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Kapitel 10

Ich ging vorsichtig die Treppe runter. Eigentlich sollte ich schon seit einer Stunde im Bett liegen, doch ich konnte und wollte nicht schlafen. Aus dem Wohnzimmer erklangen Stimmen.

„Wie weit seid ihr?" Mein Vater!

„Sie teilt mir mittlerweile viel mit, doch ich glaube, dass es längst nicht alles ist." Diese vertraute Stimme. Hier um diese Uhrzeit. Geschockt blieb ich im Flur stehen. Krümmte mich zusammen.

„Na gut, ich geb dir noch einen Monat. Wenn du sie dann nicht gefragt hast, tut es mir Leid."

„Ich brauch noch mindestens zwei. Sonst fällt es zu sehr auf."

Wie der Blitz rannte ich in mein Zimmer und warf mich schluchzend aufs Bett. Sam und mein Vater hatten alles geplant! Diese Erkenntnis schmerzte mehr als die Tatsache, dass sie mich verhandelten wie ein Huhn auf dem Markt.

Verwirrt öffnete ich langsam die Augen. Meine Sicht war unscharf, doch schon nach ein paar Sekunden konnte ich deutlich erkennen, dass ich zu Hause war und auf dem Sofa lag. Ich drehte mich verschlafen um und erstarrte. Vor mir lag Mark. Ohne Oberteil. Schlafend. Zärtlich betrachtete ich ihn. Seine Brust war erstaunlich muskulös, woraus ich schloss, dass er auch nicht immer ehrlich zu mir gewesen war. Um seinen Bauch schlang sich noch der Verband, doch er war nicht durchgeblutet. Seine Gesichtszüge waren vollkommen entspannt und ließen ihn jünger erscheinen, als er es war. Sein blondes Haar fiel ihm über die Augen, doch ihn störte es nicht. Leicht strich ich sie ihm wieder aus dem Gesicht. Langsam erhob ich mich. Was ziemlich schwierig war, da sein einer Arm über meiner Hüfte hing und sein Bein sich mit meinem verkeilt hatte. Ich hatte es gerade geschaffte, dass sein Arm wieder bei ihm lag, als er vorschnellte und mich nach unten drückte.

„Nein", murmelte er leise.

„Wir müssen aufstehen. Es ist schon hell." Wenn man die Dunkelheit, die um diese Jahreszeit herrschte, hell nennen konnte.

Ein grünes Auge öffnete sich betont langsam und fixierte mich scharf. Dieser Blick! Er sah geradewegs in mein Innerstes! Ein Schauer durchfuhr mich wie ein Schlag. Die Haare an meinen Armen stellten sich auf und mein Mund wurde trocken. Ganz so als wüsste Mark, was er mit mir machte, schloss sich sein Auge wieder und der Arm schlang sich fester um mich. Ich hatte keine Chance zu entkommen. Selbst wenn ich von diesem Sofa gekommen wäre, ich gehörte längst ihm.

„Wir müssen wirklich aufstehen. Sonst sind die Läden schon zu. Und wir müssen dringend einkaufen", ich versuchte es mit Diplomatie.

„Noch fünf Minuten", quengelte er.

„Nichts da", energisch schob ich seinen Arm von mir runter und stand auf. Versuchte Abstand zwischen uns zu bringen. Doch weit kam ich nicht, da schoss er schon wieder vor, griff mein Handgelenk und zog mich zurück. Erschrocken quietschte ich auf und fiel genau auf ihn.

„Mark, wir müssen aufstehen", ich lag lachend in seiner Umarmung.

„Fünf Minuten noch", murmelte er an meinem Ohr.

Seufzend gab ich nach und kuschelte mich eng an ihn. Ich war froh, dass zwischen uns wieder alles in Ordnung war. Nach ein paar Minuten Stille meinte er:

„Was ist unser Plan für heute?"

„Einkaufen, Einräumen, sauber machen. Bestandsaufnahme der Pflanzen durchführen und im Internet mal recherchieren", ratterte ich die Liste runter.

„Na gut", grummelte er und gab mich frei. Sofort stand ich auf und hastete zum Bad. Dort spritze ich mir mehrmals kaltes Wasser ins Gesicht um wieder zur Besinnung zu kommen.

Nachdem ich wieder raus kam, folgte ich dem Kaffeeduft in der Luft zur Küche. Zwei dampfende Tassen standen bereits auf dem Tisch, zwischen ihnen ein kleiner Obstsalat.

„Ich hab die Kammer durchgesehen und das hier gefunden", Mark stellte eine Kanne auf den Tisch und deutete auf die Schale mit dem Obst. „Ich hoffe, das ist in Ordnung."

