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Kapitel 11

Ungeduldig wippte ich mit dem Fuß auf und ab. Seit einer halben Stunde saß ich auf dieser grünen Bank im Park und wartete auf Sam. Ich hatte ihm noch am selben Abend geschrieben, wollte ihn zur Rede stellen und endlich die ganze Wahrheit erfahren. Doch er hatte die Treffen in den letzen Tagen immer alle kurzfristig abgesagt.

„Hi", rief er von weitem und winkte.

Mein eisiger Blick, erstickte seine weiteren Fragen im Keim.

„Alles in Ordnung?", er rutsche neben mir auf die Bank, legte seinen Arm um meine Schulter und wollte mich an sich ziehen, doch ich entwich seinen Berührungen.

„Man, was ist los, Leyla?", jetzt war er genervt.

„War das alles nur Schau?", meine Stimme klang hoch und zerbrechlich.

„Was war alles nur Schau?". Fragend sah er mich an. Spielte den Unschuldigen,

„Das mit uns", meine Stimme war jetzt stark und gefasst. Ich hatte damit gerechnet, in Tränen auszubrechen, doch zum Glück floss keine einzige.

Für einen kurzen Moment entgleisten ihm seine Gesichtszüge, doch dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. Seine Augen wurden hart und seine Lippen pressten sich fest aufeinander. Das war mir Antwort genug. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stand ich auf und ging.

Die nächste Woche rauschte nur so an uns vorbei. Wir schliefen, aßen, schrieben, aßen, schrieben und schliefen wieder. Einerseits war es langweilig, doch andererseits genoss ich das Gefühl von Beständigkeit. Mark und ich ergänzten uns perfekt. Klar, wir hatten auch oft Meinungsverschiedenheiten, doch meistens konnten wir uns am Ende auf eine Sache einigen. Nachdem er die ersten zwei Abende immer in mein Zimmer gekommen war, hatten wir beschlossen, uns einfach ein Zimmer und somit ein Bett zu teilen. Es war herrlich. Wir schliefen beide besser, lernten uns immer mehr kennen und liebten uns immer mehr. Ich konnte mir mittlerweile ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Zwischen den ganzen Akten, die wir per Internet durchsahen, und dem Essen, brachte ich ihm kleine schwedische Brocken bei und erzählte ihm von meinen Reisen. Er war zwar nicht wirklich ein Naturtalent in Sprachen, doch mit der Zeit ließen sich Fortschritte erkennen. Neben unserer Arbeit, checkte ich auch regelmäßig mein Handy, da sowohl Lucie als auch Rafael mir immer wieder schrieben. Ich hatte ihnen am Telefon meine momentane Lage erklärt, dass es einen tragischen Zwischenfall in der Familie gab und ich deshalb vermutlich nicht bis Semesterbeginn zurück war. Nebenbei hatte ich mich nach Sander und dessen Mutter erkundigt. Beiden ging es wieder besser, und in einer Woche würde Sander auch schon wieder auf dem Campus sein.

„Geschafft", erschöpft schloss Mark den Laptop und ließ sich gegen die Sofalehne fallen.

„Wir sind durch?", ich sah von meinen Aufzeichnungen zu ihm auf.

„Ja", langsam breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Wir haben alle Akten, seit den ersten fehlgeschlagenen Missionen durch."

„Yeah", ich rappelte mich vom Boden hoch und hüpfte zum Sofa. Ohne nachzudenken umarmte ich ihn stürmisch.

„Hey", er drückte mich an sich. Innerhalb kürzester Zeit lagen seine Lippen auf meinen. Ich vergrub meine Hände in seinem Rücken. Das passierte uns zurzeit immer öfter.

„Ich liebe dich", er flüsterte es ganz leise an meinen Lippen, doch ich hörte ihn. Ein Schauer lief mir über den Rücken.

„Ich liebe dich auch", ich suchte seinen Blick und sah ihm tief in die grünen Augen. Als meine Worte bei ihm ankamen, weiteten sich seine Pupillen überrascht. Es war das erste Mal, das wir es laut gesagt hatten. Es schien, als würde das mehr, als nur ein einfacher zeitbegrenzter Flirt werden. Womit ich mittlerweile einverstanden war. Es hatte gedauert, doch ich war über Sam und seinen Verrat hinweg. Mark hatte ich immer noch nicht von meiner Vermutung bezüglich der Morde erzählt. Es ergab sich einfach nie der richtige Zeitpunkt.

