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46 - Quälgeist

Alicas POV

Ich bin jemand, der andere Menschen für ihre Stärke bewundert und jetzt gerade ist es Elin, die in meiner Achtung gestiegen ist. Man kann ihr ansehen, dass sie sich verdammt unwohl fühlt, aber dafür gibt es keinen Grund. Sie ist eine hübsche junge Frau, die eigentlich vor Selbstbewusstsein strotzen sollte.

Doch das tut sie nicht.

Die Blondine hat ein geringes Selbstwertgefühl und stellt sich somit niedriger, als sie eigentlich ist. All die frechen Bemerkungen und ihr Stolz sind Teil ihrer Maske. Ich bin froh, dass sie sich endlich dazu entschieden hat, ihre Maske fallen zu lassen.

Es ist egal, was andere Menschen denken. Wir leben schließlich für uns selber und nicht, um es irgendwem Recht zu machen.

Ich schwelge mehrere Minuten in meinen Gedanken, bis mich jemand ruckartig am Arm nach unten zieht. Ich stoße ein überraschtes Keuchen aus und beäuge danach meine Umgebung. Wir befinden uns an einer riesigen Poolanlage, die den Ausblick auf den Strand freigibt.

„Okay, Mädels. Lagebesprechung", flüstert Romy und lugt hinter einem Palmenstamm hervor. „Cade und Asher sind im Pool und Clay liegt dort drüben auf einer Liege. Von Raiden und Jonah fehlt aktuell jegliche Spur." Ich verschaffe mir ebenfalls einen Überblick über die Situation und muss schmunzeln.

Cade und Asher kämpfen gerade um eine Luftmatratze und tunken sich dabei gegenseitig unter Wasser. Wenn man die beiden so herumalbern sieht, würde man niemals auf die Idee kommen, dass die Jungs Leistungssportler sind. Ihre athletischen Körper sprechen vielleicht dafür, ihr Verhalten jedoch dagegen.

„Alica!" Ich richte mein Augenmerk wieder auf Romy. „Du bist die Einzige, die Asher und Cade noch nicht kennen. Damit bist du wohl oder übel gezwungen, den Tag mit den beiden zu verbringen."

„Und was soll ich machen?"

„Keine Ahnung. Lass dir etwas einfallen." Ich seufze frustriert. Mir fällt auf Anhieb nichts ein, womit ich Asher und Cade den Tag versauen könnte. Ich bezweifele nämlich, dass ihre Laune von Hundert auf Null sinken würde, nur weil ich ein Loch in ihre dämliche Luftmatratze steche. Hoffentlich kommt mir noch eine bessere Idee.

„Ich kümmere mich um Clay und lotse ihn irgendwie an den Strand. Sarina, Elin und Elayna? Ihr sucht Jonah und Raiden", befiehlt Romy und erhebt sich, bevor jemand Widerspruch einlegen kann. Schneller als ich gucken kann, verstreuen sich die Vier und lassen mich alleine hinter den Palmen zurück.

Toll. Ganz toll.

Ich sitze noch mindestens zehn Minuten planlos auf dem Boden, ehe ich den Pool ansteuere. Mir will einfach kein geeigneter Streich in den Sinn kommen, weshalb ich mich dazu entschließe, die Jungs einfach ein wenig zu nerven. Laut Jonah bin oder war ich sogar ganz gut darin.

„Hey, ihr zwei Muskelprotze!", lächele ich übertrieben falsch und wickele mir eine Haarsträhne um den Zeigefinger. „Ja genau! Ich meine euch zwei auf der Luftmatratze!" Cade und Asher wechseln einen verwirrten Blick miteinander aus und schwimmen dann zum Beckenrand. Als sie direkt vor mir stehen, fange ich lauthals an, sie auszulachen.

„Oh Gott!", japse ich. „Ich wusste ja, dass dieser Tag hässlich werden würde, aber mit euch beiden habe ich echt nicht gerechnet."

Ich klopfe mir innerlich selber auf die Schulter und grinse. Endlich kommen mir Zanes nervigen Sprüche auch mal zu Gute.

„Aha. Und warum hast du uns dann gerufen?", lässt sich Cade nicht aus der Fassung bringen, während er sich mit der Hand durch seine nassen Haare fährt. Ich kann verstehen, warum Romy ihn attraktiv findet. Ich beeile mich, meine Augen von Cades Haaren zu nehmen und runzele stattdessen die Stirn, da ich nicht mit seiner Frage gerechnet hätte. Wie es scheint, ist Romys Ex Freund unberechenbar. „Ich wollte euch fragen, ob ihr Fußball spielt."

