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Zehn


„Ich sollte langsam gehen", murmele ich halblaut, als mein Blick nach einigen Stunden wieder auf die Uhr fällt. Fast elf Uhr. Swan sitzt schon wieder auf dem Boden, bei ihrer Leinwand. Zuerst hatte ich mich etwas peinlich berührt gefühlt, als ich gesehen hatte, dass sie mich malte. Mittlerweile bin ich irgendwie stolz darauf, dass sie mich für wichtig genug hält, ein aufwändiges, detailreiches Bild von mir zu malen.

„Jetzt schon?" Sie klingt wie ein enttäuschtes Kleinkind.

Ich schnaube höhnisch. „Schon? Es ist fast elf, ich muss nach Hause."

Swan zuckt mit den Schultern, legt ihre Malutensilien weg und kommt zu mir. „Okay, wenn du meinst. Ich würde mich zwar freuen, wenn du noch ein bisschen bleiben würdest..."

„Nein", sage ich schnell. Mir hat der Abend wirklich gefallen. Eigentlich verstehe ich mich sehr gut mit Swan, warum ich sie zuerst nicht leiden konnte, habe ich beinahe vergessen. Nur wenn sie mich aus ihren grünen Augen ansieht, kommt Maya wieder in meine Gedanken.

Ich kann gar nicht mehr nachvollziehen, wieso ich es als so schlecht empfunden habe, dass sie mich an Maya erinnert. Das Kapitel Maya ist abgeschlossen. Mir bleiben noch die Erinnerungen an sie, schöne Erinnerungen. Aber mehr auch nicht. Clara und Adrian haben beide recht, ich soll einfach mit meinem Leben weitermachen.

Es ist trotzdem unser erstes richtiges Treffen und ich will noch nicht direkt aufs ganze gehen. Ich will mich nicht dazu überreden lassen, die halbe Nacht hier zu bleiben und morgen bei der Arbeit müde zu sein.

„Naja... okay, vielleicht sieht man sich mal wieder", sagt sie und erhebt sich mit knackenden Knien. „Ich bringe dich noch zur Tür." Ich nicke und schwinge die Beine vom Sofa. Mein leeres Glas stelle ich in der Küche auf die Spüle und nehme mir meine Jacke von der Garderobe.

„Ich danke dir", sage ich noch. „Also... für den Abend. War... war ganz schön." Mir steigt die Röte ins Gesicht. Ich bin nicht gut darin, Komplimente zu machen. Aber gestört hat das noch nie jemanden.

„Können wir uns vielleicht nochmal treffen?"

„Vielleicht", antworte ich schulterzuckend, auch wenn ich mich innerlich für ein klares ja entschieden habe. Mir hat der Abend Spaß gemacht und ich würde sie gerne nochmal wieder sehen.

„Okay. Dann... Tschüss. Bis bald."

„Ähm... tschüss", sage ich noch ein wenig unsicher und gehe zur Tür.

„Warte, Lilly!", sagt sie, bevor ich die Tür überhaupt öffne. Ich sehe sie fragend an. „Du, wer ist eigentlich Maya?", fragt sie.

Meine Hand rutscht von der Türklinke ab. „Ähm, also, sie war meine Freundin", stottere ich. Ich hatte Swan gesagt, dass sie Maya sehr ähnlich sieht, aber ich habe noch nicht gesagt, wer ebendiese ist. Beziehungsweise war.

„Oh", sagt Swan überrascht. Ihr ist das Thema jetzt ebenfalls sichtlich peinlich. „Willst du deshalb nichts mit mir zu tun haben?"

„Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht mehr sehen möchte!", werfe ich schnell ein. Am Anfang habe ich mich tatsächlich gegen den Kontakt mir ihr gesträubt, aber dank Clara und Adrian habe ich meine ganzen Vorwürfe hinter mir lassen können.

„Sorry. Wirkte nur ein bisschen so."

Ich zucke mit den Schultern. „Tut mir leid", sage ich plump. „Es liegt wirklich nicht an dir." Wir schweigen uns einige Sekunden lang an, dann hebe ich die Hand. „Wir können ja schreiben, wenn wir uns nochmal treffen wollen."

„Ich würde mich echt freuen."

Ich nicke. „Okay. Ich mich auch." Ohne weitere Abschiedsworte, nur mit einem entschuldigenden Lächeln, gehe ich das Treppenhaus hinab. Ich höre noch, wie Swan oben die Tür schließt.

Toll, habe ich es mir auch noch mit Swan verscherzt? Meine Knie werden weich. Ich will sie eigentlich doch wiedersehen.


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