°23
Der nächste Tag war nicht weniger aufregend, als das zuvorige Gespräch mit Naos Eltern - Abgesehen davon, dass sie Cade immer noch umbringen wollten, waren sie begeistert und sehr geehrt von der Einladung , sich mit seinen Eltern zu treffen.
Der Omega hatte dabei einige Bedenken, doch wusste er, dass es Cade wohl noch schlimmer ging. Sein Vater hatte nicht erzählt, wie es mit seiner Mutter ergangen war. Würde sie sich wenigstens auf die Neuigkeiten freuen, ein Enkelkind zu bekommen?
Cade nahm die drei Omegas mit seinem Vater in Empfang und reichte Naos Eltern erst unsichere Hände. Naos Mutter kniff in Cades Wange, doch umarmte ihn dann. Sein Vater dagegen schenkte ihm nicht einmal den Händedruck. Ein tiefsehender Blick durchbohrte Cade, bis er endlich bei seinem Mate ankam und ihm einen sanften Kuss gab.
Nao schwebte auf Wolke Sieben, bis er sich durch die Gedanken und Stimmen in der Realität, schnell wiederfand und seine Eltern mit seinem Mate in den großen Saal führte.
Zwei Blicke trafen sich. Grüne Augen, die Cade so gleich waren, starrten ihn an. Wütend. Irgendwie enttäuscht.
Nao senkte den Blick unterwürfig und drückte Cades Hand fester.
Die Mutter seines Mates konnte eine gruselige Person sein. Vor allem mit diesem Todesblick.
Sein Erster Eindruck von ihr, war viel besser gewesen, als er Cade noch nicht so nah war.
Er wollte seine Hand loslassen, doch sein Mate hielt Seine nur noch fester.
Sie brauchten sich gegenseitig.
"Alles gut", flüsterte Cade seinem Sternchen zu, ehe er sich Schritt für Schritt dem Tisch näherte, an dem seine Eltern saßen.
Hände wurden geschüttelt. Und es dauerte keine Sekunde, bis Cades Mutter das Wort ergriff.
Nao umschlang sich selbst voller Nervösität. Die Worte waren an Cade gerichtet, stachen aber absolut auf den Kleinen ein.
"Ist das dein Ernst?"
Cades Mund öffnete sich, schloss sich, öffnete sich wieder. Er versuchte ruhig zu bleiben.
"Ja, Nao ist mein Mate.
Ich liebe ihn."
Ihr Auge zuckte, als bekäme sie gleich einen Anfall, doch schien sie plötzlich etwas ruhiger als davor.
Sie schüttelte den Kopf.
"Es tut mir Leid", murmelte sie Naos Eltern zu, ehe sie sich wieder an ihren Sohn wendete; "Aber das ist eine komplette Schande für deine Familie. Ja, dank unserer Familie steht die Politik nun im Wandel. Aber ein Omega in unserer Familie? Was werden unsere Verwandten von uns denken? Das geht doch nicht.."
Natürlich meinte sie damit die reine Alpha-Blutlinie. Über Cades Schwester sprach niemand.
Und auch wenn sich Politik durch Gesetze und Reden änderte; Menschen änderten sich nicht so schnell.
"Sie werden sich freuen. Und wundern, warum es nicht früher dazu kam", erwiderte Cades Vater mit ernster Miene. Seine Frau warf ihm einen wütenden Blick zu.
"Ich rede gerade mit Cade, Bärchen. Und mit dir bin ich auch noch nicht fertig."
Sie legte ihre Hand auf die, des benannten 'Bärchens' und wandte sich wieder dem Rest der Runde zu.
"Ich kann euch nicht meinen Segen geben, aber ich akzeptiere es. Mein Sohn hat sich mit der Markierung für diesen Omega entschieden. Ich halte mich da raus."
Sie hielt aich nicht raus, sie hatte einfach nur keine Wahl. Eine Markierung war für immer da. Sie hatte immerhin auch eine.