Was wir am Ende genau den ganzen restlichen Nachmittag gemacht hatten konnte und wollte ich nicht sagen. Diese Stunden gehörten ganz alleine uns, niemand sollte je davon erfahren. Beim Abendbrot, das wir in den letzten Tagen von der Küche ins Wohnzimmer verlegt hatten, gingen wir die Liste der Leute durch, die alle als Maulwurf in Frage kommen würden.

„Das sind alles höher gestellte Leute. Die haben besondere Freigaben", erklärte Mark mir gerade. Ich musste gestehen, ich hatte nicht wirklich eine Ahnung, was er damit meinte. „Wir müssen also erst rausfinden, wo die sich zurzeit aufhalten, bevor wir genauer recherchieren können."

„Mhm", machte ich nur und biss in mein Brot.

„Außerdem ist es nicht ganz leicht oder legal, ihren Aufenthaltsort zu bekommen. Die sind strickt geheim." Als ob mich das schon mal abgehalten hätte, dachte ich bei mir, sagte aber nichts.

„Ich weiß, dass sie auf einem Server im Hauptquartier gesammelt werden, doch dafür müssten wir da einbrechen, und das will ich auf keinen Fall!", entrüstet schmiss Mark sein Brot zurück auf den Teller. Erst jetzt schien ihm wohl aufzufallen, dass ich nichts gesagt hatte. „Alles in Ordnung?", besorgt musterte er mein Gesicht.

„Klar", ich versuchte ein Lächeln, doch scheiterte gründlich.

„Hey", er rutschte auf dem Sofa zu mir rüber. „Was ist los?"

„Ich musste nur an meinen Cousin denken", gestand ich ihm.

„Was ist damals eigentlich passiert? Ich weiß, dass du vor deiner Familie geflohen bist, doch den genauen Grund kenne ich nicht. wenn du nicht drüber reden willst, kann ich das voll und ganz verstehen, es interessiert mich halt nur", stumm erwiderte er meinen Blick.

Ich wusste, irgendwann würde diese Frage kommen, doch schon jetzt? Ich betrachtete ihn, wog ab, ob ich ihm die Wahrheit erzählen sollte, entschied mich dann aber dagegen.

„Ich war gerade wieder im Dienst, da haben meine Eltern Tristan und mich auf eine gemeinsame Mission geschickt. Wir sollten in eine alte Lagerhalle am Rand der Stadt einbrechen und ein bestimmtes wichtiges Dokument besorgen. Wir schlichen uns durch die enge Gasse, als mir ein merkwürdiger Geruch auffiel. Doch bevor ich ihm davon erzählen konnte, kletterte er über die Mauer und... geriet ins Kreuzfeuer... er war auf der Stelle... tot. Ich brachte es nicht über mich..., nach unten zu klettern, deshalb rief ich zu Hause an und berichtete was passiert war. Auch wenn meine Eltern es geheim halten wollten..., es fand keine richtige Beerdigung statt, da man vermutete,... er wäre ein Spion", ich schluckte die Tränen hinunter und knabberte lustlos an meinem Knäckebrot.

„Wie alt warst du da?"

„17, das war die Nacht, bevor ich verschwand."

Mark schwieg, schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein.

„Ich muss dir was gestehen", meinte er schließlich. Ich widmete mich, bereit für alles was kommen würde.

„Ich hab in den Akten von einem Tristan Shawn gelesen. Ist das dein Cousin?"

Ich nickte fassungslos. Konnte nicht ganz dem folgen, was er meinte.

„Ich glaube, dein Cousin hat für uns gearbeitet", sprach Mark endlich das aus, was jetzt auch mein Gehirn verarbeitet hatte.

„Das heißt, er hat es geschafft, sich loszulösen", flüsterte ich ungläubig, stellte vorsichtshalber den Teller weg und stand auf. Nachdem ich mehrmals auf- und abgewandert war, ließ ich mich wieder neben Mark aufs Sofa fallen. Meine Gedanken rasten, doch ich drängte sie energisch weg. Jetzt waren erstmal all die anderen Spione dran, die noch nichts von ihrer Bedrohung wussten.

