Nacht der verlorenen Seelen (Love Code Halloween-special 2024)
Happy Halloween meine lieben Freunde. Ich hoffe ihr genießt diesen schaurig tollen Tag genauso sehr wie ich.
Zumindest würde ich das sagen, wenn ich nicht krank zuhause sitzen würde. Ist ja nicht so, als hätte ich Pläne für heute gehabt. Neeein.
Egal, dafür hatte ich mehr Zeit euch dieses Tolle "Love Code" Halloween-special vorzubereiten.
Jeder der es heute ließt, lernt Charaktere kennen, die eigentlich erst in zwei bis drei Wochen in der Geschichte auftauchen würden. Also ein Exklusiver einblick, was diese Charaktere angeht.
Ihr Glückspilze dürft euch freuen.
Es ist zwar offensichtlich aber ich erwähne es trotzdem. Es ist nur ein Special, dass nichts mit der Hauptgeschichte zu tun hat. Ihr könnt es also Problemlos lesen, ohne die Geschichte zu kennen.
Viel Spaß!
Die Halloween-Nacht war tief und unheilvoll über Tokio hereingebrochen, und in den stillen Büros von Yugen Games herrschte eine beklemmende Stille. Misaki, neu in der Storytelling-Abteilung, stand unruhig neben Yuma, Shouta und Aoi, während sie auf den Ausgang schauten. Es war längst Feierabend, und der Rest des Gebäudes war dunkel und verlassen, aber sie vier schienen in den Büroräumen eingeschlossen zu sein. Der Wachmann war verschwunden, und das Schloss an der Eingangstür hatte sich auf mysteriöse Weise von selbst verriegelt. Misaki seufzte, hätte Takahashi-san dieses "wichtige" Meeting nicht für den nächsten Tag ansetzen können? Das Yuma, als Hauptautor der Abteilung und Aoi als seine "Assistentin" wie sie sich selbst betitelte da waren, verstand sie ja, aber warum musste sie daran teilnehmen?
„Perfekte Halloween-Nacht,“ murmelte Aoi und verschränkte die Arme „Schön, dass wir uns jetzt hier wie Geisterjäger fühlen müssen.“
„Oh, apropos Geister,“ sagte Yuma und setzte ein schiefes Grinsen auf, das im schwachen Licht gruselig wirkte „Habt ihr schon die Geschichte von Yugen Games gehört?“
„Spare uns deine dummen Geschichten, Yuma,“ entgegnete Shouta mit kalter Stimme und verdrehte die Augen. Doch ein flüchtiger Ausdruck von Unbehagen schlich sich in seine sonst so distanzierte Miene, den Misaki nicht übersehen konnte.
Yuma ignorierte ihn, beugte sich leicht vor und senkte die Stimme, um die Spannung zu erhöhen „Vor Jahren soll hier in einem der oberen Stockwerke ein Programmierer während einer Nachtschicht gestorben sein. Keiner weiß, was genau passiert ist. Sie fanden ihn am nächsten Morgen, tot an seinem Schreibtisch – die Augen weit aufgerissen, als hätte er etwas gesehen, das nicht von dieser Welt war.“
Misaki konnte nicht verhindern, dass ein kalter Schauer über ihren Rücken lief.
„Und… was glaubt man, dass er gesehen hat?“ fragte sie, die Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Yuma grinste unheilvoll und ließ sich Zeit, bevor er weitersprach „Man sagt, dass der Geist des Programmierers in diesen Gängen herumspukt und jede Halloween-Nacht wiederkehrt, um das Büro heimzusuchen. Einige Mitarbeiter haben erzählt, dass sie Schritte hörten, Türen, die sich von selbst öffneten und schlossen… und das Geräusch einer Tastatur, die irgendwo in der Dunkelheit auf- und abklackert, obwohl niemand da ist.“
Aoi, die sonst so unerschrocken war, lachte nervös „Das ist doch lächerlich, Yuma. Nichts als Schauermärchen.“
Doch kaum hatte sie das ausgesprochen, flackerte das Licht bedrohlich und tauchte den Raum in ein dämmriges, schattenhaftes Glimmen. Jeder fror in der Bewegung ein, als ein kalter, unheimlicher Windstoß plötzlich durch den Raum fegte. Dann, in der Stille, hörten sie es: das monotone Klackern einer Tastatur. Die Tasten klackten langsam, wie von einer unsichtbaren Hand, die Zeile für Zeile eine Nachricht eintippte – es kam von draußen im leeren Flur. Ein Zittern lief Misaki über die Haut, und sie versuchte, es sich zu erklären – vielleicht ein alter Lüfter? Eine lose Tür?