„Klar", ich grinste. „Ich hab jetzt endlich jemanden der Kochen kann. Da werd ich ihm natürlich erlauben, die Vorratskammer zu durchsuchen." Zufrieden schnappte ich mir einen Kaffee und schwang mich auf die Ablage. Anders als ich, setzte Mark sich ordnungsgemäß an den Tisch.

„Also", fing er an. „Einkaufen? Auf einem Sonntag?" Zweifelnd sah er mich an. „Bist du sicher, dass du schon in Schweden angekommen bist?"

„Natürlich", entrüstet richtete ich mich auf. „Die Läden haben von 12 bis 16 Uhr auf."

Automatisch sahen wir beide zur Uhr über der Tür. Halb zwölf. Wir hatten echt lange geschlafen, wobei wir es vermutlich auch gebraucht hatten.

„Am Besten ziehen wir uns an und machen uns dann gleich auf den Weg", Mark leerte seine Tasse in einem Zug, griff dann nach einer Gabel und fing an den Obstsalat aufzuessen. Als nur noch drei Stückchen Ananas drin lagen, fiel ihm auf, dass er nicht alleine war.

„Willst du auch noch was?", fragte er mit vollem Mund.

Lachend schüttelte ich den Kopf. „Ich ess nachher." Und schon waren die Stückchen in seinem Mund verschwunden. Schweigend leerte ich meine Tasse und machte mich dann auf den Weg nach oben. Ich hörte, wie Mark das Geschirr in die Spüle räumte, ehe er mir folgte. Es war schön, nicht mehr alleine zu sein.

In meinem Zimmer holte ich mehrmals tief Luft. Ich hatte sehr lange überlegt, wie ich den Raum anmalen sollte. Es sollte etwas sein, das besonders war. Etwas, was genau mich beschrieb und nicht jeden beliebigen Menschen. Letztendlich kam die rettende Idee von Pietro, meinem Ziehvater, der zufällig mein Zeichentalent entdeckt hatte, als ich seinem Enkel in Kunst geholfen hatte. Er hatte vorgeschlagen, die Leute zu malen, die ich gerne um mich hatte. So strahlten mir jetzt die Gesichter meiner Cousine Louise und meines Cousins Tristan entgegen. Auch Pietro selbst und meinen Bruder Nico hatte ich gemalt. Sie waren auf der Wand, die ich meiner Familie gewidmet hatte. Auf einer anderen waren viele unterschiedliche Leute aus den Ländern, die ich bereist hatte. Zwei Wände waren noch komplett weiß. An einer von ihnen stand mein wunderschönes weiches Doppelbett, an der anderen befand sich die Zimmertür, die ich jetzt schloss. Neben meinem Bett hatte ich auch noch einen Schreibtisch und mehrer Bücherstapel im Zimmer. Einen Schrank besaß ich so direkt nicht, doch wenn man genau hinsah, sah man in dem einen Wandgemälde leichte Unebenheiten. Dort lag versteckt, unter der Farbe eine Tür, welche ich nun auf machte. Dahinter erstreckten sich viele Kleiderstangen, Regale und Schubladen. Dies war mein Ankleidezimmer. Ich bewahrte alle Sachen, die ich jemals für eine Person gebraucht hatte auf. So waren meine Klamotten alle fein säuberlich sortiert. In dem Regalbrett, ein bisschen über Augenhöhe standen Perücken, Kontaktlinsen und wenn ich brauchte, Selbstbräuner. Meistens hatte ich ein Foto daneben gehängt, damit ich wusste, wie das Gesamtbild aussah und eine Mappe dazu gelegt, in der ich alles aufgeschrieben hatte, was in diese Zeit passiert war und wen ich kennen gelernt hatte. Eigentlich brauchte ich das nicht, denn ich konnte es mir auch so merken, doch hatte ich Angst, irgendetwas Wichtiges mal zu vergessen. An der Stange unter dem Brett hingen alle Klamotten, die ich in der Zeit getragen hatte, und darunter standen die dazu gehörigen Schuhe. Da es durchaus mal vorkommen konnte, dass Klamotten doppelt verwendet wurden, hatte ich bei ihnen einen Zettel rangehängte, mit Abkürzungen drauf.

Ganz hinten, lagen in einem Regal, die Klamotten, die ich hier Schweden anzog. Es waren hauptsächlich dunkle Pullover und etwas lockere Jeanshosen. In einem anderen lag ein Teil meiner Ausrüstung. Ich suchte mehrere Sachen aus, die ich ins Zimmer legen würde, als ich Mark hörte.