„Ich muss gerade daran denken, dass nicht nur eure Missionen unterwandert werden, sondern auch euere Spione", der nächste abrupte Themenwechsel, doch Mark ließ das zum Glück unkommentiert. Offiziell hieß es in den Akten immer, dass der jeweilige Spion aufgrund von Gefährdung seiner Person keinen Kontakt mehr zur Organisation aufnehmen kann oder selbst beschlossen hätte auszusteigen. Komischerweise wurden sie dann immer in den nächsten Wochen ermodert.

„Ich hab Angst, dass meine Familie mich finden könnte", gestand ich ihm nach einigem Schweigen und lehnte mich erschöpft gegen ihn.

„Woher sollten die denn wissen, dass du für uns arbeitest? Du wurdest noch nicht richtig geprüft" erinnerte Mark mich und massierte mir den Rücken.

„Ja, schon", ich verstummte. Woher meine Angst und Beklemmtheit kam, konnte ich selbst nicht sagen.

„Ich glaub, ich brauch einfach mal einen freien Kopf." Ich stand vom Sofa auf und rannte förmlich aus dem Raum.

„Soll ich mitkommen?", Mark lehnte sich am Türrahmen und beobachtete mich, wie ich mich eilig anzog.

„Nein", es klang barscher als beabsichtigt. „Ich brauch einfach nur mal ein paar Minuten, um wieder klar denken zu können. In eine Stunde sollte ich wieder da sein", damit schloss ich die Haustür auf und verschwand in der Dunkelheit.

Draußen holte ich erstmal tief Luft. Es fühlte sich befreiend an, einfach mal alleine mit sich und seinen Gedanken zu sein. Ich schlug den Weg zurück zur Straße ein. In Schweden wurde sie als Schnellstraße bezeichnet, doch eigentlich verdiente sie diesen Namen nicht. Die sieben Autos, die am Tag hier vorbei kamen. Ich wanderte ein paar Meter an der Straße lang, bevor ich ins Unterholz abbog. In den letzten Tagen hatte es das erste Mal geschneit, weshalb alle Pflanzen von einer dünnen weißen Decke bedeckt wurden. Auf einer Lichtung blieb ich schließlich stehen und ließ mich auf einen gefällten Baumstamm fallen.

„Du musst das schaffen", flüsterte ich immer wieder vor mich hin. „Dieses eine mal noch, und dann tauchst du ganz unter", falls das überhaupt noch möglich war, fügte ich hinzu. Wir würden diesen Maulwurf finden, und wir würden ihn unschädlich machen. Es wurde Zeit, meine geknüpften Kontakte zu gebrauchen und auch meine Talente, die ich in den letzten Jahren zurück gehalten hatte. Die restliche Zeit im Wald verbrachte ich mit umher wandern. Als ich mich endlich genug gefangen hatte, machte ich mich auf den Rückweg. Allerdings nicht ohne einen Abstecher zum See.

Durch die Glasfenster konnte ich vom Steg ungehindert Mark beobachten. Er tigerte nervös im Wohnzimmer auf und ab und gestikulierte mit seinen Händen vor sich hin. Es schien, als würde er Selbstgespräche führen. Ich lehnte mich gegen eine Tanne, die hier stand und betrachtete ihn liebevoll. Er hatte es innerhalb weniger Wochen geschafft, mein Herz zu erobern. Ich wusste immer noch nicht wie, doch sicher war, es war vergeben. Er hielt es in seinen Händen, auch wenn es ihm wahrscheinlich nicht klar war. Sollte er es fallen lassen, würde es brechen, in tausend kleine Teile zerspringen, die nie wieder jemand zusammensetzen konnte. Dessen war ich mir sicher. Jetzt verließ Mark das Wohnzimmer und ich konnte ihn nicht mehr sehen. Langsam schlich ich mich zum Haus. Erst wollte ich durch den Wintergarten rein, doch ich wusste nicht, wie Mark auf fremde Geräusche reagieren würde und ich hatte wirklich keine Lust einen Blumentopf oder Sonstiges über den Kopf zu bekommen, also blieb nur wieder die Vordertür. Ich stieg gerade vorsichtig die rutschigen Steinplatten hoch, als mir eine kleine Figur auf dem Briefkasten ins Auge sprang. Es war ein kleines rotes Holzpferd mit gelben und blauen Schnörkeln auf beiden Seiten. Vorsichtig nahm ich es hoch. Erst die Unordnung im Geheimzimmer und jetzt das hier. Irgendjemand wollte mir etwas mitteilen. Doch noch wusste ich nicht genau wer und was. Es waren andere Sachen, als sonst. Ich nahm die Figur mit ins Haus und ließ sie in einer Manteltasche verschwinden. Später würde ich sie herausholen und verstecken. Kaum fiel die Tür ins Schloss, schoss Mark auch schon die Treppe runter.

