4. Kapitel
,,Wen haben wir denn hier?", ein schlanker Kater trat aus dem Gebüsch und betrachtete Lichtstern, wie ein Jäger seine Beute. Automatisch wich die Kätzin einen Schritt zurück und legte die Ohren an. ,,Wer bist du?", zischte sie und versuchte die Angst in ihrer Stimme zu verbergen. ,,Wer ich bin?", lachte der Getigerte höhnisch und musterte die Kätzin vor ihm eingehend. ,,Man nennt mich mal so, mal so. Ich habe viele Namen, wen du benutzen möchtest ist deine Sache", miaute er und kam der Kätzin unauffällig ein paar Schritte näher.
Lichtstern sah den Kater vor ihr mit wachsender Panik an. Er spielt mit mir, stellte sie fest. Sie versuchte stark zu wirken, doch immer mehr verspürte sie den Drang sich klein zu machen und mit hoher Stimme um Gnade zu flehen.
Was bist du bloß für eine Anführerin, schallt sie sich in Gedanken. Sie hatte doch nicht vor einem daher gelaufenen Streuner oder gar Hauskätzchen Angst! Wenn du unbedingt spielen willst, kannst du das gerne haben.
,, Nun, wenn du mir deine Namen nicht sagst, kann ich mich auch nicht für einen entscheiden", miaute sie zuckersüß und versuchte Gelassenheit auszustrahlen.
In den Augen des Katers Stahl sich ein kleiner Funke von Überraschung, anscheinend hatte er nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Doch sofort umhüllte ihn wieder eine eiserne Maske, die keine seiner echten Emotionen durchsickern ließ.
,, Oh, wie unhöflich von mir", säuselte er und starrte Lichtstern wieder mit seinen unergründlichen, kalten Augen an. ,,Aber es wäre doch reine Zeitverschwendung dir alle aufzuzählen, wenn du bis Sonnenhoch sowieso schon tot bist", miaute er, als wäre es das normalste auf der Welt.
Eine eisige Klaue fraß sich durch Lichtsterns Brust und arbeitete sich langsam zu ihrem Herzen durch. Er wollte sie also tatsächlich umbringen! Doch war er auch der Mörder von Dachsstern? Ich muss auf Nummer sicher gehen! ,,Ha...Hast DU ihn umgebracht? Hast du Dachsstern umgebracht!?", die Stimme der Schildpatt schwoll zu einem schrillen angsterfüllten Strom an, doch brach einige Herzschläge später zusammen, da sie der dunkle Kater angesprungen hatte. ,,Sch,sch. Nicht so laut, wir wollen doch nicht, dass uns jemand hört", schnurrte er und nagelte dabei Lichtstern am Boden fest, sodass sie keine Change mehr hatte sich zu wehren. ,,Was willst du?", wimmerte sie und unternahm einen verzweifelten Versuch sich zu befreien, doch der dunkel Getigerte hielt sie eisern fest und bohrte seine Krallen in Lichtsterns Schultern.
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Schweigend lief die kleine Patrouille nebeneinander her. Niemand wagte es die Gedanken der anderen auszusprechen, angespannt blickten sie umher und zuckten bei jedem noch so kleinem Geräusch zusammen. Weißglut beschleunigte seine Schritte, bis er durch das Unterholz preschte. Bitte lass uns nicht zu spät kommen Sternenclan! Die schlimmsten Vorstellungen zogen durch seinen Kopf und ließen ihn verrückt werden. Was wenn der Täter Rindenpfote und Smaragdpfote geholt hatte? Oder...oder Lichtstern? Schnell verdrängte er die Gedanken wieder, es würde nicht soweit kommen!
Zusammen flogen sie über den Waldboden, jeder erpicht darauf den Übeltäter nicht entkommen zu lassen. Nach unendlich langen Minuten, die Weißglut vorkamen wie Monde drehte der Wind schlagartig seine Richtung und ließ Lichtsterns Geruch in seine Nase strömen, überdeckt mit dem einer fremden Katze. Oh nein, bitte nicht!
Er sprang mit einem gewaltigen Satz über einen umgestürzten Baum und kam hart auf dem Boden auf. Schnell rappelte er sich hoch und stürzte weiter. Du bist schuld, du bist schuld, du bist schuld hallte eine Stimme wie ein Echo in seinen Ohren wieder. Er hätte sie aufhalten müssen, als sie aus dem Lager gerannt war. Aber er hatte ja nichts besseres zu tun gehabt, als überstürzt einem flüchtigen Gedanken nachzurennen! Wenn er sie doch nur aufgehalten hätte! Verzweifelt sprang er Dornenbüschen und tief hängenden Zweigen aus dem Weg, was war er nur für ein miserabler zweiter Anführer!
Nach mehreren Herzschlägen, oder waren doch schon mehrere Sonnenaufgänge vergangen?, konnte er endlich die wagen Umrisse zweier Gestalten ein paar Schwanzlängen vor sich erkennen. Ein dunkler Schatten hatte sich über Lichtstern gebeugt und ließ die Anführerin hilflos und gebrechlich aussehen. Pure Wut packte ihn und ohne nachzudenken sprang er mit einem gewaltigen Satz auf den Rücken des Angreifers.
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Entsetzt rang Lichtstern nach Luft, ihr Gegenüber drückte ihr immer weiter die Luft ab. Mit einem unnatürlichen Glanz in den Augen beugte er sich zu ihr hinunter und fletschte die Zähne, sodass ihr sein fauliger Atem ins Gesicht strömte. Jetzt ist es aus. Vorbei! Pure Verzweiflung machte sich in ihr breit und sie schloss die Augen, bereit für den finalen Schlag. Doch gerade als seine Zähne ihren Hals berührten, wurde die große Last von ihr weggerissen und sie schnappte verwirrt und erleichtert nach Luft. Alles um sie herum war verschwommen und die Kampfgeräusche drangen wie durch Watte zu ihr hindurch. Erschöpft sackte sie zusammen und schloss die Augen, sie wusste, dass es vorbei war.
Doch er würde wiederkommen und erst Ruhe finden, bis er alle Clans ausgelöscht hatte.
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Guten Abend ihr lieben! Hier kommt endlich endlich das 4. Kapitel. Es tut mir so so leid, dass ihr so lange nichts zu lesen bekommen habt aber ich habe in letzter Zeit so viel Schulstress, dass ich gar nicht mehr Zeit habe, Watty dazwischen zu schieben. Leider wird das auch in nächster Zeit so bleiben, bis zu den schon lang ersehnten Weihnachtsferien. Apropos, ich will ein paar Charaktere in Halloween Modus malen (ich weiß ich bin dafür spät dran aber besser spät als nie), also werdet ihr bald wieder was von mir hören ;)
Was habt ihr an Halloween gemacht?
Wie fandet ihr das Kapitel, irgendwelche Wünsche oder Verbesserungsvorschläge?
Hab euch lieb!
~Mooswolke
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