7. Kapitel
Mit einem flauen Gefühl im Bauch betrat Rindenpfote hinter den älteren Kriegern das Lager. Die Luft knisterte vor Spannung und als sich der braune Kater zu seinen Freunden umdrehte, sah er das Spiegelbild seines Selbst in ihren Augen.
,,Was machen wir denn jetzt?", flüsterte Zweigpfote besorgt, die zu ihm getreten war. Eine Gelegenheit zu antworten bekam er nicht, denn eine schildpatt Kätzin trat an die Gruppe heran und lies ihren Blick ausdruckslos über die Katzen hinweg schweifen.
,,Ich habe gesagt, dass ein Schüler immer von einem Krieger begleitet werden muss, wenn er das Lager verlässt.
Ihr habt diese Regel missachtet!"
Niemand wagte es ihr zu widersprechen. Rindenpfote wusste, dass sie auf ihre Mentoren hätten warten sollen. Krautschweif mitzunehmen war ein Fehler gewesen, aber jetzt konnte er nichts mehr daran ändern.
,,Durch euer unüberlegtes Handeln ist Krautschweif verschwunden, wahrscheinlich hat ihn der Streuner geschnappt",fuhr sie aufgebracht fort und ihre Stimme schwankte gefährlich, als hätte sie große Angst. ,,Er war kein Krieger, sondern ein Ältester. Es war dumm zu glauben, ihr wäret in Sicherheit."
,,A...aber er ist doch nur ein Streuner", miaute Schattenpfote unsicher. Lichtstern brach in ein schallendes Gelächter aus, es war kein warmes Lachen, sondern freudlos und kalt. Ihre Augen waren komisch glasig und glanzlos. ,,Nur ein Streuner, nur ein Streuner!?", bellte sie. ,,Er ist gefährlich. Er ist ein Demon!"
Die Schüler zuckten zurück. Das war nicht die Lichtstern, die Rindenpfote und die Anderen kannten. Was hat er ihr nur angetan? Überlegte der Getigerte entsetzt.
,,Lichtstern", begann Weißglut sanft, ,,die Schüler haben ihren Fehler eingesehen", er stockte und schaute die vier Freunde mit einem eisigen, undurchdringlichen Blick an, als wollte er sicher gehen, ob dies auch wirklich so war. Rindenpfote wurde bei diesem Blick heiß und kalt gleichzeitig und schaute lieber schnell weg.
,,Es ist nun unsere oberste Priorität Krautschweif zu finden", sprach er mit ruhiger Stimme weiter.
,,Sag mir nicht was ich tun oder lassen soll", fauchte ihn die Anführerin des TauClans an, ,,Sie dürfen nicht mit auf die große Versammlung!", fuhr sie fort. ,,Lichtstern", begann der große Krieger von Neuem, ,,Wenn wir ohne einen einzigen Schüler eintreffen, könnten das die Clans als Schwäche ansehen, gerade heute", miaute er.
Rindenpfote bewunderte den weißen Krieger, ihn kann nichts aus der Ruhe bringen und er bewahrt immer einen kühlen Kopf, schoss es ihm durch den Kopf. Plötzlich fühlte er sich nicht mehr so klein und zerbrechlich. Sicher trat er vor und schaute seiner Anfüherin direkt in die Augen. ,,Es war meine Idee in die Trainingskuhle zu gehen. Ich habe auch Krautschweif dazu überredet mitzukommen", der Braune war selbst überrascht, wie bestimmt und selbstbewusst seine Stimme klang. Doch dieses kleine bisschen Selbstbewusstsein, welches er gerade noch gefühlt hatte, verpuffte augenblicklich. Denn die schildpatt Kätzin starrte ihn hasserfüllt an. ,,Du!", dieses Wort spuckte sie ihm wie etwas Ekliges vor die Pfoten. ,,Deinetwegen ist Krautschweif fort!" Eine eisige Klaue legte sich um das Herz des Schülers. Er konnte doch nicht ahnen, dass das passierte! Er konnte spüren, dass sich Smaragdpfote, Schattenpfote und Zweigpfote bereit machten einzugreifen. Sie wollten nicht, dass er alleine seinen Kopf hinhalten musste. Doch er wollte sie nicht in die Sache mit hineinziehen, es war seine Schuld gewesen, allein seine Schuld und er musste jetzt mit den Konsequenzen leben.
,,Ja", miaute er nur. Sein Mund war wie ausgetrocknet, doch er zwang sich weiterzureden. ,,Ich werde nicht zur Versammlung gehen aber meine Freunde trifft keine Schuld. Bestraf mich aber nicht sie," nicht Smaragdpfote, fügte er noch in Gedanken hinzu.
Ein weißer Körper streifte seinen Pelz und bot ihm Halt. Weißglut hatte sich schützend neben ihn gestellt. Er nickte ihm aufmunternd aber grimmig zu. ,,Wir werden Krautschweif finden."
Lichtstern starrte ihn immernoch mit eisigem Blick an.
,,Du wirst für den nächsten Mond das Lager nicht verlassen", knurrte sie mit zusammen gebissenen Zähnen. ,,Einen Mond!?", die Schüler hinter Rindenpfote starrten sie entgeistert an. ,,Ruhe", gellte sie. ,,Für einen Mond wirst du Nachtklang mit den Jungen helfen und Dämmersee im Heilerbau, wo du nur kannst. Hast du das verstanden?"
,,Ja, Lichtstern", der Schüler schluckte schwer. Alle Strafen der Welt waren ok, hauptsache Krautschweif kehrte heile wieder nach Hause zurück.
Spät aber besser als nie.
Dieses Kapitel ist noch nicht ganz vollständig. Ich habe es in zwei Teile aufgeteilt, welche ich höchst wahrscheinlich noch zu einem Zusammenfügen werde.
Das zweite Kaptel, also 7.2, kommt in den nächsten Tagen oder nächsten Mittwoch.
~Amy
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