„Aly? Bist du hier?"

Bevor ich ihm antworten konnte, stand er schon in meinem Ankleidezimmer. Ertappt drehte ich mich um. Eigentlich sollte er dieses Zimmer nie zu Gesicht bekommen sollen. Anscheinend war ich nicht vorsichtig genug gewesen.

„Was ist das?", er drehte sich im Kreis und betrachtete alles ganz genau.

Seufzend antwortete ich ihm:

„Das ist mein Ankleidezimmer. Hier sammle ich alle Identitäten, die ich jemals gespielt habe." Ich wartete auf seine Wut und Traurigkeit, doch sie blieben aus.

„Wow", er griff nach einem weißen Kleid und hielt es vor mich. „Ich kann mir dich darin zwar nicht vorstellen, doch es sieht fantastisch aus."

Überrascht sah ich ihn an. Ohne mich zu beachten, ging er an mir vorbei und sah die leeren Fächer an.

„Sollten das hier, die nächsten Identitäten werden?"

Ich nickte nur, unfähig zu sprechen. Seine Lockerheit hatte mich aus der Bahn geworfen.

„Wie soll ich dich eigentlich nennen?", er wandte sein Gesicht mir zu. Ernst, ohne Freude oder Erstaunen über die Sachen die hier hingen. Im Geiste übersetzte ich es mit: wie heißt du richtig?

„Mein richtiger Name", ich stockte. Es war das erste Mal, dass jemand, der nicht zur Familie gehörte, mit Ausnahme von Pietro, diesen Namen erfuhr. „Mein richtiger Name ist Leyla." Ich schluckte.

„Leyla", er testete ihn aus. „Hübsch. Möchtest du, dass ich dich so nenne oder lieber weiter Alycya sage?"

„Die Leute hier nennen mich Skänja."

„Ich glaube ich nenne dich Leyla. Vorausgesetz, du hast nichts dagegen", Mark nahm mich in den Arm.

„Natürlich nicht", sorgfältig verbarg ich meine Gefühle vor ihm. Die Angst, dass mich jemand enttarnen könnte, ebenso das Bauchkribbeln, wenn er meinen Namen sagt.

Er neigte den Kopf und hauchte einen Kuss auf meine Lippen.

„Ich würd das hier gern weiter ausführen, doch ich befürchte, dann kommen wir nie zum Einkaufen", murmelte er an meinem Ohr. Aha, seine vernünftige Seite kam zum Vorschein.

„Ich zieh mich noch eben schnell um, dann können wir los", ich befreite mich, schnappte mir meine Klamotten und verschwand im Bad.

Zehn Minuten später waren wir auf dem Weg in die nächste größere Stadt. Mit Mark einzukaufen, war wie mit einem kleinen Kind zu gehen. Neugierig blieb er überall stehen, sah sich alles ganz genau an und probierte alles aus. So viel Spaß, wie an diesem Tag hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Abends kochte er für uns, dann machten wir es uns auf dem Sofa gemütlich und schauten uns einen Film im Fernsehen an. Als er mitbekam, dass ich keine einzige DVD besaß, versprach er das zu ändern. Nach dem gemütlichen Abend schlief jeder in seinem Bett ein.

Ich hatte gerade mein Buch zur Seite gelegt, als es leise an meiner Tür klopfte. Ein Blick zur Uhr zeigte mir, das es fast Mitternacht war.

„Ja."

Die Tür ging auf und Mark stand im Raum.

„Hey", unsicher blieb es stehen. „Ich konnte nicht schlafen. Es war so leer bei mir. Kann ich hier schlafen?"

Ich hob meine Decke an. Mit zwei Schritten war er bei mir und schlüpfte zu mir ins Bett. Und wirklich, kaum lag er neben mir, war er auch schon eingeschlafen. Leicht grinsend kuschelte ich mich an ihn. Kurz bevor ich einschlief, merkte ich noch, wie sich sein Arm um meine Hüfte legte.

Ich wurde unsanft aus meinem Schlaf gerissen. Einen Stöhnen neben mir verriet, dass ich das Piepen nicht alleine hörte.

„Was zum Teufel?", Mark richtete sich auf.

„Ich glaube, das ist mein Wecker", nuschelte ich. Drei Sekunden später war es still.

„Warum hast du dir einen Wecker gestellt?", Mark riss mir unsanft meine Decke weg.

„Damit wir heute mehr schaffen als gestern", antwortete ich schläfrig und griff verzweifelt nach meiner wunderschönen warmen Bettdecke. Doch keine Chance. Er hielt sie außerhalb meiner Reichweite.

