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39. Clouded

'Cause it's a bittersweet symphony, that's life
Tryna make ends meet, you're a slave to money then you die
I'll take you down the only road I've ever been down
You know the one that takes you to the places where all the veins meet, yeah
No change, I can change
I can change, I can change
But I'm here in my mold
I am here in my mold
But I'm a million different people
From one day to the next
I can't change my mold
No, no, no, no, no
(Have you ever been down?)


The Verve - Bitter Sweet Symphony


< L O U I S >

Über ein halbes Jahr arbeitete ich jetzt schon als gelernter Koch im Fitzgeralds.

Donald, unser zweiter Küchenchef, behandelte mich jedoch bei jeder passender Gelegenheit so, als sei ich noch immer eine minderwertige Kraft. In Gegenwart von Laurent traute er sich das nicht, aber da beide nicht immer gleichzeitig anwesend waren, musste ich öfter als mir lieb war, mit ihm auskommen.

„Louis, warum sind die Nachspeisen noch nicht fertig?", meckerte er an diesem Vormittag.

„Das sind sie. Schau in den Kühlschrank", erwiderte ich neutral und widmete mich dem Salat, der gewaschen werden musste.

„Du musst mich darüber informieren!", blökte Donald, doch ich schoss zurück.

„Ich bin kein Praktikant oder Azubi. Nur die müssen dich darüber informieren."

Aber der Stress ging weiter: „Ich bin dein Vorgesetzter!", kam es von ihm.

„Ja und? Laurent verlangt auch nicht von uns und speziell von mir, dass ich ihn über solche Dinge informiere. Er weiß, dass ich in der vorgegebenen Zeitspanne erledige."

Langsam kochte die Galle in mir hoch. Was bildete sich dieser Depp eigentlich ein?

„Nun, das kann Laurent machen wir er möchte. Wenn er nicht da ist, und ich das Sagen habe, läuft es anders", lauteten Donalds Worte.

Er machte mich unglaublich wütend, aber vor allem nahm er mir den Spaß an der Arbeit. Ich kochte wirklich mit Leidenschaft und wollte für den Rest meines Lebens keinen anderen Job ausüben. Aber sicher nicht unter solchen Bedingungen.

Am liebsten hätte ich alles hingeschmissen, aber das ging nicht. Ich hatte einen Vertrag unterschrieben, der mich zwang, zwei Jahre nach beendeter Ausbildung im Fitzgeralds als Koch zu arbeiten. Dafür bezahlte man damals mein Studium. Man würde mich nicht vorzeitig aus diesem Vertrag herauslassen und somit war ich gezwungen, bis nächstes Jahr im Juli durchzuhalten.

Nur der Gedanke daran ließ mich fast kotzen.

Ungeduldig fieberte ich dem Feierabend entgegen und als ich endlich Schürze und Mütze ablegte, atmete ich erleichtert auf. Auf schnellstem Weg fuhr ich mit der Subway nach Hoboken, wo Eleanor bereits auf mich wartete. Ihr Feierabend hatte schon früher begonnen und sie werkelte in der Küche.

„Hi, Louis."

Wie üblich begrüßten wir uns mit einem Kuss, aber meine Freundin wurde sofort stutzig, als sie mich erblickte: „Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?"

Tief atmete ich durch: „Eine Laus namens Donald."

Ich nahm mir ein Bier aus dem Kühlschrank und pflanzte mich auf die Couch. Eleanor leistete mir Gesellschaft, wobei sie mich bat, zu erzählen, was vorgefallen sei.

„Das Übliche", knurrte ich. „Er behandelt mich noch immer wie einen Azubi und glaubt er sei Gott persönlich."

Eleanor seufzte: „Der gehört echt geschlagen. Er soll doch froh sein, jemanden wie dich zu haben, der ihm den Rücken freihält."

„Es gibt Leute, die sind einfach undankbar", antwortete ich, bevor ich erneut einen Schluck aus der Bierflasche nahm. „Am liebsten würde ich den ganzen Kram hinwerfen und woanders arbeiten."

„Louis, das kostet dich jede Menge Geld", gab meine Freundin zu bedenken.

„Wahrscheinlich bin ich dann pleite", seufzte ich.

Eleanor fuhr mit ihren zarten Fingern durch mein Haar: „Ich kann ausrechnen, wie viel du bezahlen müsstest, wenn du aus dem Vertrag aussteigst. Dann sehen wir weiter."