Ihr Blick wurde sanfter. Nao fühlte sich nicht schlecht, als sie das sagte. Er spürte den Ausdruck dieser Worte nicht - Cades Mutter redete so sanft und liebevoll, dass diese Worte in seinen Ohren im Gegenteil, eher als Zusage, ankamen.
Er sah zu Cade und kopierte die Geste, die Hand seines Mates zu überlappen.
"Wenigstens kann ich doch auf Kinder hoffe oder?", fügte Cades Mutter plötzlich an und Cade hob den Kopf. Jetzt war der Augenblick da, den sie gebraucht hatten. Und dieser Moment würde seine Muttee womöglich positiv überraschen.
"Nao ist schwanger", platzte es so schnell aus ihm heraus, seine Mutter kam kaum mit und brauchte einige Sekunden, bis sich ihre Augen freudig weiteten. Die Miene verdeckte sie jedoch schnell wieder mit einem sanften Lächeln.
"Das freut mich, Glückwunsch", erwiderte sie und stand auf, um ihrem Sohn und Nao eine halbherzige Umarmung zu geben.
Sie war steiff, gezwungen, aber sie versuchte es.
Ihr Mann war nun an der Reihe, mit offenen Mund da zu sitzen und sein Kind anzustarren, bis sein Blick auf Naos Bauch glitt.
Plötzlich machten die letzten Tage vollkommenen Sinn - und er konnte natürlich nicht anders als sich zu freuen. Eindeutig mehr als seine Liebste - die er ebenfalls eindeutig noch etwas zu biegen hatte. Nao war ein kleiner Engel für ihn. Und er ist ar perfekt für seinen Sohn.
Aber das war kein Thema für diesen Tag.
"Glückwunsch!", brummte der große Alpha endlich mit einer festen Umarmung, aus der Nao sich, wie ein Wrestler im Ring, herausklopfen musste, um nicht zu ersticken.
Naos Wangen färbten sich rot, als er ihnen zum Dank zunickte.
"Dann gibt es wohl bald eine Hochzeit?", fragte Naos Vater mit zusammengezogenen Augenbrauen und Cades Mutter nickte lachend.
"Schade, dass es kein Kleid geben wird."
Naos Mutter bekam plötzlich große Augen.
"Oh, oh! Nao muss meinen schönen Schleier tragen", summte sie lächelnd und küsste den kleinen Omega voller Vorfreude auf die Wange.
"Zwei weiße Anzüge mit schönen Rosen!", quiekte Cades Mutter plötzlich, die der Idee vollkommen zustimmte.
Auf einen Schlag verstanden sich die beiden also plötzlich, während ihre liebsten Männer noch eine gewisse, tödliche Rivalität hegten. Zumindest Naos Vater, der sich nicht ganz sicher war, ob er seinen Sohn einfach in Cades Hände überlassen sollte oder ihn doch lieber töten sollte, damit Nao keine Probleme in der Zukunft hatte. Doch auch so würde sein kleiner Engel traurig sein, weswegen er es dem schrecklicken Schwängerer anscheinend wirklich nichts antun konnte.
Wenigstens wollten beide Väter nicht, dass Nao etwas passierte.
Cade hing dagegen an einem sehr dünnen Faden. Kinder vor der Ehe, war immerhin kein angesehenes Thema.
Daran dachte aber anscheinend nur sein Vater.
"Nao, schläfst du heute bei mir?", fragte Cade schließlich, während ihre Eltern noch in einer Hochzeitsdiskussion waren und Nao nickte sofort. Nichts würde er lieber tun.
Bis ans Ende seines Lebens, wollte er einfach nur nah bei seinem Mate sein.
Lächelnd ergriff er Cades Hand und ging mit ihm in sein Zimmer, wo sie sich auf das Bett setzten.
Zuerst saßen sie nur da - und bevor Nao es realisierte, drückten die Lippen seines Mates sich Seinen entgegen.