„Ja", antwortet dieses Mal Asher, welcher mich aus zusammengekniffenen Augen mustert. „Warum möchtest du das wissen?"

„Ach", winke ich lächelnd ab. „Ich wollte eigentlich nur wissen, auf welcher Position ihr spielt. Vielleicht Pfosten?"

„Denkst du wirklich, dass uns deine albernen Sprüche etwas ausmachen?" Ich zucke mit den Schultern und lege eine Hand um mein Ohr. „Ich höre Stimmen - und die mögen euch nicht!" So langsam macht sich ein genervter Ausdruck auf den Gesichtern der Fußballer breit.

Mein Plan geht auf.

„Wow", klatscht Cade sarkastisch in die Hände. „Was du kannst, kann ich schon lange." Ich hebe auffordernd eine Augenbraue und schaue auf meine Fingernägel. Das habe ich mir eindeutig von Elin abgeguckt. „Ich höre nichts, Muskelprotz."

„Ich habe mir auch gerade überlegt, mich doch nicht auf dein Niveau hinabzulassen. So tief komme ich nämlich nicht."

„Wie lustig du doch bist", lache ich. „Gleich klatscht es hier, aber bestimmt keinen Beifall."

„Was möchtest du mit diesem Gespräch bezwecken?", fragt mich Asher und bedenkt mich mit einem intensiven Blick. Er ist die Ruhe in Person und lässt sich leider nicht von mir provozieren. Jetzt verstehe ich auch, warum er so gut zu Elayna passt - oder eher gesagt gepasst hat. Beide sind Ruhepole, die sich gegenseitig anziehen.

„Oh, eigentlich nichts", stelle ich mich schließlich dumm. „Ich habe nur von deiner Freundin gehört." Das ist der Moment, in dem sich Asher anspannt und direkt eine emotionslose Miene aufsetzt. Er verschließt seine Gefühle, damit ich nicht sehe, wie verletzt er ist. „Was hast du denn gehört?" Meine nächsten Worte tun mir extrem leid. „Ich habe gehört, dass du deine Freundin verloren hast", schlucke ich. „Bei der letzten Hexenverbrennung."

Kaum verklingt das letzte Wort hievt sich Asher wütend aus dem Pool und baut sich in seiner ganzen Größe vor mir auf. Er ist einen guten Kopf größer als ich, weshalb ich zu ihm aufschauen muss - geradewegs in seine lodernden Augen.

„Eigentlich lasse ich mich nicht mit so albernen Kindergartensprüchen provozieren, aber du hast absolut keine Ahnung, was du mit deinen Worten angerichtet hast. Es gibt Menschen, die Gefühle haben und die du mit solchen Sprüchen verletzen kannst." Der Braunhaarige schüttelt enttäuscht den Kopf und rempelt mich an.

Am liebsten würde ich mich sofort bei ihm entschuldigen, aber ich muss weitermachen. Das, was er gerade erlebt, ist im Vergleich zu den Schmerzen von Elayna ein Witz.

„Junge!", rufe ich deshalb genervt aus und schaue den Fußballer an. „Schnall dir deine Schlampe untern Arm und verpiss dich!"

Ich ignoriere die schaulustigen Blicke der anderen Touristen - auch wenn sie sehr unangenehm sind - und fokussiere lediglich Ashers Augen. Sein Zorn ist nicht zu übersehen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sogar der Annahme folgen, dass er mir jeden Moment an die Gurgel springt. Habe ich es vielleicht doch ein bisschen übertrieben?

„Du stehst also wirklich auf diese bescheuerten Sprüche?", lacht Asher und macht zwei große Schritte auf mich zu. „Dann hör mir jetzt gut zu, Kleine." Er senkt seinen Kopf zu meinem Ohr und atmet einmal tief durch. Dann knurrt er bedrohlich: „Noch so ein Spruch, Kieferbruch." Ich würde gerne etwas erwidern, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken. Elaynas Ex Freund schüchtert mich gerade ein. Wahrscheinlich habe ich das aber verdient.

„Du verwechselst mich mit jemandem, den das interessiert!", brülle ich Asher nichtsdestotrotz hinter her, bevor er im Hotel verschwindet. Damit habe ich den Ersten schon mal verärgert und ihm auch den Tag versaut.

Mein schlechtes Gewissen macht sich sofort bemerkbar, aber ich versuche, es zu ignorieren. Ich werde Asher sowieso nicht wiedersehen und in gewisser Weise hat es sogar geholfen, ihn zu provozieren - denn jetzt weiß ich, dass ihm Elayna immer noch wichtig ist. Andernfalls hätte er nicht so aggressiv reagiert.