„Dann hätte ich zumindest einen Anhaltspunkt", meinte ich.

Mein Traum war es, irgendwann ein eigenes Restaurant zu haben, in dem ich schalten und walten konnte, wie es mir beliebte. Gemeinsam mit Eleanors Wissen im kaufmännischen Bereich wäre das ohne weiteres möglich. Wir legten jeden Monat Geld zurück, denn ohne Eigenkapital konnte man dieses Vorhaben sowieso vergessen.

Da wir beide nicht schlecht verdienten und keine großen Ansprüche stellten, kam jährlich eine gute Summe zusammen. Aber davon konnte ich nichts abzwacken, um mich aus dem Vertrag freizukaufen. Das Geld würde uns hinten und vorne fehlen.

Zärtlich küsste Eleanor mich auf die Nase.

„Ich werde mich gleich am Montag darum kümmern, Louis. Aber jetzt schalte mal ab."

Meine Freundin schaffte es spielend, meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Ihre Berührungen machten mich heiß und es wurde ziemlich eng in meiner Hose.

Schließlich hob ich Eleanor hoch, trug sie ins Schlafzimmer und ließ mich mit ihr auf dem Bett nieder. Essen wurde manchmal überbewertet und konnte demnach warten.

Heute übernahm ich die Regie und Eleanor ließ mich machen. Langsam und genüsslich öffnete ich die Knöpfe ihrer dunkelblauen Satinbluse. Darunter kam ein BH in passender Farbe hervor. Sanft küsste ich ihr Dekolleté und vernahm ihr wohliges Keuchen.

Himmel, diese Frau war ein Geschenk und eines, das ich in vollen Zügen genoss.

Ihr weicher Körper passte sich meinen Bewegungen an und ließ mich spüren, wie vertraut wir miteinander waren. Sie war das fehlende Puzzleteil in meinem Leben und ich überglücklich, dieses gefunden zu haben.

Der Duft ihrer zarten Haut kroch in meine Nase, ihre Fingernägel krallten sich in meinen Rücken. Dies ignorierte ich gekonnt und ließ mich weiter von meinen Gefühlen treiben.

Sex mit Eleanor gestaltete sich immer anspruchsvoll. Da gab es kein Stumpfes Rein und Raus oder einfach nur das Ablassen von Druck. Das zwischen uns war einzigartig. Schweben wie auf Wolken und dann vom Himmel in die heiße Glut der Hölle fallen – so in etwa konnte man dies beschreiben.

Später lagen wir eng aneinander gekuschelt im Bett. Ich lauschte ihrem Atem und war dankbar für mein Leben. Auch wenn Donald sich darin befand. Irgendwann würde ich ihm die Meinung sagen.

Mit diesem Gedanken im Kopf schlief ich schließlich ein und pennte bis zum nächsten Morgen durch. Der Platz neben mir war leer und ich wälzte mich auf die andere Seite. Heute hatten wir beide frei und deshalb genoss ich es, noch einige Minuten liegen zu bleiben.

Am frühen Abend stand ein Besuch bei meiner Familie in der South Bronx auf dem Plan. Ich hatte angeboten für alle zu kochen und meine Familie freute sich bereits jetzt schon darauf. Danach wollten Eleanor und ich das Groove unsicher machen. So gesehen schaute ich einem lockeren Samstag entgegen.

Als ich mich endlich aus dem Bett erhob, war der Frühstückstisch bereits gedeckt und Eleanor frisch geduscht. Ihr nasses Haar drapierte sich wild um ihre Schultern und ich gab ihr einen langen Kuss, den sie erwiderte.

„Gut geschlafen?", fragte sie und fühlte meine Tasse mit Kaffee.

„Neben dir doch immer", grinste ich.

„Du hast auf dem Schirm, dass wir gleich für heute Abend einkaufen müssen, oder?"

Eleanor besaß die Eigenschaft niemals etwas zu vergessen, sondern mich an Dinge zu erinnern, die ich vielleicht vergaß.

„Ja, das habe ich."

Sie reichte mir einen Toast, den ich mit Käse und Schinken belegte. Herzhaft biss ich hinein, doch bei Eleanors nächsten Worten fiel mir fast das Brot aus der Hand.

„Ich habe mich bei einem anderen Restaurant beworben und eine Zusage erhalten."