Dann krachte eine Tür am Ende des Ganges so laut, dass sie alle zusammenfuhren. Die Dunkelheit schien dichter zu werden, und jeder Atemzug fühlte sich wie ein Eisklumpen in ihrer Kehle an. Sie sahen sich an, und für einen Moment war niemand in der Lage, etwas zu sagen.
„Okay, das war’s,“ murmelte Yuma, und das Grinsen war aus seinem Gesicht gewichen. Er klang ernst, fast verunsichert.
„Bleibt hier,“ sagte Shouta tonlos und trat zur Tür, ohne auf eine Reaktion der anderen zu warten. Er schritt hinaus in den düsteren Gang, doch die drei sahen nur, wie seine Gestalt in der Dunkelheit verschwand. Sekunden verstrichen, dann ein ganzes Schweigen, und die Schritte Shoutas hallten im Flur – plötzlich hörte er auf zu gehen.
„Takahashi-san?“ rief Aoi zaghaft, doch die einzige Antwort war die bedrückende Stille. Misaki fühlte, wie ihre Kehle trocken wurde. Niemand bewegte sich, als die Spannung ins Unerträgliche stieg.
Dann kehrte Shouta zurück, aber sein Gesicht war blass, und seine sonst so strenge Miene wirkte seltsam starr „Da draußen… ist etwas,“ sagte er langsam, ohne die Augen von der Tür zu lassen.
Bevor einer reagieren konnte, flackerte das Licht erneut, und diesmal erlosch es komplett. Der Raum war von absoluter Dunkelheit verschluckt, und das Klackern der Tastatur begann wieder, diesmal lauter, intensiver, so als würde es direkt hinter ihnen ertönen.
„Licht an, Licht an!“ rief Aoi panisch, doch nichts passierte. Stattdessen spürten sie eine seltsame Kälte, die den Raum erfüllte, als würde jemand – oder etwas – direkt neben ihnen stehen.
Dann hörte Misaki eine flüsternde Stimme, kalt und geisterhaft, nah an ihrem Ohr: „Ihr… gehört nicht hierher.“
Die Worte trafen sie wie ein Schlag, und als sie sich umsah, spürte sie, wie ihre Nackenhaare sich aufstellten. Die anderen hatten das Flüstern offenbar auch gehört, denn sie alle standen wie erstarrt da, die Augen weit aufgerissen.
Dann, ohne Vorwarnung, hallte ein ohrenbetäubender Knall durch das Büro, und alle Schränke und Regale öffneten sich von allein, als unsichtbare Hände nach ihren Inhalten griffen. Papier wirbelte durch die Luft, und die Monitore flackerten, zeigten jedoch keine Bilder – stattdessen ein unheilvolles rotes Leuchten, das den Raum in ein gespenstisches Licht tauchte.
„Lasst uns hier raus!“ schrie Aoi, doch als sie die Tür erreichten, schloss sie sich krachend vor ihnen, und das Schloss verzog sich vor ihren Augen, als wäre es aus heißem Wachs. Sie waren gefangen.
Im nächsten Moment begannen unheimliche, geisterhafte Schritte in ihrer Nähe zu ertönen – als würde das Phantom den Raum durchqueren, mit jedem Schritt lauter und bedrohlicher. Jeder Atemzug fühlte sich schwer an, die Luft war von kaltem Rauch erfüllt, der langsam aus den Wänden zu sickern schien und den Raum in Nebel hüllte.
Dann, genau vor ihnen, formte sich eine schemenhafte Gestalt, schattenhaft und von einem schwachen, roten Licht umgeben. Sie sah Misaki an, ihre Augen waren blutrot und schienen direkt in ihre Seele zu blicken, voller unheimlicher Vorfreude.
Ein flüsterndes, eisiges Lachen hallte von den Wänden wider, und die Schritte verstummten. Es war das letzte Geräusch, das Misaki hörte, bevor die Dunkelheit sie vollständig verschluckte.
Die Dunkelheit war undurchdringlich. Misaki hielt den Atem an, das Lachen der schemenhaften Gestalt klang immer noch in ihren Ohren wider. Ihr Herz hämmerte, und sie spürte, wie eine eiskalte Hand ihre Schulter streifte – unsichtbar und schrecklich real. Doch dann, mitten in der Dunkelheit, hörte sie ein Flüstern. Es war Yuma.