„Und geht's dir jetzt besser?", er umarmte mich stürmisch.

„Ja", ich lächelte. In seiner Umarmung fühlte ich mich wohl und geborgen, wie es früher nur bei meinem Cousin der Fall gewesen war. Vielleicht wurde es Zeit nach vorne zu schauen? Die Vergangenheit hinter mir zu lassen?

„Pack deine Koffer, es wird Zeit, dass wir dem Maulwurf auf die Schliche kommen", ich hängte meinen Mantel weg und lief dann gefolgt von ihm die Treppe hoch.

„Was hast du vor?", fragte er atemlos, als wir unser Zimmer erreichten.

„Mir ist einiges klar geworden", ich steppte mit den Füßen auf dem alten Boden rum, auf der Suche nach dem Hohlraum.

„Und was?", Mark hatte sich und seine Füße auf dem Bett in Sicherheit gebracht und sah mir nun fasziniert zu.

„Wir sind es ganz falsch angegangen", erklärte ich und bückte mich. Hier klang der Boden hohler.

„Aha", jetzt klang er eingeschnappt.

„Anstatt den Maulwurf zu suchen, sollten wir uns auf die Spione konzentrieren. Wir müssen sie finden, um dann den Maulwurf entlarven zu können", triumphierend hielt ich mein Dielenbrett in der Hand. In dem Loch darunter war nichts als Schwärze.

„Okay", Mark klang nicht ganz überzeugt. „Und wie willst du bitte Spione finden, die alles dafür tun, nicht gefunden zu werden?"

„Eins vergisst du", ich drehte mich schelmisch grinsend um. „Ich hab selbst auch alles dafür getan, nicht entdeckt zu werden. Aber es gibt eins, was alle Spione gemeinsam haben."

„Und was?"

„Den Hang zum Dramatischen. Oder anders gesagt, wir lieben es, versteckte Hinweise zu hinterlassen, die man erst dann entziffern kann, wenn der Betroffene verstorben ist oder sie einem selbst erzählt." Ich holte ein kleines Notizheft aus dem Loch.

„Du suchst also nach Verstorbenen?"

„So ähnlich", ich setzte mich zu ihm aufs Bett. „Wir müssen versuchen die Spione zu finden, die vom Radar verschwunden sind. Erst dann, können wir das Leck finden oder es zumindest eingrenzen."

„Hört sich nach einem Plan an. Aber wie willst du das schaffen?", Mark nahm mir das Heft aus der Hand und überflog ein paar Seiten.

„Wir müssen nur rausfinden, wo die Leute zuletzt gewohnt haben und der Rest ist dann ein Kinderspiel", ich schnappte mir das Heft und lief zum Kleiderschrank.

„Ich verstehe es immer noch nicht ganz", gab Mark zu und folgte mir. „Und was hat es mit dem Heft zu tun?"

„Ganz einfach", ich nahm ein schwarzes Kleid und hielt es vor mich. „Jeder hinterlässt Spuren, die wir finden werden. Wir müssen nur ganz anders denken. Verdreht, und wie ein Spion. In dem Heft sind ein paar Möglichkeiten aufgezählt. Man kann die sich ja nicht immer alle merken", ich hängte das Kleid zurück.

„Und welche Rolle spiele ich dabei?", mit verschränkten Armen lehnte er sich an ein Regal. „Und komm nicht auf die Idee, dass alleine durchzuziehen."

Ich hatte wirklich mit dem Gedanken überlegt, ihn hier zu lassen, doch im Endeffekt, würde er sowieso hinterher reisen. Weshalb sollte ich ihn dann nicht lieber mitnehmen und ihm alles erklären?

„Du wirst meinen süßen Begleiter spielen", ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand dann wieder zwischen den Regalen.

„Dann werd ich mal packen!" und weg war er.

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