„Na gut, Prinzessin. Wenn du was schaffen willst, müssen wir jetzt anfangen", gut gelaunt stand er auf und holte sich seine Klamotten. Er war wieder da, bevor ich es aus dem Bett geschafft hatte. Innerhalb weniger Minuten wurde ich angezogen und folgte ihm nun etwas verstimmt in die Küche.

„Was wolltest du denn heute machen?", Mark band sich eine Schürze um, holte die Eier aus dem Kühlschrank und fing mit dem Frühstück an.

„Wie wäre es damit, rauszufinden wer bei euch falsch spielt", schlug ich vor und machte Kaffee.

„Hast du einen Laptop hier? Dann könnte ich mich in unser Netzwerk einloggen und hätte Zugriff auf alle Akten", ohne mich anzusehen machte er Rührei und Speck in der Pfanne warm.

„Ich hab einen", erklärte ich. „Doch leider verlier ich ihn hin und wieder mal", entschuldigend zuckte ich mit den Schultern, was er aber nicht sehen konnte. Stattdessen fügte ich hinzu:

„Ich such ihn nach dem Frühstück."

„Alles klar", er verteilte den Inhalt der Pfanne gleichmäßig auf zwei Teller, die er dann auf den Tisch stellte.

„Guten Appetit."

Wir aßen schweigend. Doch es war eines dieser Schweigen, die man nicht mit Worten füllten möchte, sondern die man genoss. Nachdem wir abgeräumt hatten, machte ich mich auf den Weg nach oben. Auch wenn Mark hier für eine Zeit wohnen würde, musste ich ihm noch nicht sofort alle Geheimnisse erzählen. In einem unbeobachteten Moment schlüpfte ich über eine geheime Drehtür oben in der Wand in einen kleinen Raum. Sah man sich die Grundrisse genauer an, bemerkte man, dass um die Treppe herum in Richtung Garten, ein Hohlraum war. Ich hatte lange gebraucht, diesen Raum zu finden, doch letztendlich war er eine Bereicherung für mich geworden. In ihm lagerte ich meine restliche Ausrüstung, noch aus der Zeit, in der ich für meinen Vater gearbeitet hatte. Beziehungsweise danach, als ich es mir zur Nebenaufgabe gemacht hatte, Drogenkartelle auffliegen zu lassen. Wobei ich das in den letzten Monaten immer mal wieder hinten an gestellt hatte, ich hatte einfach keine Zeit und keine Kopf dafür. Auch mehrere Computer, Laptops und Whiteboards standen hier herum. Falls ich mal etwas genauer planen musste. Über eine kleine Metallleiter war der erste Stock mit dem Erdgeschoss und dem Keller verbunden. Im Keller selbst befanden sich, über den gesamten Grundriss verteilt mehrere Trainingsräume und ein Waffenlager. Ich kletterte die Leiter ins Erdgeschoss runter, schnappte mir einen Laptop und war schon wieder auf dem Weg nach oben, als mir etwas auffiel. Die Zettel, die ich, in einer nur für mich sichtbaren Ordnung, auf dem Tisch sortiert hatte, lagen durcheinander. Jemand war hier unten gewesen! Der erste, der mir einfiel, war Mark. Doch er war die letzte Nacht bei mir gewesen. Wer also dann? Und was hatte er gesucht? Ich beschloss, die Sache auf später zu verschieben, da es oftmals ich auch selbst war, die das Chaos noch mehr durcheinander gebracht hatte als es eh schon war. Und falls es doch jemand anderes gewesen war, so würde er sowieso nichts verstehen, denn ich hatte alles aus Estländisch geschrieben. Mit dem Laptop unterm Arm kehrte ich zurück zur Küche. Dort hatte Mark es sich in der Zeit schon mal gemütlich gemacht, das Radio eingeschaltet und einige seiner Aufzeichnung, die er unbedingt mitnehmen hatte müssen, ausgebreitet.

„Also", er drehte sich auf seinem Stuhl um, kaum dass ich die Küche betrat.

„Ich hatte überlegt, wie vergleichen erstmal alle Fälle, wer davon Bescheid wusste, und gehen dann insbesondere darauf ein, welche fehlgeschlagen sind." Er hielt seinen Block in die Höhe. „Und sobald wir Namen haben, forschen wir weiter. Was hältst du davon?"

Ich grinste. „Können wir gerne so machen. Aber ich hoffe dir ist klar, dass das viel Arbeit ist."

„Ich bin mir dessen bewusst. Aber zu zweit macht es doch mehr Spaß", er zog mich auf seinen Schoß und küsste mich.

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