flug ging.

„Von Nizza nach Kopenhagen", wiederholte der Mann. Dann sah er auf seien Computer. „Bedaure, wir haben keinen Platz mehr frei."

„Bitte", bettelnd sah ich ihn an. „Meiner Oma geht es nicht gut. Die Ärzte fürchten, dass sie nur noch wenige Tage hat. Ich muss sie unbedingt noch mal sehen."

Misstrauisch glitt sein Blick über mein Outfit.

„Ich war gerade auf einer Party, als ich den Anruf bekam" erklärte ich, bemüht meine Rolle beizubehalten.

„Es tut mir sehr Leid, Miss. Es ist nichts mehr frei."

„Bitte, ich brauch auch keinen Superplatz. Einfach irgendwo ein Sitzchen auf den ich mich quetschen kann." Langsam lief mir die Zeit davon. „Hören Sie", versuchte ich es anders. „Was würden Sie machen, wenn ihre Oma, die Person, die Sie immer unterstütz hat, als Sie Probleme hatten, auf einmal im Sterben läge? Würden Sie nicht auch sofort zu ihr hinfahren?"

Ausdruckslos sah er mich an. Unmerklich fiel sein Blick auf mein

Dekolleté. Aha, ihm gefiel also was er sah. Kaum merklich beugte ich mich weiter vor und bot ihm einen tieferen Ausblick, als ich es eigentlich mochte.

„Ich kann ja noch mal gucken", gut gestimmt betrachtete er den Bildschirm vor ihm. „Es gibt tatsächlich noch einen Platz."

Ich grinste.

„Allerdings geht der Flug in acht Minuten."

Mein Blick schoss zur Uhr neben der Flugtafel. „Den nehm ich."

Ich bekam mein Ticket ausgestellt, dann war ich auch schon weg. Hektisch rannte ich zwischen den Leuten hindurch, hetzte an überfüllten Läden vorbei und erreichte völlig aus der Puste, mein Flugzeug. Ich wurde von einer adretten jungen Frau durchgewunken.

„Schön, dass Sie uns endlich erreicht haben", meinte sie etwas säuerlich, dann scheuchte sie mich ins Flugzeug.

Ein wenig erhitz, ließ ich mich auf meinen Platz fallen. Es war wirklich nicht der beste, aber das war es wert. Ohne zu Zögern, schummelte ich meinem Sitznachbarn meinen Ring unter. Somit war auch der letzte Ortungssender verschwunden.

„Für dich Tristan", flüsterte ich leise.

Nach knapp zwei Stunden Flug waren wir da. Erleichtert streckte ich meine eingeschlafenen Beine aus, bevor ich aufstand und mich von den Passagieren nach draußen schieben ließ. Auf dem Weg hatte ich mir schon mal Gedanken gemacht, was ich nach meiner Landung tun würde. Da ich noch nie in Kopenhagen gewesen war, würde es eine Herausforderung werden, doch ich war mir sicher, sie meistern zu können.

Auf der Toilette wechselte ich meine Klamotten, bevor ich vor das Gebäude des Flughafens trat, und mir ein ruhiges Plätzchen suchte. Dann entfaltete ich die Karte, die ich mir in einem Reiseshop gekauft hatte. Auf den ersten Blick sah alles einfach nach Linien aus, ohne einen Sinn dahinter. Doch je länger ich sie betrachtete, desto mehr verstand ich das Konzept dahinter. Am Ende der Straße gab es eine Kirche, die würde ich als erstes aufsuchen. Bei uns im Land halfen sie dort immer Leuten, die nicht wussten wo sie hinkonnten. Entschlossen stand ich auf. Egal was kommen würde, ich würde es schon schaffen. Auf keinen Fall würde ich nach Hause laufen. Dann käme ich nie wieder weg und würde nie meine wahre Bestimmung finden. Mit meinem Koffer in der einen Hand und der Karte in der anderen ging ich die Straße runter in Richtung Kirche, und folgte so meinem Herzen. Zum Glück waren die Türen nicht abgeschlossen, sodass ich problemlos reinkam. Staunend sah ich mich um. Klar, ich kannte die Kirchen bei uns in Estland, doch sie sahen nicht so aus wie die dänischen Kirchen.

„Hallo?", rief ich leise, um die Stille nicht zu zerstören.

„Hej, kan jeg hjælpe dig?", ein etwas älterer Herr trat neben mich und sah mich mit einem breiten Lächeln an. „SÆger du bolig ?"

Verwirrt sah ich ihn an. Mein fragender Gesichtsausdruck brachte ihn zum Lachen.

„May, I help you?", übersetzte er problemlos ins Englische.

„I'm loocking for an accommodation." Englisch beherrschte ich zum Glück ganz gut, was neben meiner guten Schulausbildung, auch daran lag, dass ich ein Faible für Sprachen habe. Der Mann anscheinend auch, denn er antwortete mir mit einem Wortschwall. Innerhalb weniger Minuten unterhielten wir uns, wie zwei alte Freunde. Er erzählte mir von seiner Familie, seiner Gemeinde und seiner Kollegen. Ich ihm im Gegenzug von meinem Vorhaben wegzulaufen, meiner „besten" Freundin, die mich eiskalt verraten hat und meiner Vorliebe für Pferde. Bei einer Tasse Tee im Hinterzimmer erklärte er mir, dass es hier keine Hilfswerke geben würde, wie es bei uns das Fall war, er mich aber gerne für eine Nacht bei sichzu Hause unterbringen würde. Dankend, wenn auch zögerlich, nahm ich das Angebotan. So fuhren wir beide nach dem Abendgottesdienst, der wesentlich unterhaltsamer war als bei uns, zu ihm nach Hause. Seine Frau Marianne, er hatte mir sehr viel über sie erzählt, war eine nette rundliche Person, die uns schon sehnsüchtig erwartete. Als sie mich sah, abgemagert und blass wie ich war, prasselte ein dänischer Wortschwall auf ihn ein. Nebenbei schob sie michzu einem Küchenstuhl, drückte mich runter und fing an den Tisch zu decken. Kaum war sie fertig tauchten zwei kleine Kinder auf. Seine Enkel Jens und Peter, wie ich wusste. Nach einem sehr köstlichen, wenn auch schweigsamen Abendbrot wurde mir mein Zimmer gezeigt. Dankbar nahm ich meinen Koffer und ging ins Badezimmer. Auf der Suche nach einem T-Shirt zum Schlafen, trafen meine Fingerauf einen harten Einband. Verwundert zog ich das Buch hervor und betrachtetees. Es war ein Sammelband über estländische Sagen und Märchen. Mit diesenvertrauten Geschichten schlief ich ein, glücklich nicht ganz alleine zu sein.

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