Ein langer, leidenschaftlicher Kuss entwickelte sich schnell in ein wildes Gezüngel, welches Cade nur mehr anfackelte, je öfter er über die Markierung an Naos Hals strich. Kleine Wellen von Lust durchfuhren den Omega nun jede Sekunde, in der was Cade etwas machte.
Hilflos presste der Omega seine Beine zusammen, als er das angenehme Gefühl nicht mehr unterdrücken konnte.
Er keuchte leise in den Kuss und stieg zu der Röte einer überreifen Tomate an, nachdem Cade sich gelöst hatte und nun unaufhörlich über Naos Bein streichelte.
Es war klar, was der Alpha von ihm wollte. Und Nao wollte es ihm nur allzu gerne geben.
Gäbe es das Problem nicht.
Nao hielt die Luft an, als Cade ihn auszog. Es war schnell und wild. Der Alpha verlor keine Sekunde, während Nao noch beschäftigt damit war, diesen Bewegungen zu folgen.
Hin und wieder spürte er das kribbelnde Gefühl von Cades Mund und Zunge an seinem Hals, doch blieb er irgendwie paralysiert. Er schluckte, sagte sich immer wieder, dass es okay war.
Er wusste gar nicht wie er das, abgesehen von seiner Heat, ausgehalten hatte. Gedanken und Erinnerungen fluteten seinen Kopf und als er seine zugekniffenen Augen wieder öffnete, sah Cade ihn direkt an.
Verwirrt. Fragend.
Nao konnte diesen Blick nicht beschreiben, war aber mehr als erleichtert, dass Cade aufgehört hatte.
"Hey... Sternchen, was ist los?", fragte der Alpha vorsichtig, während er Nao, die sich bildenden Tränen, aus den Augenwinkeln wischte.
Hatte er etwas falsch gemacht? Ihm weh getan? Er fühlte sich mit jeder stillen Sekunde nur noch schlechter.
Der kleine Omega setzte sich auf und vergrub das Gesicht an Cades Brust. Er konnte nicht lügen und sagen, dass alles okay war. Das war es nämlich nicht. Ganz und gar nicht.
Er atmete zitternd aus und drückte sich fester in Cades Arme.
"Sh, sh. Alles ist gut." Cades Hand fuhr über den kleinen Rücken, auf und ab.
Und Nao zwang sich dazu, sich zu beruhigen. Es war Cade. Nur Cade. Und Cade hatte versprochen, dass er ihm nichts antun würde, nichts passieren würde.
Seine Atmung beruhigte sich, bis er endlich Abstand nahm und seinen Mate mit glasigen Augen ansah.
"Cade."
Der Alpha legte die Hände an Naos Wangen.
"Ja, was ist?", fragte er vorsichtig, wobei ihn ein unglaubliches Schuldgefühl überkam. Er wollte Nao absolut zu nichts zwingen.
Es war schwer als Alpha, gewisse Triebe zu unterdrücken - vor allem bei einem Mate wie Nao.
Der Kleine schloss die Augen und atmete ein paar mal tief durch, bevor er sich zu einem großen Schritt zwang. Auch, wenn er sich unwohl dabei fühlte.
"Als ich meine.. erste Heat hatte..", begann er und hielt seine Augen geschlossen. Er versuchte stark zu bleiben, doch sein Körper verriet ihn durch starkes Zittern.
Er fühlte sich komisch, darüber zu reden. Als wäre es nicht schlimm genug, als wäre es lächerlich, als würde Cade es nicht interessieren.
Er atmete schwer aus, fühlte sich plötzlich erstickt und holte erst wieder Luft, als er in Cades strahlend grüne Augen sah.
"I-ich sehe.. e-es immer.. wieder.. den M-Mann.." Naos Stimme brach, er wusste nicht, ob Cade ihn verstand, aber eben diese, seine Stimme, war so hauchzart und leise, dass er inzwischen nichts mehr rausbekam. Sie war einfach verschluckt, während sich seine Augen mit immer dickeren Tränen füllten.