„Sag mal, bist du scharf darauf dein eigenes Todesurteil zu unterschreiben oder wie sieht's aus?", reißt mich Cade aus meinen Gedanken. Ihn hätte ich beinahe vergessen. „Es ist Zeit, kreischend im Kreis zu laufen!", teile ich dem Braunhaarigen mit und strecke ihm meine Hand entgegen. Der Fußballer klettert eher weniger elegant aus dem Pool und ergreift schließlich meine Hand.

„Was soll das alles?", wiederholt er seine Frage und mustert mich. „Ich verlasse mich einfach nur auf meine Sinne."

„Auf welche Sinne?"

„Irrsinn, Blödsinn, Wahnsinn!"

„Wolltest du nicht kreischend im Kreis laufen?" Cade ist viel hartnäckiger als Asher und vermutlich auch schwerer zu verärgern. Aber jeder Mensch hat eine Schwachstelle - auch Cade. „Ne. Ich habe da mal eine Frage an dich."

„Und die wäre?"

„Wo ist mein Balkon? Ich muss doch zu meinem Volk sprechen!" Der Braunäugige wirft lachend den Kopf in den Nacken und taumelt dabei einen Schritt nach hinten. Ich nutze die Situation aus und schubse ihn zurück in den Pool. Cade rudert wild mit den Armen, ehe er einen unmännlichen Laut von sich gibt und unter der Wasseroberfläche verschwindet. Kurz darauf taucht er wieder auf und schüttelt sich.

„Du spielst diese Rolle nur."

„Was?"

„Ich sehe doch, dass du in echt ganz anders bist. Warum wirfst du mit all diesen kindischen Sprüchen um dich?"

„Um dich zu provozieren", gebe ich ehrlich zu, da mir kein guter Konter einfällt. Außerdem ist es sowieso hoffnungslos, Cade zu verärgern. Er hat immer einen passenden Spruch auf den Lippen und weiß ganz genau, wie er seine Mitmenschen ausspielen kann.

Entweder hat er das von Romy gelernt oder Romy hat sich das von ihm abgeschaut.

„Bei Asher mag das vielleicht funktioniert haben, aber bei mir nicht", verdeutlicht der Sportler seinen Standpunkt und setzt sich an den Beckenrand. Er lässt seine Beine im Wasser baumeln und streckt sein Gesicht der Sonne entgegen. „Wie kann ich dir denn den Tag versauen?" Ich setze mich vorsichtig neben Cade und fahre mit den Fingerspitzen durch das Wasser.

„Warum möchtest du mir denn überhaupt den Tag vermiesen?"

„Weil ich jemanden kenne, der deinetwegen gelitten hat und es immer noch tut."

„Romy?"

Ich erstarre. Ich darf mir auf keinen Fall anmerken lassen, dass ich die Blauäugige kenne und sie sogar zu meinen Freunden zähle. „Wusstest du, dass mein Leben wie eine Party ist und du nicht eingeladen bist?", versuche ich meinen Schock zu überspielen.

Leider ohne Erfolg.

„Lenk nicht vom Thema ab! Meinst du Romy?"

„Sag mal, klauen deine Eltern? Du siehst gerade ziemlich mitgenommen aus."

„Kennst du Romy?" Cades Stimme wird immer dunkler und rauchiger. Anscheinend habe ich seine Schwachstelle gefunden - Romy. „Ich spreche fließend Ironisch und das mit sarkastischem Akzent."

„Wo ist Romy? Ich weiß, dass sie irgendwo hier in der Nähe sein muss!"

„Meine Sprüche zerstören dich, oder?"

„Bist du mit Romy befreundet?"

„Mein bester Freund hat immer solche Disssprüche gegoogelt und ist mir damit den ganzen Tag auf die Nerven gegangen. Gerade bin ich ihm wirklich dankbar dafür."

„Wo kann ich Romy finden?"

„Du würdest dich bestimmt gut mit ihm verstehen."

„Ich will zu Romy!"

„Ich will auch so vieles und bekomme es nicht", seufze ich enttäuscht und erhebe mich. Cade ist an dem Punkt angekommen, an dem ich ihn die ganze Zeit haben wollte - er steht kurz vor dem Explodieren.

„Sag mir jetzt sofort, wann und wo ich Romy treffen kann!" Ich schmunzele und schubse Cade erneut ins Wasser. „Höchstens in deinen Träumen." Mit diesen Worten entferne ich mich hastig von der Poolanlage und lasse einen frustrierten Cade zurück.

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