„Misaki, bist du noch da?“
„Ja,“ flüsterte sie zurück, unfähig, ihre Angst zu verbergen.
„Wir müssen uns zusammenreißen,“ mischte sich Shouta ein, seine Stimme jetzt leise und ernst „Das hier will uns nur in Panik versetzen. Wir müssen Ruhe bewahren.“
Ein leises Kichern erklang hinter ihnen, und Misaki spürte erneut diese unheimliche Kälte. Doch etwas in Shoutas Worten half ihr, ihre Fassung zu bewahren. Der unheimliche Druck ließ sie fast zusammenbrechen, aber sie spürte auch eine seltsame Zuversicht, jetzt, wo alle beieinander waren.
„Yuma, was noch?“ fragte Shouta plötzlich, seine Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Dringlichkeit. „Was hat man noch erzählt über den Geist? Irgendwas, das uns hier raushelfen kann?“
Yuma zögerte kurz, dann erinnerte er sich an eine Kleinigkeit, ein Detail, das wie ein Scherz klang, als er es das erste Mal hörte „Man sagt… wenn man dem Geist Respekt zollt und seine Anwesenheit anerkennt, lässt er einen gehen.“
Ein flüchtiger Hoffnungsschimmer durchzog Misakis Gedanken „Also… wenn wir ihn irgendwie um Verzeihung bitten?“
Sie sammelten sich in einem Kreis, die Hände ineinander verschränkt, und begannen, leise Worte der Entschuldigung und des Respekts an den Geist zu richten. Misaki, die bisher nur still zugesehen hatte, murmelte aufrichtig, wenn auch zitternd: „Es tut uns leid, dass wir hier in deiner Welt sind. Wir sind nur Menschen, wir wollen dir keinen Schaden zufügen.“
Das Lachen verstummte, und eine bedrückende Stille legte sich über den Raum. Die Schritte hörten auf, und das kalte, geisterhafte Leuchten schien sich in der Dunkelheit zu verflüchtigen. Ein Hauch von Wärme kehrte zurück, und die gespenstische Präsenz zog sich langsam zurück, als würde der Geist wirklich ihre Worte gehört und akzeptiert haben.
Langsam, kaum merklich, begannen die Lichter wieder zu flackern und sich schließlich stabil zu leuchten. Die Dunkelheit verschwand, und das Büro erschien plötzlich wieder wie ein gewöhnlicher Raum – nicht mehr wie ein unheimliches Labyrinth.
„Hat… hat das wirklich funktioniert?“ fragte Aoi, ihre Stimme bebend vor Überraschung und Erleichterung. Sie löste sich langsam von den anderen und sah sich um. Der Raum war still, so, als wäre nichts geschehen.
Shouta atmete tief ein und sah die anderen an, immer noch blass, aber er schien innerlich wieder gefasst zu sein „Ich denke… ja.“
Yuma brach in ein erschöpftes Lachen aus und rieb sich den Nacken „Na gut, das war’s dann mit meiner Idee, dass wir hier Halloween feiern sollten.“
Misaki lächelte leicht und spürte, wie die Anspannung von ihr abfiel. Sie hatten es geschafft – sie hatten die Nacht überstanden und die Dunkelheit überwunden. Doch als sie sich zur Tür wandten, die nun geöffnet war, sah sie einen letzten, schwachen Schatten im Gang verschwinden. Es war, als würde der Geist ihnen zum Abschied noch einen Blick zuwerfen – einen, der gleichzeitig unheimlich und dankbar wirkte.
Sie verließen das Büro, und ein letztes Lächeln huschte über Misakis Gesicht. Es war gespenstisch und unglaublich gewesen, aber am Ende waren sie nicht nur unversehrt davongekommen, sondern hatten sogar den Geist respektvoll verabschiedet.
Doch als sie das Gebäude verließen und die Nachtluft einatmeten, drehte sich Misaki noch einmal um. Ganz oben im Bürofenster flackerte ein schwaches Licht, und für einen winzigen Moment meinte sie, das Gesicht des Geistes zu sehen, der sie mit einer fast menschlichen Zufriedenheit ansah.
„Frohes Halloween,“ murmelte sie leise und lächelte.
Auch ich wünsche euch noch weiterhin ein schönes Halloween.
Habt spaß, feiert schön und bleibt anständig.
Habt euch lieb.
Eure Risa <3
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