Im ersten Moment fühlte es sich an, als ob man mir mit einem Hammer auf den Kopf schlug, doch dann siegte meine Vernunft. Eleanor war schon lange nicht mehr gewillt, unter Ricks Fuchtel zu arbeiten. Sie hatte nur so ewig ausgehalten, weil ich da war. Sie jetzt deswegen anzugehen, schien nicht fair. Ich war erwachsen, ich musste damit klarkommen. Ein neuer stellvertretender Manager hatte keinerlei Einfluss auf meine Arbeit in der Küche. Donald hingegen schon.

„Okay", sprach ich ruhig, „wann kannst du dort anfangen?"

„Nächsten Monat", kam es zurück. „Also gleich am ersten des Monats."

Wir blickten uns in die Augen und plötzlich seufzte sie: „Ich weiß, es muss dir ziemlich unfair vorkommen, wenn ich dich gerade jetzt allein lasse. Aber..."

„Kein Aber", fiel ich ihr ins Wort. „Du hast schon ewig darüber nachgedacht und jetzt ist es wohl an der Zeit."

Sie zwirbelte eine ihrer langen Haarsträhnen um den Zeigefinger: „Dabei gibt es auch noch eine gute Nachricht. Ich verdiene mehr als im Fitzgeralds."

Überrascht starrte ich meine Freundin an: „Echt? Sag mal, in welchem edlen Schuppen arbeitest du demnächst?"

Ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen: „Im Gallow Green. Das ist ein Rooftop Restaurant."

„Schon davon gehört. Das ist über dem McKittrick Hotel, oder?"

„Ja, und alles ist voller Pflanzen. Das sieht mega aus. Ich werde mich da sehr wohl fühlen, wenn die Arbeitsatmosphäre ebenso relaxed ist."

Mir war klar, dass Eleanor sich niemals unter ihrem Wert verkaufte und damit hatte sie auch recht.

Ein wenig umständlich beugte ich mich über den Tisch, küsste sie und flüsterte: „Herzlichen Glückwunsch, mein Hase. Der neue Job sei dir gegönnt und mache dir um mich keine Sorgen."

Zwei Stunden später bummelten wir durch den Supremo Supermarkt in Hoboken, der an diesem Samstag gut besucht war. Kinder rannten durch die Gänge, aber das störte mich persönlich nicht. Der Supermarkt glänzte mit einer hervorragenden Auswahl sowie angemessenen Preisen. Für New Yorker Verhältnisse konnte man ihn als billig einstufen, für New Jersey eher Durchschnitt. Es gab Fleisch, Gemüse, Getränke und was man sonst noch so brauchte. Besonders angetan schaute ich immer nach den Gewürzen, die man oftmals in den anderen Einkaufsmärkten nicht fand. Exotisches Essen mochte ich schon immer und etwas Neues auszuprobieren lag in meiner Natur.

Unser Einkaufswagen quoll fast über, als wir uns der Kasse näherten. Wir hatten nicht nur für den heutigen Abend eingekauft, sondern ebenfalls den Wocheneinkauf erledigt. Ich bezahlte den Kram mit meiner Kreditkarte und dann verluden wir alles in Eleanors Kombi.

„Zum Glück hat du ein praktisches Auto", meinte ich, als ich die Heckklappe schloss.

„Ja, stell dir mal vor, ich hätte einen Mini. Dann könntest du deine Familie nie am Wochenende verköstigen." Sie lachte und ich stimmte mit ein.

Es dauerte seine Zeit, bis wir alles in der Küche eingeräumt hatten, wobei ich die Sachen, die ich nachher mitnahm, gleich aussortierte. Ohnehin würden wir gleich losfahren und somit stand ich schon gleich wieder mit einer großen Klappkiste an der Tür. Eleanor trug noch einen Einkaufskorb und dann ging es los.

In der South Bronx angekommen, parkte Eleanor den Wagen vor dem Haus. Ehe ich auszusteigen vermochte, rannten meine drei Schwestern auf die Straße, um uns lautstark zu begrüßen.

„Hast du uns was mitgebracht?", rief Phoebe.

„Nein, also nicht speziell für euch", lautete meine ehrliche Antwort, worauf Daisy eine beleidigte Schnute zog.

Es war Lottie, die die Zwillinge zur Raison brachte: „Louis muss nichts mitbringen, es reicht, wenn er heute für uns kocht. Darauf habe ich mich schon die ganze Woche gefreut."

Meine Geschwister drückten mir fast die Luft ab, als sie an mir hingen wie die Kletten. Zugegeben, manchmal vermisste ich den Trubel, der hier herrschte, aber wenn ich spät abends müde von der Arbeit nach Hause kam, genoss ich die Ruhe in Eleanors Wohnung. Alles hatte eben zwei Seiten.

Auch Mum freute sich riesig, mich zu sehen. Ihre Schicht im Supermarkt endete bereits vor drei Stunden und somit war sie ein bisschen ausgeruht. Ihre Umarmung wirkte Wunder bei mir, denn ich fühlte mich plötzlich als könnte ich Bäume ausreißen.

„Dann mache ich mich mal ans Kochen", erklärte ich und schmiss alle galant aus der Küche. Bis auf Lottie, die partout nicht verschwinden wollte. Dafür verhaftete ich sie zum Zwiebelschneiden, in der Hoffnung, dass sie dann die Fliege machte.

Leider zeichnete sich Lotties Wesen schon immer durch Hartnäckigkeit aus. Ohne mit der Wimper zu zucken, schnitt sie die Zwiebeln, deren Schärfe selbst mir Tränen in die Augen trieben.

„So, Louis, die Zwiebeln sind fertig. Was kann ich sonst noch tun?"

Während ich mich nach den Zutaten umschaute, blickte Lottie aus dem Küchenfenster. Dieses ging zur Straße und ich hörte sie sagen: „Oh, da kommen Niall und Taylor. Die sind jeden Samstag hier."

„Das ist doch schön", erwiderte ich mit neutraler Stimme.

„Willst du nicht rausgehen und deinen besten Freund begrüßen?", meinte Lottie erstaunt.

„Dann brennt die Soße hier an."

Auf keinen Fall sollte meine Schwester merken, dass Niall und ich nicht mehr so dicke waren wie früher. Zur Sicherheit setzte ich noch einen Satz hinzu: „Außerdem sehe ich ihn nachher im Groove."

Lottie seufzte tief: „Stimmt, da geht ihr ja am Wochenende immer hin."

Ich schob ihr die Tomaten zu, die ebenfalls geschnitten werden mussten und während sie dies erledigte, plapperte sie weiter.

„Im Sommer werde ich achtzehn, da komme ich mit ins Groove."

Ich erinnerte mich, dass Niall ihr versprochen hatte, sie mitzunehmen, sobald er ihr einen gefälschten Führerschein besorgt hatte. Dennoch versuchte ich ihr ins Gewissen zu reden.

„Du solltest dir lieber überlegen, was du nach der High School machen möchtest, anstatt an einen Club zu denken."

Angriffslustig stemmte meine blonde Schwester ihre Hände in die Hüften: „Wer sagt dir denn, dass ich das nicht schon längst tue?"

Halb amüsiert, halb neugierig zog ich eine Augenbraue nach oben: „Ach ja? Und was ist dabei herausgekommen? Lässt du mich das wissen?"

„Du bist daran vorbeigegangen, als du hier ins Haus marschiert bist", erklärte Lottie mit einem Grinsen im Gesicht.

„Ich hatte beide Hände voll, hilf mir auf die Sprünge."

Ich zog den Topf mit der Soße kurz vom Herd, damit nichts anbrannte, während ich meiner Schwester zuhörte.

„Ich habe die alte Schuhkommode abgeschliffen und neu lackiert. Mum meint, es sieht top aus."

„Du möchtest alte Möbel restaurieren?", vergewisserte ich mich und sah ihr begeistertes Nicken.

„Sie müssen nicht zwingend alt sein, aber ja, ich möchte etwas mit Möbeln machen. Das College liegt mir nicht so."

„Nicht jeder muss ein College besuchen, damit etwas Anständiges aus ihm wird", sprach ich.

Handwerklich war Lottie schon immer geschickt gewesen. Sie schlug Nägel in die Wände, hängte die Bilder in ihrem Zimmer selbst auf und reparierten den alten Schreibtisch, dessen Schublade klemmte.

Kurz schlich ich mich in den Flur, um die Kommode zu begutachten. Das Ding hätte ich nicht wiedererkannt. Sie sah richtig toll aus.

„Das hast du super gemacht, Lottie", lobte ich meine Schwester, die daraufhin gleich zwei Inches wuchs.

„Danke", sprach sie mit knallrotem Kopf. „Ich dachte schon, es gefällt dir nicht."

„Doch, das tut es."

Während ich mich wieder um die Soße kümmerte, die immer nur leicht köcheln durfte, deckte Lottie gemeinsam mit Eleanor den Tisch. Bevor das Essen endgültig servierbereit war, genehmigte ich mir draußen noch schnell eine Zigarette. Von Niall sah ich nichts. Sicher saßen Taylor, seine Mum und seine Nan mit ihm beim Abendessen.

„Louis, wir warten. Kommst du endlich?", ertönte Lotties Stimme in meinen Ohren. Ich schmiss den Rest der Kippe weg, ging ins Haus und Minuten später stürzten sich alle auf das Essen. Es war immer wieder eine Freude zuzuschauen, wie es allen schmeckte.

Den Abwasch durften meine Geschwister erledigen, da war ich fein raus. Stattdessen unterhielt ich mich mit meiner Mum und Eleanor, wobei ich auch Lotties Pläne ansprach.

„Sie soll das machen, wenn sie das gerne möchte", meinte Mum. „Und soweit ich weiß, schaut sie sich bereits jetzt nach einer Arbeitsstelle um."

Eleanor griff nach ihrem Weinglas: „Vielleicht können wir ihr dahingehend behilflich sein. Man müsste sich mal bei unseren Gästen umhören, ob da vielleicht jemand dabei ist, der jemanden sucht."

Da hatte Eleanor gar nicht so unrecht.

Mir war es wichtig, dass meine Geschwister ebenfalls aus der South Bronx rauskamen, und dafür würde ich alle Hebel in Bewegung setzen.

Bis halb zwölf blieben wir noch bei meiner Familie, dann fuhren wir ins Groove. Am Eingang war die Hölle los und ich war mir sicher, dass meine Freunde bereits drin verweilten. Ich sollte recht behalten, denn als erstes erblickte ich Liam an der Bar.

Wir begrüßten uns mit dem üblichen Faustcheck und Eleanor bekam eine Umarmung.

„Wo ist Sophia?", wollte ich wissen.

„Sie muss leider arbeiten", seufzte mein Kumpel.

„Da kann man wohl nichts machen."

Ich nahm mein alkoholfreies Bier entgegen, da ich nachher heimfahren durfte. Eleanor und ich wechselten uns dahingehend ab und heute war ich an der Reihe. Meine Augen suchten nach Niall, Harry und Taylor und tatsächlich entdeckte ich alle drei auf der Tanzfläche. Auch Eleanor machte Anstalten sich dorthin zu begeben, doch ich verspürte noch keine Lust, eine Runde abzuzappeln. Stattdessen wollte ich mich lieber mit Liam unterhalten.

„Können wir mal kurz rausgehen?", sprach ich ihn an und er nickte prompt.

Die Geräuschkulisse im Inneren des Clubs zeichnete sich durch eine immense Lautstärke aus, sodass ein normales Gespräch kaum möglich war.

Draußen angekommen zündete ich mir eine Kippe an und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Backsteinwand des Gebäudes.

„Was gibt es?", wollte Liam wissen.

„Ärger auf der Arbeit", brummte ich.

Liam seufzte: „Das ist natürlich blöd."

Schließlich berichtete ich ihm über die Vorkommnisse mit Donald, dem zweiten Küchenchef.

„Der Typ geht mir so auf die Eier", schloss ich meine Erzählung an. „Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich morgen alles hinschmeißen."

„Was hält dich davon ab? Du kriegst jederzeit überall in New York einen Job."

Ich nahm einen tiefen Zug und stieß den Rauch aus meinen Nasenlöchern.

„Leider bin ich vertraglich gebunden. Ich werde denen was zahlen müssen, wenn ich frühzeitig aussteige."

Liam verschränkte die Arme vor seiner breiten, durchtrainierten Brust: „Und wie viel?"

„Keine Ahnung, Eleanor wird das am Montag ausrechnen, aber es wird nicht wenig sein. Mein Vertrag läuft noch bis Juli nächsten Jahres."

Schon allein der Gedanke daran ließ mich würgen. So lange hielt ich es nicht mit Donald aus. Bis dahin passierte ein Unglück. Entweder ich rammte ihm aus Versehen eines der großen Fleischmesser in den Rücken oder er hatte einen Unfall im Kühlhaus, in dem er dann mehrere Stunden zubringen würde. Vorzugsweise so lange, bis man ihn auftauen konnte.

Liams nächster Satz ließ mich erstaunt aufschauen: „Wenn ich dir was leihen soll, dann musst du es nur sagen."

„Quatsch", raunte ich ihm zu, „deshalb habe ich nicht mit dir darüber geredet, sondern einfach, weil ich jemanden zum Zuhören brauchte."

Mein Kumpel blickte die Lage sofort: „Verstehe, Niall ist im Moment nicht dein Ansprechpartner Nummer eins."

„Du sagst es. Ich mache mir irre Sorgen um ihn aber er reagiert beleidigt."

„Lass ihn, das ist seine Sache", kam es von Liam. „Er ist alt genug, um zu wissen, mit wem er sich im Bett vergnügt. Du kannst ihn gerne Babysitten, aber ich bin da raus."

Ich reagierte aufbrausend: „Darum geht es in erster Linie doch gar nicht. Sondern, dass sie ihm vielleicht das Herz bricht. Dann geht er vor die Hunde."

Kurz lachte Liam auf: „Nialls Herz kannst du nur brechen, wenn du es besitzt. Robyn hatte sein Herz und deshalb ist er damals so abgestürzt."

Ein lautes Schnaufen entwich meiner Kehle: „Und wer garantiert, dass das nicht wieder passiert?"

„Die Sache ist ziemlich einfach", behauptete Liam. „Ich glaube, er ist noch lange nicht über Robyn hinweg."

„Ach, und deshalb bumst er seine zehn Jahre ältere Affäre?", entfuhr es mir sarkastisch.

Leicht schüttelte Liam seinen Kopf: „Nein, das ist nur Ablenkung, denke ich. Er redet nicht über Robyn. Wenn Niall über eine Sache nicht redet, hat er entweder damit abgeschlossen oder es tut ihm zu weh, darüber zu sprechen."

Kopfschüttelnd musterte ich Liam: „Und was sagt dir, dass nicht das Erste der Fall ist?"

„Mein Gefühl."

Damit konnte Liam mich keineswegs überzeugen. Inständig hoffte ich jedoch, dass seine Empfindung ihn nicht betrog.

„Also, Louis," Liam klopfte mir auf die Schulter, „wenn du Hilfe brauchst, um dich im Fitzgeralds freizukaufen, sag einfach Bescheid."

Mit diesen Worten wandte er sich zum Gehen und ich blieb allein draußen zurück. Nachdenklich paffte ich den letzten Zug an der Kippe. Ob Freikaufen eine Option blieb, würde sich am Montag herausstellen.

Ich fieberte diesem Tag und insbesondere dem Feierabend nach meiner Schicht entgegen. Schneller als gedacht traf ich zuhause ein und musste sogar auf Eleanor warten, da Rick eine Besprechung anberaumt hatte.

Als sie endlich nach Hause kam, empfing ich sie an der Tür. Eleanor wirkte niedergeschlagen und den Grund erfuhr ich keine zwei Minuten später.

„Ich habe nachgeschaut, was du bezahlen müsstest, wenn du bis zum Sommer durchhältst", sprach sie leise.

Mir rutschte fast das Herz in die Hose: „Wie viel?"

„Zwanzigtausend Dollar."

Es fühlte sich an, als hätte man eine Faust in meinen Magen geschlagen.

____

Endlich ein Kapitel aus Louis' Sicht!  Wer von euch hat schon sehnsüchtig darauf gewartet?

Die Katze ist aus dem Sack, Louis muss sehr viel Geld bezahlen, wenn der vorzeitig im Fitzgeralds aufhören möchte.

Wie seht ihr seine Chancen dazu?

Denkt ihr, er würde sich Geld von Liam leihen?

Und ist Liam überhaupt in der Lage Louis soviel Kohle zu geben?

Was haltet ihr von Lotties Zukunftsplänen?

Und denkt ihr, Liam liegt richtig mit seinen Mutmaßungen über Niall?

Oder hat eher Louis Recht?

Fragen über Fragen und das ist gut so. Je mehr Fragen, desto mehr gibt es zu entwirren. :)

Danke an alle, die regelmäßig Kommis hinterlassen und mich damit motivieren. Im Moment klappt es gut mit dem Schreiben, was auch daran liegt, dass ich den Knoten in meinem Kopf entwirrt habe. :)

LG, Ambi xxx




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