#3
Louis' POV:
„Harry...",wisperte ich nur und lief auf ihn zu, um ihm beruhigend eine Hand auf den Rücken zu legen, die er aber weg schlug. „Was machst du hier?", krächzte er, nach Luft schnappend. Der Arme hyperventilierte und ich befürchtete, dass er jeden Moment umkippen konnte.
Natürlich war dieses Szenario nicht unentdeckt geblieben, weswegen Anne sich ihren Weg zu uns durchkämpfte. „Harry? Was ist denn los?",fragte sie alarmiert und zog ihren Sohn näher zu sich.
„Du musst dich hinsetzen." Harry taumelte ihr hinterher ins Wohnzimmer, wo sie ihn auf die Couch drückte. „Lasst uns bitte einen Augenblick allein, ja?", bat sie ihre Gäste, die sofort gehorchten und nach draußen in den Garten liefen.
Auch ich wollte mich verziehen, doch sie hielt mich am Handgelenk fest. „Bleib kurz bei ihm, ich hole ihm etwas zu trinken."
Harrys POV:
Ich bekam zwar nicht viel mit, bemerkte aber, wie Louis sich neben mich setzte. „Du hast bestimmt eine Panikattacke. Atme ganz tief durch und fokussiere deinen Blick auf einen bestimmten Punkt", raunte er mir mit seiner vertrauten Stimme ins Ohr, während er mit seinen Fingern kleine Kreise auf meinen Rücken malte, wie er es früher schon getan hatte.
Diese Geste ließ mich auf der einen Seite ruhiger werden, auf der anderen Seite spannte sich unter seinen Berührungen jeder einzelne Muskel an, was allerdings auch an dieser Panikattackeliegen konnte.
Mir war schwindelig, ich zitterte wie Espenlaub,obwohl ich schwitzte wie sonst was und das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen.
Plötzlich hörte ich, wie er begann, zu singen, wobei es sich anhörte, als wäre er meterweit von mir entfernt, da ich seinen Gesang nur durch einen Schleier wahrnahm. Trotzdem half es und das Karussell in meinem Kopf ließ nach.
Zusätzlich brachte Mum mir ein Glas Wasser, was ich in langsamen Zügen austrank. Die Flüssigkeit kühlte meine trockene Kehle und half mir dabei, wieder einigermaßen normal zu atmen.
Als sich auch wieder meineGedanken normalisierten, begriff ich erst richtig, wer neben mir saß: Meine große Liebe, die mich vor zwei Jahren verlassen hatte. Eine Achterbahn der Gefühle durchschüttelte mich und ich wusste nicht,ob ich lachen oder weinen sollte.
„Geht es wieder?", holte Mum mich zurück in die Realität. Mit besorgtem Gesichtsausdruck hockte sie neben mir und strich mir langsam übers Knie. Immer noch verwirrt nickte ich, woraufhin sie erleichtert aufatmete.
„Willst du hochgehen und dich hinlegen?", schlug sievor, doch ich schüttelte den Kopf. „Nein, geht schon. Ich brauch nur etwas frische Luft." Etwas schwerfällig richtete ich mich auf und beschloss, mich nicht in den überfüllten Garten zu stellen, sondern mich in den Vorgarten zu verziehen.
Dort lehnte ich mich seufzend gegen die Hauswand und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Da begegnete ich Louis einmal wieder und bekam direkt eine Panikattacke – wie peinlich! Vor meinem inneren Auge zogen unsere schönsten gemeinsamen Augenblicke vorüber,eine Gänsehaut auf meinen Armen hinterlassend.
Damals, an meinem 16. Geburtstag waren Louis, ich und ein paar Freunde bowlen gewesen, und danach war er noch mit mir heim gekommen, um bei mir zu übernachten.
Gerade hatten wir uns mit meinem Laptop und einer DVD in mein Bett verzogen, gestand er mir seine Liebe. An diesem Tag waren viele Wünsche von mir in Erfüllung gegangen, aber der größte und beste war mit Abstand der, dass Louis ebenfalls Gefühle für mich hatte.
Von diesem Tag an waren wir zusammen und unzertrennlicher als je zuvor. Mit ihm erlebte ich nicht nur meinen ersten Kuss, sondern auch mein erstes Mal, bei dem er so vorsichtig und liebevoll gewesen war, dass ich danach das Gefühl gehabt hatte, ihn noch mehr zu lieben – wenn das überhaupt möglich war.
Nachdem Louis einige Monate später seinen Schulabschluss hatte, begann er, Sportwissenschaften zu studieren, während ich leider noch die Schulbank drücken musste. Aber auch wenn wir uns nicht mehr täglich in der Schule sahen, dauerte unsere Beziehung an.
Wir fuhren zusammen in den Urlaub, halfen uns gegenseitig beim Lernen und unterstützten uns gegenseitig, wo es nur ging.
Bis nach fast vier Jahren Louis miteiner Hammernachricht zu mir kam. Ich hatte mittlerweile mein erstes Buch geschrieben und gerade einen Verlag gefunden, der es produzieren wollte. Zwei Wochen zuvor hatte ich deshalb eine kleine Partygefeiert.
Jetzt allerdings freute er sich wie ein Kleinkind und berichtete mir davon, dass er ein Angebot bekommen hatte, in LA im dortigen Fußballteam zu spielen.
Er hatte schon immer liebend gern Fußball gespielt und ich wusste, wie viel es ihm bedeutete –vergleichbar mit meiner Schreiberei.
Erzwängte mir nichts auf, aber es war klar, dass er gehen würde.Natürlich wollte er, dass ich ihn begleitete, doch ausunerfindlichen Gründen konnte ich dem nicht einfach so zustimmen.
Unter Tränen hatte er an diesem Abend meine Wohnung verlassen, warjedoch direkt am nächsten Morgen wiedergekommen, um mich anzuflehen,mitzukommen.
Ich verstand ihn ja, dass er seinen Traum verwirklichen wollte und ich war unendlich dankbar, dass er trotzdem noch an mich dachte, aber irgendetwas hemmte mich – schließlich stand mir selbst die Veröffentlichung meines Romans bevor.
Zwar verstand niemand unsere Entscheidung, getrennte Wege zu gehen, doch nach 4 Jahren und 4 Monaten unserer wunderbaren Beziehung brachte ich ihn zum Flughafen, um ihn ein für alle Mal zu verabschieden.
Wir mussten einander ziehen lassen, obwohles uns das Herz zerbrach.
Dementsprechendlange dauerte es auch, bis ich über ihn hinweg war. Erst als ich vor einigen Monaten Patrick kennenlernte und mit ihm zusammenkam, hatte ich den Schmerz unserer Trennung langsam überwunden.
Und jetzt das. Da ich heimlich seine Fußballkarriere verfolgte, wusste ich, dass erjetzt drei Monate frei hatte, bis die nächste Saison anfangen würde,aber trotzdem war es mir ein Rätsel, warum er einfach so hier aufkreuzte.
Ich vermutete, dass Mum dahintersteckte, was michunendlich wütend machte. Sie konnte nicht einfach meinen Exfreund einladen und mir kein Sterbenswörtchen davon beichten.
Lange konnte ich mich aber nicht darüber aufregen, da mir niemand geringeres als Louis Gesellschaft leistete.
diese ff wird toll, glaubt mir freunde. anyway, meinungen? lieb euch ♥
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