Cade fluchte innerlich, wusste ganz genau was sein Liebster damit meinte.
"Bitte, Nao, nicht weinen", murmelte er panisch und drückte ihn an sich.
Er schluckte, biss sich auf die Unterlippe, fragte sich immer wieder, was er tun sollte.
Und schließlich nahm er Naos Hände, starrte in die grauen Augen und lächelte aufmunternd. "Alles ist gut. Dir wird niemals wieder jemand etwas antun. Ich beschütze dich."
Er lächelte breit.
"Wir machen aus deinen Erinnerungen, schöne Erinnerungen ja?"
Nao sah ihn verwirrt, mit großen Augen an. Er drückte Cades Hände in Seinen.
"Entspann dich, denk nur an mich. Wir müssen nicht weiter gehen, wenn du dich nicht wohl fühlst."
Er redete so schnell, um nicht gleich wie eine riesige Bombe zu platzen und jeden der Nao jemals verletzt hat, ausfindig zu machen und umzubringen. Nein, gerade war seine wertvolle Zeit mit seinem Mate dran.
Er musste sich fassen und sich um Nao kümmern.
Sein Vertrauen war wichtiger als alles.
Er küsste Naos Stirn und tippte ihre Nasen aneinander, um ihn wieder direkt ansehen zu können.
"Zeig mir, wie, was, du es willst, du führst", sagte er sanft und voller Liebe in seiner Stimme.
Der Omega war etwas überfordert mit diesen Wahlmöglchkeiten, da er wohl der letzte wäre, der sich trauen würde, offen Cade um soetwas zu bitten. Zudem wollte er gerade auch gar nichts mehr, als Cades Nähe. Er sah Cade an, debattierte in seinem Kopf alle Situationen durch, bis er sich sicher war, was er machen wollte.
Seine Angst war schon wiedr ganz weggefegt.
Wie Cade ihm alles Schlechte mit ein paar Wörtern nehmen konnte, war unglaublich.
Er legte seine Hände an Cades Schultern, rutschte auf seinen Schoß und zog dann Cades Hände an seine Hüften, während er ihm andeutete, sie dort auch zu lassen.
Der Alpha nickte mit einem Lächeln auf den Lippen, strich mit seinen Fingern sanft über die entblößte Haut seines Mates. Beide saßen nur in Unterwäsche da.
Nao sammelte einige Sekunden etwas Mut, bevor er eine Hand wieder an Cades Brust legte und mit der anderen über dessen Bauch streichelte. Er fühlte sich komisch, das zu tun. Aber er fühlte sich wohler mit dem Gedanken, dass er es für Cade tat. Für Cade würde er wohl alles tun.
Er lächelte einige Sekunden für sich, ehe sich ihre Lippen für einen atemberaubenden Kuss vereinten.
Cade ließ dem Kleine alle Zeit der Welt, bewunderte sein wundervolles Lächeln und war stolz darauf, dass dieser Mann sein Mate war.
Noch besser wurde es, als sie sich küssten, doch so konnte Cade gar nicht ahnen, was Nao mit ihm vorhatte.
Noch während ihre Zungen miteinander fochten, drückte Nao Cade nach hinten, was darin endete, dass der Alpha nun ausgebreitet dalag, während Nao noch auf seinem Schoß rumrutschte.
"Wenn du so weiter machst, müssen wir eine Pause einlegen, bevor ich mich nicht mehr beherrschen kann." Cade sagte es so scherzhaft, doch auch mit einem Hauch von Ernst, welcher Naos Wangen tief rot färbte.
Mit Cade war es anders.
Cade war für ihn da.
Cade akzeptierte ihn.
Und er akzeptierte und liebte Cade.
Nao stützte sich auf Cade ab, während er sich runterlehnte, da er sich wohl kaum über dem Körper des Alphas halten konnte.
Er küsste ihn kurz, strahlte Cade an.
"Ich liebe dich."
-
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro